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Dienstag, 8. September 2020 | 8 Uhr

Anne
Markus

Einen schönen guten Dienstag,

heute erfreuen wir euch (hoffentlich) mit einer kompakt-positiven angstfrei-Ausgabe. Es gibt eine gute Nachricht aus der Wissenschaft, einen kompakten Nachrichtenüberblick und einen achtsamen wie blutigen Tipp des Tages, bevor euch ein Fundstück mit auf Reisen nimmt. Klingt spannend? Dann wünschen wir Euch eine spannende Lektüre!

Habt einen guten Tag
Euer angstfrei.news Team | heute vertreten von Anne, Markus und Katharina 

Gefällt euch, was ihr lest? Was würdet ihr anders machen? Teilt es mit uns im Feedback.

Die Gute Nachricht des Tages

Immer mehr Studien zum Verständnis von Corona
Nach Reutlingen und Freiburg startet nun auch in Aachen eine bundesweite Studie zum besseren Verständnis des Immunstatus’ bei Corona-Infektionen. Bis zu 3000 Menschen in der Region Aachen sollen bis zum 20. Oktober untersucht werden. Der Kreis ist besonders interessant, da auch in Aachen viele von der Pandemie betroffene Bürger leben. Die Teilnahmebereitschaft sei hoch, so der Studienleiter gegenüber der dpa. Ein besseres Verständnis des Infektionsgeschehen kann dazu beitragen, den Umgang mit der Pandemie zu verbessern und auch Wissen für zukünftige Impfkampagnen zu gewinnen. 
→ dpa

Nachrichten Update

Warum die Corona-Sterberate so niedrig und die Infektionszahl so hoch ist
In Deutschland nehmen die registrierten Corona-Neuinfektionen seit einigen Wochen wieder zu. Gleichzeitig ist die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus sterben, in vielen europäischen Ländern deutlich geringer als zu Beginn der Pandemie. Virologen haben dafür verschiedene Erklärungen. Ein Überblick.
→ Deutschlandfunk

Streit um Erdgas-Pipeline - Braucht die Wirtschaft Nord Stream 2 überhaupt?
Seit dem Giftanschlag auf den russischen Oppositionspolitiker Nawalny wird in der deutschen Politik verstärkt darüber diskutiert, ob das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 fertiggestellt und betrieben werden soll. Befürworter führen an, dass die Leitung, über die russisches Gas nach Deutschland fließen soll, die Energieversorgung sicherstellt. Trägt dieses Argument?
→ Deutschlandfunk

So weit ist die Impfstoffforschung gegen das Coronavirus
Als wirksamstes Mittel gegen Sars-CoV-2 und die von dem Virus ausgelöste Erkrankung Covid-19 gilt ein Impfstoff. Weltweit wird daran geforscht, auch von deutschen Firmen. Welche Perspektiven gibt es? Ein Überblick zum Stand der Forschung.
→ Deutschlandfunk

Coronavirus und Grippewelle könnten aufeinander treffen
Während in der Corona-Pandemie weltweit die Infektionszahlen wieder ansteigen, fürchten Experten im Herbst noch gravierendere Folgen. Dann könnten Corona und die Grippewelle aufeinandertreffen. Deutschland hält dafür eine Rekordmenge an Impfstoff bereit.
→ Deutschlandfunk

Corona-Kinderbonus
Heute beginnt die Auszahlung des im Juni von der Bundesregierung beschlossenen Corona-Kinderbonus. Er soll Familien unterstützen und den Konsum ankurbeln. Wer bekommt das Geld, wie viel gibt es und wird es tatsächlich ausgegeben? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
→ Deutschlandfunk

Langzeitfolgen
Über die akuten Symptome und Auswirkungen einer Infektion mit dem Coronavirus ist inzwischen viel bekannt. Wie aber sehen die Langzeitfolgen der Erkrankung COVID 19 aus, wenn die eigentliche Infektion überstanden ist? Die Forschung ist noch ganz am Anfang, es gibt aber erste Erkenntnisse. Ein Überblick.
→ Deutschlandfunk

Wie hoch die Dunkelziffer bei den Coronavirus-Infektionen ist
Weltweit haben sich nach Angaben der Johns Hopkins University fast 26 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Klar ist, dass die offiziell angegebenen Zahlen die Realität nicht ganz widerspiegeln und es eine Dunkelziffer gibt. Zu deren Höhe gibt es verschiedene Berechnungen.
→ Deutschlandfunk

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 252.298 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 08.09.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 1.499 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 19.593.513 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 3.241 Personen mehr als gestern Früh. Davon 227.000 in Deutschland (Stand: 08.09.2020 07:38 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipp des Tages

Heute einen Krimi lesen
Wir beschäftiguen uns an dieser Stelle - auf angstfrei.news - sehr viel mit Achtsamkeit, Stressreduktion und seelischer Gesundheit. Das ist richtig und wichtig. Was auch dabei hilft, so eine Freundin von mir, Profl. Dr. Barbara Wild, ist Humor. Er hilft, die Perspektive zu wechseln und Leichtigkeit in festgefahrene Gedanken zu bringen. Im Lichte dieser Vorrede habe ich (Katharina)  heute einen Literaturtipp für Euch. Eigentlich nicht ich, sondern eine meiner besten Freundinnen.

Meine Freundin ist junge Mutter und Psychologin. Sie hört nebenher oft Bücher, damit sie neben Haushalt, Brei und Windeln noch andere Themen in ihrem Leben hat. Und neulich kam sie halb begeistert, halb geschämit mit diesem Tipp um die Ecke: “Katharina! Ich höre ein Buch - das kann ich als Psychologin eigentlich nicht für gut heißen - aber das ist so lustig und geschickt gemacht! Das musst du mal lesen! Es verbindet Achtsamkeit mit Mord. Ich weiß, das klingt absurd, aber es macht echt Spaß.” 

“Achtsam Morden” heißt der Spaß und wurde geschrieben von Karsten Dusse. Er hat den Charakter Björn Diemel erfunden - einen etwas stereotypen vielarbeitenden Anwalt, der von seiner Frau verordnet seine Work-Life-Balance in Ordnung bringen soll. Diese schickt ihn nämlich kurzerhand zu einem Achtsamkeits-Seminar. Anders als von ihm erwartet, hilft ihm das Seminar im Arbeitsleben weiter, aber anders als gedacht. Als ein Mandant ihm Probleme macht, bringt er ihn einfach um - “und zwar nach allen Regeln der Achtsamkeit.” Mittlerweile gibt es vom Mordenden Anwalt sogar eine Fortsetzung. Unterhaltsamer Lesestoff für den Feierabend und nebenher eine sehr ungewöhnliche Lektion in Puncto Achtsamkeit
Achtsam Morden (Band 1)
Das Kind in mir will achtsam Morden (Band 2)

360° - Es war einmal...

Es war einmal
von Katharina

In meinem Treppenhaus stand heute ein ganzer Haufen Kram mit einem lieblosen “zu verschenken!”-Zettel. Darunter auch eine ganz wunderbare Schmuckschachtel. Dunkel, aus edlem Holz beherbergte sie allerhand Strassscheußlichkeiten und angelaufene Ohrstecker. Aber unter diesem Kuriositäten-Sammelsurium lag still schweigsam ein zarter goldener Ring, der mir passte, wie als hätte ich nie einen anderen getragen. Aus Gold und wunderschön. Mit einem Hang zur Feierlichkeit zwischen Strass und Straße steckte ich ihn mir an den Finger und versprach mir selbst die Treue. Dann zog ich ihn einer Intuition folgend ab und betrachtete seinen Innenseite mit forschendem Blick. Und tatsächlich: eine kaum mehr leserliche Inschrift zeigte sich im Licht der Neonlampe des Hausflurs. Mir wurde mulmig. Was, wenn er für die Treue anderer stand und seine Geschichte auf mich abfärbt?

Der Ring
Sie drehte den kleinen goldenen Reif gedankenverloren zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her. Er hatte einen schönen, warmen Goldton. Wenn man ganz genau hinsah, nahm man die sanfte Beule wahr, die die Vollkommenheit des Kreises störte. Oder machte sie ihn gerade zu etwas ganz Besonderem? 

Sie war entstanden, nachdem sie das Schmuckstück hatte kürzen lassen. Als es zu groß geworden war und hilflos an ihrem Finger hin und herrutschte, nicht mehr ganz sicher, ob es am richtigen Platz war. Sie hatte es oft fast verloren: Mit beiden Händen beim Abwasch landete er um ein Haar im Ausguss, als sie sich hektisch die Haare geflochten hatte auf dem Weg zu einem Termin, war er vor ihr die Treppe hinuntergeeilt, eines Nachts rutschte er unbemerkt von ihrer Hand. Hektisch zerwühlte sie am nächsten Morgen das noch nachtwarme Bett und verpasste um ein Haar den ersten Termin - fast, nur fast. Dass der Ring wieder passte, bezahlte sie mit einem feinen Riss, einer senkrechten Linie, die ihn seit der Korrektur zeichnete. Sie dachte sich nichts dabei - aber es war diese Lücke, die langsam aber stetig dazu führte, dass der Ring den Alltag nicht mehr unbeschadet überstand. Wann immer sie aneckte verformte er sich unmerklich und wurde Opfer und Zeuge von all dem Verschleiß, den ein Leben so mit sich bringt.

Sie hatte den Ring so lange getragen, dass sich an ihrem Finger eine kleine Beule abzeichnete, auch dann, wenn sie ihn ablegte. Er ging über in die Breite des Fingers, sie spürte schon lange nicht mehr, welche Teile ihrer Hand er tatsächlich berührte. Nur, wenn sie ihn an der anderen Hand oder nur am Nachbarfinger probierte wurde sie sich seiner Form bewusst, seines Gefühls, seiner fragilen Stabilität und seines Platzes an ihrem Finger. Sie hatte ihm den Platz gerne gegeben. Zunächst war es komisch, wie der neue Name und der neue Status. Wie fasziniert sie war, wann immer sie ihre Hand betrachtete, dass dort dieses warme Gold schimmerte. Wie ein Versprechen, das sie halten sollte und sie halten wollte. Er war etwas Besonderes. Und dann, Stück für Stück, lebte er sich ein, bekam Kratzer, wurde selbstverständlich. Und nur, wenn er weg war, wurde sie sich seiner Spuren bewusst. Die Kerbe in ihrem Finger. Die weiße Linie darunter, die nie die Sonne sah.

Hätte sie ihn häufiger ablegen sollen, damit die Haut nachbräunt? Die Kerbe nicht entsteht? Das neue Gefühl bleibt? Ihn nie kürzen sollen, sich selber zurückentwickeln, damit er wieder passt? Ihn ablegen, wenn die Arbeit zu hart wurde, damit er keine Schäden davon getragen hätte? Aber warum. Das war es doch gerade, was sie sich versprochen hatten, als sie den Ring das erste Mal für immer trug. Er sollte versprechen, versichern und verbinden. Es gab Zeiten, da war er es, der sie zusammen hielt. Und Zeiten, da hätte er es um ein Haar nicht geschafft. Aber deswegen, die Kratzer vermeiden? Es waren doch Gebrauchsspuren. Keine Verbrauchsspuren. Oder?

Viele Kratzer waren mit der Zeit weich geworden. Das Datum war kaum mehr zu lesen, weil es im jetzt der letzten Jahre verschwommen ist. Es hat sich mit dem Ring verbunden, ist in ihm verschwommen, weil all die Zeit so viel mehr in ihm steckt, als dieser eine Tag. Ein ganzes Leben. Zwei ganze Leben. Ein ganzes Leben. “Vielleicht haben wir 40 Jahre zusammen, aber eines Tages werde ich gegangen sein. Eines Tages wirst du gegangen sein.” Das Lied, das sie seit so langer Zeit begleitete, hatte sie überholt. Sie hielt die Pergamenthand fest, die so normal geworden war, dass ihr der Ring so lange nicht mehr aufgefallen war, der sie zierte. Ebenfalls voller Kerben. Ebenfalls matt. Ebenfalls noch da. Und dann wieder nicht.

Sie streifte ihren Ring wieder an seinen Platz. Und kurz erinnerte sie sich daran, wie vorsichtig er ihr das erste Mal angesteckt wurde. Wie geliebt sie sich gefühlt hatte. Wie wenig selbstverständlich. Wie fragil. Und doch war er ein Leben lang geblieben. 

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Kreative Protestform
Um auf die schwierige Situation in den griechischen Flüchtlingslagern aufmerksam zu machen haben verschiedene Organisationen, unter anderem Sea-Watch, Seebrücke. Campact und Leave No One Behind, 13.000 Stühle vor dem Reichstag aufgestellt. Dies Stühle stehen stellvertretend für die Menschen im Flüchtlingslager Moria, deren Lage sich noch weiter verschlechtert hat, da nun auch dort die ersten Corvid-19- Infektionen festgestellt wurden. 
Deutsche Welle

Den Ausstieg wagen
Dies hat sich Miriam tatsächlich gewagt. Aber nicht einfach so, aus einer Laune heraus, sondern weil es anders nicht mehr weiter ging. Zuvor hat sie beruflich meistens 200% gegeben, dass kann ein Mensch auf dauer kaum bewältigen und auch bei Miriam meldete der Körper sich und signalisierte ihr, dass es so nicht weitergehen können. Nach dem der kleinen Neustart im eigenen Alltag nicht klappte, entschied sie sich für einen radikaleren Weg und lebt nun in einem kleinen Van, mal mitten in der Natür, mal auf einem Parkplatz, und hat dort ihr inneres Heim gefunden. 
Frau TV -Mediathek 

Wissenschaft mit Humor
Vielen von uns ist Eckart von Hirschhausen bekannt, ob aus der Unterhaltungsecke oder aus der medizinischen Wissenschaft. Durch Fernsehsendungen und sein Bühnenprogramm, die beide Seiten miteinander Kombinieren ist hat er die Art der Wissensvermittlung ein wenig “entstaubt”. Wie es ist diese zwei Felder, Humor/ Unterhaltung und Wissenschaft zu kombinieren und was ihn antreibt könnt ihr in diesem Interview nachlesen. 
Spektrum

Das war's für heute! Wir freuen uns auf morgen mit Euch!

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Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.