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Dienstag, 15. September 2020 | 8 Uhr

Annika
Anne
Markus

Einen schönen Dienstag euch allen,

Wir haben wieder eine bunte und vielfältige Ausgabe für euch zusammengestellt. Wie man mit Legosteinen Hindernisse überwindet, aber auch andere Möglichkeiten ans Ziel zu kommen. Unterwegs kann man noch ein Paar Hoffnungsvolle Nachrichten hinterlassen, aber lest selbst.

einen schönen Tag, frei von Steinen oder anderen Hindernissen wünschen euch Annika, Anne, Markus und das gesamte Team von angstfrei.news.

Übrigens: Wir nehmen unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine. Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com.

Gefällt euch, was ihr lest? Was würdet ihr anders machen? Teilt es mit uns im Feedback.

Die Gute Nachricht des Tages

Barrierefreiheit durch Lego

Dieser Aufgabe hat sich eine Frau aus Hanau, gestellt. Sie baut aus gespendeten Legosteinen Rampen, damit Menschen mit Rollstuhl kleinere Schwellen oder Stufen überwinden können. Diese Rampen werden kostenlos Geschäften zur verfügung gestellt. Die Legosteine werden verklebt und sind somit Alltagstauglich und haben eine guten Lebensdauer.

Damit die Lego-Oma, wie sie sich selber nennt weiter bauen kann, benötigt sie weiter Legostein-Spenden. Inzwischen bietet sie auch die Bauanleitungen, in verschieden Sprachen, zum nachbauen an und hat so inzwischen viele Mitstreiter gefunden.
Facebook- die Lego-Oma

Die Nachrichtenlage

Warum die Infektionszahlen steigen
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland steigt. Statistiken des Robert Koch-Instituts und aus den Bundesländern zeigen: Viele Menschen bringen das Virus aus dem Urlaub mit. Außerdem spiele eine “Corona-Müdigkeit” eine große Rolle in der Verbreitung des Virus’, so Ärzt*innen.
→ Deutschlandfunk
→ Tagesschau (vom 21.8.)

Strategien für eine mögliche zweite Welle
Nach dem erneuten Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Deutschland und weiteren Ländern werden die Maßnahmen zur Eindämmung wieder hochgefahren. Dazu gehören landesweite Teststationen und mehr Mitarbeiter:innen in Gesundheitsämtern und Kommunen. Darüber, ob diese Sorgen begründet sind, sind sich Expertinnen uneins. Der Deutschlandfunk gibt einen Überblick.
→ Deutschlandfunk → Süddeutsche Zeitung

Ermittlungen wegen nicht eingehaltener Quarantäne
In Bayern wird gegen eine junge Frau ermittelt, welche sich nach dem Urlaub auf Coron habe testen lassen. Bis zum Ergebnis hätte sie sich in Häusliche Quarantäne begeben müssen, stattdessen war sie aber unterwegs, wohl auch in Bars. BEi VErstößen gegen die Quarantäne Auflagen muss man in Bayern mit einem Bußgeld von bis zu 2.000€ rechnen. Ermittelt wird gegen die Frau nun wegen fahrlässiger Körperverletzung.
bayerischer Rundfunk

CDU-Parteitag light
Der für den 4. Dezember geplante CDU- Parteitag wird, nicht wie üblich über zwei Tage abgehalten, sondern auf einen Tag verkürzt. Außerdem wurde ein umfangreiches Hygienekonzept erstellt, welches vorsieht, dass keine Gäste anwesend sein werden, ausgenommen Journalist*innen. Zusätzlich sollen Armbänder dafür sorgen, dass der Abstand von 1,5 m gewahrt wird, da diese sonst per Vibration warnen. Es werden Fiebermessungen vorgenommen und den Delegierten sind feste Plätze zugewiesen. Aufgrund des kleineren Zeitrahmen sieht die Tagesordnung auch keine Debatte über das Grundsatzprogramm vor, nur die Wahl des Parteivorsitz soll stattfinden.
Tagesschau

So werden Veranstaltungen coronakonform
Demonstrationen, Familienfeiern, Restaurants, Betriebe - wenn viele Menschen zusammenkommen, besteht eine höhere Infektionsgefahr. Die Forschung geht inzwischen immer mehr davon aus, dass einzelne Personen - sogenannte “Superspreader” - gleich mehrere andere anstecken. Der Deutschlandfunk gibt eine Übersicht über wichtige Begriffe und offene Fragen.
→ Deutschlandfunk

Wie Kinder das Virus verbreiten
Ob Kinder Treiber für Corona-Infektionswellen sein können, ist unter Forscherinnen und Forschern bislang umstritten. Es gibt inzwischen mehrere Studien zu dem Thema - die Ergebnisse unterscheiden sich mitunter stark.
→ Deutschlandfunk

Ein halbes Jahr Corona-Pandemie
Es ist ein halbes Jahr her, seit die Weltgesundheitsorganisation die Ausbreitung von Sars-CoV-2 zur Pandemie erklärte (11.März). Eine Übersicht über den Verlauf findet ihr im Deutschlandfunk.
→ Deutschlandfunk

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 261.762 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 15.09.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 1.407 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 21.286.743 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 6.550 Personen mehr als gestern Früh. Davon 237.550 in Deutschland (Stand: 15.09.2020 07:48 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipp des Tages

Hoffnung schenken

Ich will hier ehrlich sein, dieser Tipp ist nicht auf meinen Mist gewachsen, sondern stibitzt. Aber ich habe ihn gestern auf Instagram gelesen und fand ihn ganz herrlich und Verbreitungswürdig.

Es geht darum, wie wir mit kleinen Zusprüchen und Botschaften Menschen erreichen können und vielleicht ungeahnt Trost spenden und Hoffnung schenken können, zumindest aber mal ein Lächeln in das Gesicht des Empfängers.

Und das geht ganz einfach mit Hilfe von ein wenig Straßenkreide, z.B. Einfach an Lieblingsorten, oder gut frequentierten Orten eine gute, positive Botschaft auf den Boden schreiben, oder auch kleine Kunstwerke, um so eine „stille Revolution“ der Hoffnung voran zu treiben. #Krisenkraft

Alternativ könnt ihr auch auf einem Spaziergang Steine sammeln und auf diesen kleine Worte die Kraft spenden, verewigen. Der nächsten Spaziergang bietet Gelegenheit diese dann wieder zu verteilen.

Falls ihr reingeschaut habt, in den Veranstaltungskalender zum Mental Health Month, dort war Hoffnung hoch Drei gestern mit dieser Idee dabei.
Hoffnunghochdrei - Instagram
Mental Health Month

360°

Es geht auch anders
von Anne

Manchmal hat man einen Plan. Eine Idee. Ein Ziel, welches man erreichen will. Man macht sich auf den Weg, den Kompass genau ausgerichtet. Anfangs geht es noch leicht und beschwingt und gut gelaunt. Voller Tatendrang, schreitet man mit großen Schritten eben diesem Ziel entgegen. Dann wird der Weg eventuell ein klein wenig holpriger. Vielleicht ist er auch nicht mehr so gut sichtbar, wird zum kleinen Pfad, welcher langsam ansteigt. Es wird schwieriger, anstrengender und die anfängliche Motivation lässt auch langsam nach, ob der Schwierigkeiten, die sich einem in den Weg stellen. Und vielleicht wird es sogar noch schwieriger, ja scheinbar unmöglich, den eingeschlagenen Weg fortzuführen. Der Weg wird steiniger und immer mehr Geröll machen ihn scheinbar unpassierbar, schichtet sich zu einer Wand auf, ohne dass wir erkennen können ob und wie unser Weg dahinter weitergeht.

Was nun. Erschöpft und frustriert, wohl auch entmutigt und scheinbar hoffnungslos verharren wir vor diesem Hindernis.

Ob dieses Hindernis, welches uns den Weg so erschwert, nun unsere Ängste sind, oder Schicksalsschläge, oder auch die Corona-Krise. Ich bin mir sicher, jeder von uns kennt sie, auch wenn wir ihnen unterschiedliche Namen geben.

Im ersten Moment scheint es nur zwei Optionen zu geben. Entweder aufgeben und uns vor diesem Haufen Schutt und Geröll einrichten. Entscheiden, dass wir unser Ziel nicht erreichen werden und es auch nicht weiter versuchen. Die andere Möglichkeit ist es sämtliche Kraftreserven und Mut zu mobilisieren um diesen Berg zu erklimmen, zu überwinden, oder ihn abzutragen und auch hierbei an die letzten Kraftreserven zu gehen. Aber was dann? Schaffen wir es dann überhaupt noch den Weg, der dann wieder frei vor uns liegt, weiter zugehen, oder sind wir dazu inzwischen zu schwach.

Ich glaube es gibt noch eine dritte Option. Wir können einen Moment vor unserem Berg halt machen, durch atmen und zur Ruhe kommen. Und vielleicht stellen wir fest, dass es auch anders geht. Vielleicht stellen wir fest, bei Betrachtung unsers Geröll-Berges, dass dort ganz versteckt die Steine nicht wahllos und im Chaos angeordnet sind, nein, dort ist eine Treppe. Sie ist nicht die sicherste und ein Geländer ist nicht vorhanden, aber wenn man genau hinsieht kann man die Stufen ausmachen. Es braucht ein gute Mischung aus Vorsicht und Mut, gut geschüttelt mit einem ordentlichen Schuss Achtsamkeit, um diese Treppe zu erklimmen, aber es ist möglich. Und der Weg ist immer noch anstrengend, aber nicht so Kräfteraubend wie der Hals-über-Kopf-Gipfelsturm, oder das Abtragen der Steine.

Aber vielleicht ist auch keine Treppe sichtbar. Statt dessen erreichen andere mit dem selben Ziel ebenfalls den Berg aus Stein und gemeinsam wird dieser, Stein für Stein abgetragen, um so auch zukünftigen Wanderer den Weg zu vereinfachen.

Und falls auch das nicht der Fall ist, dann hilft manchmal ein Blick nach links oder rechts, ob sich ein kleiner Trampelpfad um den Berg herum ausmachen lässt. Mit Sicherheit wird man dort von dem ein oder anderen Busch gezwickt und gepickt und man stolpert über so manche Wurzel, die man übersah. Aber machbar ist dieser Weg, wenn man den Blick für ihn öffnet.

Und zu allerletzt, wenn sich gar kein Lösung auftut, welche uns gänzlich unserer Kräfte berauben würde, dann hilft es zurück zu gehen zur letzten Weggabelung. Doch die andere Abzweigung nehmen. Die, die damals, als man zuletzt an dieser Wahlmöglichkeit stand so falsch erschien. Auch ein scheinbarer Umweg führt ans Ziel. Wir dürfen dieses nur nicht aus den Augen lassen, unseren Kompass weiterhin dorthin ausrichten.

Und wenn sich auf diesem (Um)weg eine Schutzhütte auftut, ein Häuschen was zur Einkehr einlädt, dann verweile dort, wenn es sich gut anfühlt. Sammle wieder neue Kräfte und fülle deine Vorräte auf. Verweile so lange es dir gut tut, so lange wie es nötig ist. Denn du wirst dein Ziel erreichen, mit dem Wissen, dass dein Kompass dir hilft. Mit dem Wissen, dass deine Kräfte ausreichen und mit dem Mut den Weg zu beschreiten.

daz - die angst zeitschrift

Dies & Das

Vom Weg aus der Krise
Die Corona-Krise ist noch nicht vorbei, viele von uns spüren ihre emotionalen Auswirken noch in den Knochen. Und auch jetzt noch fällt es manchmal schwer, Positives aus den letzten Monaten herausziehen zu können. Tipps dazu, wie uns das leichter fallen kann, gibt die Diplom-Psychologin Birgit Langebartels in der „Psychologie Heute“. Sicherlich kein Patentrezept für uns alle, aber vielleicht könnt ihr den ein oder anderen Gedanken für euch aus den Hinweisen ziehen.
Psychologie Heute

Vom Weg aus dem Stigma
Anhaltende Schmerzen, für die es scheinbar keine organische Ursache gibt: Für Betroffene kann solche eine Situation auch emotional stark belastend wirken. Dazu die Angst, vom Umfeld als Simulant*in abgestempelt zu werden. Dass chronische Schmerzen, aber auch Phantomschmerzen ernst genommen werden müssen und worin die Ursachen für die Beschwerden liegen können, berichtet die Pharmakologin Rohini Kuner im Gespräch mit Deutschlandfunk Nova.
Deutschlandfunk Nova

Vom Weg aus dem TV
Und zum Abschluss noch etwas zur seichteren Unterhaltung: Das Reality-Format „Keeping up with the Kardashians“ wird nach 14 Jahren eingestellt. Kennt ihr nicht? Habt ihr nie gesehen? Okay. Ich auch nicht. Aber wieso das Format wissenschaftliche Arbeiten zum Zusammenhang der Serie mit Sozialen Medien nach sich gezogen hat und wie überhaupt sozialwissenschaftlich einzuordnen ist, dass sich doch eine beachtliche Anzahl an Zuschauer*innen daran erfreute, der Familie Kardashian/Jenner beim Leben zuzusehen, interessiert euch vielleicht doch. All diese Dinge könnt ihr unter folgendem Link nachlesen.
Jetzt

Gehabt euch wohl! Einen schönen Tag wünscht euch das gesamte Team von angstfrei.news.

Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen

Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben