Donnerstag, 16. April 2020 | 20 Uhr
Guten Abend zusammen,
wünschen Euch Lisa und Gabi! Lisa ist neu im angstfrei-Team und wir freuen uns sehr, dass sie nun mit dabei ist. Herzlich willkommen, liebe Lisa!
Auch nach der gestrigen Konferenz der Ministerpräsident*innen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt es - trotz einiger Lockerungen - noch keinen zeitnahen Termin für das Ende des Lockdowns. Das "social distancing" geht weiter. Weil das Virus sich zum Glück zwar nicht mehr so schnell verbreitet, aber eben immer noch da ist.
All das kann Angst machen, zu Nervosität aber auch Niedergeschlagenheit führen. Deshalb haben wir für Euch Texte zusammengetragen, die zeigen sollen: Ihr seid mit diesen Gefühlen nicht allein. Und: Ungeliebte Gefühle haben auch ihre Berechtigung. Wir dürfen sie zulassen. Wir müssen nicht immer optimistisch und gut gelaunt sein.
Es gibt außerdem Maßnahmen, die wir ergreifen können, um mit den derzeitigen Belastungen besser zurechtzukommen. Ob das nun eine geregelte Tagesstruktur ist, das Schwimmen im See, ein Spaziergang mit der Freundin (Juhu, auch in Bayern dürfen wir das jetzt wieder!), der Dialog mit einem inneren Objekt oder eine Gehmeditation - es gibt sehr viele Möglichkeiten. Lasst euch von den vielfältigen Ideen in dieser Ausgabe inspirieren!
Und noch ein paar Dinge, die ihr schon an dieser Stelle kennt: Abonniert doch den RSS-Feed für diese Seite und gebt uns Rückmeldung, ob es bei Euch klappt. Wie immer freuen wir uns über Ideen, Anmerkungen und auch Wünsche im Feedbackformular.
Die gute Nachricht des Tages
Laut John Hopkins Universität sind in Deutschland von 134.753 durch Tests bestätigte Infizierten bereits 77.000 Menschen genesen - also deutlich mehr als jeder Zweite. (Stand 16.04.2020, 12:30)
→ ZDF
(Anmerkung: die Unterschiede zwischen den Zahlen der John Hopkins Universität und dem RKI resultieren aus den unterschiedlichen Uhrzeiten der Aktualisierungen.)
Update: Wichtige Entwicklungen seit heute Morgen
Autoindustrie nimmt Produktion wieder auf
Ab Montag wollen die Automobilhersteller Volkswagen, Audi und Daimler die Produktion in Deutschland langsam wieder hochfahren. Auch der Hersteller Ford folgt ab dem 04. Mai. Schrittweise will man die Kurzarbeit reduzieren. Entscheidend für die erfolgreiche Aufnahme der Produktion ist jedoch die Stabilität der Lieferketten. Nur mit ausreichend Teilen, können die Werke reibungslos produzieren. Ebenfalls muss ein umfangreicher Gesundheitsschutz innerhalb der Werke umgesetzt werden, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.
→ Tagesschau
Beschluss bundeseinheitlicher Arbeitsschutzstandards
Durch die beschlossenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen werden viele Arbeitnehmer*innen ihre Arbeit in den unterschiedlichsten Betrieben wieder aufnehmen. Um diese Menschen besonders zu schützen, hat man auf Bundesebene verbindliche Arbeitsschutzstandards verabschiedet. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat die Maßnahmen heute vorgestellt. Dazu zählt der Abstand von 1,5 Metern zwischen Menschen in Gebäuden, im Freien und in Fahrzeugen. Die betrieblichen Abläufe sollen so angepasst werden, dass grundsätzlich möglichst wenig Kontakte zwischen Menschen entstehen. Personen, die Symptome aufweisen, dürfen selbstverständlich nicht am Arbeitsplatz erscheinen. Arbeitnehmer sollen außerdem durch Schutzwände oder, falls dies nicht möglich ist, durch Nase-Mund-Bedeckungen geschützt werden. Der Betrieb muss ausreichende Hygienemaßnahmen zur Verfügung stellen und mit den örtlichen Gesundheitsbehörden kooperieren. Die ausformulierten Inhalte findet ihr in folgender Pressemitteilung:
→ Pressemitteilung Bundesarbeitsministerium (Arbeitsschutzstandards)
Erste Lockerungsmaßnahmen auch in Bayern
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat heute in einer Pressekonferenz in München den weiteren Fahrplan seiner Landesregierung im Kampf gegen das Coronavirus vorgestellt. Söder zeigte sich dabei vorsichtig optimistisch: ”Wir bekommen das Virus langsam unter Kontrolle.” Dabei handle es sich aber um ein “zartes Pflänzchen”.
Söder machte deutlich, dass Bayern bei einer Exit-Strategie aus den strengen Corona Maßnahmen zurückhaltender vorgehen wolle als andere Bundesländer.
Erste Lockerungsmaßnahmen sehen nach Söders Plan vor, die Kontaktbeschränkungen zwar zu erhalten - diese werden jedoch auf Bundesniveau angeglichen, sodass nun eine Kontaktperson außerhalb des eigenen Haushalts erlaubt ist.
In den Schulen soll der Betrieb ab 27. April schrittweise wieder anlaufen, beginnend mit den Abschluss- und Meisterklassen.
Ab 20. April können auch in Bayern Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen, ab 27. April folgen Geschäfte bis 800 Quadratmeter, ab 04. Mai können Dienstleister wie z.B. Frisöre wieder tätig werden.
Es werde allerdings gewisse Auflagen geben, u.a. ein Maskengebot für Läden und öffentliche Verkehrsmittel. Dass es zu einer Maskenpflicht kommen könnte, schließt Söder nicht aus.
→ t-online.de
Kein generelles Versammlungsverbot
Viele Corona-Maßnahmen kollidieren mit den Grundgesetzen. Das Bundesverfassungsgericht hat nun jedoch beschlossen, dass ein pauschales Versammlungsverbot nicht verfassungskonform sei. Man müsse den jeweiligen Einzelfall prüfen. In dem umstrittenen Fall wurde nun eine Demonstration in Gießen erlaubt - jedoch nur für eine Stunde, sowie mit maximal 15 Teilnehmern. Der Mindestabstand von 1,5 Metern muss eingehalten und Mundschutz muss getragen werden.
→ Tagesschau
Corona in Zahlen
In Deutschland sind 130.450 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 16.04.2020, 12:24 Uhr RKI), das sind 2.866 Personen mehr als am Tag zuvor.
Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.
Gesundheitsticker: 527.475 Menschen sind weltweit wieder genesen, davon 77.000 in Deutschland (Stand 17.43 Uhr, Quelle: Worldometers). Das sind weltweit 16.818 Menschen mehr als heute Morgen.
Tipps des Tages
Zum Lesen:
Wir alle befinden uns aktuell in einer außergewöhnlichen, für uns völlig neuen und belastenden Situation. Sich in dieser Zeit Sorgen zu machen, immer wieder verunsichert zu sein, sich vermehrt gestresst, traurig, wütend, ängstlich oder hilflos zu fühlen, ist nachvollziehbar und völlig normal. Wenn Ihr momentan nicht so recht wisst, wie Ihr diese Corona Krise mit all ihren besonderen Herausforderungen gut bewältigen könnt: Wir haben eine Auswahl von Maßnahmen gefunden, die sich bewährt haben. Die Uniklinik Freiburg empfiehlt folgende Strategien:
- Erlauben Sie sich Ihre Gefühle
- Informieren Sie sich sinnvoll
- Wenden Sie Strategien an, die zuvor schon einmal hilfreich waren
- Achten Sie auf eine geregelte Tages- und Wochenstruktur
- Bewegen Sie sich ausreichend und gehen Sie an die frische Luft
- Pflegen Sie soziale Kontakte
- Nutzen Sie gezielt Entspannungstechniken
- Vermeiden Sie ungesunde Bewältigungsstrategien, um Ihre Gefühle besser auszuhalten
- Nutzen Sie entstandene Freiräume für sich
- Beobachten Sie Ihre Gedanken
Wichtig erscheint uns hierbei: Probiert selbst aus, was Euch gut tut, aber fühlt Euch zu nichts verpflichtet. Wer keine Lust auf Entspannung hat, der macht eben keine Fantasiereise oder Meditation und wer entstandene Freiräume scheinbar ungenutzt verstreichen lässt, braucht deshalb ganz bestimmt kein schlechtes Gewissen zu haben. Wir Menschen sind zum Glück verschieden. Aber wir glauben, dass bei all den Vorschlägen für jede/n etwas Hilfreiches dabei sein könnte. Ich (Gabi) fand z.B. den dritten Tipp ziemlich cool: Die ganze Zeit habe ich mich (oft vergeblich) bemüht, die freie Zeit mit Aktivitäten zu füllen, die mir irgendwie sinnvoll erschienen. Oder die andere mir ans Herz legten. Oder die Freundinnen hilfreich fanden. Meine Stimmung hat sich dabei leider nicht gebessert. Aber dann war ich am Osterwochenende in einem eiskalten See beim Schwimmen...und was soll ich sagen? Ich fühlte mich so wohl wie schon wochenlang nicht mehr. Weil das eben schon immer meine Trost- und Wohlfühl-Ressource war. Wie hatte ich das nur vergessen können?
Wenn Ihr neugierig auf die Details zu den einzelnen Maßnahmen seid, dann klickt hier:
→ Uniklinik Freiburg
Zum Hören:
Und auch unser zweiter Tipp des Tages kommt aus der Uniklinik Freiburg: In der zweiten Folge "Jung und Freudlos" zu Zeiten der Corona-Krise spricht der Psychologe und psychologische Psychotherapeut Dr. Christian Klesse über das Phänomen der Corona-Angst. Was für eine Angst ist das denn genau? Wer ist davon betroffen und wie verhält es sich mit Corona-Angst und Angststörungen? Was hilft gegen diese Angst? Das und noch einiges mehr aus der psychotherapeutischen Perspektive gibt es in diesem Interview. Ganz besonders gut hat uns der außerordentlich positive Ausblick zum Schluss gefallen. Mehr wird aber nicht verraten. Wenn Ihr Lust habt, hört doch einfach selber einmal rein.
→ Podcast
Zum Nachdenken:
Eltern sein ist wirklich anstrengend - und zwar auch schon ohne Corona. Vor allem Familien und Alleinerziehende stellt die aktuelle Zeit vor große Herausforderungen. Viele Menschen fühlen sich belastet: Die berufliche Unsicherheit, die andauernde Isolation, die vielen kleinen und großen Sorgen und der anstrengende Versuch, HomeOffice und Kinderbetreuung gleichzeitig unter einen Hut zu bekommen. Natürlich bringt einen das an die eigenen Grenzen - und manchmal auch darüber hinaus. Deshalb halten wir es für wichtig, sich auf folgendes zu besinnen:
Passt gut auf Eure eigenen Kräfte auf. Denn wer sich nicht um sich selbst kümmert, hat irgendwann nichts mehr zu geben. Es geht nicht darum, den selbst auferlegten Wettbewerb zur „Mutter / Vater des Jahres“ zu gewinnen. Die aktuelle Situation fordert uns alle dazu auf, einen Mittelweg zu finden, mit dem es allen Familienmitgliedern gut geht. Jedem einzelnen Familienmitglied! Eure Kinder brauchen Eltern, die auch auf sich selbst bestmöglich aufpassen, um aktuell nicht auszubrennen. Ihr leistet gerade so unfassbar viel! Es ist also okay, wenn der Fernseher momentan doch deutlich öfter läuft, als Ihr das normalerweise für angemessen haltet. Und es ist genauso okay, wenn Eure Kinder sich manchmal langweilen. Ihr müsst sie nicht permanent bespaßen. Langeweile führt zu Kreativität. Langeweile ist also eine wirkliche Chance und nichts grundsätzlich Negatives.
Und es ist wichtig, sich Hilfe zu holen, wenn man alleine nicht mehr weiter kommt. Das ist keine Schande. Ganz im Gegenteil - das ist erwachsen, fürsorglich und verantwortungsbewusst. Jeder von uns braucht irgendwann im Leben Hilfe. Wichtige Telefonnummern bei familiären Belastungssituationen findet ihr auf der Seite der Bundesregierung unter:
→ Wichtige Hotlines in familiären Belastungssituationen
Leider schaffen es nicht alle Menschen, sich einzugestehen, dass sie Hilfe brauchen. Gerade jetzt in diesen Zeiten, in denen Kitas und Schulen ihren Auftrag im Kinderschutz nicht wahrnehmen können, ist es innerhalb der Gesellschaft besonders wichtig, aufmerksam zu sein. Wenn Ihr beobachtet, dass es anderen Familien nicht gut geht und die Eltern aktuell nicht in der Lage sind Ihre Kinder zu versorgen oder ihnen gar Gewalt antun, dann schaut bitte nicht weg. Kontaktiert bei dem konkreten Verdacht einer Kindeswohlgefährdung das zuständige Jugendamt oder die Polizei. Denn gerade die allerkleinsten Menschen können sich nicht selbst helfen.
Von Mensch zu Mensch
Kein Beharren auf Stärke
Die Psychotherapeutin Ruth Waldeck schreibt in "Psychologie heute" von Verletzlichkeit, Ohnmachtsgefühlen und Angst und rät zu einem fürsorglichen Umgang mit uns selbst:
Die Corona-Pandemie versetzt uns alle gerade in einen Schockzustand. Wir alle erfahren derzeit sehr deutlich, wie verletzlich wir als Lebewesen sind. Es geht jetzt darum, unsere seelische Verletzung gut zu versorgen. Das ist unter den Bedingungen nicht leicht. Ein paar eher assoziative Anregungen möchte ich hier geben.
Ein wichtiger Punkt ist, sich in Verbindung mit anderen zu fühlen. Ganz gleich, ob Sie alleine oder in Gemeinschaft leben, es ist hilfreich ein „gutes inneres Objekt“ zu haben, ein Wesen, das Sie ansprechen können, das Ihnen zuhört und mitfühlend reagiert. Vielleicht haben Sie so ein Wesen in der Kindheit gehabt, Eltern, Oma, Freund oder Freundin oder auch ein Tier, mit dem Sie alles teilen konnten. Wenn Ihnen so etwas damals gefehlt hat, ist es jetzt höchste Zeit, sich so etwas zu erfinden und mit ihm ins Gespräch zu kommen. Denken Sie nicht, dass Sie, wenn Sie mit so einem Wesen Selbstgespräche führen, in die Psychiatrie gehören. Diese inneren Dialoge, auch laut gesprochen, sind wichtig dafür, sich als lebendig und in Beziehung zu erleben.
Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit ist für jeden Menschen eine Zumutung und kann zu einer Art „Knast-Koller“ führen. Für manche von Ihnen kommen noch Erfahrungen aus der Kindheit hinzu, die diese Einschränkung umso schwerer erträglich machen. Denn früher wurden Babys und Kleinkinder manchmal in ein abgelegenes Zimmer oder in eine Gartenecke gestellt. Wenn sie dann schrien und niemand sie hörte und kam, konnten sich die Verlorenheitsgefühle zu Todesängsten auswachsen. Es kann sein, dass solche frühen Erfahrungen in der aktuellen Situation Ängste auslösen. Umso wichtiger ist dann, sich klarzumachen, dass wir keine Babys mehr sind: Wir können Licht einschalten, an den Kühlschrank gehen, jemanden anrufen. Auch nachts.
Manche mögen denken: Na, wenn schon alles stillsteht, dann ist das die Gelegenheit, mal dies oder jenes auszumisten. Ordnung zu schaffen, ist sicher gut, aber nicht, wenn die Gefahr besteht, dass man sich jeden Abend ärgert, weil man wieder zu wenig geschafft hat. Innere Stimmen, die einen beschimpfen, braucht unsere verwundete Seele im Moment am allerwenigsten.
Es sollte also erstmal etwas Schönes sein, etwas, das die Seele erfreut. Und der Stillstand des sozialen Lebens bietet die Chance, etwas zu tun, wovon man bisher nicht mal geträumt hat. Sie könnten zum Beispiel Tagebuch schreiben, Ihre Träume notieren, malen oder fotografieren.
Der schweren Verwundung unserer Vorstellung, unverletzlich zu sein, lässt sich nicht mit Stärke und Willenskraft begegnen. Haben Sie schon einmal geweint in diesen Tagen? So viele Vorhaben, auf die wir uns gefreut hatten, fallen weg. Soviel Ängste um Existenz und Gesundheit bedrücken uns Tag und Nacht. Jetzt helfen keine Durchhalteparolen und kein Beharren auf Stärke. Wichtig ist deshalb, dass wir gewährend und fürsorglich mit der Verletztheit der Seele umgehen und vor allem liebevoll zu uns selbst sind. Das kann helfen, gelassener mit all dem umzugehen, was noch an Einschränkungen und Ungemach auf uns zukommen mag.
Ruth Waldeck in → Psychologie heute
Dies und Das
Psychische Gesundheit in der Corona-Krise
Nicht jeder empfindet diese Zeit gerade als entschleunigend. Für Menschen, die unter psychischen Krankheiten leiden, stellt die soziale Isolation eine besondere Herausforderung dar, sie kann Ängste oder Depressionen triggern.
Die Dynacore-Studie (Dynamische Modellierung der Corona-Resilienz) soll nun Aufschluss darüber geben, welche Menschen mit dem durch die aktuelle Krise ausgelösten Stress besser umgehen können - und warum. "Wenn wir die Resilienzfaktoren kennen, können wir Handlungsempfehlungen ableiten", sagt Resilienzforscher Kalisch. Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende psychische Beeinträchtigung zu überstehen. Diese psychische Widerstandsfähigkeit sei nicht angeboren, sondern das Ergebnis eines Anpassungsprozesses, der während einer Krise stattfindet, so Kalisch: "Solche Fähigkeiten kann man trainieren."
Die Forscher seien bereits dabei, eine App zu entwickeln, die Menschen helfen soll, positive Denkmuster zu entwickeln. "Wer etwa daran denkt, wem es gerade sehr viel schlechter geht, bewertet seine eigene Situation automatisch als nicht so schlimm", sagt Kalisch. "Man kann auch darüber nachdenken, ob man andere unterstützen könnte oder sich auf seine Stärken besinnen.”
→ Spiegel
Angeleitete Meditation und Gehmeditation
Laura Malina Seiler ist Autorin, Visionärin und Coach. Neben ihren kostenpflichtigen Onlineprogrammen zur Persönlichkeitsentwicklung, bietet sie auch viele frei zugängliche Inhalte. Dazu zählt ihr Podcast „happy, holy & confident“, in dem sich viele wertvolle Impulse finden lassen. Wir haben Euch vier Meditationen von Laura Malina Seiler rausgesucht. Eine Meditation um gut in den Tag zu starten, eine um beruhigt einzuschlafen und eine wunderschöne Gehmeditation, die einen auch während eines einsamen Spaziergangs in ein warmes „Du bist sicher“-Gefühl einwickelt. Absolut empfehlenswert, wenn man der klischeehaften Vorstellung von Meditation inklusive Stille und Sitzkissen nichts abgewinnen kann. Manchmal ist Bewegung eben beruhigender als Stillsitzen. Und dann wäre da noch die vierte Meditation unter dem schönen Namen „Entdecke den Raum des Friedens in dir“ - mein persönlicher all-time-favorite. Früher dachte ich (Lisa) nämlich, dass Meditationen nichts für mich sind - bis eben diese eine Meditation so manchen meiner Tage heller gemacht oder mich nach einem stressigen Tag einfach entspannt hat. Ich brauche dazu keinen besonderen Sitz und keine nach oben hin geöffneten Hände, die auf meinen Beinen liegen. Ich kuschel mich dazu meistens einfach in mein Bett, stecke mir die Kopfhörer in die Ohren und schließe die Augen, weil ich denke, hier gilt der Grundsatz “Wer heilt, hat recht!” - alles was einem persönlich hilft, ist okay. Also, nutzt das, was es gibt und macht das damit, was sich für euch gut anfühlt. Die vier Meditationen findet ihr unter:
→ Gehmeditation "Du bist sicher"
→ Meditation "Entdecke den Raum des Friedens in dir"
Hinweis: Es gibt insbesondere von Menschen mit Panikstörung die Rückmeldung, dass auch Meditationsübungen Panikattacken auslösen und die damit einhergehenden Symptome noch verstärken können. Die Deutsche Angst-Hilfe e.V. empfiehlt deshalb Menschen mit Panikstörung - zumindest für den Anfang - dies unter therapeutischer Aufsicht zu erlernen. Ist man hingegen bereits geübt, können solche Übungen durchaus helfen Panikattacken vorzubeugen.
Damit verabschieden sich Lisa und Gabi von Euch in einen entspannten Abend! Vielleicht wollt Ihr zum Einschlafen ja heute schon einmal die Abendmeditation ausprobieren. Wir wünschen Euch auf jeden Fall eine gute Nacht!
Ideen, Anmerkungen, Wünsche? Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.
(Und: hört auf zu googeln – das machen wir für Euch.)
Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.