Der Weg zur Psychotherapie

Wer sich dazu entschließt eine Psychotherapie zu machen, braucht manchmal Geduld.
Der Weg zu einem passenden Therapieplatz kann mühsam sein.
Lass dich nicht entmutigen – wir zeigen dir hier, was zu tun ist.

Beschaffe dir alle nötigen Informationen

Nimm dir zunächst Zeit, dich über die verschiedenen Therapieverfahren zu informieren. Nicht alle werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, trotzdem sollst du eine Therapie finden, die zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Frag wenn möglich in deiner Selbsthilfegruppe nach Empfehlungen.

Beratung

Du kannst Dich an die Sozial-psychiatrischen Dienste, Beratungsstellen der Caritas oder der Diakonie, psychiatrische Ambulanzen und den Psychotherapie Informationsdienst (PID) wenden und dich über deine Möglichkeiten und die für dich beste Therapieform beraten lassen.

Therapeut:innenensuche

Einen Therapeuten zu finden, gestaltet sich häufig ziemlich schwierig. Lass dich nicht entmutigen. Mögliche Quellen sind das Internet, Krankenkassen und der PID. Höre dich im Bekanntenkreis um, frag in deiner Selbsthilfegruppe nach oder bei deinem Hausarzt oder deiner Ärztin, falls du sie in deine Pläne eingeweiht hast.

Kontaktaufnahme

Jeder Patient einer gesetzlichen Krankenkasse hat das Recht, sich direkt an jeden Anbieter von Psychotherapie zu wenden, der ein anerkanntes Verfahren praktiziert und der eine Kassenzulassung hat. Du musst nicht unbedingt vorher zum Arzt. Bei privaten Krankenkassen sind die Bedingungen sehr unterschiedlich. Informiere dich direkt bei deiner Krankkasse, nach dem korrekten Ablauf.

Probesitzungen

Wenn du gesetzlich versichert bist, hast du Anspruch auf 2-4 Probesitzungen. In dieser Zeit findest du heraus, ob der Therapieplatz zu dir passt. Der PID empfiehlt, sich bei mehreren Praxen einen Termin für eine Probesitzung geben zu lassen.

„Zum einen haben viele psychotherapeutische Praxen Wartelisten und Sie erhöhen so Ihre Chancen, möglichst schnell einen Therapieplatz zu erhalten. Zum anderen haben Sie als Patient die Möglichkeit, zunächst einmal Probesitzungen in Anspruch zu nehmen um herauszufinden ob die Therapeutin/ der Therapeut zu Ihnen passt. Es ist durchaus üblich und empfehlenswert, sich auf mehrere Wartelisten setzen zu lassen.“

Psychotherapie Informationsdienst (PID)

Psychotherapeutische Sprechstunde

Bevor eine weitergehende psychotherapeutische Behandlung begonnen wird, müssen Patientinnen und Patienten in der Regel eine psychotherapeutische Sprechstunde in Anspruch nehmen. Dies dauert meistens 50 Minuten. Ausnahmen gibt es nur für Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer psychischen Erkrankung in einer stationären Krankenhausbehandlung oder rehabilitativen Behandlung waren.

Untersuchung und Bewilligung

Du hast die Probesitzungen hinter dir und bist mit dem Therapieplatz zufrieden? Dann musst du dich nun von einem Hausarzt untersuchen lassen. Bei dieser Untersuchung wird geprüft, ob eine medizinische Behandlung von körperlichen Erkrankungen notwendig ist. Der Arzt oder die Ärztin erstellt einen entsprechenden Bericht.

Die Diagnose deiner psychischen Situation erfolgt jedoch durch den/die Therapeut:in. Er/Sie erstellt ein Bericht schickt diesen zusammen mit einem Antrag auf eine bestimmte Anzahl an Therapiestunden an die Krankenkasse. Sobald die Kasse die Therapie bewilligt hat, kann es los gehen.

Dein:e Therapeut:in vereinbart mit dir in der Regel einen wöchentlichen festen Termin, zu dem du in den folgenden Wochen und Monaten in die Praxis kommst. Sollte deine Therapie nicht bewilligt werden, wird dich dein:e Therapeut:in darüber informieren.