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Dienstag, 11. August 2020 | 8 Uhr

Johannes

Guten Morgen ihr Lieben,

der heutige Tag wird richtig gut. Grund genug dazu gibt es: Wir können heute dutzende Sternschnuppen pro Stunde sehen, Forschende haben herausgefunden, dass es auch wichtig ist, mal so richtig zu genießen und es gibt Neuigkeiten zum Thema Glück und Zufriedenheit.

Im Nachrichtenupdate: Die deutsche Wirtschaft rechnet noch für Monate mit Einschränkungen, der Lehrerverband fordert eine flächendeckende Maskenpflicht in Schulen, kostenlose Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer stehen in der Kritik und vieles mehr.

Einen schönen Dienstag wünschen euch Johannes und das ganze Team von angstfrei.news

Übrigens: Wir nehmen unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine. Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com. Gefällt euch, was ihr lest? Was würdet ihr anders machen? Teilt es mit uns im Feedback

Die gute Nachricht des Tages

Der Biber ist zurück in England
Vor 400 Jahren wurden Biber in England nahezu ausgerottet. Nach einem fünfjährigen Test hat die britische Regierung nun beschlossen, dass die neu angesiedelten Biber bleiben dürfen, da ihre Dammbautätigkeiten gut für Tiere und Menschen sind. Teilweise geht es mit der Natur wieder bergauf.
Sueddeutsche.de

Die Nachrichtenlage

Die deutsche Wirtschaft rechnet mit Einschränkungen bis April 2021
Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts rechnet die deutsche Wirtschaft noch für längere Zeit mit Einschränkungen. Während die meisten davon ausgehen, dass es ab April 2021 besser wird, gehen Vertreter der Freizeitbranche davon aus, dass noch weitere 13 Monate Auswirkungen spürbar sein werden.
Spiegel.de

Wachsende Kritik an kostenlosen Corona-Tests
Sollte der Staat die Corona-Test-Kosten für Urlauber aus Risikogebieten übernehmen? Politiker verschiedner Parteien sind der Ansicht, dass Menschen, die bewusst in ein Risikogebiet reisen, die kosten auch selbst tragen sollten.
Tagesschau.de

So lange hält sich das Corona-Virus auf Oberflächen
Nach einer Studie des US-Gesundheitsinstituts NIH und der Seuchenschutzbehörde CSC erstellt. Danach ergeben sich auf verschiedenen Oberflächen folgende Überlebenszeiten für das Virus: Kunststoff: 72 Stunden, Edelstahl: 48 Stunden, Papier, Karton: 24 Stunden, Kupfer: 4 Stunden, Aerosole (als Partikel in der Luft): bis zu drei Stunden. Daher bleibt es wichtig, sich regelmäßig die Hände zu waschen, in die Armbeuge zu husten und nicht das Gesicht zu berühren.
Deutschlandfunk.de

Der Lehrerverband fordert flächendeckende Maskenpflicht an Schulen
Der Präsident des deutschen Lehrerverbands sagte, dass voller Unterrichtsbetrieb nur mit flächendeckender Maskenpflicht an Schulen möglich sei, wenn eine zweite Infektionswelle verhindert werden solle.
Deutschlandfunk.de

Superspreader-Events und Superspreader
Der japanische Virologe Hitoshi Oshitani analysierte mit seinem Team Orte oder Situationen, wo sich viele Menschen gleichzeitig ansteckten. Dabei zeigte sich, dass unter den sogenannten Superspreadern viele unter 30 Jahre alte Frauen waren, die keine Symptome zeigten. Das liegt wohl daran, dass sich diese häufig an Orten aufhalten, an denen viele Menschen sind.
Deutschlandfunk.de

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 217.293 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 11.08.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 966 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 13.197.056 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 76.586 Personen mehr als gestern Früh. Davon 198.900 in Deutschland (Stand: 11.08.2020 07:47 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipp des Tages

Wünsch dir was!
Heute Nacht gibt es jede Menge Sternschnuppen. Für viele sind die Perseiden der Höhepunkt des astronomischen Jahres. Auch ohne technische Hilfsmittel kann man in der Nacht von heute auf morgen dutzende Sternschnuppen pro Stunde sehen. Um die Sternschnuppen zu sehen, muss man kurz vor Mondaufgang (23:42) nach Osten schauen.
Spiegel.de | Heise.de | Perseiden

360° - Von Mensch zu Mensch

Ja, es tut weh
von Johannes

Die Corona-Krise nervt. Und zwar nicht nur, weil sie für sich genommen schon wirklich anstrengend ist. Nein, sie kommt auf die Schwierigkeiten, die ich sowieso schon habe, zusätzlich noch oben drauf.

Denn leider ist es eine Tatsache: Das Leben tut weh, auch ohne Corona. Das ist unangenehm, aber eigentlich weiß jeder, dass es wahr ist. Die nicht erwiderte Liebe, der enttäuschte Traum, das mal wieder nicht erreichte Ziel, die zerstörten Hoffnungen: Das alles tut weh. Geliebte Menschen, denen man in ihrer Not nicht helfen kann, der Verlust einer geliebten Person: Es schmerzt. Dazu kommen die kleinen und manchmal sehr großen Enttäuschungen des Alltags.

Und trotzdem tun viele Menschen so, als ob es anders wäre. Wenn ich mir Bilder in sozialen Netzwerken ansehe, dann herrscht bei anderen Menschen anscheined dauerhaft eitel Sonnenschein. Überall gibt es nur Glück, Glück, Glück!

Falle ich so aus dem Rahmen? Läuft es nur bei mir nicht rund? Natürlich nicht. Das Leben tut bei allen weh. Auch bei den Reichen, den Schönen und den Prominenten. Robbie Williams, der so ziemlich alles erreicht hat, was man als Teenager als Erfolg definiert, leidet unter Essstörungen und Depressionen. Der Fußball-Weltmeister André Schürrle hat vor kurzem mit 29 Jahren seine Karriere beendet, weil er den Druck nicht mehr ausgehalten hat.

Jeder Mensch leidet. Auch die scheinbar perfekte Kollegin und der Nachbar, dem anscheinend alles gelingt. Das Leben schmerzt. Da gibt es kein Vertun.

Aber Schmerz gehört zum Leben dazu. Er ist völlig normal und auch nötig. Ohne Leid kann ich Glück und Freude gar nicht erkennen. Ohne Schmerz werde ich nicht daran erinnert, dass das Leben kostbar ist und ich es leben sollte, so lange es geht.

Manchmal muss man es sich einfach vergegenwärtigen: Es ist normal. Es gehört dazu. Es ist bei allen so.

Und das Gute ist: Obwohl Schmerz ein normaler Bestandteil des Lebens ist, ändert das rein gar nichts daran, dass das Leben selbst einfach großartig ist. Zu existieren und Sachen erleben zu können, ist unfassbar toll. Irgendwie ist aus "Nichts" einmal "Etwas" geworden und ich bin ein Teil davon. Das finde ich großartig!

Natürlich habe ich Schwierigkeiten, aber ich bin nicht meine Schwierigkeiten. Ich bin auch manchmal wütend und habe Angst, aber ich bin nicht meine Wut und meine Angst. Wie alle anderen Dinge sind das alles nur kleine Teile eines sehr großen Mosaiks, das aus sehr viel mehr Teilen besteht. Und wenn ich das Mosaik mit etwas Abstand betrachte, dann erhalte ich ein wunderschönes Bild, das sehr viel mehr ist als all die kleinen Steinchen, die mich im Alltag bewegen.

Es stimmt: Das Leben ist anstrengend. Es nervt. Es tut weh. Und manchmal ist es kaum auszuhalten. Aber es ist großartig!

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Genuss und Selbstkontrolle
Forschende haben herausgefunden, dass kurzfristiger Genuss ebenso wichtig für ein zufriedenes Leben ist wie Selbstkontrolle. Wichtig ist, lustvolle Tätigkeiten zu genießen, ohne sich von Gedanken an noch zu erledigende Dinge ablenken zu lassen. Menschen, die sich dem Genuss ungeteilt hingeben können, fühlen sich nicht nur kurzfristig wohler, sondern weisen allgemein eine höhere Lebenszufriedenheit auf. Sie leiden auch weniger an Depressions- und Angstsymptomen.
Standard.at

Glücklich oder zufrieden?
Möglichst viele angenehme Empfindungen zu haben ist etwas anderes, als mit dem eigenen Leben zufrieden zu sein. Es gibt Menschen, die trotz wenig angenehmer Erlebnisse trotzdem zufrieden sind. Umgekehrt ist dies auch möglich.
Spektrum.de

Deine Maske schützt auch dich selbst
Allgemein wird davon ausgegangen, dass man mit dem Tragen einer Mund-Nasen-Maske in erster Linie andere Menschen schützt. Einfache chirurgische Masken, wie man sie derzeit überall kaufen kann, senken das relative Risiko, sich selbst anzustecken, um 80%. Dies fand ein Forscherteam der der kanadischen McMaster Universität heraus.
ntv.de

Damit sind wir auch schon am Ende der heutigen Ausgabe angekommen. Viel Erfolg beim Sternschnuppen-Schauen heute Abend!

Einen schönen Tag wünschen euch Johannes und das Team von angstfrei.news.


Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.