Guten Morgen euch allen,

Und schon wieder ist Freitag und die Woche neigt sich dem Ende zu. Zum Wochenabschluss haben wir eine bunte Ausgabe für euch. Über Instagram erreichte uns ein Gedicht, welches ihr heute in der Rubrik 360° lesen dürft. Zudem haben wir dort noch eine kleine, aber sehr schöne Alltagsgeschichte für euch. In den Nachrichten geht es, leider, um steigende Fallzahlen und vieles mehr.

Einen schönen Freitag wünschen euch Anne und das Team der angstfrei.news!

Übrigens: Wir nehmen unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine. Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com.

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Die gute Nachricht des Tages

Nothilfe für Studenten*innen wird verlängert

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) gab bekannt, dass die Nothilfen für Studierende um einen Monat verlängert wird. So können sich die Studenten*innen derzeit auf ihre stattfindenden Prüfungen konzentrieren. Knapp 100.000 Nothilfeanträge wurden bisher von den Studierendenwerken bewilligt.
→ Deutschlandfunk

Die Nachrichtenlage

Infektionszahlen steigen
Nach den Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) erreichte gestern die Zahl der Neuinfektionen das Niveau von Ende April. Zwar steigen auch die Anzahl der Coronatest, wodurch mehr Infektionen festgestellt werden, als noch Mitte April. Dies alleine ist aber nicht der Grund für steigende Infektionszahlen. Der Reiseverkehr trägt auch zu einer weiteren Wiederverbreitung des Virus bei. Dort werden die wenigsten Ansteckungen bei organisiertem Pauschaltouristen festgestellt. Reisende, die im Familienverbund Angehörige besuchen sind häufiger betroffen.

61 Prozent der infizierten Personen haben sich in Deutschland, zum Beispiel bei privaten Familienfeiern -und Festen angesteckt. Dies erklärt auch, weshalb sich die Infektionszahlen flächendeckend ausbreiten und nicht über regional beschränkte Hotspots. Dennoch sind die Bundesländer Bayern, Nordrhein- Westfalen und Baden-Württemberg am stärksten betroffen.

Wichtig ist, egal wie und wohin man reist, oder bei Feierlichkeiten zusammen kommt, die Abstands- und Hygieneregeln zu beachten.
→ Tagesschau

Treffen zwischen Merkel und Macron
Im Fort de Bregançon, einer Festung an der Côte d'Azur, empfang Emmanuel Macron Kanzlerin Angela Merkel. Sie sprachen unter anderem um das Vorgehen der EU bezüglich der Corona- Krise, aber auch die Lage in Belarus, den türkisch- griechischen Konflikt um die Öl-und Gasvorkommen im Mittelmeer, die Situation in Libyen, dem Libanon und Mali.
→ Süddeutsche Zeitung

NRW- Maske auch im Unterricht
Das Oberverwaltungsgericht in Münster wies gestern den Eilantrag dreier Schüler*innen ab, die gegen das verpflichtende Tragen einer Maske während des Unterrichts geklagt hatten. Die Schüler*innen hatten argumentiert, dass der Schutz durch eine Alltagsmaske nicht wissenschaftlich belegt sei und außerdem die Atmung behindere und dadurch auch die Konzentration störe. Das Gericht gab den Schüler*innen nicht recht. Zwar wäre es “fraglos eine erhebliche Belastung”, während des Unterrichts eine Alltagsmaske zu tragen, es gäbe jedoch keine durchführbaren Alternativen um einen Schulbetrieb zu gewähren und die Schüler*innen und Lehrer*innen zu schützen. Das Gericht verwies darauf, dass aus pädagogischen Gründen die Lehrer*innen es zeitweise den Schüler*innen erlauben dürfen die Maske für einen kurzen Zeitraum abzunehmen.
(dpa)

Kroatien teils Risikogebiet
Das Auswärtige Amt sprach für Teile Kroatiens, genauer die Regionen Šibenik-Knin und Split-Dalmatien eine Reisewarnung aus. In diesen Gebieten waren die Infektionszahlen über den Wert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner gestiegen und das über einen Zeitraum von 7 Tagen. Das Auswärtige Amt reagierte damit auf das Robert -Koch Institut (RKI), welches zuvor diese Gebieten zu Risikogebieten erklärte. Für Reisende aus diesen Regionen bedeutet das, dass sie bei Einreise nach Deutschland einen Corona-Test machen und gegebenenfalls in Quarantäne gehen müssen.
→ RKI
→ Auswärtiges Amt

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 230.048 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 21.08.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 1.427 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 15.527.216 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 9.522 Personen mehr als gestern Früh. Davon 204.800 in Deutschland (Stand: 21.08.2020 07:38 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipp des Tages

Büchertipp
Der heutige Tipp dient dazu die Seele mal baumeln zu lassen und sich ein wenig Zeit für ein Buch zu nehmen. Keine Sorge es ist leichte Kost für die derzeitig heißen Sommertage. Wobei es eigentlich drei Bücher sind, die das Leben von vier Frauen über die Jahre beschreibt. Es fängt an mit Töchter einer neuen Zeit, im Jahre 1919 und beschreibt ihr Leben in Hamburg und ihre Freundschaft zueinander. Wie sie Vorkriegs- und Kriegsjahre erleben und wie dies ihre Freundschaft beeinflusste. Weiter geht es mit Zeiten des Aufbruchs. Die Protagonistinnen erleben in den 50er Jahren das deutsche Wirtschaftswunder. Und zu guter letzte Zeitenwende. Inzwischen haben die Vier Kinder und Enkelkinder, doch die Freundschaft ist geblieben, auch in Zeiten des Deutschen Herbstes und der Wiedervereinigung. Die vier Freundinnen haben schon viele Krisen erlebt und gemeistert, auch wenn es bei weitem nicht immer einfach war.

360° - Von Mensch zu Mensch

Dieser Gastbeitrag erreichte uns über Instagram. Wie Simone erzählte, schrieb sie das Gedicht, als sie sich gerade in einer Depression befand und frisch vom Partner getrennt war, für ihre Tochter.

Gehen - Verstehen
von Simone

Ich musste gehen.
Für Dich nicht zu verstehen.
Keine Wahl die mir blieb,
ich hab Dich so unendlich lieb.
Keine Kraft mehr, nicht mal mehr für mich.
Ich will Dir alles geben, nur für Dich.

Wie sollst Du begreifen, was los ist mit mir.
Deine Gedanken so unschuldig und ich so leer.
So unbeschwert und leicht Deine Welt,
so gerne will ich's mit Dir teilen, weils mir dort besser gefällt.

Meine Geschichten im Kopf, ich will alles verdrehn,
halt sie von Dir fern, will Dich glücklich sehen.
Du spürst es, wir sind uns so nah,
Mama und Tochter, ich bin für Dich da.

Wir überstehen die Zeit, ich bin stark für Dich.
Uns wird nichts trennen, nur Du und ich.
Die Unwetter ziehen vorüber, der Himmel reißt auf,
das unbeschwerte Leben nimmt seinen Lauf.

Ein Geschenk bist Du mein Sonnenschein,
nichts an Dir soll anders sein.
Jeden Tag ein kleines Glück,
mein Lachen kehrt zu uns zurück.
Nur noch ein letzter Satz,
Du bist mein allergrößter Schatz.

Ich ♥️ Dich!!!

daz - die angst zeitschrift

360° - von Mensch zu Mensch

Geschichte aus dem Leben
von Anne

Treffen sich zufällig drei Menschen, finden sich sympathisch und beschließen spontan die Zeit miteinander zu verbringen. DerDie eine spricht ausschließlich Spanisch, derdie andere ausschließlich Englisch und der*die dritte nur Deutsch.

Und diese Drei verbringen einen wunderbaren Nachmittag miteinander. Sichtlich genießen sie den Moment. Lachen miteinander, helfen einander, wenn Hilfe nötig ist. Jeder spricht einfach seineihre Sprache und dennoch funktioniert die Kommunikation problemlos.

Ich sitze da, schaue zu und staune Bauklötze. Zugleich bin ich ein wenig beschämt. Warum bekomme ich das nicht hin. Warum bekommen so viele Menschen das nicht hin?

Was machen diese drei Personen anders, als wir, die wir staunend und begeistert daneben stehen.

Sie sind offen genug dendie Anderen so zu akzeptieren, wie ersie ist. Sie sind frei genug sich voll und ganz auf dendie Andere*n und die Situation einzulassen.

Wann habe ich, wann haben die meisten von uns das verlernt? Ich weiß es nicht. Ich wünschte nur, ich könnte es wieder erlernen.

Und was machen diese Drei, wenn sie sich ansprechen wollen? Können sie einander doch nicht nach dem Namen fragen. Genau genommen machen sie nicht mal den Versuch den Namen des Anderen zu erfahren. Es ist ihnen völlig egal.

Sie haben schon einen Namen für den*die Gegenüber. Amigo, Friend, Freund.

Tatsächlich so erlebt vor ein paar Tagen. Auf einem Spielplatz.

Dies und Das

Einfühlungsvermögen
Menschen mit sozialen Ängsten beklagen häufig, oder befürchten dass sie Emotionen des Gegenübers, der Mitmenschen nicht richtig deuten. Eine Studie ergab jedoch, dass Menschen mit sozialen Ängsten Emotionen sehr wohl richtig einordnen können und Empathie für ihre Mitmenschen empfinden. Nur der Umgang damit, wie sie diesen Gefühlen begegnen sollen ist schwieriger, was sich darin zeigt, dass sie u.a. Schwierigkeiten haben Ratschläge zu geben.
→ Spektrum

Stipendium fürs Nichtstun
Die Hamburger Hochschule für Bildenden Kunst vergibt, im Rahmen der Ausstellung “Schule der Folgenlosigkeit” drei Stipendien über 1600 Euro, fürs Nichtstun. Es geht darum möglichst ohne Folgen, sprich möglichst nachhaltig zu handeln und das Wirken des Handelns und die Folgen für andere zu überdenken, statt dieses nach dem bloßen Erfolg auszurichten.

Bewerben kann man sich noch bis zum 15.September. Ab dem 5. November 2020, bis zum 21. Mai 2021 sind dann in der Ausstellung die Geschichten der Stipendiaten zu erleben u.a. in einem “Selbsterfahrungsraum”.
→ Stern

Christoph Schlingensief
Einen knapp 40 Minütigen Beitrag über den vor 10 Jahren verstorbenen Film- und Theaterregisseur, Autor und Künstler ist auf Deutschlandfunk zu hören. Er provozierte, legte den Finger in die Wunde in dem er auf Gesellschaftliche Missstände deutete und sah das Scheitern als Chance.
→ Deutschlandfunk Kultur

Morgen, in der Wochenendausgabe, könnt ihr nochmal durch alle Artikel der 360°-Rubrik stöbern, die wir diese Woche für euch (und ein wenig auch für uns) geschrieben haben. Einen guten Start ins Wochenende wünschen euch Anne und das Team von angstfrei.news

Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen

Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.