Herzlich Willkommen! 

Schichtwechsel hier bei angstfrei.news - jetzt übernehmen Wolfgang und Markus die Abendausgabe für Euch. Und auch für uns gilt natürlich: Wir sind noch mitten in der Konzeption unseres Angebotes und lernen mit jedem Tag. Auch die Seite wird sich natürlich weiterentwickeln. 

Habt Geduld mit uns und teilt gerne Eure Ideen, Anmerkungen und auch Wünsche hier im Feedbackformular mit. An dieser Stelle Danke für die Rückmeldungen von gestern, das hilft uns sehr!

Herzliche Grüße

Euer Team von angstfrei.news 

Die gute Nachricht des Tages

So viele gute Nachrichten & Solidarität für Hilfsberufe  

Zu allererst ist die beste Nachricht, dass viele Menschen ihren Blick auf gute Nachrichten weiten. Ob bei Maybrit Illner oder SPIEGEL online - die Zahl von Beiträgen, die den Blick für positive Nachrichten weiten, wächst. 

Bei uns geht es heute um Menschen in Hilfsberufen und dem Einzelhandel. Bundeskanzlerin Merkel hat ihnen in ihrer Fernsehansprache explizit ihren Dank ausgesprochen. Bereits am Mittwochabend haben zahlreiche Menschen nach südeuropäischem Vorbild an ihren Fenstern applaudiert ( → Tagesschau). Der WDR ruft nun dazu auf, das jeden Abend um 21 Uhr zu machen ( → WDR auf Instagram). Vielleicht seid ihr die ersten zwei Mal noch alleine, aber irgendwer muss anfangen zu klatschen. Und wenn ihr nicht der Klatschtyp seid, dann schenkt doch diesen wichtigen Menschen zwei Dinge: (1) ein Lächeln, falls ihr ihnen begegnet und (2) euren Beitrag Stressvermeidung durch Zuhausebleiben.

Update: Die wichtigsten Entwicklungen seit heute 8 Uhr

• Noch mehr finanzielle Hilfe
  Gut so: Die Bundesregierung hat ein finanzielles Hilfsprogramm gestartet, dem nun auch die ersten Bundesländer folgen, etwa Bayern. Seine Staatsregierung hat ein Soforthilfeprogramm eingerichtet. Es richtet sich an Betriebe und vor allem Freiberufler (z.B. Lehrkräfte der Volkshochschulen), die durch Einkommensausfälle in wirtschaftliche Nöte geraten.
  → Soforthilfe Corona

• Wichtig: Immunsystem stärken
  Das ist eine der wirksamsten Vorbeugemaßnahmen. Also ausreichend schlafen, körperliche Aktivität (etwa Liegestütze vorm Laptop bei der Lektüre dieser Ausgabe von angstfrei.news ), leichte und vitaminreiche Ernährung. Das kann auch wirksam die Stimmung heben. Viele Tipps dazu gibt’s im Netz, etwa beim Deutschlandfunk.
  → Deutschlandfunk Kultur

• Digitale Nähe in Zeiten sozialer Distanz
  Die jetzigen Entwicklungen verlangen alle viel von uns ab: Wir müssen soziale Distanz wahren, mindestens 1,5 Meter in Räumen außerhalb der eigenen Wohnung. Gleichzeitig wachsen wir in den digitalen Räumen näher zusammen. „Nie war es so wichtig, gemeinsam allein zu sein“ sagt Matthias Wesselmann, Vorstand der Fischer-Appelt AG. Er liefert er eine detaillierte Analyse zum Leben in der Corona-Krise und lotet Chancen für Unternehmen und Marken in der Pandemie aus.
  → Gastbeitrag von Matthisa Wesselman in W&V

• 10 Ratschläge für Wege aus dem Corona-Strudel
  Die New York Times gilt als beste, verlässlichste, unabhängigste Tageszeitung der Welt – auch deshalb, weil sie bisher allen massiven Einschüchterungsversuchen durch Präsident Trump mutig die Stirn geboten hat. Was empfiehlt also die standhafte New York Times ? Drei der zehn Tipps bei uns:
  
  „Know the facts“: Rationalisieren, sich verlässlich informieren. Die Gefahr bloß nicht verdrängen, das ist das Einfallstor für Corona-Ängste, die verbreitete Desinformation und noch mehr Angst!
  
  „No shaming and blaming“: Weder sich schämen noch anderen Schuld zuweisen, also selbstverantwortlich mit Corona umgehen – wenn nötig, um Hilfe bitten!
  
  „Stay connected“: Kontakt halten mit Freunden und der Welt über die modernen Kommunikationsmittel, körperlich aber Abstand halten!
  → 10 Ways to ease your coronavirus anxiety

• Landesweite Ausgangssperren in Bayern| Was ist eine Ausgangssperre?
  Ministerpräsident Söder hat heute auf einer Pressekonferenz über weitreichende Ausgangsbeschränkungen ab 24 Uhr Freitag Nacht für die Dauer von 2 Wochen unterrichtet. Der Beschluss wurde einstimmig vom Kabninett getroffen. Von der Sperre ausgenommen sind der Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder auch zu einem Arzt. Erlaubt sind auch Spaziergänge allein oder mit Familienmitgliedern, aber keine Gruppenbildung in der Öffentlichkeit. Was genau erlaubt bleibt und was jetzt für eine begrenzte Zeit nicht mehr geht findet Ihr in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung:
  → Süddeutsche Zeitung über die landesweite Ausgangssperre
  
  INFO: Was heißt eigentlich Ausgangssperre?
  Eine Ausgangssperre ich eine Sonderregelung zum Grundgesetz (GG). Zur “Abwehr einer drohenden Gefahr” kann das in Artikel 11, Absatz 2 des GG verankerte "Recht auf Bewegungsfreiheit" ausgesetzt werden. Genau heißt das, das Verlassen der eigenen Wohnung und damit das Betreten von öffentlichem Raum wäre verboten ebenso wie Veranstaltungen und Teamsport im Freien. Weiterhin erlaubt blieben in der Regel Einkäufe, Arztbesuche, Fahrten zur Arbeit, Sportarten, die man alleine Ausüben kann (wie Joggen o.ä.), Gassigehen in Wohnungsnähe, Familienzusammenführung und die Betreuung Hilfebedürftiger. Die genauen Regularien sowie etwaige Bußgelder sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
  
  
• Corona in Zahlen: Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich - immer um Mitternacht - veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. 
  
  In Deutschland sind 13.957 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 20.3.2020, 00:00 Uhr RKI), das sind 2.958 Personen mehr als gestern. Im Vergleich: Der Anstieg vom Vortag betrug 2.801 Personen und bewegt sich momentan auf relativ konstatem Niveau.
  
  Warum, nicht mehr Zahlen?
  Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet auf einander und haltet Distanz.
  
  Gesundheitsticker: 90.603 Menschen sind weltweit wieder genesen. Das sind 2.138 mehr als gestern Abend.
  
  
• Blick über die Grenzen: „Quarantäne fürs Leben“ in Kolumbien
  Während hier noch deutschlandweite Ausgangssperren debattiert werden, hat Kolumbien im Schnellgang drastischste Maßnahmen beschlossen. Von heute Freitag abend bis einschließlich Dienstag morgen haben die 15-Millionen-Metropole Bogotá sowie viele Departements wie Antioquia mit der Hauptstadt Medellín eine 80 Stunden lange totale Ausgangssperre verhängt. Antioquias Gouverneur Aníbal Gaviria nannte die Maßnahme bei der Verkündung im Fernsehen am Donnerstag abend eine „Quarantäne fürs Leben“.
  
  Das südamerikanische Land registriert derzeit 108 Corona-Fälle. Alarmiert von der rapiden Ausbreitung der Erkrankung in Italien, Spanien, aber auch Deutschland, dem zögerlichen Vorgehen dort und ermutigt von den Erfolgen in China, sind die Behörden entschlossen, auch mit unpopulären Mitteln die Verbreitungskette des Virus zu brechen. Seit Wochenbeginn sind bereits Schulen, Universitäten, Kinos, Theater geschlossen und die Menschen aufgerufen, daheim zu bleiben. Der normalerweise ganztägig hektische Verkehr tröpfelte bis Donnerstag abend nur noch. Der „Bleib-Daheim!“ Appell, in großen schwarzen Lettern auf weißem Papier, war der ganzseitige Aufmacher am Donnerstag von Medellíns großer Tageszeitung „El Colombiano“ in der Vier-Millionen-Stadt. Zusätzlich darf bis 20. Mai im gesamten Departement Antioquia kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden, um das gesellige Beisammensein, Körpernähe und damit Ansteckung im Keime zu unterbinden. Die Dauer-Party in den Vergnügungsvierteln Medellíns (und Magnet des Tourismus) ist erst mal vorbei. Versammlungen mit über 50 Personen sind ebenfalls bis Mai verboten. Geld- und sogar Gefängnisstrafen drohen bei Nichtbeachtung. Eine Touristin, die am Bogotá Airport das Quarantäne-Gebot für Einreisende aus Corona-Krisen-Staaten missachtete, wurde verhaftet.

Tipp des Tages: Kamingespräche über Neuanfänge

In der Krise liegt die Kraft zu Neuanfang und Neu-Schöpfung. Das propagiert der ehemalige Handelsblatt-Chefredakteur Garbor Steingart in seinem Portal „Steingarts Morning Briefing“. Dazu hat er als besonderen Service abendliche Kamingespräche eingerichtet. Im „Achten Tag“ entwickeln prominente Neudenker aus Kultur und Wirtschaft ihre Visionen für die Nach-Corona-Zeit. Der Medienfachmann Frank Dopheide redet über das endgültige Aus des Wachstum-ohne-Ende-Modells, Shareholder Values, Kohle-Kohle-Kohle-Diktats. Bestseller-Autorin Nora Bossong rät zu einer „neuen Balance“, etwa jeden Tag ein Buch zu lesen, wenn wie jetzt das Hamsterrad zum Stillstand gekommen ist. Der Wirtschaftsphilosoph Anders Indset spricht über „humanes Wirtschaften durch Kooperenz“ (kooperieren & konkurrieren), plädiert für „Ingenieure mit menschlichem Verstand“, den neuen „Kulturingenieuren“; empfiehlt „ko-kreative Konferenzen“, „exponentielle Technologien und eine zweite Quantenrevolution“, stellt ein neues Politikmodell vor, „die Deutsche Demokratische Union“. Supertolle Podcasts für zwischendurch, absolut hörenswert, total horizonterweiternd. Und dabei bitte nicht vergessen: Sinnvolle Aktivitäten, kreatives Neudenken ist ein Ventil für die Angst – auch ihr seid gefragt mit euren neuen Ideen!
→ Der achte Tag

Dies und Das

Late-Night-Talk in Zeiten von sozialer Distanzierung - geht das überhaupt? Hannes Ringlstetter zeigt mit seiner gestrigen Show im Bayrischen Fernsehen, wie das richtig gut funktionieren kann. Dabei sind nicht nur viele humorvolle Momente mit seinen Gästen Katrin Müller-Hohenstein, Thorsten Havener und Stephan Zinner entstanden, sondern auch Tiefgründiges und Bewegendes.

Ihr wollt selber Kultur machen? Dann beteiligt Euch doch am neuen Musikvideo von Fynn Kliemann. Er lädt 2906 Menschen dazu ein, ein Einzelbild seines Videos nachzustellen, aus allen Einzelbildern entsteht dann wieder Bewegtbild. Wir sind gespannt auf das Ergebnis!

Damit verabschieden sich Wolfgang und Markus von Euch und wünschen einen schönen Abend und eine gute Nacht!

(Und: hört auf zu Googlen - das machen wir für Euch.)

Quellen
Definition Ausgangssperre (mdr) | Corona in Zahlen (RKI) | Quarantäne fürs Leben | Gesundheitsticker