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Freitag, 19. Juni 2020 | 8 Uhr

Anne
Nils

Guten Morgen Ihr Lieben,

einen schönen Freitag wünschen wir euch, auch für die Zukunft! Für Greta Thunberg geht bereits Woche 95 ihres „Skolstrejk för Klimatet“ (Schulstreik für das Klima) zu Ende. Wir widmen uns in dieser Ausgabe ganz dem Thema der Umwelt. Dazu haben wir zwei Beiträge in der Rubrik 360° für euch und auch der Tipp der Tages schließt sich dem Thema an. Außerdem gibt es natürlich die neuesten Nachrichten zum Thema Corona. Wir hoffen die Ausgabe gefällt euch.

Einen guten Wochenausklang wünschen euch Anne, Nils
und das ganze Team von angstfrei.news! 

Ihr habt Lob, Kritik oder Anregungen (z.B. zum Tipp des Tages oder den neuen Kategorien) für uns? Schreibt uns Euer Feedback.

Die gute Nachricht des Tages

Studie: Kinder sind keine Infektionstreiber
Viel wurde bereits diskutiert über die Rolle von Kindern in der Corona-Pandemie. Eine am Dienstag vorgestellte Studie aus Baden-Württemberg hat ergeben, dass Kinder sich seltener mit dem Virus anstecken als ihre Eltern. Damit seien sie keine Treiber der Pandemie.

Bei der Studie wurden 5.000 Menschen ohne Corona-Symptome auf das Virus und die entsprechenden Antikörper getestet worden. Unter diesen befanden sich 2.500 Kinder und jeweils ein Elternteil. Insgesamt 64 Menschen hatten davon unbemerkt eine Corona-Infektion durchlaufen, davon 45 Erwachsene und 19 Kinder. Nicht untersucht wurde allerdings, wie infektiös Kinder seien. Die Studie wurde von den Universitätskliniken Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm erstellt.
→  Tagesschau | Deutschlandfunk (Interview)

Die Nachrichtenlage

Deutsche EU-Ratspräsidentschaft
In einer Regierungserklärung zur am 1. Juli beginnenden EU- Ratspräsidentschaft sagte Angela Merkel (CDU) gestern, dass die EU, aufgrund der Corona-Krise „vor der größten Herausforderung“ ihrer Geschichte stehe, so Berichte der FAZ. Sie werde sich dafür einsetzten, dass Europa gemeinschaftlich die Folgen der Pandemie bekämpft, um eine soziale und wirtschaftliche Spaltung zu verhindern. 

Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, eine Einigung der 27 Länder für den nächsten EU-Haushalt und über den geplanten 750 Milliarden schweren Aufbaufond zu erreichen. 

Zwei weitere wichtige Themen der Ratspräsidentschaft sollen sowohl die Digitalisierung als auch der Klimaschutz sein, wo sie Europa in der Verantwortung sieht. 

Die Opposition äußerte sich unterschiedlich zu Merkels Regierungserklärung. So erhofft sich Christian Lindner (FDP), dass unter der Deutschen Ratspräsidentschaft für weniger Schulden und mehr Arbeitsplätze gesorgt wird. Katrin Göring-Eckardt (Grünen) sagte, dass Merkel am Ende ihrer Kanzlerschaft die Verantwortung für die Zukunft Europas trage. 
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Göttinger Hochhaus unter Quarantäne
Aufgrund der hohen Infektionszahl von 102 Menschen steht in Göttingen ein ganzes Gebäude unter Quarantäne. Insgesamt wurden 700 Personen getestet, da es dort wohl viele Kontaktpersonen ersten Grades gab, auch mit Menschen die außerhalb des Hochhaus wohnen. Um eine über den Hochhauskomplex hinausgehende Ausbreitung des Virus zu verhindern wird die Stadt nochmal über die Wichtigkeit von Abstands- und Hygieneregeln informieren. Außerdem werden innerhalb des Wohnkomplexes täglich Flure, Treppenhäuser und Aufzüge gereinigt und die Bewohner verpflichtet innerhalb des Gebäudes, außerhalb ihrer Wohnung, einen Mund-Nasenschutz zu tragen. 

Vorerst gilt die verordnete Quarantäne für die Bewohner bis zum 25. Juni, um so ausreichend Zeit für die Nachverfolgung von Kontaktpersonen sicher zu stellen. Die Stadt rechnet mit weiteren Infektionen. 
NDR

Debatte über Schulbetrieb nach den Sommerferien
Wie wir gestern berichteten, hatten sich am Mittwoche die Ministerpräsident*innen der Bundesländer auf einen Regelbetrieb nach den Sommerferien geeinigt. Nun wird debattiert, wie dies umgesetzt werden kann.

In Schleswig-Holstein, wo die Grundschulen schon wieder geöffnet sind, funktionieren Konzepte wie das Unterrichten ausschließlich im Klassenverband, sowie Maskenpflicht auf dem Schulweg im Bus, als auch auf den Schulfluren, gut. In anderen Bundesländern, wie NRW und Sachsen-Anhalt, kam es jedoch stellenweise wieder zu Schulschließungen. Unter anderem neun Grundschulen in Magdeburg waren betroffen. 

Besonders schwierig wird der flächendeckende Regelbetrieb durch den ohnehin schon vorhandenen Lehrer*innenmangel. Es wird damit gerechnet, dass zusätzlich zwischen 10-30 Prozent der Lehrkräfte ausfallen, da sie der Risikogruppe angehören. 
Tagesschau

Schlachtbetrieb Tönnies neuer Corona-Hotspot
Es gibt einen neuen Massenausbruch des Corona-Virus bei dem Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen. Bisher wurden mindestens 730 Mitarbeiter*innen positiv auf das Virus getestet, insgesamt arbeiten dort rund 7000 Personen. Das Werk wurde zunächst geschlossen, genauso wie sämtliche Schulen und Kitas im Kreis Gütersloh. Anders als bei anderen Ausbrüchen in der Fleischindustrie gibt es bei Tönnies keine Sammelunterkünfte für die Mitarbeiter, allerdings zeigt ein Video Verstöße gegen die Corona-Hygieneregeln.

Laut einem Sprecher des Kreises habe die Eindämmung des Virus jetzt absolute Priorität, für Ursachenforschung bleibe da keine Zeit. Doch Fachleute wie der Lungenfachmann Thomas Voshaar sehen solche als notwendig an. Bei diesem “großen, fetten Hotspot” handele es sich um eine Anordnung wie unter Idealbedingungen, so Voshaar. Aus dieser könne man wesentliche Erkenntnisse über die Entstehung solcher Hotspots und zur Übertragung des Virus durch Aerosole ziehen. Auch die Krankheitsverläufe könnten hier genau verfolgt werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Tagesschau

Blick ins Ausland

Neue Fälle in Peking gemeldet
Aufgrund von einem erneuten Ausbruch des Coronavirus in Peking werden weitere Teile, wie der angrenzende Bezirk Anxin, abgeriegelt. Diese Gebiete werden als Risikogebiete eingestuft und dürfen von den Bewohnern seit Dienstag nicht mehr verlassen werden. In Peking wurde ein Großteil der Flüge gestrichen um so eine weitere Ausbreitung im Land zu verhindern. Außerdem wurden in Peking Schulen und Universitäten geschlossen, sowie Veranstaltungsorte und Sportstätten. Taxifahren ist verboten und es soll nach Möglichkeit von zu Hause gearbeitet werden. 
Tagesschau

UN und WHO: Pandemien sind Ergebnis von Naturzerstörung
Laut Experten der Vereinten Nationen (UN), der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Umweltschutzorganisation WWF seien Pandemien, wie aktuell Covid-19, Ergebnis von Umweltzerstörungen. Sowohl der illegale und nicht nachhaltige Handel mit Wildtieren, als auch die Zerstörung von Wäldern und anderen Lebensräumen, begünstigten die Ausbreitung von Krankheiten. Dabei nannten sie auch Krankheiten wie Aids, Sars und Ebola. Etwa 60-70% der neuen Krankheiten, die seit 1990 aufgetreten seien, kamen aus dem Tierreich. Da die Abholzung von Wäldern meist zugunsten des Anbau von Soja, Palmöl und der Produktion von Fleisch geschehe, sei der Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte ein entscheidender Faktor, durch den jede*r den eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren könne.
Mit Besorgnis sehe man, dass Corona zwar weitere Gründe zum Schutz der Natur liefere, doch in der Realität passiere das Gegenteil. Man müsse nun auf eine gerechte, gesunde und umweltfreundliche Erholung hinarbeiten, zugunsten einer Gesellschaft, die die Natur als Grundlage einer gesunden Gesellschaft wertschätzt.
The Guardian 

Dreamer dürfen vorerst in USA bleiben
Donald Trumps Vorhaben, etwa 700.000 bis 800.000 jungen Migranten die Aufenthaltserlaubnis zu entziehen, ist vorerst gescheitert. Das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten hat den Plan blockiert. Bei den so genannten “Dreamers” handelt es sich um junge Menschen, die als Kinder ohne Papiere in die USA gekommen sind. Laut dem Gericht wurden bei der Entscheidung des Heimatministeriums geltende Rechtsvorschriften nicht befolgt. Trump zeigte sich auf Twitter verärgert über die Entscheidung. Für die “Dreamer” ist das Urteil nur eine Verschnaufpause, für Rechtssicherheit müssten Republikaner und Demokraten eine gemeinsame Lösung finden.
Tagesschau

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 187.764 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 18.06.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 580 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon?  Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 4.532.547 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 116.714 Personen mehr als gestern Früh. Davon 174.100 in Deutschland (Stand: 19.06.2020 04:47 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipp des Tages

Von der Erneuerung der Erde
“What happened when we all stopped” von Tom und Bee Rivett-Carnac erzählt davon, was passieren könnte wenn wir alle innehalten und zu einer gesunden Beziehung zur Natur zurückkehren würden.

Dabei handelt es sich um ein als Bilderbuch illustriertes Gedicht von Tom (Gedicht) und Bee Rivett-Carnac, das kostenfrei als PDF heruntergeladen werden kann. Außerdem gibt es eine Version als Zeichentrickfilm, bei der Jane Goodall den Text vorträgt. Die britische Verhaltensforscherin und Naturschützerin ist vor allem durch ihre Arbeit mit Schimpansen bekannt.
Für diejenigen unter euch, die nicht so gut in Englisch sind eine kurze Zusammenfassung:

Es beginnt mit einem Flüstern, kaum hörbar, aber man weiß dass es da ist. Die Menschen blicken auf von ihren Schreibtischen und sehen, dass sie fast allein in der Welt sind. Dabei werden sie traurig, sehen aber die Gelegenheit für einen Neuanfang. Und so beginnen sie den Neuaufbau der Welt im Einklang mit der Natur, es gibt gar keine andere Möglichkeit. Es beginnt mit einem Flüstern, das immer lauter wird, bis die Erneuerung der Erde vollzogen ist.
Homepage inklusive Download als E-Book
"What happened when we all stopped" - Zeichentrickfilm auf YouTube 

The Great green Wall
Über eine 8.000 Kilometer lange Strecke wird quer durch den Afrikanischen Kontinent ein Grüner Gürtel gepflanzt, welcher ein ausbreiten der Wüsten verhindern soll und den dort lebenden Menschen Nahrung und Arbeitsplätze bringen soll. Zu diesem besonderen Projekt ist im Herbst der gleichnamige Film erschienen. Die malische Sängerin Inna Modja spricht in der Dokumentation mit dort lebenden Menschen über Zukunftsvisionen und Ängste und nutzt dazu verbindende Element Musik. 
Hier gehts zum Filmverleih 

360° - Von Mensch zu Mensch

Klima und Selbstwirksamkeit
von Anne

In dieser Ausgabe wollen wir uns dem Thema Klimakrise widmen. Vielleicht fragt ihr euch jetzt wo da der Zusammenhang zu angstfrei.news besteht. Für mich persönlich ist der Klimawandel ein sehr angstbehaftetes Thema, und auch für meine Tochter. 

Ich fühlte mich eine ganze Zeit lang völlig machtlos den drohenden Szenarien ausgeliefert, welche mich schlecht schlafen ließen und auch heute teilweise noch schlecht schlafen lassen. Ich war gereizt und wütend über eine scheinbar handlungsunfähige Politik und hatte kein Ventil um dies zu kanalisieren. 

Das konnte so nicht weiter gehen, wurde mir bewusst. Wenn es Schüler*innen hinbekommen sich zu organisieren, dann müssen wir Eltern bzw. die Erwachsenengeneration doch auch mal aus den Hufen kommen und uns solidarisch zeigen und unterstützen. Mit auf die Straße gehen. 

Das tat ich dann auch bald und traf Menschen, denen es genauso ging. Zuerst nur 10-15 Menschen, inzwischen, zumindest in Köln an die 100, deutschlandweit mehrere tausend. Und mit der langsam wachsenden Organisation wuchs auch das Gefühl der Selbstwirksamkeit in mir. Und nicht nur dass, ich lernte neue Seiten an mir selber kennen, ich traute mir Dinge zu, die ich vor noch 2 Jahren niemals gemacht hätte. Eher wäre ich im Boden versunken oder schnellstmöglich geflüchtet, wenn ich eine Rede vor einer Menschenmenge hätte halten sollen. Heute schreibe ich diese gerne und trage sie auch vor. Nicht unbedingt besonders gut, vortragen können andere sicher besser. Aber ich merke wie ich daran wachse und wie gut es mir tut meine Sorgen und meinen Unmut zu benennen, zu verschriftlichen und ja, auch laut vor hunderten Menschen auszusprechen. Das Gefühl nicht alleine zu sein mit den Sorgen, den Nöten, den Zukunftsängsten. Das gibt mir halt in dieser chaotischen Welt. 

Und diese Sorgen, Nöte und Zukunftsängste haben uns als Gruppe aus sehr diversen Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, geeint. Dies eint uns immer wieder, wenn uns Konflikte und lebhafte Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten aufreiben. Die Frage: Was machen wir hier eigentlich und wozu? Einige dieser Menschen sind inzwischen Freunde geworden. Freunde für die es keinen Unterschied macht, welchen Beruf du ausübst und welchen Bildungsstand du mitbringt, wo du herkommst, welches Geschlecht du hast. Und auch das, das Gefühl der Anerkennung, des Aufgehoben seins, das Gefühl der Gemeinschaft geben mir Halt in dieser chaotischen Welt. 

Und wenn auch wir uns manchmal Fragen, ob das alles so richtig und sinnvoll und machbar ist, was wir uns für die Zukunft wünschen, was wir fordern. Dann sagen solche Freunde manchmal Sätze wie diesen: „Wir haben verlernt uns die Welt neu zu denken. Denn die Welt wie sie da draußen ist, ist nur so, weil wir uns sie so gedacht haben und dann so gebaut haben. Warum sollten wir sie nicht neu denken.“

Als Mahnwachen unter Corona-Bedingungen und mit Abstand wieder möglich waren, als wir das erste mal wieder auf einer Kölle for Future-Demo waren, sagte auch meine Tochter danach ganz glücklich: „Das tat aber gut! Das wurde mal wieder Zeit!“ 

P.S: Ich hab euch hier mal die heutige Demo-Rede verlinkt, sie ist allerdings erst ab 18 Uhr online. —> Kölle for Future

Überzeugungen und Zweifel
von Nils

Zum Thema Umwelt fällt mir mal wieder ein Zitat ein: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“ (Goethe in Faust 1). Vielleicht sind es in meinem Fall keine zwei Seelen, sondern ein Kopf, der noch nicht richtig an das glauben kann, wovon die Seele weiß, dass es richtig ist.

Auf der einen Seite bin ich zutiefst davon überzeugt, dass es große Veränderungen braucht, um Bedrohungen der Umwelt wie dem Klimawandel und dem Artensterben Einhalt zu gebieten. Doch ich habe Zweifel an der Umsetzbarkeit. In Forderungen aus der Klimabewegung und von entsprechenden Organisationen klingt es oft so, als hätten wir alle Mittel für den nötigen Wandel. Als müssten wir nur mal den Arsch hochkriegen, etwas Abstriche in der Wirtschaft machen und schon sind wir im Jahr „Zweitausend plus X“ klimaneutral.

Der Meinung bin ich nicht, so sind Elektroautos erst dann klimaneutral, wenn auch die Stromerzeugung es komplett oder zumindest überwiegend ist (den Herstellungsprozess nicht einbezogen). Das ist noch nicht der Fall und müsste stärker fokussiert werden. Ich finde, dass hier der zweite Schritt vor dem Ersten gemacht wird.

Auch sind die Verfügbarkeit und Speicherung der Energie zentrale Themen. Wir können leider nicht steuern wann die Sonne scheint und wann der Wind weht, andererseits wollen wir jederzeit auf Kommando unseren Fernseher, das Smartphone, das Auto oder auch nur die Heizung zur Verfügung haben. All diese ungelösten Fragen machen mir Angst.

Letztendlich wird ein gravierender Wandel in unserer Lebensweise unerlässlich sein, der auch mit Verzicht einhergeht. Gerade in Wäldern zeigt sich immer mehr, dass Ökosysteme mit wenigen verschiedenen Arten, wie es bei wirtschaftlicher Nutzung meist der Fall ist, weniger widerstandsfähig sind als beispielsweise Urwälder. Doch noch dominiert auch in den Wäldern das Streben nach wirtschaftlichem Gewinn.

Andererseits kommen sowohl durch die erstarkende Umweltbewegung als auch in der Ausnahmesituation „Corona“ immer mehr Menschen der Natur wieder näher, was mir wiederum Zuversicht gibt.

In einem berühmten Buch steht die Aufforderung „Macht euch die Erde Untertan“. Nach heutigem Stand schaffen wir das ganz gut, auch wenn sie sich immer energischer mit Stürmen, großer Hitze und Borkenkäferplagen dagegen aufbäumt. Doch dieser Eindruck täuscht, wir sind und waren immer Untertanen der Erde. Denn unsere Lebensgrundlagen kommen allesamt von ihr, genauer gesagt von der Natur. Auch wir sind letztendlich nur ein Teil von ihr und nicht ihr Herrscher. Und ja, ich habe Angst dass wir es nicht schaffen unsere Ansprüche mit ihr zu vereinbaren und schließlich unterliegen. Doch neben der Angst ist da auch Hoffnung.

Was ich mir wünsche ist ein offener Umgang mit dem Thema. Das bedeutet einerseits eine angemessene Darstellung der Dringlichkeit, aber auch das Eingeständnis, was uns alles noch fehlt, um eine wirkliche Umstellung zu bewältigen. Denn nur wenn man die Probleme benennt, kann man richtig an der Lösung arbeiten.

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Einaudi in der Arktis
Eine beeindruckende, aber auch bedrückende Performance lieferte der Komponist Ludovico Einaudi auf einem Floß in der Arktis. Dort spielte er eine seiner Kompositionen, während im Hintergrund Teile der Gletscher ins Meer stürzten. Ein mahnendes Dokument.
Ludovico Einaudi - Elegy for the Arctic

Naturwunder Erde
Beeindruckende Bilder des Naturfotografen Markus Mauthe könnt ihr heute Abend im Livestream sehen. Die Bilder zeigen weitgehend unberührte Natur seiner Wahlheimat Brasiliens. "Über die Schönheit der Bilder will ich bei den Zuschauern Emotionen wecken, sie begeistern und gleichzeitig sensibilisieren. Ich glaube, dass sich Umweltschutz so am besten vermitteln lässt", sagt Markus Mauthe. Der Trailer ist auf jeden Fall schon mal sehr vielversprechend. 

Den Stream könnt ihr heute ab 19:30 hier verfolgen.

Facebook löscht Trump-Posts
Die Social-Media Plattform hat nach US-Medienberichten Werbeposts für die Wiederwahl von US-Präsidenten Donald Trump gelöscht, da diese gegen die unternehmensinternen Richtlinien verstoßen. Die gelöschten Posts werden vom Unternehmen als Hate-Speech eingestuft. Zuvor hatte Twitter Beiträge von Trump mit Warnhinweisen auf Fake News versehen, worauf hin der Präsident die Regeln für soziale Medien verschärfte. 
Süddeutsche Zeitung

MaiLab
Das Video ist zwar nicht neu, aber immer noch aktuell. Mai Thi Nguyen-Kim erklärt anhand von wissenschaftlichen Fakten was wir und was die Politik machen können in Sachen Klimagerechtigkeit.
YouTube

Sommerurlaub in Entenhausen
Dieses Jahr fällt für viele der geplante Sommerurlaub wahrscheinlich anders aus als gedacht. Viele verzichten auf Urlaubsflüge in ferne Länder und planen einen Urlaub im Heimischen. Das machen in dem am 22. Juni erschienenen neuen “Lustigen Taschenbuch” auch Donald Duck und Co. Wir sind uns sicher, dass sie und wir dennoch eine Menge erleben und hoffentlich auch etwas Erholung. 

Hier gibt es noch mehr Infos zur neuen Ausgabe des  Lustigen Taschenbuchs. 

Einen schönen Start in ein hoffentlich sonniges und nachhaltiges Wochenende wünschen euch Nils und Anne

und das ganze Team von AngstFrei.news.

Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.