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Mittwoch, 9. September 2020 | 8 Uhr

Anne

Einen schönen Mittwoch euch allen,

heute geht es ab ins Grüne, ob bei der Guten Nachricht, oder bei unserem Tipp des Tages. Und warum dass eine Gute Idee ist könnt ihr auch nochmal in der Rubrik Dies und Das nachlesen. Im Gegensatz dazu spielt unser heutiges von Mensch zu Mensch im urbanen Raum.

Klingt spannend? Dann wünschen wir Euch viel Freude beim lesen!

Einen guten Tag wünschen euch Anne und Euer angstfrei.news Team

Übrigens: Wir nehmen unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine. Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com.

Gefällt euch, was ihr lest? Was würdet ihr anders machen? Teilt es mit uns im Feedback.

Die Gute Nachricht des Tages

Großstädte werden Grüner

Nach Angaben des statistischen Bundesamtes sind seit 1996 die deutschen Großstädte Grüner geworden. Pro Kopf sind es im Durchschnitt 25 Quadratmeter, statt 18 Quadratmeter, die es noch 1996 waren. Zu den Grünflächen zählen unter anderem Parks, Botanische Gärten, Spielplätze und Kleingartenanlagen. Die Grünste Millionenstadt in Deutschland in demnach Hamburg. Unter den Großstädten über 100.000 Einwohnern steht Siegen an der Spitze.
Tagesschau

Nachrichten Update

Autogipfel ohne Ergebnisse
Gestern trafen sich Politik und Wirtschaft, um über die angespannte Lage in der Automobilindustrie zu beraten. Insbesondere ging es um eine Stärkung der Zulieferbetriebe und Investitionen durch das Konjunkturpaket. Eine Entscheidung wurde nicht getroffen. Bis zum nächsten Treffen im November sollen Arbeitsgruppen an den Themen weiterarbeiten.
Deutschlandfunk

Frankfurter Buchmesse virtuell
Statt wie ursprünglich geplant mit einem Corona-Konformen Konzept, soll die Buchmesse nun doch rein virtuell stattfinden. Grund dafür sind die Reisebeschränkungen, die eine Teilnahme von ausländischen Ausstellern erschweren.
Hessenschau

Bayern schließt Testzentren
Die an bayerischer Autobahnen eingerichteten Testzentren sollen zum Ende der Urlaubssaison schrittweise wieder geschlossen werden.
Tagesschau

EU- Parlament tagt in Brüssel
Nach der Sommerpause sollte auch das EU-Parlament zur Normalität zurückkehren. Aufgrund der weiterhin hohen Infektionszahlen in Frankreich kehrt das Parlament nun doch nicht nach Straßburg zurück, sondern tagt vorerst weiterhin in Brüssel, welches allerdings auch als Risikogebiet gilt. Jedoch müssten die Abgeordneten nach einer Reise nach Straßburg in Quarantäne. Diese Situation könnte auch eine Debatte um den doppelten Sitz des Parlaments in Brüssel und Straßburg mit sich ziehen, befürchtet Frankreich.
Tagesschau

Sportveranstaltungen
Für die nun anstehenden Sportveranstaltungen werden langsam wieder Zuschauer zugelassen. Wo und wie viele Zuschauer dem Event beiwohnen dürfen ist jedoch Regional stark unterschiedlich und auch abhängig von der Sportart. So darf Hansa Rostock im Ostseestadion wieder vor bis zu 7500 Fans spielen. Bei den Hamburg European Open werden bis zu 2300 Zuschauer erlaubt, jedoch einzig für dieses Tennisturnier, nicht so für den Zweitliga Fußball.
(dpa)

Tour de France Chef in Quarantäne
Die diesjährige Tour findet unter besonderen Bedingungen statt, so werden unter anderem am Ruhetag alle Fahrer, Teammitglieder und weitere Beteiligte getestet. Dabei wurden Christian Prudhomme, sowie vier weitere Mitglieder des Betreuerstab positiv getestet und sind von nun an in Quarantäne. Erst am Samstag besuchte der französische Premierminister Jean Castex die Tour und begleitete sie um Auto von Prudhomme. Auch Castex ist bis auf weiteres in Quarantäne und wird sich testen lassen.
(dpa)

Olympia soll stattfinden
Die Olympischen Sommerspiele, die aufgrund der Corna-Pandemie von diesem auf nächstes Jahr verschoben wurden, sollen stattfinden, so Japans Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto. Auch wenn das Virus uns wahrscheinlich noch im nächsten Jahr begleiten wird, sollten unter angepassten Bedingungen die Sportler ihre Leistungen messen können.
(dpa)

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 253.474 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 09.09.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 1.176 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 19.841.196 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 8.750 Personen mehr als gestern Früh. Davon 230.600 in Deutschland (Stand: 09.09.2020 07:59 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipp des Tages

Es herbstet
So langsam wird es herbstlich. Die Temperaturen sind kühler und es wird schon ein wenig früher dunkel. Der Herbst ist eigentlich meine liebste Jahreszeit. Ich liebe es raus zu gehen und Gedanken verloren, ohne Ziel durch Parks und durchs Grüne zu laufen. Ich liebe es mit den Kindern im herumliegenden Laub zu spielen, eine „Blätterschlacht“ zu machen, oder ihnen einfach nur dabei zuzusehen. Auch wenn dies bedeutet, dass man abends eine halbe Stunde lang das zerbröselte Laub, unter einigem Protest, aus den Haaren kämmen muss. Wenn wir nach hause kommen sind die Taschen und Hände immer voll mit allerhand Steinen, Stöcken, Zapfen und ganz schönen und deshalb wertvollen Blättern. Diese Schätze werden dann von den Kindern erstmal sortiert und begutachtet, während ich uns einen Tee koche.

Falls ihr euch nun fragt, was denn nun eigentlich der Tipp sei, genau das. Raus gehen, die Natur genießen und den Wandel, den sie im Laufe des Jahres vollzieht wertschätzen.

360°- von Mensch zu Mensch

Auf den Straßen dieser Stadt
von Anne

Ich wohne in der südlichen Kölner Altstadt. Wenn ich morgens aus dem Haus gehe um meinen Sohn zur Kita zu bringen, dann kommen wir mindestens an drei Obdachlosen vorbei, die von dem morgendlichen Lärm und den Passanten, die auf dem Weg zur Arbeit sind, geweckt werden. Mindestens ein Autofahrer nimmt uns die Vorfahrt, weil er auf der Suche nach einer Parklücke nicht auf Fußgänger achtet. Mindestens ein Fahrradfahrer überholt uns auf eine sehr rasante, brisante Art und Weise und mindestens ein Fußgänger oder Radfahrer geht/fährt bei Rot über die Ampel, weil es ihm egal ist, dass da auch ein Haufen Schul- und Kindergartenkinder steht, denen er eventuell ein Vorbild sein könnte. Mein Sohn schaut ihnen jedes mal etwas mitleidig hinterher, und wundert sich, dass so viele Menschen die Farben noch nicht können.

Und dann ist in einer Woche hier Kommunalwahl und an jeder Laterne hängt mindestens ein Wahlplakat, viele davon hängen inzwischen nur noch in Teilen, oder sind, nennen wir es mal, weiter gestaltet worden. Auf den Plakaten ist viel zu lesen von „Solidarität im Veedel“ (Veedel ist das Kölsch Wort für Wohnviertel) oder was der oder die Kandidat*in, oder die Partei alles für uns Bürger*innen tun möchten, tun werden.

Und ich frage mich, wie passt das, was ich morgendlich erlebe und das was auf den Plakaten steht zusammen. Die Stadt und ihre Bürger*innen wird sich nicht von jetzt auf gleich verändern, nur wenn genug Menschen am Sonntag hier oder dort ihr Kreuzchen machen. Natürlich ist es wichtig zu wählen und sich im Vorfeld Gedanken zu machen, wem man seine Stimme gibt. Das ist klar. Aber fängt Veränderung wirklich an dieser Stelle an?

Diese Gedanken begleiten mich jeden Morgen, jedes mal, wenn ich durch die Straßen meiner Stadt laufe. Und manchmal verzweifle ich darüber. Manchmal verzweifle ich, weil auch meine Tochter mir diese Fragen, die ich mir selber schon zu genüge stelle, stellt. Und ich kann sie nicht beantworten.

Aber dann kommt mir manchmal der Gedanke, dass die Veränderung im kleinen Anfängt, dass sie bei uns selbst anfängt. Und so wie der Fußgänger oder Radfahrer, der die Ampel bei Rot überquert hat ein weniger gutes Vorbild ist, so kann ich, so können wir gute Vorbilder sein. Indem wir nicht nur über das Sprechen, was uns antreibt, und ärgert, sondern in dem wir handeln, im Kleinen. Und Ich bemerke dass jede rücksichtsvolle Geste mindestens mit einem Lächeln entlohnt wird, oder mit einem kurzen netten Gespräch. Und dann beantwortet meine Tochter ihre Fragen schon selbst, mit der einfachen Erkenntnis, dass die Welt wohl nicht immer nur gut oder schlecht ist.

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Nebel im Theater
Um endlich wieder Kunst auf den Brettern und Bühnen unserer Städte sehen und spielen zu können hat das Berliner Ensemble Vernebelungsgeräte zum Einsatz gebracht. Das klingt etwas seltsam, so denkt man dabei doch erstmal an Nebel als Instrument um Szenen zu untermalen. Doch tatsächlich wird mit Hilfe der Maschine ein Wasserstoffperoxid im Raum verteilt, durch welches Aerosole absinken sollen. So konnten nach ersten Tests 99% der Viren aus der Luft entfernt werden. Mit dieser zusätzlichen Hygienemaßnahme sollen sämtliche Räume, Foyer, Toiletten und Theatersaal, vor den Vorstellungen gereinigt werden. Eine Möglichkeit, die sich auch Theater in anderen Städten ansehen und in Erwägung ziehen.
Stadtrevue

Altonale - Streetart
Das Kunst- und Kulturfestival findet auch in dem Jahr „kurz&schmerzlos“ vom 10.-13.09 in Hamburg statt. Im Zuge dessen hat die Künstlerin Marambolage eine 2D-Mural (also ein Wandgemälde) entworfen, welches am Platz der Republik zu sehen ist. Darauf ist groß der Schriftzug „Nicht gut genug“ zu sehen. Dieser Frage/Aussage wird im Kunstwerk nachgespürt, auf eine mutmachende, wertschätzende und dennoch kritische Art. Falls ihr die Tage in Hamburg unterwegs seid, schaut es euch doch einfach mal an, ansonsten gibt es einen Ausschnitt auf Instagram zu sehen.→ Marambolage -Instagram
Altonale

Green-Time für die Psyche
Wir haben es ja längst geahnt, jetzt wird es von einer Metastudie bestätigt. Kinder und Jugendliche, die viel Zeit in der Natur, im Grünen verbringen geht es psychisch besser, als Kindern, die stattdessen vor einem Bildschirm sitzen. Außerdem gibt es Hinweise, dass man Bildschirm Zeit durch Zeit im Grünen ausgleichen kann.
Deutschlandfunk Nova

In diesem Sinne, ab nach draußen mit euch, nun da ihr die heutige Ausgabe zu ende gelesen habt. Einen schönen Tag wünscht euch Anne und das ganze Team der Angstfrei.news

Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen

Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.