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Dienstag, 12. Mai 2020 | 20 Uhr

Johannes
Felix

Guten Abend,

die wichtigsten Entwicklungen seit heute Morgen findet ihr unter der gleichnamigen Überschrift weiter unten. Unter anderem: Das RKI führt einen neuen R-Wert ein, die Heimarbeiten von Schülern während der Corona-Krise werden je nach Bundesland unterschiedlich bewertet, die WHO mahnt zur Vorsicht und Aktion Mensch legt eine Corona-Soforthilfe zur Sicherung der Arbeitsplätze von Menschen mit Behinderung auf.

Eine vollständig neue Ausgabe gibt es morgen früh um 8:00 Uhr an dieser Stelle.

Einen schönen Abend wünschen euch Johannes, Felix und Anne von der heutigen Morgenredaktion und das ganze Angstfrei Team.

Noch ein paar Dinge, die ihr schon an dieser Stelle kennt: Abonniert doch den RSS-Feed für diese Seite und gebt uns Rückmeldung, ob es bei Euch klappt. Wie immer freuen wir uns über Ideen, Anmerkungen und auch Wünsche im Feedbackformular.

Die gute Nachricht des Tages

Spritzige Frühlingsboten
Vielleicht ist es der*m einen oder anderen schon aufgefallen, wenn er*sie doch mal das Haus verlassen hat… das Fehlen des Plätscherns auf vielen öffentlichen Plätzen und Parks. Wegen der Corona-Pandemie wurden dieses Jahr die Springbrunnen nicht wie üblich zu Beginn der frostfreien Zeit in Gang gesetzt. Für mich haben Brunnen und Wasserspiele eine unglaublich beruhigende Wirkung, zudem glaube ich, dass sie sich generell positiv aufs Stadtklima auswirken. Das war auch einer der Gründe, warum sie in der Zeit, in der die Stadt nicht unbedingt zum längeren Aufenthalt einladen sollte, noch ausgestellt waren.

Nun wird die Brunnensaison im Zuge der Lockerungen in vielen Städten in Gang gesetzt, oft schrittweise. Bedacht wird dabei, inwiefern die Brunnen ein Risiko darstellen würden, Mindestabstände zu ignorieren. Aber so langsam beginnt das große Plätschern und damit kehrt wieder ein bisschen mehr Vertrautes in diesen eher ungewöhnlichen Frühling zurück. Es plätschert unter anderem schon an Stellen in Berlin, in Leipzig, in München, Dresden, Düsseldorf und zahlreichen anderen Orten.

Zuletzt wurden unter anderem die Brunnen in Bochum angestellt, da sind es dieses Jahr sogar sieben funktionierende Wasserspiele mehr als 2019...

Vielleicht könnt ihr, wenn ihr beim nächsten Mal in der Stadt unterwegs seid, ja mal schauen, welche Brunnen, Fontänen, Wasserfälle und wasserbespritzte Skulpturen eure Stadt bevölkern.
 waz

Wichtige Entwicklungen seit heute Morgen

Das RKI führt einen neuen R-Wert ein
Künftig wird das Institut auch eine sogenannte geglättete Reproduktionszahl angeben. Der Grund: Die Reproduktionszahl R lag in den vergangenen Tagen über eins, obwohl die Zahl der Neuinfektionen gesunken ist. Laut RKI-Vizepräsident Lars Schaade sei die Reproduktionszahl R mit statistischer Unsicherheit behaftet – auch weil die Zahl der Neuinfektionen mit Verzögerung eingerechnet wird.

Im zusätzlichen geglätteten oder stabilen R-Wert sind die Schwankungen durch einzelne Hotspots herausgerechnet. Dieser stabile R-Wert lag in der Vergangenen Woche an keinem Tag über eins. Grundsätzlich sei die Reproduktionszahl nur ein Parameter, um die Lage zu beurteilen. Wichtig seien auch die Neuinfektionen, die Zahl der durchgeführten Tests und die Schwere der Erkrankung. Der Anteil der Verstorbenen liegt laut RKI bei 4,4 Prozent.
Welt

So bewerten die Bundesländer das "Corona-Halbjahr"
Wie werden in diesem Jahr die Zeugnisnoten festgelegt? Und welche Folgen hat die Coronakrise für die Versetzungen? Die Bundesländer beantworten diese Fragen sehr unterschiedlich. Der Spiegel gibt einen Überblick über die Vorgehensweise der Länder.
Der Spiegel

Virologe Drosten ärgert sich über Aussagen von fachfremden Ärzten
Drosten betonte, er stehe derzeit in der Öffentlichkeit, weil Coronaviren sein absolutes Spezialgebiet seien. Zu anderen Themen würde er sich nicht in dem Umfang äußern. Was er höre, zum Teil von „scheinbaren Fachleuten“, deren Expertise in anderen Bereichen liege, entbehre oft jeder Grundlage, sagte der Virologe. In sozialen Medien kursierten zum Beispiel millionenfach abgerufene Videos, die „voller Unsinn“ und „falscher Behauptungen“ seien.
Welt

WHO warnt vor zweiter Ansteckungswelle mit dem Coronavirus
Die WHO geht nicht davon aus, dass sich rasch eine sogenannte Herdenimmunität ausbilden wird. WHO-Generaldirektor Tedros erklärte mit Blick auf vorläufige Ergebnisse von rund 90 serologischen Studien, ein relativ kleiner Teil der Weltbevölkerung besitze Antikörper gegen das neue Coronavirus. Die meisten Menschen könnten sich daher nach wie vor damit anstecken. Ryan betonte, dies stehe im Widerspruch zu der Annahme, die meisten Covid-19-Infektionen verliefen mild und würden nicht erkannt.
Deutschlandfunk

Soforthilfe für Inklusionsunternehmen
Die Aktion Mensch legt eine Corona-Soforthilfe zur Sicherung der Arbeitsplätze von Menschen mit Behinderung in gemeinnützigen Unternehmen auf. Durch die Förderung von Personal- und Sachkosten in Höhe von bis zu 20.000 Euro können zum Beispiel Mittel für Krisenkoordination, zur Entwicklung kreativer Alternativen für Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens oder für weiterlaufende Mietkosten bereitgestellt werden.
Aktion Mensch

Analyse: Wie sich Covid-19 in Österreich ausgebreitet hat
Die Erkenntnisse lassen sich zwar nicht 1:1 auf Deutschland übertragen, geben aber Hinweise. Die Forschenden stellten fest, dass:

  • Infizierte oft bereits infektiös sind, bevor sie selbst merken, dass sie Symptome haben,
  • die Übertragung auf andere Menschen meist binnen weniger Tage (3 bis 5 Tage) erfolgt. Dieses kurze Zeitintervall macht die Suche nach Kontaktpersonen zu einem Wettlauf mit der Zeit.
  • eine Übertragung erfolgt, wenn mehrere Menschen für längere Zeit (etwa 15 Minuten) am selben Ort sind
  • sich für die meisten Cluster sogenannte Punktexpositionen festmachen lassen: Eine Person steht am Beginn der Kette, hat sie längeren Kontakt mit anderen Personen, kommt es zu weiteren Übertragungen.
  • Quarantänemaßnahmen und Barrieren Wirkung zeigen: rechtzeitig erkannt, endet die Übertragung.
  • es derzeit keine Transmissionsketten gibt, die eine Übertragung durch öffentlichen Verkehr oder Besuch eines Geschäfts belegen.

Interessant ist, dass die Ergebnisse der AGES kein einziges Cluster in Schulen oder Kitas ergeben haben - auch vor den Schulschließungen. Infektionsepidemiologin Schmid führt das darauf zurück, dass insgesamt signifikant weniger Kinder betroffen sind und diese sich meist in Haushalten angesteckt hätten. Allerdings sei in Familien kein einziges Mal ein Kind als Infektionsquelle vorgekommen.
Der Spiegel


Eine Ansteckung durch Trinkgläser ist höchst unwahrscheinlich
Kneipen und Restaurants sind wieder geöffnet. Die Gefahr, sich durch ein Trinkglas mit dem neuartigen Coronavirus anzustecken, ist dabei laut Experten sehr gering. Denn bei dem neuartigen Coronavirus spiele der Übertragungsweg über die Speiseröhre und den Magen keine Rolle. Nach jetzigem Wissensstand finde sie vor allem über Tröpfchen-Infektion statt.
Deutschlandfunk Nova

Wuhan will alle elf Millionen Einwohner auf Coronavirus testen
Nach neuen Corona-Infektionen in der chinesischen Großstadt Wuhan haben die örtlichen Behörden offenbar Tests für die gesamte Stadtbevölkerung angeordnet. Wie chinesische Medien und die Nachrichtenagentur Reuters berichten, müssen die Stadtbezirke innerhalb von zehn Tagen einen Plan für den Massentest erarbeiten.
Deutschlandfunk

Merkel nennt Zweistufenplan für schrittweise EU-Grenzöffnungen
Wenn es das Infektionsgeschehen hergebe, habe man eine klare Perspektive zur Wiederherstellung der Schengen-Systems offener Binnengrenzen in der EU, sagte Merkel demnach. Das Allernotwendigste sei die Öffnung der Grenzübergänge insgesamt.
Welt

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 170.508 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 12.05.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 933 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. Und warum gibt es hier nicht mehr davon?  Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 1.551.983 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 24.487 Personen mehr als heute Morgen. Davon 147.200 in Deutschland (Stand: 12.05.2020 16:57 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipps des Tages

Urlaub vom Kopf - Genuss mit allen Sinnen
Urlaub ist wichtig. Pausen sind wichtig, das alles wissen wir, wisst ihr. Aber wie bekommt man es hin im Hier und Jetzt zu sein und den Kopf mal auszuschalten. 

Hier ein paar Ideen, die bei mir, Anne, gut funktionieren.

  • Musik: Das ist jetzt auch nichts Neues, aber funktioniert hervorragend. Ich habe sogar zwei Playlists für diesen Zweck. Eine, die ich höre, wenn ich spazieren gehe und mich im Park auf eine Bank oder noch lieber aufs Gras setze. Ich mache die Augen zu und halte die Nasenspitze in die Sonne. Nach ein paar Atemzügen werde ich merklich ruhiger und entspannter. Hierbei höre ich eine etwas wirre Mischung aus ruhigen Popsongs und Klassik. Klingt komisch, ist es auch, ist aber egal. Es funktioniert. Die zweite Playlist ist wahrscheinlich noch befremdlicher und die höre ich zu Hause. Aus den Kopfhörern dröhnt dann laute Gitarrenmusik. Irgendwas zwischen Punk und Rock und ich singe sehr laut, sehr schief und mehrstimmig mit. Liebe Nachbarn, es tut mir leid, aber manchmal muss es sein. Aber vielleicht habt ihr ja selber gerade Kopfhörer auf. Hoffentlich! 
  • Kochen: Ob ihr euer Lieblingsrezept kocht, oder das verstaubte Rezeptbuch ganz hinten aus dem Schrank holt und per Zufallsprinzip irgendeine Seite aufschlagt, ist egal. Wichtig ist nur. Schaltet das Handy aus oder stumm! Lasst euch nicht ablenken. Dann bedient das Kochen und Essen alle Sinne. Schon beim Kleinschneiden der Zutaten wird der Geruch freigesetzt und intensiviert sich beim Anbraten, zusammen mit dem „Anbratgeräusch“ lässt es einem das Wasser im Mund zusammen laufen. Und lasst euch Zeit beim Essen. Zeit, Konsistenz und Geschmack mit der Zunge zu erfassen. Spürt wie dieser sich verändert während des Kauens. 
  • Es gibt aber auch noch so viele verschiedenen Möglichkeiten, wie z.B. barfuß zu  laufen, einfach ein paar bewusste Schritte über Gras oder Sand. Handarbeit wie z.B. stricken kann auch eine fast meditative Wirkung haben. Oder schaut mal in die Abendausgabe vom 2. April, dort hatte Gabi beschrieben, wie ein Strandurlaub in den eigenen vier Wänden funktionieren kann. 

Von Mensch zu Mensch

Von musikalischen Träumen und sinnlichem Kopfurlaub
Ich habe viele Jahre lang für mich und ein bisschen auch für meine Familie eine Mixtape-Reihe gemacht. Angefangen hat das mit einer CD, die mir mein Vater zum 13. Geburtstag geschenkt hatte, mit Liedern, von denen er wusste, dass ich sie im Radio gerne hörte. Ich hab mich damals sehr darüber gefreut, und fand toll, wie die Zusammenstellung in mir plötzlich so viele Erinnerungen ausgelöst und Gefühle geweckt hat, die irgendwo in mir drin schlummerten…

Daraufhin habe ich selbst angefangen, Lieder, die mir viel bedeuteten, zusammenzustellen. Ich hab die Reihe damals „The shit that‘s on the radio?“, genannt, nach einem Lied von Robbie Williams, von dem ich damals eine CD hatte. Natürlich mit Fragezeichen, denn die Antwort sollte ja sein, dass es eben nicht einfach „The shit that‘s on the radio“ war, sondern mein ganz eigenes Radio, auch wenn sich das zu der Zeit etwas überschnitt…

Das Zusammenstellen von Mixtapes wurde dann zu einer Tradition, bis Frühling letzten Jahres gab es 43 „Shits“, dazu Specials zu Weihnachten und allerlei Geburtstagen…

Letztes Jahr, als ich von Zuhause ausgezogen bin, bin ich dann erstmal endgültig auf Streaming umgestiegen und auch dort hat es mir unglaublich viel Freude gemacht, Playlisten zusammenzustellen und damit eine bestimmte Stimmung einzufassen, ein Gefühl oder eine Erinnerung. Ich könnte jetzt sehr viel beschreiben, was Musik für mich bedeutet, aber das mache ich wohl lieber ein anderes Mal, denn sie spielt eine sehr große Rolle in meinem Leben. Das Wichtigste ist wahrscheinlich, dass sie mir immer Fluchtpunkte im Alltag bildet und Songs, Alben oder Playlisten eine Möglichkeit sind, in einem sicheren Rahmen verschiedene Gefühle (wieder)aufleben zu lassen, zuzulassen und mit ihnen, im geschützten Raum der vier oder fünf Minuten, zu experimentieren. In der Corona-Zeit, in der mir viele Tätigkeiten verwehrt bleiben, die mir sonst Kraft und Energie spenden, wie die für mich doch wirklich fast magischen Konzerterlebnisse, habe ich mich neulich daran getraut, meine mittlerweile etwas chaotisch vor sich hin dümpelnde CD-Sammlung zu sortieren. Dabei stieß ich auch auf alle möglichen „The shit that‘s on the radio“s aus insgesamt sieben Jahren, immer mit unterschiedlichen Covern versehen, darauf Geschichten, die mich zu der Zeit erheiterten, Insiderwitzen zwischen meiner Schwester und mir, Wortspielen (wie das etwas offensichtliche „Life is shit 27“ in einer nicht ganz so tollen Phase ;-)) oder einfach Leere, wenn diese in dem Moment des Entstehens dominierte… Und darauf natürlich der Soundtrack einer ganz bestimmten Zeit in meinem Leben, verknüpft mit den Gedanken, die ich dort hatte, den Entscheidungen, Sorgen und Freuden.

Manche CDs oder Tracklisten waren nicht mehr vollständig, da hat es mir unglaublich viel Spaß gemacht, sie zu rekonstruieren und in Zusammenarbeit zwischen meinen Erinnerungen und denen meines Computers zusammenzustellen, wie ich damals beim Erstellen der CDs gedacht habe und vor allem, welche Musik zusammen für mich ein geschlossenes Bild darstellt, was gar nicht mal so schwierig war… Interessant auch, dass ich immer sehr viel beim Erstellen der CDs nachgedacht habe, anfangs auch viel aus der Außensicht (Was würde Person X dazu sagen? Sind genügend Lieder darauf, mit denen ich nicht alleine bin?“), dann in einer Zeit genau anders herum (ja kein Mainstream, auch wenn sich das Lied genau richtig anhört und fühlt), aber auch immer in mir (welche Reihenfolge fühlt sich richtig an?)… und da habe ich gemerkt, was für eine große Rolle es für mich spielt, mit Musik auch meine eigenen Welten zu erschaffen, zu träumen und sich zu erinnern. Deshalb hab ich nun auch mein letztes noch vergessenes Jahr auf CD gepackt, genauer gesagt auf drei CDs, und dieses Mal hab ich umso mehr versucht, auf meine Gefühle zu hören. Vielleicht bin ich da altmodisch, aber irgendwie hat es mir gut getan, diese Traumwelten nicht nur virtuell als Playlist auf dem Smartphone zu haben, sondern auch greifbar als CD, mit Cover, dieses Mal mit Fotos, die in dieser Zeit entstanden sind und die für mich unmittelbar mit den Liedern verknüpft sind. Neulich bin ich an einem sonnigen Morgen zur Therapie gefahren, und ich habe dabei die Song-Mischung gehört, die die Zeit vor genau einem Jahr einzufangen versucht.

Eine tolle Zeit, in der ich ein Berlin, ein wirklich tolles Praktikum mit tollen Leuten und toller Musik gemacht habe...

Der Geruch in der Luft war ähnlich, wie damals, der Sonnenschein auf der Haut auch irgendwie und doch war es heute ganz anders als vor einem Jahr.

Nicht nur, dass ich an einem anderen Ort bin, andere Dinge mache, sondern natürlich auch durch die ganzen Unsicherheiten und neuen Gedanken, die im Zuge von Corona entstehen.

Aber als ich so im Auto fuhr, die CD hörte und mir auch gar keine Gedanken machen musste, ob mich jemand beim Mitsingen beobachtet, war es so leicht plötzlich in vergangenen Gefühlswelten Urlaub zu machen, zu lachen, zu weinen, zu fühlen.

...und das alles dann irgendwie doch in einen ganz neuen Kontext setzen zu können.

Das war intensiv, aber auch wunderschön. Und da ich die CDs nun mit ein bisschen mehr Distanz erstellt habe, hat es sich auch noch freier angefühlt zurückzuschauen, weniger mit dem Druck zu überlegen, wie mein Leben jetzt gerade in Worte bzw. Songs gepackt werden müsste, obwohl mir auch das gerade Spaß macht (was wird für mich in ein paar Monaten der Soundtrack dieser seltsamen Monate sein? Was wird mir anders erscheinen als gerade jetzt? Was wird die Erinnerung verklären, verdrängen oder verstärken? Gerade höre ich auch schon wieder Musik, das gerade entdeckte tolle neue Album „Soldier On“ des kroatischen Singer-Songwriters Seed Holden, der mich etwas an Leonard Cohen erinnert)…

Durch die Musik konnte ich in eine andere Welt eintauchen, das kann auch eine ganz und gar fiktive sein, aber trotzdem sind darin meine Gedanken, meine Gefühle, nur irgendwie verpackt und ein bisschen durcheinandergeworfen.

Gerade jetzt, wo wir auch weniger reisen können, finde ich es toll die Chance zu haben, entweder kleine Reisen in die Vergangenheit zu unternehmen oder auch in den eigenen Kopf. Und sich zu erinnern und so eine andere Art Urlaub unternehmen zu können. Die Auslöser dafür können bei jedem Menschen anders sein. Neulich hat auch ein bestimmter Eistee, den ich lange nicht mehr getrunken habe, Urlaubsgefühle in mir ausgelöst oder man benutzt einen bestimmten Duft, man kann auch ein bisschen bewusst damit spielen, finde ich… Natürlich sind Sinneseindrücke auch oft genug mit negativen Assoziationen verbunden, aber gerade geht es mir eher darum, dass man auch toll bewusst mit den positiven von ihnen spielen kann. Und im Falle von Musik hat es zumindest für mich noch den tollen Special Effect, dass es mir hilft neue Gedanken zuzulassen, Gefühle sicherer und kontrollierter zu erleben und viel zu träumen. Vielleicht bekommt ihr ja auch mal Lust, ein bisschen Urlaub der Sinne zu machen.

Felix

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Fischbestände profitieren von Coronavirus
Was für die Fischerei-Branche hart ist, nützt zum Teil der Natur, weil sich die Fischbestände ein paar Monate lang erholen können. Es kann aber auch Umweltprobleme verursachen. Zum Beispiel in Alaska: Dort müssen bald Lachse aus den Flüssen geholt werden, weil sonst das ökologische Gleichgewicht durcheinander gerät.
Deutschlandfunk

Brüssel erklärt die gesamte Innenstadt zum autofreien Wohngebiet
Durch die Corona-Beschränkungen fahren weniger Autos durch die Städte. Berlin, Wien, New York oder Mexiko City: Verkehrsplaner auf der ganzen Welt starten deshalb Experimente und nehmen Autos Platz weg, um ihn dafür Radfahrern und Fußgängern zu geben. Brüssel will das Ganze nun toppen: 40 Kilometer neue Radwege und Beschränkungen für Autos in der Innenstadt.
Deutschlandfunk Nova

Heaven is a Halfpipe
Zumindest für den elfjährigen Gui Khury aus dem südbrasilianischen Curitiba. Auch dort sind die Schulen geschlossen und es gibt Ausgangsbeschränkungen. Dadurch hatte Gui viel Freizeit und hat diese genutzt, seine Fähigkeiten auf dem Skateboard weiter zu trainieren. Im Garten seiner Großmutter hat er eine eigene Halfpipe. Dort gelang ihm vergangenes Wochenende der Weltrekord, ein „1080“. Für alle nicht-Skateboarder, dabei dreht man sich auf dem Board dreimal um die eigene Achse, während eines Sprungs. Vor acht Jahren gelang zwar Tom Schaar erstmals ein „1080“, aber in einer Mega Rampe, also in einer Rampe, die viel mehr Höhe und Geschwindigkeit ermöglicht, als eine Halfpipe.

Der Weltrekord in einer Halfpipe war zuvor der „900“, den Tony Hawk 1999 bei den X-Games aufgestellt hatte. Nun hat ein Elfjähriger ihn in Omas Garten gebrochen. Gefilmt hat diesen Sprung sein Vater, zu sehen ist er hier Instagram
Und wie feiert man so einen Weltrekord? Natürlich mit Maccaroni mit Käse. Hier gehts zum Soundtrack .
→ 
Süddeutsche

Eine Stunde Liebe
Dies ist ein Podcast von Deutschlandfunk Nova. In der aktuellen Folge geht es um Einsamkeit. Es gibt immer wieder Phasen im Leben, in denen man sich einsam fühlt und das ist völlig in Ordnung. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen fühlen sich natürlich viele Menschen zurzeit schneller und häufiger einsam. Doch was ist der Unterschied zwischen Einsamkeit und Alleinsein?
Im Podcast gibt es dazu eine Antwort, zudem findet man Erfahrungsberichte und eine psychologische Einordnung. 
DFL-Nova

“Egal was war, was bleibt, was kommt,
es bleibt ein Streifen am Horizont.
Der die Dunkelheit beendet hat
Und es ist Sommer in der Stadt.”    
Thees Uhlmann - Sommer in der Stadt

Heute war übrigens der internationale Tag der Pflege. So deutlich wie in diesen Tagen wurde einem die Bedeutung der Pflegeberufe selten vor Augen geführt. An dieser Stelle noch einmal “Danke” an alle Pflegekräfte!

Das ganze Angstfrei-Team wünscht euch einen angenehmen Abend!

(Und: hört auf zu googeln – das machen wir für Euch.)

Ideen, Anmerkungen, Wünsche? Gerne hören wir über das  Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Tagesschau (Newsticker) | Reuters - Newsticker
Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.