Druck | 10. April 2021
Liebe Leser:innen,
Jeder von uns ist ab und zu gestresst. Stress entsteht, wenn wir uns unter Druck gesetzt fühlen. Wenn wir glauben, ein gewisses Pensum nicht zu schaffen. Jedoch laufen manche Menschen erst richtig zur Höchstform auf, wenn sie unter Druck stehen. Denn erst dann entfalten sie ihr volles Potenzial. Deshalb ist Stress nicht grundsätzlich negativ zu bewerten. Ein bestimmtes Stressniveau hilft sogar, Herausforderungen und Belastungssituationen zu meistern.
Druck zeigt sich in unterschiedlichsten Facetten. Jedoch ist Leistungsdruck, Zeitdruck und Erfolgsdruck fest im Alltag integriert. Nicht selten bringen wir uns selbst in eine belastende Situation, weil wir stets darauf bedacht sind, unserer Bestes zu geben.
Oft erkennen wir Druck und Stress an Sätzen wie: „Ich muss…“ oder „Ich sollte…“. Mit solchen Sätzen üben wir selbst Druck auf uns aus, was zur Folge hat, dass wir psychisch oder körperlich krank werden können. Deshalb sollten wir darauf achten, unser Stresslevel nicht zu überreizen.
Auch wenn es manchmal den Anschein hat, sind wir Stress nicht hilflos ausgeliefert.
Zum Beispiel müssen wir nicht aus jeder Mücke einen Elefanten machen. Einfach mal alle fünfe gerade sein lassen. Auch sind wir nicht verpflichtet, uns an Maßstäben anderer zu messen. Oder uns von der Meinung anderer abhängig zu machen. Denn wer sich von all den Dingen beeinflussen lässt, lebt mit dauerhaftem psychischem Stress.
Darum lohnt es sich, sein inneres Gleichgewicht zu finden, um emotional unabhängig zu werden.
Schauen wir mal, wie unsere Redakteur:innen in unserer Rubrik „Mensch zu Mensch“ mit Druck umgehen. Laura spürt immens großen Druck von außen und vergleicht sich mit einem Dampfkessel auf einer heißen Herdplatte. Doch hat sie für sich ein Ablassventil gefunden? Anne hält erstmal gemütlich bei einer Tasse Tee einen Smalltalk mit ihrem Alltagsdruck, der immer wieder versucht, sie aus der Reserve zu locken. Doch wer wird am Ende gewinnen? Annika erzählt uns von ihrem inneren Druck. Sie ist selbst ihre größte Kritikerin. Als sie vor zwei Wochen ihr Auto in die Werkstatt brachte…..doch lest selbst, wie ihre spannende Geschichte weitergeht. Und last but not least, erzählt uns Katharina, welch große Last sie tagtäglich auf ihren Schultern trägt. Doch ein freudiges Ereignis ließ sie für kurze Zeit ihre Sorgen vergessen… .
Im Schwarzbrot geht es im dritten Teil „Blick in die Seele“, um die Psyche von Kindern und Jugendlichen. Wir ziehen Bilanz und schauen, ob und welche Reaktionen es zwischen Erwachsenen, Kindern und Jugendliche gibt. Katharina durchleuchtet unterschiedliche Risikofaktoren sozialer Benachteiligung und richtet u.a. den Fokus auf Familie, Eltern und Bildung. Dazu passend findet ihr in unseren Tipps ein tolles Angebot, das die Universitätsklinik München für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen hat.
Spannend weiter geht es auch in unseren Nachrichten, die Tim wieder sorgsam für euch ausgewählt hat. U.a. dürfen die Abschlussprüfungen unter Corona-Auflagen doch stattfinden. Auch findet ihr einen lesenswerten Artikel über die Verschlechterung der Menschenrechtslage durch die Pandemie. Und wenn ihr neugierig auf die neuesten Hochinzidenzgebiete seid, haben wir diese in einer Liste für euch zur Verfügung gestellt.
Zum Abschluss haben wir in Dies und Das eine Playlist zusammengestellt, damit ihr mal ordentlich Dampf ablassen könnt. Was passt denn besser zum Frühlingsanfang, als singend und tanzend ins Wochenende zu starten?
Deshalb wünschen wir euch ein sonniges und stressfreies Wochenende, mit viel Zeit zum Schmökern.
Tina und das Team von angstfrei.news
Wenn ihr Zeit, Lust und Interesse habt, auch mal in unserer Redaktion mitzumischen, dann schreibt uns gerne eine Nachricht auf Instagram oder schreibt uns eine kurze E-Mail an angstfrei.news@gmail.com.
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Übrigens nehmen wir unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine. Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com, oder über Instagram.
Die gute Nachricht der Woche
Deutschland stellt Tages-Impfrekord auf
Insgesamt wurden knapp dreieinhalb Monate nach dem Impfstart etwas mehr als 11,5 Millionen Menschen oder 13,8% der Bevölkerung mindestens einmalig geimpft. Ungefähr 4,7 Millionen Bewohner:innen Deutschlands oder 5,7% haben bereits beide Impfungen erhalten und sind somit komplett gegen COVID-19 geschützt. Voraussichtlich werden in nächster Zeit weiterhin deutlich mehr Menschen geimpft, weil bald mehr Vakzine geliefert werden.
→ N-TV.de
→ Zeit online
Schwarzbrot: Coronamüde - Blick in die Seele der Kinder
In dieser Rubrik möchten wir etwas tiefer in die Nachrichtenlage der Woche einsteigen. Mal eher hintergründig, mal eher serviceorientiert recherchieren wir für euch selbst, statt wie im darunter folgenden Nachrichtenblock Nachrichten auszuwählen und in eine angstfreie Sprache zu übersetzen. Wir hoffen, es mundet euch.
Nachdem wir in den letzten zwei Wochen den Blick vor allem auf Erwachsene gewandt haben, schauen wir in dieser Woche auf Kinder und Jugendliche. So sehr Bildung, Betreuung, Lehrer:innen und Erzieher:innen in der öffentlichen Diskussion stehen, so wenig werden Kinder und ihre Seelen in den Blick genommen. Dabei gibt es dazu bereits zahlreiche Studien, Erfahrungsberichte und Tipps, wie man Kindern die Pandemie angenehmer gestalten kann. Einen Überblick haben wir Euch in diesem dritten und letzten Teil der Serie zum Status Quo der Seele in Corona Zeiten zusammengestellt.
Laut der COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigt jedes dritte Kind nach einem Jahr Corona-Pandemie psychische Auffälligkeiten. Vor der Pandemie war es jedes fünfte Kind. Forscher betonen zwar, diese Auffälligkeiten dürften nicht mit psychischen Störungen oder Krankheiten verwechselt werden, dennoch lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Die Last der Kleinen
In ihrer Reaktion auf die Pandemie reagieren Kinder und Jugendliche gar nicht so anders als Erwachsene. Die Ruhr-Universität Bochum hat in einer Studie herausgefunden, dass Kleinkinder zwischen null und zwei Jahren nach Angaben ihrer Eltern teilweise unruhiger bzw. weniger gut zu beruhigen sind, außerdem leichter weinen, mit Rückzug reagieren und emotional labiler sind. Außerdem sei der Nachtschlaf gestört, so Silvia Schneider, Professorin für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, im Statusbericht des Bundesministeriums für Forschung und Entwicklung (BMF).
Auch wenn ältere Kinder direkt gefragt werden, zeigen sich seelische Beschwerden. Kinder berichten von Ängsten vor Corona, zeigen auch größere Angst davor, sich von Mutter oder Vater kurzzeitig zu trennen. Letzteres wird vor allem mit dem Wechsel von KiTa-Besuch und Betreuung zu Hause begründet.
Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen reagiert mit emotionalen und Verhaltensauffälligkeiten auf die aktuelle Situation. Einige dieser Auffälligkeiten bewegen sich nah an der Grenze oder im Bereich von psychischen Störungen. Vor allem betrifft dies den Anstieg von Ängsten. Diese können zu einer depressiven Verstimmung oder auch zu Hyperaktivität und aggressivem Verhalten führen.
Keine Kraft mehr für Entwicklungsaufgaben?
Die meiste Energie von Kindern und Jugendlichen fließt in Entwicklungsaufgaben, die sich von Lebensjahr zu Lebensjahr verändern: Die Kleinsten lernen, einen Schlaf-Wach-Rhythmus zu entwickeln, Bindungen aufzubauen oder zu laufen. Die Jugendlichen erarbeiten sich Autonomie durch die Ablösung vom Elternhaus und die Fähigkeit neue, stabile (Paar-)Beziehungen einzugehen. All diese ohnehin schon fordernden Prozesse werden durch die Pandemie blockiert oder zumindest eingeschränkt. Wie sollen Jugendliche neue Freundschaften knüpfen, wenn Kontakte radikal reduziert werden müssen? Wie lernen die Kleinsten Bindungssicherheit oder Rhythmen, wenn durch eine sich ständig verändernde Betreuungsstruktur klare Strukturen fehlen? Und das sind nur zwei von vielen Beispielen. Auf der anderen Seite erarbeiten sich Kinder und Jugendliche in der Pandemie eigene neue Lösungen, um ihre Bedürfnisse umzusetzen.
Neben diesen großen Themen sorgen auch scheinbar banale Veränderungen des Alltags für eine Verschlechterung des psychischen Wohlbefindens von Kindern. Dazu gehören eine ungesündere Ernährung und deutlich weniger Bewegung. Laut der bereits zitierten Hamburger Studie seien bis zu 40 Prozent der Befragten nicht mehr sportlich aktiv. Das liegt vor allem an fehlenden Angeboten von Sportvereinen und dem Fehlen anderer Freizeitaktivitäten.
Risikofaktor soziale Benachteiligung
Kinder aus sozial schwachen Haushalten und/oder so genannten "Risikofamilien", sind besonders anfällig für eine Verschlechterung des psychischen Wohlbefindens. Kinder und Jugendliche, die bereits vor der Pandemie auf sich gestellt waren, können demnach deutlich schlechter mit den Belastungen der Pandemie umgehen. Wer jedoch schon vor der Pandemie in geordneten Familienstrukturen lebte und sich gut in seiner Familie aufgehoben fühlte, der:die wird mit höherer Wahrscheinlichkeit gut durch die Pandemie kommen.
Risikofaktor Familie
(1) Eltern
Einer der stärksten Risikofaktoren für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sind Gewalterfahrungen. Diese lassen anhaltende Folgen für die psychische Gesundheit wahrscheinlicher werden. Auch das Miterleben von Gewalt zwischen den Eltern oder anderen Bezugspersonen hat ähnliche negative Auswirkungen. Ein besonderer Katalysator ist dabei auch ein Alkoholmissbrauch der Bezugspersonen. Studien zeigen, dass dieser international im Zuge von Lockdown und #wirbleibenzuhause zugenommen hat. Für Deutschland konnte dieser Trend laut der COSMO-Studie der Universität Erfurt jedoch nicht bestätigt werden.
Eltern sind aber auch in weniger plakativer Form ein potentieller Risikofaktor – dank der Empathie ihrer Kinder. Sie spiegeln den Stress der Eltern, der auf Grund von Ängsten vor Jobverlust oder aufgrund räumlicher Enge durch die Pandemie oft zunimmt. Das BMF geht davon aus, dass etwa ein Drittel der Kinder darauf mit negativen Verhaltensänderungen reagiert. Gleiches gilt für das generelle psychische Befinden der Eltern. Analysen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen auf der anderen Seite aber auch: Wenn die Eltern die Situation gut meistern, managen auch Kinder die Belastung gut.
(2) Familie
Das System Familie hat einen großen Einfluss auf die Reaktion der Kinder auf die aktuelle Situation. Durch die veränderten Betreuungsanforderungen und die Rollenkonflikte, die durch Homeschooling und -office entstehen, verändert sich auch das System Familie. Aus der Soziologie ist bekannt, dass Systemveränderungen immer mit Unsicherheit und Stress einhergehen. Das fördert wiederum familiäre Streitigkeiten und Aggressionen. Die COSMO-Studie zeigte, dass die Belastungen mit Kindern unter 14 Jahren besonders zu Beginn der Pandemie deutlich höher waren, als die Belastungen von Familien mit älteren Kindern. Laut der COSPY-Studie aus Hamburg hat sich die Stimmung in der Familie auf Grund der Pandemiesituation für 27 Prozent der Kinder und 37 Prozent der Eltern deutlich verschlechtert. Diese Situation ist über den ganzen Verlauf der Pandemie stabil geblieben, so die Ergebnisse der COSMO-Studie.
Risikofaktor Bildung
Als in Deutschland am 18. März 2020 landesweit die Schulen schlossen, waren laut der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO) in insgesamt 126 Ländern weltweit ebenfalls die Schulen geschlossen. In der ersten Aprilhälfte waren etwa 90 Prozent der Schüler:innen weltweit in 194 Ländern betroffen. Das betraf insgesamt etwa 1.580.000.000 Kinder. Das sind wichtige Zahlen, da Bildung und psychische Gesundheit eng miteinander zusammenhängen. Ein schlechter oder fehlender Schulabschluss ist ein belastbarer Risikofaktor für psychische Störungen.
Einen großen Einfluss darauf, potentiellen Problemen vorzubeugen, haben Lehrer:innen. Über Verbindlichkeit im Homeoffice können sie Vorhersagbarkeit schaffen, die Kinder mit Schulschließungen verloren haben. Diese ist wichtig, da sie Kindern eine Atmosphäre der Sicherheit schafft, in der sie sich besser konzentrieren und entwickeln können. Auch der soziale Kontakt ist für Schüler:innen sowie Lehrer:innen wertvoll. Gleichzeitig warnen Expert:innen, dass Lehrer:innen sich in dieser Situation auch schnell übernehmen können – was sich wiederum negativ auf die eigene Gesundheit aber auch die Gesundheit der Kinder auswirken kann.
Tipps für Eltern und andere Bezugspersonen
Der meistgenannte Tipp für Eltern in Bezug auf die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen lautet: reden, reden, reden. Es ist wichtiger denn je, Kindern die Gelegenheit zu geben, zu erzählen, Ängste zu äußern und das, was dann kommt, einzuordnen. Dabei gilt: Besonders Eltern als engste Bezugspersonen sollten es sich zur täglichen Mission machen, Zuversicht und positive Aussichten statt Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit zu vermitteln. Das ist eine Aufgabe, die sich Eltern bewusst und immer wieder stellen sollten - vielleicht mit einem Zettel an der Schlafzimmertür. Das hilft, um die eigene Hoffnungslosigkeit zu überwinden und um sie nicht an die eigenen Kinder weiterzugeben. Darin kann im Übrigen auch eine große Motivation für Eltern liegen, auf sich selbst aufzupassen.
Für den Fall, dass Eltern sich fragen, ob ihre Kinder professionelle Unterstützung brauchen oder einfach nur Hilfe im Umgang mit dieser Situation suchen, gibt es zahlreiche Anlaufstellen online. Auf der Webseite www.familienunterdruck.de gibt es Tipps für den Corona-Alltag in Form von kurzen Videos. Darin werden auf leichtfüßige Art wissenschaftlich gesicherte Erziehungstipps gegeben.
Berechtigte Angst vor langfristigen Folgen?
Ob und inwieweit Kinder und Jugendliche langfristige Folgen von der Pandemie davontragen, ist auf Grund der anhaltenden Situation nur schwerlich abzusehen. Einig sind sich Expertinnen jedoch darin, dass die tatsächlichen Folgen wesentlich davon abhängen werden, wie die Coronakrise gesellschaftlich verarbeitet wird – und das gilt für Kinder wie für Erwachsene. Wenn die gesellschaftliche Erzählung sich durchsetzt, dass wir als Gesellschaft eine große Gefahr überwunden, eine Krise überstanden und gemeinsam eine große Belastung ausgehalten haben. Das wiederum könne sich positiv auf die psychische Belastbarkeit aller Mitglieder:innen einer Gesellschaft, ungeachtet von Alter und Geschlecht, auswirken.
Weitere Hilfsangebote
- Kinder- und Jugendberatung der Psychologischen Corona Hilfe (eher für Eltern)
- Kinder- und Jugendberatung direkt für Kinder (“Corona und Du”)
- Telefonberatung der BZgA (kostenlos) → 08002322783
- Telefonseelsorge (anonym, kostenlos) → 08001110111 oder 08001110222.
- Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche: 116111 (Montag-Samstag von 14-20 Uhr)
- Nummer gegen Kummer für Eltern: 08001110550 (Montag-Freitag von 9-11 Uhr, Dienstag + Donnerstag von 17-19 Uhr)
- Bei einer ernsthaften/akuten Krise → Hausärzte/Hausärztinnen, Fachärztinnen/Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten. → Die Arztsuche der Kassenärztlichen Bundesvereinigung bietet die Möglichkeit, entsprechende Ärzte und Psychotherapeuten auch gezielt nach deren Fremdsprachkenntnissen zu suchen: https://www.kbv.de/html/arztsuche.php.
Quellen
→ Infoportal zu psychische Gesundheit von Kindern und COVID-19
→ Bundesministerium für Bildung und Forschung
→ Rki-Bericht Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
→ Wissenschaftliche Studie (Brakemeier et al., 2020 zu den Themen: Seele, COVID und Kinder)
→ Wissenschaftliche Studie (Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf)
→ Tagesschau Bericht zu Kinder und Psyche
→ SPIEGEL-Bericht zur Hamburger Studie
→ Ärzteblatt
Dieser Artikel ist Teil der losen Reihe von Basisinformationen zur COVID-19-Pandemie.
Nachrichten
angstfrei.news ist gestartet als ein Projekt, das unaufgeregt die Neuigkeiten des Tages - jetzt der Woche - zusammenfasst. Ihr habt uns bestärkt, dass dieser Service wichtig ist, daher bleiben wir ihm treu für all jene, denen die Flut an Nachrichten zu viel wird. Deswegen fassen wir hier für euch die wichtigsten Entwicklungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie in der vergangenen Woche zusammen.
Inland
KMK-Beschluss für diesjährige Abschlussprüfungen
Die diesjährigen Abschlussprüfungen dürfen stattfinden. Dies hat die Kultusministerkonferenz (KMK) am Donnerstagabend (8. April) beschlossen. Die Schulen sollen hauptsächlich für Abschlussklassen öffnen, wofür Impfungen für Schulpersonal und zweimal wöchentlich Corona-Selbsttests angeboten werden.
KMK-Präsidentin Britta Ernst (SPD) möchte Kindern und Jugendlichen soviel Präsenzunterricht wie möglich anbieten: „Die Bildungspolitik steht auch in dieser schwierigen Phase der Corona-Epidemie in der Verantwortung, Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Bildung und Unterricht zu gewährleisten.“ Das Aussetzen des Präsenzunterrichts habe, dem Epidemiologen des Helmholtz-Instituts, Gérard Krause, zufolge, schwere psychosoziale und körperliche Folgen für Kinder und Jugendliche. Daher müsse es „verbunden sein mit Maßnahmen, die diese unerwünschten Folgen abmildern.“
Die Kultusminister:innen möchten die Schulen weitestgehend offen halten und schlagen dafür einen modifizierten Regelbetrieb oder ein Wechselmodell, begleitet von einer umfassenden Test- und Impfstrategie, vor. Welche Jahrgänge, außer den Abschlussklassen, nach den Osterferien in Präsenz lernen, unterscheidet sich je nach Bundesland.
→ FAZ
→ Rheinische Post (Teststrategien der Bundesländer)
→ KMK.org (Beschluss)
→ Deutsches Schulportal (Aktuelle Bestimmungen der Bundesländer)
Bayern & Mecklenburg-Vorpommern: Vorverträge für Sputnik V
Bayern & Mecklenburg-Vorpommern haben Vorverträge für den russischen Impfstoff Sputnik V abgeschlossen. Sofern die Europäische Arzneimittelagentur EMA den Impfstoff in der EU zulässt, erhält Bayern ca. 2,5 Millionen und Mecklenburg-Vorpommern etwa eine Million Impfdosen. Laut Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) könne der Impfstoff im Laufe des Jahres in einem Werk in Illertissen hergestellt werden. Zusätzlich habe man sich die Option auf einen Import von Sputnik V gesichert, so Holetschek. Kritisiert wurden die Vorbestellungen sowohl von Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch, als auch vom niedersächsischen Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Beide sprachen sich für einen bundesweit einheitlichen Kurs in Sachen Corona-Maßnahmen aus.
Derweil habe die EU-Kommission am vergangenen Mittwoch (07.04.) erklärt, keinen Vorvertrag zu Sputnik V schließen zu wollen, so die Nachrichtenagentur Reuters. Bundesgesundheitsminister Spahn wolle jedoch unabhängig von der EU-Entscheidung Impfdosen von Sputnik V für Deutschland sicherstellen.
Die Slowakei hat bereits 200.000 Sputnik-V-Impfdosen erhalten. Da jedoch Unklarheit über die Inhaltsstoffe herrsche, habe die slowakische Arzneimittelbehörde die Lieferung noch nicht freigegeben. Noch im April sollen Fachleute der Europäischen Arzneimittelagentur EMA die Produktion und Lagerung des Impfstoffs in Russland überprüfen.
→ FAZ
→ Redaktionsnetzwerk Deutschland
→ Tagesschau
→ Frankfurter Rundschau
→ Bayrischer Rundfunk
Bundesregierung: neue Einstufung von Hochinzidenzgebieten
Die Bundesregierung hat mit der Türkei, Kroatien, der Ukraine und Armenien neue Hochinzidenzgebiete benannt. Das heißt, dass neue Beschränkungen bei der Einreise aus diesen Ländern nach Deutschland in Kraft treten: Menschen, die auf oder über dem Landweg einreisen, müssen einen negativen Corona-Test mit sich führen. Für Flugreisende gilt diese Regel unabhängig des Herkunftslandes. Malta, Lettland und die Slowakei wurden indes zu einfachen Risikogebieten zurückgestuft. Damit gilt die Quarantäne nach Rückkehr nur noch solange, bis ein negativer Corona-Test vorliegt. Das Robert Koch-Institut (rki) stuft Länder als Hochinzidenzgebiete ein, wenn die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen über einem gewissen Zeitraum über 200 pro 100.000 Einwohner liegt. Aktuell erfüllen mehr als 40 Länder weltweit dieses Kriterium. Die genaue Liste kann auf der Webseite des rki eingesehen werden.
→ Tagesschau
Ausland
Europäischer Menschengerichtshof: tschechische Impfpflicht für Kinder zulässig
Die Impflicht ist keine Verletzung der Europäischen Menschenrechtskonvention. Das entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). "Die Maßnahmen können in einer demokratischen Gesellschaft als notwendig angesehen werden", erklärte das Gericht in einer Pressemitteilung, Ziel müsse es sein, dass jedes Kind "gegen schwere Krankheiten geschützt ist, durch Impfung oder durch Herdenimmunität". Hintergrund war eine Klage mehrerer tschechischer Familien, die gegen die landeseigene, bestehende Impfpflicht vorgehen wollten. Im Zuge der Corona-Impfkampagnen sei diese Entscheidung von besonderer Bedeutung, so Rechtsexperte Nicolas Hervieu gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, "Dieses Urteil stärkt die Möglichkeit einer Impfpflicht unter den Bedingungen der aktuellen COVID-19-Epidemie".
→ Deutsche Welle
→ Tagesschau
Amnesty: Pandemie verschlechtert Menschenrechtslage weltweit
Amnesty International weist auf eine weltweite Verschlechterung der Menschenrechtslage hin. In ihrem Jahresbericht macht die Organisation darauf aufmerksam, dass sich aufgrund der Corona-Pandemie Ungleichheit, Diskriminierung und Unterdrückung verschärft haben. Die Situation im Gesundheitswesen wird in mehr als 90 Ländern als prekär eingeschätzt. Aufgrund von Exportbeschränkungen mangelt es an Medizintechnik, Medikamenten, Schutzausrüstung und Nahrungsmitteln. Amnesty International fordert eine Aufhebung des Patentschutzes für Covid-19-Medizinprodukte, um die Impfungen in ärmeren Ländern voranzutreiben.
→ Tagesschau
USA: Impfangebot für alle Erwachsenen ab Mitte April
US-Präsident Joe Biden kündigt an, dass sich alle Erwachsenen voraussichtlich ab dem 19. April impfen lassen können. Dennoch mahnte er weiterhin zur Vorsicht, da die Pandemie noch nicht gebannt sei und verwies auf neue Virusvarianten.
Bisher war geplant, dass ab dem 1.Mai allen erwachsenen US-Bürgern ein Impfangebot gemacht werden soll. Bisher haben rund 40 Prozent der Erwachsenen ihre erste Impfdosis erhalten. Jeder Vierte verfügt bereits über einen vollen Impfschutz.
→ Tagesschau
Sport
Fußball-EM: zwölf Spielorte weiterhin geplant
Die Fußball-EM soll wie geplant in zwölf Spielorten ausgetragen werden. Die UEFA teilte am vergangenen Freitag (09.04.) mit, dass acht EM-Städte bereits planen, Fans in den Stadien zuzulassen.
Die UEFA fordert von den restlichen Austragungsorten, darunter auch München, nun zusätzliche Informationen für die Zulassung von Zuschauer:innen. Am 19. April soll hierüber endgültig entschieden werden.
→ Tagesschau
Corona in Zahlen
In Deutschland sind 3.773.875 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 03.08.2021 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 1.766 Personen mehr als am Tag zuvor.
Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.
Gesundheitsticker: 180.561.655 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 456.134 Personen mehr als gestern Früh. Davon 3.659.900 in Deutschland (Stand: 04.08.2021 05:27 Uhr, Quelle: Worldometers).
Von Mensch zu Mensch
Auch in dieser Woche haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, euch einen Einblick in unser Verständnis von und unseren Umgang mit Druck zu geben. Während Laura von ihrem grundsätzlichen Umgang mit Druck, äußeren Erwartungen und dem bekannten Strom, in dem wir schwimmen, berichtet, schildert Anne ganz konkrete Aufgaben, die in ihr Druck auslösen. Annika erzählt, weshalb ihr Gefühl von Druck eng mit ihren inneren Kritikern verbunden ist und Katharina teilt mit euch eine Nachricht, die dabei geholfen hat, ihr ein Stückchen Druck von den Schultern zu nehmen. Was das alles genau zu bedeuten hat? Naja, das müsst ihr schon selbst lesen. Wir wünschen euch dabei viel Freude und vielleicht den ein oder anderen “Das kenne ich auch”-Moment. Den Anfang macht heute Laura.
Ein handgeschriebener Zettel…
Der Druck funktionieren zu müssen wie eine Marionette im System, macht mir häufig Stress und gefällt mir so gar nicht.
Der Druck der Gesellschaft mit seinem Leben etwas anzufangen, sich selbst zu finden, sich selbst zu verwirklichen, eine Familie zu gründen, ein Haus zu kaufen, gute Eltern zu sein, unabhängig, emanzipiert zu sein, seinen Job gut zu machen, der Job von dem man schon seit klein auf träumt.
Druck von Gesellschaft, vom System sich dessen zu fügen, angepasst und nicht zu individuell zu sein, nicht zu sehr aus der Reihe zu tanzen , aber doch so weit, dass es etwas Besonderes ist. Besonders in dem Sinne, dass es noch akzeptabel im Rahmen des großen Ganzen ist in dem man sich bewegt, in dem man lebt. Besonders nach einer Definition der anderen, der Masse, wie paradox.
Druck, der von außen auferlegt und von innen toleriert und verwirklicht wird. Druck, der sich selbstständig seinen Weg bahnt in Herz und Kopf und Ideen sät, die zu Überzeugungen werden. Druck, so sein zu müssen wie es alle erwarten, auch wenn dadurch einer innerer Konflikt entsteht. Zu prüfen, ob die Ziele von außen mit den eigentlichen inneren Zielen, die vielleicht manchmal verschüttet am Grund liegen, übereinstimmen. Druck in der Schule, im Studium oder im Job, sich zu vergleichen in einer herangezogenen Leistungsgesellschaft. Druck, der einen fast erdrückt. Druck, den man gar nicht haben möchte, welcher sich aber geschickt seit Tag Eins in unsere Leben schleicht und dem man sich, möchte man Träume verwirklichen, der Einfachheit halber beugt. Es ist nicht so, als müsse man sich dessen beugen und als gäbe es keinen Ausweg, es ist nur eben einfacher mit, als etwas gegen den Strom zu schwimmen.
Druck erzeugt Gegendruck, so heißt es.
Passend finde ich.
Oftmals bemerke ich einen Zustand in mir, der durch angestauten inneren Druck und äußeren Druck entsteht, wie zwei Magnete die sich manchmal abstoßen und manchmal anziehen. Der Druck von außen erzeugt Gegendruck im Inneren. Ein Wirbelwind entsteht, ein kleiner Kreisel tief im Inneren der alles um sich herum verschlingt und dabei immer größer und mächtiger wird. Druck der raus muss, Druck auszubrechen, Druck sich vom Druck zu befreien.
Ich erinnere mich: früher hatten wir einen Kessel auf einer Herdplatte, der am Ausguss einen Stopfen hatte, der begann zu Pfeifen und wackeln, wenn der Druck im Inneren zu groß wurde bis er letztlich wegflog oder man den Druck im Inneren reduzierte, indem man ihn vom Feuer nimmt. So in etwa lässt sich das Gefühl von Druck in mir beschreiben.
Der Druck den Erwartungen anderer gerecht zu werden wie ein vorgeschriebenes Skript eines Lebensmodells welches schwarz auf weiß gedruckt ist. Weicht man von diesem Vordruck ab und verfolgt man ein Lebensmodell, welches vielleicht eher seinem handgeschriebenen Zettel entspricht und damit der eigenen Handschrift, welch manch einer nicht zu entziffern im Stande ist, löst man sich von den Vorgaben und auch vom Druck der Gesellschaft, angepasst und unauffällig durch Leben zu schleichen.
Schon früh machte ich die Erfahrung, wie es ist und wie man behandelt wird, wie einige andere Menschen mit einem umgehen, folgt man seiner Handschrift. Ein Stempel auf dem anstrengend, rebellisch, laut und vieles mehr steht, der nicht so leicht abzuwischen ist. Ein Stempel der vielleicht verbleicht, weil man den ollen selbst geschriebenen Zettel in einer Schublade verstaut und sich doch am Vordruck der Norm orientiert, um leichter durchs Leben zu kommen. Doch genau dieser Weg drohte, mich zu erdrücken.
Immer wieder brodelte es in mir, wie in dem Wasserkessel auf der heißen Herdplatte. Oftmals und längere Zeit, drehte ich die Temperatur runter, damit das mächtige, kochende Wasser im Inneren des Kessels dort blieb, bis ich merkte, das war gar nicht sein Platz. Blieb es dort drinnen, würde der Druck, wenn die Temperatur steigt, immer wieder zu groß, bis es wie heiße Lava aus einem Vulkan heraus schoss. Weg mit dem Stopfen, weg mit dem Druck, freie Entfaltung, Wasser marsch.
Heute ist es okay für mich, nicht in allen Punkten mit dem Strom zu schwimmen, es ist okay für mich, erfülle ich die Erwartungen anderer bekannter oder gar fremder Menschen mit meinem Lebensplan nicht, denn es ist ihre Erwartung an ein Leben, vielleicht eine Bestätigung für ihr eigenes, weil sie den handgeschriebenen Zettel nicht bloß verstaut, sondern verbrannt haben, doch nicht meine Erwartung an mein Leben.
Ich habe meinen handschriftlichen Zettel aus der Schublade heraus geholt, den Stempel den trage ich nun wieder mit Stolz, denn es ist mein Stempel, so bin ich und so will ich sein und leben, nicht nach einem Vordruck der Gesellschaft, die einmal bestimmt hat was angeblich richtig zu sein hat.
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Laura hat uns in ihrem Text von ihrem Umgang mit äußerem Druck berichtet - und davon, wieso sie sich dagegen entschieden hat, mit dem Strom der Erwartungen zu schwimmen. Anne wird nun sehr konkret und erzählt uns von den Dingen, die in ihr Druck auslösen. Und dabei springt sie über ihren Schatten und weiht uns in eine ganz besondere Aufgabe ein, mit der sie sich momentan beschäftigt. Wer weiß, vielleicht werden wir irgendwann ja noch mehr davon lesen können…
Was, wenn es fertig ist?
Es ist ja mal wieder so eine ambivalente Sache, die Sache mit dem Druck. In Maßen kann er motivierend wirken, Dinge endlich anzugehen, endlich zu Ende zu bringen. Manchmal ist er nötig, damit wir endlich eine Entscheidung treffen. In Massen jedoch kann er sich zu einem Bollwerk auftürmen und die Sicht auf das Wesentliche, auf die eigentlichen Aufgaben versperren.
Es ist Donnerstag Abend. Es warten drei Platten, die gehört werden wollen und Reviews die dazu geschrieben werden müssen. Es wartet Wäsche, die gewaschen werden will und eine Hand voll kleinerer Aufgaben im Haushalt, das übliche. Emails wollen beantwortet werden, wenn möglich noch heute, zumindest aber vor dem Wochenende. Und dann würde ich noch gerne diesen Text schreiben. Alles in allem Aufgaben die zu schaffen sind, dennoch ein gewisser Druck baut sich auf. Wo anfangen? Ich tue das in meinen Augen einzig Sinnvolle. Ich mache mir erstmal in Ruhe eine Tasse Tee. Wer weiß, wann ich dazu komme, wenn ich erstmal angefangen habe, ein paar Aufgaben abzuarbeiten.
Und dann, alles gedanklich beiseite schieben und anfangen. Mit dieser Methode fahre ich eigentlich ganz gut, auch diesmal. Ich kann heute Abend nicht alle dieser Aufgaben erledigen und das ist völlig okay. Sich dies hin und wieder bewusst zu machen tut gut und nimmt dem Druck die Chance sich aufzutürmen. Ich habe ihm ein Schnippchen geschlagen.
Dann gibt es aber noch abseits von diesem, nennen wir ihn mal „Alltagsdruck“, einen ganz anderen Druck. Nicht besonders überwältigend, aber doch vorhanden und immer wieder macht er sich bemerkbar und will mich aus der Reserve locken. „Bekomm den Hintern hoch und mach! Bring es endlich zu Ende. Es muss aus dem Hirn, es will aus dem Hirn, wenn es erstmal auf dem Papier ist, dann kannst du dir über alles weitere Gedanken machen. Dann wird sich alles fügen, oder auch nicht“, spricht er zu mir mit zarter Bestimmtheit. Und recht hat er. Vor gut einem Dreivierteljahr habe ich angefangen ein Buch zu schreiben. Einfach so, aus einer Laune heraus, weil ich dies schon immer mal tun wollte. Und weil mir eine Thematik einfach so in den Sinn kam, mich quasi anrempelte und ich nicht anders konnte. Die Idee floss aus dem Kopf, über die Tastatur in den PC. Und bis zu einem gewissen Punkt hat es mir große Freude bereitet. Doch nun, nun muss die Geschichte zu einem Ende kommen und ich drücke mich davor. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen habe ich keinen blassen Schimmer, was ich denn mit dem vielleicht irgendwann mal fertigem Ding machen soll. Zum anderen spüre ich mit jeder Zeile die mich dem Ende näher bringt, dass ein Ende auch ein Abschied von der inzwischen so liebgewonnen Protagonistin bedeutet. Hinzu kommt die Sorge, dass es einfach totaler Schwachsinn ist, den ich mir da aus Hirn und Herz gedrückt habe. Dass die Geschichte inhaltlich nicht stimmig ist. Und generell kommen Zweifel auf, warum ich das überhaupt gemacht habe. Dann sagt eine innere Stimme, dass das doch alles egal ist, dass ich das ja sowieso nur für mich geschrieben habe. Weil ich Lust darauf hatte, weil die Idee mich ansprang, weil ich schon als Kind ein Buch schreiben wollte. Was beruhigend klingen soll, beruhigt nicht. Aber stimmt das überhaupt, dass ich es nur für mich geschrieben habe? Ja und nein. Natürlich habe ich es für mich geschrieben, weil ich es wollte. Ohne Anspruch und Intention. Aber natürlich würde ich mich freuen, wenn jemand meine Worte lesen würde. Wenn es jemand ein kleines bisschen mögen würde und sich unterhalten fühlen würde. Und zack, drehen sich Gedanken im Kreis und ich baue mir selber Druck auf, wo keiner sein müsste, denn diese Aufgabe, Buch schreiben, habe ich mir ja selber ausgesucht. Zudem noch die inhaltlichen Gedanken, die aus dem Kopf wollen, die sich in Buchstaben schwarz auf weiß wiederfinden wollen. Das Ende, welches sich im Kopf schon mal zusammen bastelt, welches ich verwerfe, weil ich es nicht zu Ende bringen will, weil ich dann ja wieder mit den oben genannten Fragen und Sorgen konfrontiert werde und eine Flucht in den Text dann nicht mehr möglich ist. Da hilft auch keine Tasse Tee. Andere, zeitlich dringlichere Aufgaben schaffen es, diesen Druck in den Hintergrund zu drücken, aber er bricht immer wieder Bahn, ohne ein Ventil zu finden, weil Zweifel dieses verdecken und unauffindbar machen.
Und nun? Keine Ahnung. Zumindest diese Aufgabe hier ist erledigt, dieser Text geschrieben. Manchmal ist doch der Druck einer Deadline ein Segen. Zumindest in diesem Fall. Der Rest wird sich fügen, hoffe ich. Obschon ich bereits über schwerere Themen, hier in dieser Rubrik, geschrieben habe und sehr persönliche Einblicke gewährt habe, war ich nie so aufgeregt, wegen eines Textes, wie dieses mal.
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Und während wir nun auf einen Einblick in Annes Buch warten (sehr geduldig - kein Druck, liebe Anne!), nimmt uns Annika mit in ihren persönlichen Kampf mit den inneren Erwartungen, den eigenen Bedürfnissen und dem Druck, der für sie daraus entsteht.
Von kleinen, fiesen Kritikern
Ich kann nicht gut mit Druck umgehen. Und dabei meine ich noch nicht einmal den Druck, der von außen auf wohl jede:n von uns einprasselt. Ich spreche vom inneren Druck. Dem Druck, den ich mir selbst mache. Weil mir tief in mir verwurzelte Glaubenssätze weismachen wollen, dass Dinge nun einmal so oder so zu laufen haben. Weil ich es nur schwer akzeptieren kann, wenn ich etwas nicht so gut umsetzen konnte, wie ich es geplant hatte. Weil ich selbst meine größte Kritikerin bin. Ich drücke mich also in diese oder jene Richtung, drücke in dieses oder jene Vorhaben noch etwas Zeit, Kraft und Motivation hinein und höre in diesen Momenten viel zu wenig darauf, was mir meine Gedanken und Gefühle eigentlich sagen wollen.
Nämlich dass es okay wäre, einen Gang zurück zu schalten und ich deshalb kein schlechterer Mensch bin. Dass ich Prioritäten setzen sollte, um nicht das Gefühl zu bekommen, von allem überwältigt zu werden - und dass es in Ordnung wäre, einige der Aufgaben etwas nach hinten zu schieben. Dass nicht alles perfekt laufen muss, damit ich es akzeptieren kann.
Das klingt so wahnsinnig einfach. Aber selbst, wenn ich diese Sätze herunter schreibe - im Wissen, dass es genau das ist, was ich eigentlich denken sollte - glaube ich mir selbst kein Wort.
Das alles läuft täglich in mir ab. Still und heimlich. Erst wenn sich die Geschehnisse häufen, bahnt sich der Druck in mir einen Weg nach außen.
Ihr möchtet ein Beispiel? Gerne. Vor zwei Wochen musste ich mein Auto in die Werkstatt bringen. Ich erspare euch die Details, aber kurz gesagt gibt es seit zwei Jahren ein Problem, wegen dem ich der Werkstatt fast monatlich einen Besuch abstatten muss. Und meistens verlasse ich diese dann wieder genauso schlau, wie ich sie betreten habe - dort kann sich nämlich anscheinend auch niemand erklären, wo der Fehler eigentlich liegt. An diesem Tag verließ ich die Werkstatt allerdings nicht nur gefrustet, sondern bemerkte zur Krönung des Ganzen auch noch, dass die Mechaniker etwas an meinem Auto beschädigt hatten. Wunderbar. Mir war bewusst, dass ich bei meinem nächsten Termin genau dies ansprechen und darauf drängen musste, dass bestimmte Dinge überprüft werden. Allein diese Vorstellung einer möglichen Konfrontation setzte mich allerdings schon unter Druck. Ich bin nicht gut darin, Konfrontationen auszuhalten. Im Normalfall nehme ich mich sehr schnell zurück und versuche, meinem Gegenüber so wenig Arbeit oder Belastung wie möglich zu verursachen. Schon der Gedanke daran, dass ich für mich einstehen müsste, verursachte mir ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend.
Als ich Zuhause dann auch noch bemerkte, dass ich mit meinem Schlüssel die Haustür nicht mehr öffnen konnte, nachdem das Schloss kurz vorher repariert worden war, brach es aus mir heraus. Ich hatte das Gefühl, vor Hilflosigkeit zu zerspringen. Allein der Gedanke, dass ich mich nun auch noch um einen neuen Schlüssel kümmern müsste, überforderte mich komplett.
Bei all diesen Dingen ging es nicht um einen äußeren Druck. Es ging nicht um die Erwartungen Anderer, mit denen ich konfrontiert war. Es ging einzig und allein um meinen inneren Druck. Den Druck, meine Bedürfnisse durchzusetzen, für mich einstehen und möglicherweise argumentieren zu müssen. Und die Angst, dass ich genau dies nicht schaffe.
Besonders schwierig für mich wird es allerdings dann, wenn ich das Gefühl habe, dass andere Menschen Erwartungen an mich haben, die mich überfordern. Sie müssen diese noch nicht einmal äußern; es reicht mir schon zu vermuten, dass sie gewisse Dinge von mir erwarten, um einen unangenehmen Druck in mir wachsen zu lassen. Dann fühle ich mich in die Ecke gedrängt oder ungerecht behandelt und ich werde gereizt und unfair. Das kann wahnsinnig kompliziert werden; besonders, wenn mein Gegenüber noch nicht einmal weiß, was mein Gedankenkarussel da mit mir angestellt hat.
Ich kann nicht gut mit Druck umgehen.
Obwohl - es gibt auch Formen von Druck, die ich besser akzeptieren kann. Die mich sogar anspornen. Es ist zum Beispiel der Druck, ein Teil dieses Teams zu sein und - fast - wöchentlich einen neuen Text zu schreiben und an der Wochenausgabe mitzuarbeiten. Denn auch hier habe ich den Druck, etwas so gut zu machen, wie es mir nur irgendwie möglich ist. Ich habe den Druck, verlässlich, aufmerksam und zuverlässig zu sein. Aber ich weiß auch ganz genau, wofür ich es mache, was es mir bedeutet und weshalb es mir so wichtig ist, diese Aufgabe nicht aufzugeben. Ich weiß allerdings auch, dass ich nicht alleine damit bin. Dass jede:r im Team das Beste in diese Ausgaben stecken möchte, was ihm:ihr nur möglich ist. Dass es aufgefangen wird, wenn ich in manchen Bereichen nicht so perfekt sein kann, wie ich es gerne wäre oder meine instabile Internetverbindung es sogar gänzlich verhindert, dass ich an einer Ausgabe mitarbeiten kann. Das alles lässt das Druckgefühl zu etwas Positivem werden. Etwas, aus dem ich Motivation, Kraft und Freude schöpfen kann.
Leider ist genau das manchmal die Krux an der Sache: Dass ich auch in meinem Alltag durchaus weiß, dass ich um Hilfe und Unterstützung bitten kann, wenn ich mich erdrückt oder überfordert fühle. Aber dann ist da dieser kleine fiese Kritiker in mir, der sagt, dass ich Dinge allein schaffen muss. Dass es mich als Mensch entwertet, wenn ich Unterstützung annehme. Dieser Kritiker lässt mein Druckgefühl gerne mal ins Massive anschwellen.
Ich arbeite momentan daran, ihn zu entkräften. Es ist nicht so einfach; er ist ziemlich hartnäckig. Klar, er arbeitet schließlich seit fast 30 Jahren in mir und pocht auf seinen Kündigungsschutz. Aber es gibt manchmal Tage, an denen er müde ist und nicht so schnell realisiert, wann ich Hilfe in Anspruch nehme. Er kommt dann etwas zu spät aus seiner Höhle und schimpft und wettert herum, aber dann ist die Situation längst vorbei. Und mit jeder Situation, in der ich um Unterstützung bitten und sie auch annehmen kann, wird er etwas kleiner und leiser. Und irgendwann wird auch seine Kündigungsfrist auslaufen.
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Annika wartet auf das Schrumpfen des inneren Kritikers und Katharina erhielt eine ganz besondere Nachricht, die ihr einen großen Brocken Druck von den Schultern nehmen konnte. Ihr wohnt zufällig in Berlin und habt kürzlich eine offensichtlich sehr glückliche Frau auf der Straße gesehen? Dann könnte es sich vielleicht um Katharina gehandelt haben. Was das mit der Pandemie zu tun hat? Lest selbst.
Unsichtbarer Druck
Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes schreiben. Davon, wie wir wir uns den meisten Druck selber machen. Ich wollte philosophisch schreiben, ob wir unter Druck stehen (dann könnten wir ja auch weggehen) oder gesetzt werden (dann reden andere mit). Statt dessen kann ich ganz plastisch und aus erster Hand und brühwarm darüber schreiben, wie es ist, wenn der Druck sich löst. Und zwar einer, der so präsent war, das ich ihn überhaupt nicht (mehr) wahrgenommen hatte.
Aber lasst mich Euch zunächst mitnehmen unter meine Schultern.
Denn die hängen seit geraumer Zeit und ich spüre es bei jedem Schritt, bei jeder Bewegung des Kopfes über meinen eigenen Tellerrand hinaus. Auf meinen Schultern türmen sich Aufgaben, Termine, Erwartungen und die Sorgen meiner Liebe, die ich nur zu gerne mittrage, weil das für mich ein Kern der Verbundenheit ist, die mir so viel bedeutet. Diese Päckchen stehen stabil auf meinen Schultern, denn direkt unter ihnen schafft mein eigener Druck ein solides Fundament aus „ich muss…“, „ich kann doch…“, „andere schaffen doch auch…“ und „wenn ich nicht jetzt das tue, dann habe ich meine ganze Zukunft in den Sand gesetzt.“ Und als wäre das nicht genug, gibt es gerade für die ganze Welt noch einen sehr starken Spanngurt, der dafür sorgt, dass die Sorgen auch fest an ihrem Platz bleiben und sie noch ein wenig stärker drücken als normal: Eine globale Pandemie.
An die Pandemie hatte ich mich doch eigentlich irgendwie gewöhnt, oder?
Ich mein, für mich ist es eine denkbar minimalinvasive Situation. Ja, ich bin alleine und habe Homeoffice, meine Dissertation schreibt sich weit weniger vernetzt oder leichtfüßig, weil alles digital stattfindet, ich vermisse das gemeinsame Singen, Familienzusammenkünfte, tanzen, Spieleabende und all diese Dinge. Aber ich habe keine Kinder, um deren Seele ich mich sorgen müsste (abgesehen vielleicht von meinen Patenkindern, Nichten, Neffen oder den Kindern meiner Freund:innen), habe keine Verantwortung in der Betreuung, von Homeschooling ganz abgesehen. Ich habe keinen systemrelevanten Beruf, der mich fordert, meine Lieben sind nicht erkrankt oder wieder genesen, ich bin gesund. Eigentlich kann ich mich – gemessen am Druck anderer – glücklich schätzen, glimpflich davon gekommen zu sein, was diese Krise angeht.
Und dann bekam ich diese Email.
„Möchten Sie nächste Woche zur Impfung mit Biontech kommen? Rezept liegt zur Abholung bereit.“ Mit einem lauten Knallen ist der Spanngurt von meiner Schulterkonstruktion abgesprungen und die Sorgen fielen vor lauter Schreck vor mir auf den Boden. Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht, habe meine Ärztin angerufen und tatsächlich: Es war kein Fehler. Ich habe einen Impftermin. Mein Herz machte den sprichwörtlichen Purzelbaum und mir war angemessen schwindelig. Ich hüpfte über die heruntergefallenen Sorgen und hatte das Gefühl das erste Mal, seit ganz langer Zeit mal wieder atmen zu können. Ich war beschwingt, überdreht und etwas verwirrt aber unendlich erleichtert. Meine Schritte die Treppe hinunter federten plötzlich leichtfüßig. Als ich dann im Briefkasten die offizielle Einladung zur Impfung vom Land Berlin fand, war es ganz um mich geschehen. Die wenigen Meter zur Praxis – ich musste ja noch das Rezept abholen – legte ich im hüpfenden Laufschritt zurück. Ich las den Brief wieder und wieder. Und jedes Mal lachte ich laut und freute mich im wahrsten Wortsinn meines Lebens.
Die Menschen, die mich so erquicklich verrückt mit mir selbst beschäftigt sahen, schauten mir teils fragend, teils amüsiert, teils fremdschämend dabei zu – aber das war nicht wichtig. Für einen Moment war alles leicht, alles möglich, alles hell, alles gut. Ich wollte dieses Gefühl und das freudvolle Flattern in meiner Brust in ein Marmeladeglas füllen, um es zu konservieren, so verrückt erschien es mir, so fremd, so unbegreiflich unfassbar leicht.
Nur weil wir uns gewöhnt haben, ist es noch nicht gut.
Mittlerweile hat sich das Gefühl etwas gesetzt, die Sorgenpäckchen, die schon vorher da waren, ruhen wieder querulant auf den Schultern, Corona-Sorgen habe ich immer noch und der innere Druck ist auch nicht weg – aber der Spanngurt sitzt weniger stramm. Nur ein bisschen. Aber das reicht um einen ganz wichtigen Fakt in dieser Pandemiezeit zu verstehen: Wir stehen alle unter enormen Druck. Und das viel länger, als es für die Seele gesund und tragbar ist. Es ist toll, wenn wir Resilienz beweisen, es ist wichtig, dass wir dankbar sind für die Geschenke und Möglichkeiten unserer eingeschränkten Gegenwart. Und gleichzeitig dürfen – ja müssen! – wir den Druck benennen und fühlen, der da ist. Und wenn man meine intuitive Beschreibung über meine eigene Pandemie-Gegenwart liest, dann steht da Druck zwischen den Zeilen: Ich habe zwar keine Kinder, aber sorge mich um die Kinder meiner Lieben. Ich komme im Homeoffice klar, aber meine Projekte bewegen sich langsam, wie durch Sirup, was meine Selbstzweifel füttert. Und so geht es uns allen.
Du darfst unter Druck stehen.
Es ist so wichtig, das anzuerkennen, zu benennen und es sich vor Augen zu führen. Das ist eine Quelle für Nachsicht und Verständnis für uns selbst, wenns mal wieder nicht so läuft, wie geplant. Das ist ok. Und seit heute weiß ich auch: Es wird besser.
Tipps der Woche
Tipps gegen psychischen Druck
Kennt Ihr das Gefühl der Überforderung und des zu hohen Drucks im Alltag? Psychotherapeutin Dr. Doris Wolf beschreibt diesen Eindruck damit, dass viele Menschen an Euch ziehen, wie „Marionettenfäden“, und als schier endlose „Ich muss...Liste“. Sie beschreibt einige Begleiterscheinungen und betont, dass Ursachenforschung wichtig ist. So unterscheidet sie zwischen realem externen Druck und hausgemachtem internen Druck (z.B. Perfektionismus). Die Therapeutin gibt außerdem acht Tipps, um diesen Druck zu lindern. Besonders hilfreich finde ich, neben Tipps wie den Atemrhythmus zu ändern und die Aufgaben-Zeitdauer zu notieren, die Zeitreise-Methode. Dabei stellt man sich vor, ein Jahr älter zu sein und überlegt, welche Aufgaben, die man heute nicht schafft, in einem Jahr noch von Bedeutung sind.
→ PAL Psychotipps
Under Pressure: Tipps gegen Druck im Arbeitsleben
Wer kennt nicht die Stellenbeschreibungen, in denen immer wieder „belastbar“ als Anforderung steht. In Vorstellungsgesprächen soll man diese Qualität gar nicht mehr als Stärke nennen, weil sie so selbstverständlich geworden ist. Und es gibt sie ja auch, diese Menschen, die unter Stress so richtig aufblühen. Und dennoch, oder gerade deswegen, kämpfen viele Arbeitnehmer:innen mit zu viel Druck im Arbeitsleben. Das Portal Karrierebibel hat sieben Tipps gegen zu viel Stress im Job zusammengestellt. Neben den Druck-Ursachen (Zeitknappheit, wichtige Aufgaben, eigene Versagensangst) und einigen teils bekannten Tipps (Delegieren, Rückzug usw.) gibt es noch eine amüsante und fast sozialkritische Definition des Stressguckers („ich bin total im Stress und wichtig“) obendrauf. Schaut mal rein.
→ Karrierebibel
Wie Kinder und Jugendliche dem Corona-Druck umgehen können
Die Beisheim Stiftung und das Universitätsklinikum München haben ein Angebot ins Leben gerufen, das Kinder und Jugendliche in ihrem seelischen Druck in der Corona-Zeit abholt. Die Seite ist gestaltet wie ein digitales Magazin, das die junge Zielgruppe an die Hand nimmt und behutsam aber konkret an das Thema seelischer Druck in dieser besonderen Zeit heran führt. Eine wertvolle Ressource für Eltern oder andere Bezugspersonen von älteren Kindern.
→ Corona und Du
Dies und Das
Grübeln - aber achtsam
Das wiederkehrende und leider oftmals belastende Grübeln kennt sicherlich auch der:die ein oder andere von euch. Das Blöde daran: Meistens kommen wir dabei zu keinem wirklichen Ergebnis, sondern drehen uns dabei im Kreis - immer wieder um dasselbe Problem. Moderatorin Diane Hielscher und Psychologin Main Huong Nguyen sprechen genau darüber in ihrem Format “Achtsam” von Deutschlandfunk Nova. Weshalb Achtsamkeit dabei helfen kann, aus einer Grübelspirale herauszufinden und was die Frage “Warum passiert das immer mir?” damit zu tun hat, hört ihr in der aktuellen Folge des Formats.
→ Deutschlandfunk Nova
“Jeden Tag eine gute…” - ach nee: “Jeden Tag eine neue Erkenntnis”
Und? Was habt ihr in der letzten Woche so gelernt? Das Portal “jetzt.de” stellt jede Woche verschiedene Erkenntnisse zusammen, die die Redakteur:innen in dieser Zeit ereilt haben. Nicht immer ganz ernst gemeint, aber immer herrlich ehrlich. Zum Beispiel: “Man sollte nie die Küche putzen, bevor man irgendetwas mit dem Pürierstab püriert” oder “Unterhosen zu waschen ist nie vollkommen zufriedenstellend, weil man die, die man trägt, nicht mit waschen kann”. Was für eine Erkenntnis! Neugierig geworden? Na dann schaut doch mal rein.
→ jetzt.de
Eine Playlist zum Druck (ablassen)
Einfach mal auf Play drücken um Druck abzubauen, um Druck Ausdruck zu verleihen. Hier haben wir wieder ein paar Songs für euch zusammengestellt.
→ Queen “Under pressure”
→ Frozen “Let it go!” (Singalong)
→ Billie Eilish ”bury a friend”
→ Casper “Der Druck steigt”
→ Muse “Pressure”
→ No Doubt “Just a girl”
→ Linkin Park “Heavy”
→ Alanis Morissette “Perfect”
→ Britney Spears “Piece of me”
→ Adam Lambert “Whataya want from me”
→ Martin Garrix feat. Tove Lo “Pressure”
Und damit entlassen wir euch nun einmal mehr in euer Wochenende. Wir wünschen euch eine wundervolle Woche, ganz ohne Druck (oder nur mit ganz viel positivem!). Was auch immer euch antreibt - seid gut zu euch und habt euch lieb!
Und falls Ihr nun Lust bekommen habt, eigene Beiträge zu schreiben und uns in unserer Arbeit zu unterstützen, schreibt uns gerne unter angstfrei.news@gmail.com - wir freuen uns auf Euch!
Euer angstfrei.news Team.
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Kleine Erinnerung: wir freuen uns sehr, wenn ihr dieses neue Format mit einem Extra-Feedback bedenkt, nur so können wir lernen. DANKE!
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