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Sonntag, 19. April 2020 | 20 Uhr

Christian


Einen schönen guten Abend,
mit den Updates des Tages, wünscht Christian.

Noch ein paar Dinge, die ihr schon an dieser Stelle kennt: Abonniert doch den RSS-Feed für diese Seite und gebt uns Rückmeldung, ob es bei Euch klappt. Wie immer freuen wir uns über Ideen, Anmerkungen und auch Wünsche im Feedbackformular.

Die gute Nachricht des Tages

Versetzungs-Versprechen für Schüler
Kein “...und täglich grüßt der Mathe-Mist” in Deutschland: Weil viele Schulen aktuell noch geschlossen sind, hatten einige Kinder und Jugendliche um ihren Klassenübertritt gebangt. Diverse Landesregierungen sagen nun: Diese Angst ist unbegründet. Die Hessen waren die ersten. “Da die Leistungsbewertung in diesem Schulhalbjahr nur eingeschränkt möglich sein wird, soll in der Regel eine Versetzung erfolgen”, erklärte das Kultusministerium in Wiesbaden. Bayern und Nordrhein-Westfalen zogen nach. Freistaat-Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte: “Niemand soll wegen Corona um seine Versetzung gebracht werden. Wir überlegen großzügige Versetzungen auf Probe und wir werden dieses und nächstes Schuljahr die Lehrpläne entsprechend anpassen.” In Nordrhein-Westfalen sollen Schüler im laufenden Schuljahr sogar grundsätzlich in die nächsthöhere Jahrgangsstufe kommen.
→ dpa

Update: Wichtige Entwicklungen seit heute Morgen

Fast 13.000 freie Intensivbetten in Deutschland
Wie mehrere Medien (unter anderem SPIEGEL und Tagesschau) berichten, ist die Anzahl der freien Intensivbetten in Deutschland nach wie vor relativ hoch. Im Newsticker der Tagesschau ist dazu zu lesen: “In der Corona-Pandemie sind seit vergangenem Donnerstag alle deutschen Kliniken mit Intensivbetten dazu verpflichtet, die Belegung an die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zu melden, wo sie in einem online frei zugänglichen Register festgehalten werden. Erste Ergebnisse läsen sich ‘phantastisch’, sagte DIVI-Präsident Uwe Janssens: ‘Stand heute stehen in Deutschland mindestens 30.058 Intensivbetten, 17.393 davon sind belegt und 12.665 frei.’"
→ Newsticker Tagesschau | SPIEGEL Online

Grüne wollen Besuche in Alten- und Pflegeheimen ermöglichen
Die Grünen haben konkrete Vorschläge gemacht, wie eine Vereinsamung von älteren und pflegebedürftigen Personen in der Coronakrise vermieden werden kann. Vor allem müsse das Besuchsverbot in Pflegeeinrichtungen so weit wie möglich aufgehoben werden, heißt es in einem Papier der Grünen, aus dem Zeitungen der Funke-Mediengruppe zitieren. Zu den Vorschlägen zählen demnach ein klares Zeitmanagement für Besuche sowie Schutzkleidungen für die Angehörigen, um das Risiko einer Ansteckung zu begrenzen. Grünenfraktionschefin Göring-Eckardt betonte, in der jetzigen Situation seien kreative und belastbare Lösungen gefragt. Die Isolierung der pflegebedürftigen Menschen müsse verhindert und ihre Gesundheit geschützt werden, da sie zu den am meisten gefährdeten Personen gehörten.”
Deutschlandfunk

Maskenpflicht in Flugzeugen
Mit Maskenpflicht sollen Flugreisen wieder möglich werden, das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Für Corona-Zeiten ist die Einrichtung von Flugzeugen nicht gemacht, ist dort zu lesen. Vor allem in der Economy-Class gehöre die Nähe zu Mitreisenden zum Fliegen dazu. Eng bestuhlte Kabinen werden zum Problem wenn Politiker und Virologen zum Abstandhalten mahnen. “Die deutsche Luftfahrt will daher Passagiere zum Tragen von Schutzmasken bringen – zumindest für eine ‘Wiederaufnahmephase’. Das sieht ein Konzeptpapier zum Neustart des Flugverkehrs vor, das unter den Führungen deutscher Fluggesellschaften und Flughäfen abgestimmt ist und der F.A.Z. vorliegt.
‘Beim Boarding, im Flugzeug für die Dauer des Fluges und beim Aussteigen darauf achten, dass jeder Fluggast eine Schutzmaske trägt’, lautet ein Punkt in dem Papier. Kunden sollen mit in die Verantwortung genommen werden. ‘Es besteht eine entsprechende Verpflichtung des Passagiers, eine Schutzmaske mitzuführen und aufzusetzen’, heißt es.”
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Österreichische Debatte über Grenzöffnungen für deutsche Urlauber
Die österreichische Regierung ist sich noch uneins, ob diesen Sommer die Grenzen für deutsche Urlauber wieder geöffnet werden können. Die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) stellte dies heute Vormittag  in Aussicht. Das österreichische Gesundheitsministerium reagierte hingegen zurückhaltend auf den Vorstoß. „Der Wunsch nach einer Möglichkeit für Tourismus ist nachvollziehbar, allerdings abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie in Österreich und international“, sagte eine Sprecherin am Sonntag.
ORF

Keine Maskenpflicht in NRWs Schulen
Die ersten Schüler sollen in Nordrhein-Westfalen in der kommenden Woche wieder in der Schule sitzen. Vor der schrittweise Öffnung hat das Schulministerium die Schulen über die notwendigen Hygienevorgaben informiert. Die zentrale Regel dabei lautet: Abstand halten. So müssen die Lerngruppen etwa so aufgebaut werden, dass zwischen den Schülern untereinander und den Lehrern der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Außerdem sollen Namenslisten erstellt werden, um Kontakte im Fall einer Infektion nachverfolgen zu können. «Die Einhaltung des Infektionsschutzes war, ist und bleibt die Grundvoraussetzung, um erste und vorsichtige Schritte aus der durch das Coronavirus bedingten Ausnahmesituation zu unternehmen», sagte der Staatssekretär für Schule und Bildung, Mathias Richter, der dpa. Es soll weiterhin auf die generelle Corona-Etikette - also Niesen/Husten in den Ellbogen, auf Händeschütteln verzichten und regelmäßig die Hände waschen - geachtet werden. Auf eine generelle Maskenpflicht in Schulen verzichtet das Land hingegen.
→ dpa/lnw

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 139.897 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 19.04.2020, 11:45 Uhr RKI), das sind 2.458 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. Und warum gibt es hier nicht mehr davon?  Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 612.415 Menschen sind weltweit wieder genesen, davon 88.000 in Deutschland (Stand 19.04.2020, 16:52 Uhr, Quelle: Worldometers). 

 Tipps des Tages - Update

Lese-Tipp: Corona-Wunder Deutschland
Niedrige Sterberate, freie Intensivbetten und die Aussicht auf eine baldige Lockerung der Ausgangsbeschränkungen. Deutschland scheint das Virus besser in den Griff zu bekommen als andere Länder. Warum die Bundesrepublik ganz passabel durch die Pandemie steuert, erklärt die Neue Zürcher Zeitung.
NZZ

Für gesellschaftlichen Austausch - auch während der Corona-Zeit!
Der Verein Gesellschaftsdenken e.V. ist eine Initiative im wesentlichen zwei Ziele verfolgt: Förderung des gesellschaftlichen Austauschs und der politischen Bildung. Dies soll vor allem durch Dialoge und direkte Gespräche mit den Menschen realisiert werden. Deshalb sind die aktiven Mitglieder von Gesellschaftsdenken normalerweise auf den Straßen in ganz Deutschland und von Haus zu Haus unterwegs, um mit den Bürger*innen über Gesellschaft und Demokratie zu diskutieren. Obwohl dies besonders in Zeiten Corona wichtiger denn je erscheint, ist es gleichzeitig durch Social Distancing erschwert. Der Verein ist deshalb nun täglich telefonisch zu erreichen, um mit Interessierten über Politik und Gesellschaft zu diskutieren! Ruft an unter: +49 1609 9460304
Gesellschaftsdenken e.V.

Von Mensch zu Mensch

„Es gibt wieder Klopapier!“

Tipps zum angst- und stressfreien Einkaufen von Roland Rosinus

Die bildliche Vorstellung dessen, was ich beim Einkaufen erlebt habe, macht meine Geschichte nachvollziehbarer. Ich nehme euch nun gedanklich mit zu meinem Abenteuer. Es wird lustig, obwohl, wenn ich näher hinsehe, ist das gar nicht so lustig. Doch scheinbar ist Einkaufen in diesen Zeiten mit Humor besser zu ertragen, jedenfalls für mich. Na ja, was für wen Humor ist, bleibt eine ewige Frage. Ich versuch’s mal.

Nachdem ich zwei Wochen vor komplett leeren Klopapier-Regalen stand, war es zwingend erforderlich, selbst mal wieder welches zu kaufen.
Weil ich aber zwei Mütter inkl. Schwiegermutter (beide 83) sowie eine Tochter mit ihrem Baby habe, sind das mit uns selbst schon vier Pakete Klopapier. Da ich grundsätzlich mache, was die Frau Bundeskanzlerin sagt, habe ich dann bei unseren Risiko-Zielgruppen-Nachbarn (über 70) geklingelt und gefragt, ob ich ihnen einkaufen soll. Nur am Rande: Beide gehen regelmäßig ins Fitnessstudio. Was soll ich sagen? Ich konnte mich gerade noch in Sicherheit bringen und dem mir nachgeworfenen Kaktus ausweichen. „Unverschämtheit!“, riefen Sie mir hinterher. Seitdem habe ich Angst vor Kakteen und zudem eine Nachbarn-Phobie entwickelt.

Also blieb es bei vier Paketen Klopapier. Ich hatte angstauslösende Gedanken „Was, wenn sie mich jetzt im Geschäft lynchen?“ Okay, ich mag pragmatische Lösungen. Ich zog mein rotes (rot=aggressiv) T-Shirt an, das mit weißen Buchstaben bedruckt ist. „Ich kann Karate“, steht drauf. Und so warf ich mich ins Getümmel.

Zwei Stunden, 30 Kilometer und 5 Liter Sprit später (Stopp and Go auf dem Parkplatz), musste ich schmerzhaft verdauen: „Ich habe versagt“.

In einem bekannten Discounter stand ich vor einem leeren Regal. Kein Klopapier. Vor lauter Verzweiflung kaufte ich ein Paket „Knobbers“. Beim Warten an der Kasse, bildete ich mir ein, ja ich hörte die Mitwartenden sagen „Jetzt geht dieser Idiot wegen einem Artikel einkaufen“. Ebenso erging es mir in dem zweiten Discounter. Da waren es halt Erdnüsse statt „Knobbers“, aber die gleichen Gesichter, die mich offensichtlich bemitleideten. Es blieb bei Blicken, denn mein T-Shirt machte scheinbar gewaltigen Eindruck.

Im dritten Laden kaufte ich dann keine weiteren Erdnüsse, musste aber eine Ansprache der Kassiererin über mich ergehen lassen, der ich meinen leeren Einkaufswagen erklären wollte. „Dann müssen Sie eben früher aufstehen und sich kurz vor sieben Uhr in die 20 Meter lange Schlange vor dem Einkaufsmarkt stellen“.

Ich raunte noch ein leises, demütiges „Mach ich!“ und machte mich vom Acker. Mein T-Shirt hatte auf die Verkäuferin scheinbar null Eindruck gemacht.

Meine Tipps zum Einkaufen:
NEIN, seid bitte nicht humorvoll, es versteht keiner. Ihr verniedlicht eine todernste Sache“. Bitte lächelt eure Mitkunden nicht an, es könnte als Auslachen verstanden werden. Schaut euren Mitkunden nicht in die Augen! CORONA könnte ein Augenvirus sein. Blickkontakt ist scheinbar verboten! Bitte macht ein böses Gesicht, das böseste, das ihr habt. Falls ihr „böse“ nicht könnt, sollte der Gesichtsausdruck zumindest „leidend“ sein. Es zeigt in erster Linie eure Solidarität „Wir leiden und rücken zusammen!“

Und scheißt grundsätzlich eure Mitkunden an, wenn Sie euch zu nahe auf die Pelle rücken. Beschweren nicht vergessen, am besten bei der Filialleitung. Ihr tut damit automatisch was für euer Immunsystem, nämlich gar nichts!

Es scheint eine neue Form von Gymnastik zu geben: Das gegenseitige Ausweichen in den Gängen mit roboterähnlichen Stakkato-Schritten. Wenn die Geschäftsleitung was von „Markt“ verstehen würde, könnten Sie über Lautsprecher fetzige Beats dazu laufen lassen.

Nun gibt es wieder Klopapier. Es geht scheinbar aufwärts. Meine Tipps zum Einkaufen sind scheinbar zeitlos aktuell, wahrscheinlich auch ohne Corona. Nur Mut!
Roland Rosinus - Wege aus der Angst

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Benefiz-Konzert zugunsten der WHO im Stream
Von gestern auf heute haben sich virtuell eine Menge Stars getroffen. Für das Benefiz-Konzert “One World: Together at Home”. Live ist zwar schon seit vier Uhr unserer Zeit der Stecker raus, online könnt ihr die Show aber noch anschauen. Wer die Show verpasst hat, kann sie unter anderem bei tvnow für 72 Stunden umsonst nachholen. Oder wenn ihr ganz fix seid: Sonntagmorgen ab 9.30 Uhr zeigt VOXup das Benefiz-Konzert.
Hier geht’s lang zum Nachhol-Stream

“Wenn die Welle kommt” 
In Zeiten von Corona rücken andere Krisen in den Hintergrund. Im Hörspiel über den nahenden Klimawandel sitzen das junge Paar Letizia und Mateo auf einem Berggipfel und denken darüber nach, was konkret passieren wird, wenn der Meeresspiegel steigt. Ein Stück über den Klimawandel und die Frage, in welchem Verhältnis der Mensch zur Natur steht.
Deutschlandfunkkultur

Männer, warum lasst ihr euch Corona-Bärte wachsen?
Inwieweit hängt die Pandemie zusammen mit dem neuen Wildwuchs in eurem Gesicht? Das fragen Nadja Schlüter und Vinzent-Vitus Leitgeb im jetzt Magazin.
jetzt (Bärte)

Männer, verbrennt eure Anzüge!
Denn sie sind Symbol des Patriarchats, findet Magdalena Pulz ebenfalls im jetzt Magazin. Die Corona-Krise ist der perfekte Moment dafür!
jetzt (Anzüge)

Positive Psychologie
Die Positive Psychologie untersucht, was Menschen zufrieden macht und innerlich wachsen lässt. Kritiker werfen ihr hingegen vor, sie sei mehr Ideologie als Wissenschaft. Zu Recht? Das fragt Christian Wolf in Spektrum.
spektrum

Einen positiven und vor allem gemütlichen Sonntagabend, 
wünscht Euch Christian.

(Und: hört auf zu googeln – das machen wir für Euch.)

Ideen, Anmerkungen, Wünsche? Gerne hören wir über das  Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.