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Mittwoch, 11. August 2020 | 8 Uhr

Anne

Guten morgen euch allen,

Schon gewusst? Heute ist der amerikanische Vinyl Record Day. Das ist doch ein Grund sich mal durch die alten, oder auch neuen Platten zu hören. Ich besitze zwar Platten, aber gar keinen Plattenspieler. Vielleicht ist das heute der Tag, um dies zu ändern.

Ansonsten haben wir natürlich die Nachrichten für euch und ein Mensch zu Mensch, welches vertagt wird, weil sich spontan ein neuer Text ergeben hatte. So läuft das Leben manchmal.

Einen schönen Mittwoch wünschen euch Anne und das ganze Team von angstfrei.news

Übrigens: Wir nehmen unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine. Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com.

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Die gute Nachricht des Tages

Bundesländer möchten Flüchtlinge aufnehmen
Verschiedenen Bundesländer, unter anderem NRW und Berlin fordern eine Bund-Länder-Konferenz, um sich über die Aufnahme von Flüchtlingen zu einigen. Grund ist, dass sich verschiedenen Bundesländer und Kommunen bereit erklärt haben Flüchtlinge aufzunehmen, aber das Bundesinnenministerium dies Ablehnt. Doch die aufnahmebereiten Länder möchten weiterhin schnell und unbürokratisch den Menschen helfen und setzten sich dafür ein, notfalls auch mit rechtlichen Mitteln.
Enorm-Magazin

Die Nachrichtenlage

Bundesländer - Strengere Regelung
Aufgrund steigender Infektionszahlen und der damit verbundenen Sorge vor einer zweiten Welle haben einige Länder die Corona-Auflagen angepasst. Zum einen haben u.a. Berlin die Zahl an Mitarbeitern im Ordnungsamt um rund 240 aufgestockt. Zum anderen wurde in Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein- Westfalen die Bußgelder erhöht, die bei nicht einhalten der Schutzmaßnahmen verhängt werden. Wer ohne Maske dort den öffentlichen Personen- Nahverkehr nutzt muss 150€ Strafzahlung leisten.

Mecklenburg -Vorpommern verschärft außerdem die Quarantäne Regelungen nach Urlaubsreisen. Wer aus einem Land einreist, welches 14 Tage zuvor noch zu den Risikogebieten zählte, muss nun auch 14 Tage in Quarantäne.
dpa

Russland lässt Impfstoff zu
Der weltweit erste Corona-Impfstoff wurde nun in Russland zugelassen. International wird dieses Vorgehen jedoch heftig kritisiert, aufgrund von geringer Transparenz und fehlenden Sicherheits- und Wirksamkeitsprüfungen. Bislang ist der Wirkstoff nur an wenigen Freiwilligen getestet worden. Es fehlen Daten zur Wirksamkeit und zur Unbedenklichkeit. Dies bemängelt u.a. das Paul- Ehrlich- Institut (PEI) und auch die WHO weist darauf hin, dass ein Impfstoff nicht vorschnell eingesetzt werden sollte, sondern erst alle 3 Testphasen durchlaufen sollte. Auch die USA bemängeln die Vorgehensweise, im Gegensatz zu Israel, welches sich aufgeschlossener zeigt.
Tagesschau

Pflegebranche kritisiert Verhalten Bundesregierung
Der Verein „Pflege in Bewegung“, sowie verschiedenen Heimleitungen kritisieren, dass die Bundesregierung, nach anfänglicher Wertschätzung der Kranken- und Pflegeberufe, nun diese nicht durch Verbesserungen der Rahmenbedingungen zum Ausdruck bringt. Es gäbe weder höhere Löhne, noch haben sich die Arbeitsbedingungen verbessert.
Deutschlandfunk

Geplantes Großkonzert in der Kritik
Am 4. September ist in Düsseldorf ein Konzert mit Rund 13.000 Zuschauern geplant. Die Stadt hat das Konzert, nach Prüfung des Sicherheits- und Hygienekonzeptes, bereit genehmigt und die Tickets gingen gestern in den Vorverkauf. Das Land NRW möchte nun ihrerseits das ganze prüfen. Von verschiednen Seiten, wie z.B. von Karl-Josef Laumann (CDU) und auch Markus Söder (CSU) gab es Kritik an dem geplanten Event, vor allem auf Grund der Signalwirkung, die dieses haben würde. Veranstalter Marek Lieberer hält an seinen Plänen fest und verteidigt das bestehende Konzept.
dpa

Reisewarnungen für Madrid
Die schon bestehenden Reisewarnungen für die spanischen Provinzen Aragón, Katalonien und Navarra wurde jetzt von Seiten des Auswärtigen Amtes um das Baskenland und die Hauptstadt-Region Madrid erweitert. Grund sind die, im ganzen Land steigenden Infektionszahlen. Andere Länder, wie zum Beispiel Österreich erklären ganz Spanien zum Risikogebiet.
Tagesschau

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 218.519 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 12.08.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 1.226 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 13.457.354 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 13.567 Personen mehr als gestern Früh. Davon 199.900 in Deutschland (Stand: 12.08.2020 07:59 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipp des Tages

Maske und Perspektivwechsel
Habt ihr euch auch schon mal darüber geärgert, dass euer Gegenüber, die Mitreisenden in der Bahn, oder Menschen im Supermarkt die Maske gar nicht, oder nicht richtig tragen? Wenn ich dies beobachte hadere ich immer mit mir. Soll ich was sagen? Eigentlich ja! Aber wie mache ich das am Besten, ohne mir den Unmut des Anderen aufzuladen?

Lorna Ritchie, Trainerin für gewaltfreie Kommunikation schlägt dazu vor, das Ganze mit ein wenig Humor anzugehen. Außerdem sollte man versuchen sich zuvor in die andere Person hineinzuversetzen, um so im ersten Satz Freundlichkeit und Empathie auszustrahlen, ohne ihr mit einem „…ja, aber…“ zu begegnen. Im Anschluss freundlich die eigenen Perspektive benennen. Kurz gesagt ein Gespräch auf Augenhöhe anstreben, ohne den mahnenden Zeigefinger zu erheben.
Deutschlandfunk Nova

360° - Von Mensch zu Mensch

Urlaubsreif
von Anne

Vor einer Woche berichtet ich hier von unserem Urlaub. Doch inzwischen fühle ich mich urlaubsreifer als je zuvor. Dies wurde mir heute Abend beim Abendbrot bewusst. Mein Sohn (3 Jahre) mutmaßte, dass die Corona-Zeit Fünf Jahre andauern würde. Während ich noch überlegte, ob diese Annahme jetzt optimistisch, pessimistisch oder schlicht realistisch sei, überkam mich die Vorstellung, dass das ganze so tatsächlich noch 5 Jahre dauern könnte, wie ein Schock.

Ich dachte über die letzten fünf Monate nach und wie Kräftezehrend diese waren. Im Alltag, oder das was wir derzeit so nennen, nimmt man es gar nicht so war. Wie auch es gilt ja zu tun und zu machen, zu organisieren und und und. Aber in diesem Moment am Küchentisch fühlte ich mich mit einem Male unendlich müde und sehnte mich nach Alltag, ganz normalem Alltag.

Klar kann und soll nicht alles wie vor Corona sein. Da haben wir auch hier schon oft drüber geschrieben. Diese Krise bietet Chancen, die wir nutzen sollten. Aber so wie es jetzt ist, so kann es nicht weitergehen.

Infos zum Unterrichtsgeschehen und zur Kita-Betreuung erfährt man immer kurzfristig und wie genau der Unterricht ab morgen, bzw. Freitag stattfinden soll, dass weiß ich heute noch nicht.

Den Schulen und Kitas mache ich da noch nicht mal Vorwürfe, so müssen sie doch auf die Rahmenbedingungen warten, auf Grund derer sie ein Unterrichtskonzept erstellen. Aber waren sechs Wochen Sommerferien dafür nicht ausreichend?

Und wie ein Damoklesschwert hängt eine weitere Schulschließung, oder Kita-Schließung über uns. Es ist nun mal nicht auszuschließen, auch wenn von Seiten der Politik beteuert wird, dass sie versucht dies zu vermeiden.

Aber falls es doch so kommt, dann heißt es wieder Homesschooling, wieder Balanceakt zwischen Kind, Haushalt und was sonst noch alles so im erledigt werden muss. Und dabei nicht sich selbst vergessen.

Nur klafft auch eine Lücke, zwischen sich selbst nicht vergessen und etwas für sich selbst tun und diese wurde in den letzten Wochen immer größer. Denn, nur wenn ich weiß, dass ich etwas für mich tun sollte, heißt es nicht , dass ich auch Gelegenheit habe diese hehren Pläne umzusetzten. Meistens mangelt es an zeitlichen Kapazitäten. Warum hat der Tag auch nur 24 Stunden?

Ich hoffe, dass es nicht so kommt, dass die Schule, die Kita schließen muss. Ich hoffe, dass wir wieder zu einem Alltag finden, wie auch immer dieser aussieht. Und ich hoffe, dass ich, dass wir in diesem Ruhe und Kraft tanken können für alles was da noch so kommt, in diesem Jahr, im nächsten Jahr, in den nächsten fünf Jahren.

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Sorge um Kinos
Vor allem kleinere und mittelständige Betrieb bangen um ihre Existenz. Aufgrund des Lockdowns und den nun bestehenden Auflagen haben viele Kinos finanzielle einbußen. 68 Unternehmen haben sich aus diesem Grund mit einem offenen Brief an Kultusministerin Monika Grütters gewandt. Sie wünschen sich einen Kinogipfel, um die Notlage und staatliche finanzielle Hilfen zu besprechen.
Süddeutsche Zeitung

Mütter und die Systemrelevanz
Was in Familien vor allem Mütter während des Lockdowns und auch jetzt an Arbeit leisten wurde schon häufiger erwähnt. Neben Homeoffice und Homeschooling bzw. der Betreuung von Kindergartenkindern, meistern sie meistens auch noch den Haushalt. Das führt dazu, dass die Akkus schnell geleert waren und Urlaub von Nöten. Teresa Sickert hat versucht Mütter zu finden, die sich auch noch ein wenig Zeit einräumen konnten, um mit ihr darüber zu sprechen.

Zum Artikel und Podcast geht es hier.
Deutschlandfunk Kultur

Über das Weinen
Dem Einen fällt es leicht, der Andere tut sich schwer damit. Und in der Öffentlichkeit macht es eigentlich Niemand gerne, weinen. Bei wem wir Tränen fließen lassen und ehrlich unsere Gefühle kanalisieren und vieles mehr erfahrt ihr im Podcasts ab 21.
Deutschlandfunk Nova

Genießt diesen heißen Tag, möglichst an einem schattigen und luftigen Plätzchen.

Einen schönen Tag wünschen euch Anne und das Team von angstfrei.news.

Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.