Ostersonntag, 12. April 2020 | 20 Uhr
Huhu allerseits!
Wie war euer Tag? Habt ihr digitales Eiersuchen betrieben oder seid ihr im eigenen Garten rumgestreunt? Oder, was wir für die Paradedisziplin halten: Habt ihr ein paar Leckereien im Haus oder der Wohnung versteckt und grübelt jetzt noch darüber, wo das lila Ei nochmal gelandet ist und wie lange es wohl dauert, bis es anfängt zu riechen? Dann habt ihr alles richtig gemacht! Wir wünschen euch weiterhin einen wunderbaren Ostersonntagabend und hoffen, ihr seid bei bester Gesundheit oder auf dem Weg dorthin.
Allerbeste Grüße aus Münster senden
Katharina und Nicholas und das ganze Team von angstfrei.news
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Die gute Nachricht zum Abend
Die Genesenen haben die Neuerkrankten überholt
Die Zahl der Neuerkrankungen fällt in Deutschland erstmals seit Ausbruch des neuartigen Coronavirus unter die Zahl der aktiven Infektionen, so eine Berechnung des Nachrichtensenders NTV auf Basis der Fallzahlen des Robert Koch Instituts (RKI). Auf 59.211 aktive Infektionen treffen hier 60.200 Genesene.
Ein Trend, der belegt, dass eine strikte Haltung in Sachen Social Distancing absolut Sinn macht und genau aus diesem Grund auch als Motivation gesehen werden sollte, weiter daran festzuhalten. Wir finden, dass dies ein guter Einstieg in diesen Sonntagabend ist.
Quellen: NTV / RKI
Update: Wichtige Entwicklungen seit heute morgen
Der Ausstieg aus den Beschränkungen nimmt Formen an
Die Vorschläge der Expertengruppe der nordrhein-westfälischen Landesregierung werden von vielen Politiker*innen positiv aufgenommen. Insbesondere wirtschaftsliberale Kräfte sprechen sich für eine zügige Lockerung aus: FDP-Chef Christian Lindner schlägt vor, den entsprechenden NRW-Plan zur “Blaupause für ganz Deutschland” zu machen. Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz nannte es “wichtig, in den Betrieben so schnell wie möglich wieder normal zu arbeiten”.
Gleichzeitig mahnen Gesundheitsexperten weiterhin zur Vorsicht und vor vorschnellen Entscheidungen. Gesundheitsminister Spahn will der Wirtschaft daher konkrete Bedingungen an die Hand geben, die eine Wiederaufnahme der Arbeit flankieren: "Wenn uns bestimmte Branchen zeigen, sie können Hygiene- und Abstandsregeln durchsetzen, dann können die Bereiche, wo das geht, auch wieder anfangen, in den Alltag zurückkehren." Für Schulen und Kindergärten werde es dagegen knifflig. Bundeskanzlerin Angela Merkel äußert sich nach wie vor vorsichtig. Sie wird am Mittwoch mit den Ministerpräsidenten zusammenkommen um über den Fortgang der Beschränkungen zu beraten. (dpa)
Menschen halten sich an Ausgangsbeschränkungen
Immer wieder Sonntags schreiben wir eine großteils erfreuliche Nachricht an dieser Stelle, die auch heute wieder gilt: Trotz des herrlichen Frühlingswetters haben sich die Menschen in Nordrhein-Westfalen am Oster-Wochenende bislang weitestgehend an das vom Land in der Corona-Krise vorgegebene Kontaktverbot gehalten. Die Zahl der eingeleiteten Verfahren nach Ordnungswidrigkeiten lag zumeist unter denen des Vorwochenendes, teilten die Städte mit. Ausreißer war am Karsamstag Aachen. Hier registrierte das Ordnungsamt vermehrt Gruppen, die gegen das Corona-Kontaktverbot verstoßen und sich auf Plätzen getroffen oder in Parks gegrillt hatten. Nach Angaben der Stadt von Ostersonntag wurden 30 Verfahren eingeleitet. Auch im Rest von Deutschland ist die Bilanz überwiegend positiv. Die Polizei erinnerte Bürger*innen an Geduld und Selbstverantwortung. (dpa)
Bundeswehr bietet Hilfe an
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat breite Unterstützung der Bundeswehr beim schrittweisen Ausstieg aus den Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus angeboten. «Wir haben sehr viele Köpfe, sehr viele Hände, die bereit sind zu helfen», sagte Kramp-Karrenbauer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Es kommt jetzt darauf an, was die Länder von uns verlangen.» Denkbar sei etwa der Einsatz in Gesundheitsämtern bei der Nachverfolgung von Infektionsketten. Soldaten könnten aber auch helfen, Einkäufe zu organisieren, wenn Menschen ihre Wohnung nicht verlassen könnten. (dpa)
Deutsche sind mehrheitlich für eine Maskenpflicht
Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der dpa zufolge spricht sich die Mehrheit der Deutschen dafür aus, das Tragen von Masken zumindest an bestimmten Orten zur Pflicht zu machen. Demnach wollen 33 Prozent eine solche Pflicht wie in Österreich auf Supermärkte beschränken. Weitere 21 Prozent meinen, dass generell in der Öffentlichkeit Schutzmasken getragen werden sollten. Nur 37 Prozent sind gegen eine Schutzmaskenpflicht, 9 Prozent machten keine Angaben. In Österreich hatte die Regierung Ende März das Tragen von Schutzmasken in Supermärkten verordnet. In Deutschland gibt es eine solche Pflicht bisher nur in der thüringischen Stadt Jena. (dpa)
Potsdam: Engagement für Geflüchtete in Einkaufsschlange
In Potsdam versammelten sich Bürger*innen in einer Warteschlange zu einer Protestaktion. Mehrere Wartende hielten Plakate hoch, die auf die schwierige Lage in griechischen Flüchtlingslagern hinwiesen. Offiziell sind Versammlungen - und damit auch Demonstrationen - verboten. Daher nutzten die Aktivisten über die Schlange vor einer Bäckerei eine Lücke in den Regularien und zeigten Verantwortung ihren Mitmenschen gegenüber, hüben wie drüben. Niemand wurde gefährdet (Tagesschau Newsticker).
Deutscher Fußball plant Rückkehr
Während in vielen anderen Sportarten weiter fleißig verschoben und abgesagt wird, feilt die Deutsche Fußball Liga an ihrem Masterplan für die Fortsetzung der Bundesliga-Saison ab Anfang Mai. Zwei Eckpunkte machte der seit Wochen im Fokus stehende Liga-Boss Christian Seifert in den Tagen vor dem ungewöhnlichen, fußballlosen Osterfest deutlich. Zum einen: DFL und Vereine werden bereit und gewappnet sein für den wochenlangen Ausnahmezustand, der derzeit trotz Corona-Krise noch immer eine Beendigung der Liga-Saison bis 30. Juni und ohne Zuschauer in den Stadien vorsieht. (dpa)
EU-Kommission billigt deutsches Hilfspaket
Das nachgebesserte Hilfspaket der Bundesregierung für Unternehmen ist von der EU-Kommission freigegeben worden. Knackpunkt war die komplette Staatshaftung. Unternehmen sollen Schnellkredite über die staatliche Förderbank KfW bekommen, die dann 100 Prozent des Ausfallrisikos übernimmt. Diese entspreche den EU-Beihilferegeln und sei damit in Ordnung, teilte die Brüsseler Behörde mit. (dpa) Der Deutschlandfunk fasst zusammen: “Die Kredithöhe liegt bei drei Monatsumsätzen des Jahres 2019 – maximal gibt es für ein Unternehmen mit 11 bis 49 Mitarbeitern 500.000 Euro, für ein Unternehmen ab 50 Mitarbeitern sind es 800.000 Euro.” (dpa)
Boris Jonson aus dem Krankenhaus entlassen
Der britische Premierminister Boris Johnson ist heute aus dem Krankenhaus entlassen worden. Zurück ins Büro geht es aber vorerst nicht, teilte ein Regierungssprecher in London mit. Die Genesung hat oberste Priorität. (dpa)
Corona in Zahlen
In Deutschland sind 120.479 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 12.04.2020, 19:20 Uhr RKI), das sind 2.821 Personen mehr als am Tag zuvor.
Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen überNeuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.
Gesundheitsticker:
416.154 Menschen sind weltweit wieder genesen, davon 57.400 in Deutschland (Stand 19:20 Uhr). Das sind weltweit 11.657 Menschen mehr als gestern Abend.
Tipps des Abends
Der sozial distanzierte Grüffelo
Es ist nicht das erste mal, dass ich (Nicholas) mir in gewissen Situationen lobe einen kompetenten Partner an meiner Seite zu haben, wenn’s darum geht, meiner Tochter gewisse Dinge zu erklären. Ein paar Bilderbuchhelden und Bilderbuchwelten, als Spiegel der Realität, wirken da Wunder. So haben wir die Sache mit der Verdauung mithilfe der “Kackwurstfabrik” geklärt und seit den “Hässlichen Fünf” weiß sie auch ganz sicher, dass man noch nicht mal Tüpfelhyänen, Gnus oder Geier nach dem Äußeren bewerten sollte. Spitze!
Jetzt tritt uns das Grüffelo zur Seite, wie die hässlichen Fünf auch aus der Feder von Julia Donaldson und Axel Scheffler: Das Team aus Autorin und Illustrator hat den beiden in einer Neufassung einen Sicherheitsabstand von zwei Metern angetextet und angemalt. Selbiges gilt auch für weitere ihrer Helden, so zum Beispiel Tommi Tatze und auch der Stockmann. Eine Übersicht der ganzen Aktion findet ihr in diesem Artikel auf der Website des Spiegels.
Von Mensch zu Mensch
Weil's so schön und wichtig ist - hier nochmal 🙂
Engagiert euch.
Vielleicht habt ihr es mitbekommen: Nicholas hat vor ein paar Tagen auf seinem Facebook-Profil eingeladen, bei dieser Webseite mitzuschreiben. Und eh dass wir uns versahen, flatterten die E-Mails von neuen Freiwilligen in den Posteingang. Ich empfinde das als ein absolutes Geschenk. Das hat vor allem drei Gründe:
_Erstens: Ich empfinde das als eine enorme Wertschätzung an das Projekt, dass es so viele Menschen gibt, die Lust haben und Zeit geben wollen, sich zu engagieren. Und natürlich ist es toll, wenn die Aufgaben sich auf mehrere Schultern verteilen.
_Zweitens: Ich lerne tolle neue Menschen kennen. Ganz unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Ideen. Ein Freiwilliger hat gestern direkt mal eine reihe an Ideen geschickt, wie man die Auswahl der Nachrichten erleichtern könnte. Eine andere hat geholfen zu entwickeln, wie wir neue Freiwillige aufnehmen können. Der Flow, der in den (digitalen) Gesprächen entsteht, obwohl wir uns alle nicht kennen, ist faszinierend und absolut bereichernd.
_Drittens: Engagieren fühlt sich für alle gut an. Durch Austausch wachsen wir an einander. Und das setzt gute Gefühle frei. Das will ich aber garnicht selber formulieren, ich zitiere das mal aus unserem Chat (natürlich anonym 😉 ):
Guten Morgen aus *****. Ich will Danke sagen. Danke an das ganze Kernteam für Euren Vertrauensvorschuss, für die herzliche Aufnahme [...], danke für die Möglichkeit bei diesem Projekt mitzumachen. Und die Anerkennung. Danke! Mir tut das wahnsinnig gut, eine Aufgabe mit Sinn zu haben, die solchen Spaß macht. Ich fühle mich mit euch sehr wohl. [...] Austausch, Anerkennung, zusammen ein Projekt vorantreiben. Das fühlt sich gut an. Hier macht es Sinn, hier fuehle ich mich gesehen, weil ihr alle seid, wie ihr seid. DANKE! Habt einen schönen Tag Ihr tollen Menschen.
Eine liebe Helferin 🙂
Und all das hat Auswirkungen auf mich: Ich fühle mich richtig gut, weil alles irgendwie Sinn macht und ich eine Aufgabe habe, mit der ich etwas in diesen Zeiten beitragen kann. Vielleicht macht ihr selber schon ganz viel Und so ist das Ende von der Rubrik Mensch zu Mensch vielleicht auch ein Versteckter zweiter Tipp des Tages: Wenn ihr neben Homeoffice, Kindern und was man sonst so hat noch Kapazitäten für ein Ehrenamt habt: Probiert es doch auch mal aus.
Dies und Das
Machen wir’s kurz: SCHNEIDET EURE HAARE NICHT SELBST!
Mehr gibt’s nicht zu sagen. 😉
→ Die Tagesschau über das Haareschneiden
Gemeinsam Filme schauen
Ihr habt vor, einen Teil der Ostertage auf der Couch zu verbringen? Dann schaut doch gemeinsam mit Euren Lieben, auch wenn ihr nicht auf der gleichen Couch wohnt. Wie? Netflix hat eine App entwickelt, mit der man in der Gruppe schauen kann. Wir haben sie noch nicht ausprobiert, aber sie klingt spannend. → hier lang!
Und mit diesem Strauß an Nachrichten schicken wir euch in den Abend. Er könnte farbenfroher sein, aber welk ist er beim besten Willen nicht. Stay safe, allerseits!
Katharina und Nicholas
Ideen, Anmerkungen, Wünsche? Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.
(Und: hört auf zu googeln – das machen wir für Euch.)
Quellen
Tagesschau (Newsticker) | Deutschlandfunk (indoor-Ironman) | Tagesschau (Ostergruß des Papstes) | Tagesschau (Maaß zur EU-Freundschaft) | Deutschlandfunk (EU-Ratspräsidentschaft) | Tagesschau (Schweden) | Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.