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Donnerstag, 20. August 2020 | 8 Uhr

Anne
Johannes

Einen schönen Donnerstag euch Leser*innen,

auch heute erwartet Euch ein bunter Nachrichtenstrauß mit ein wenig Musik. Im heutigen von Mensch zu Mensch geht es dagegen um Leid und Schmerz vor dem Hintergrund unserer eigenen Erwartungshaltung. Unser Tipp des Tages ist klein, aber trotzdem fein und zum Schluss gibt's noch mehr positive Nachrichten. Unter anderem spielt hier zweimal gereinigte Luft und die Ernährung eine gewichtige Rolle.

Einen schönen Sommertag wünschen Euch Anne, Johannes und das Team der angstfrei.news!

Übrigens nehmen wir unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine. Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com.

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Die gute Nachricht des Tages

Neustart Kultur

So heißt das Rettungs-und Zukunftspaket der Bundesregierung, welches Gelder für die Musikbranche bereitstellt. Gestern gab das Kultusministerium bekannt, dass für die Musikfestival- und Livemusikveranstalter*innen 80 Millionen Euro bereitgestellt sind, um sie finanziell zu unterstützen. „Seit Beginn der Corona-Krise finden nahezu keine Konzerte mehr statt, auch der Festival-Sommer musste fast komplett ausfallen. Dadurch sind viele kleine und mittelständische Unternehmen der Live-Branche in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Mit unserem Förderprogramm möchten wir sie ermutigen und darin unterstützen, wieder Konzerte zu planen und zu geben. So entstehen dann auch wieder Auftrittsmöglichkeiten für Künstler und die Backstage-Gewerke. Unser Ziel ist es, die immense Vielfalt unseres Musiklebens in den Metropolen, den Städten und auf dem Land abzusichern, so dass wir alle möglichst bald wieder in den Genuss musikalischer Aufführungen kommen.“, so Kultusministerin Monika Grütters.

Musikfestivals können Förderung von bis zu 250.000 Euro erhalten, Livemusikveranstalter*innen bis zu 800.000 Euro. Beantragen kann man dies ab dem 7.September.

Bundesregierung

Die Nachrichtenlage

T- Zellen beeinflussen Immungedächtnis
Nach einer Infektion bildet das Immunsystem Antikörper, diese bauen sich zwar schnell auf, die Anzahl nimmt jedoch auch nach ca. 2-3 Monaten wieder ab. Forscher*innen haben jetzt T-Zellen im Blut von Patienten erforscht, die mit Covid-19 infiziert waren. Dabei fanden sie heraus, dass die Menge an T-Zellen jedoch über einen längeren Zeitraum nicht abnimmt. Diese Zellen haben ein Gedächtnis für die Infektion und können die Antikörperproduktion wieder anstoßen. Die Forscher*innen hoffen, dass auch ein möglicher Impfstoff dieselben Auswirkungen auf die T-Zellen und das Immungedächtnis hat, wie eine stattgefundene Corona Infektion.
Deutschlandfunk

Corona Warn-App
Wer diese App benutzt bekommt unter Umständen ein “niedrigeres Risiko” angezeigt, obwohl die App auch Kontakte mit einer positiv getesteten Person angibt. Das führt bei Nutzer teils zu Verunsicherungen. Zur Ermittlung des Risikos spielen aber mehrere Faktoren eine Rolle, unter anderem die Entfernung und die Dauer der Begegnung. Liegt diese unter 10 Minuten, egal wie nah sich die Personen waren, so wird das Risiko als niedrig eingestuft. Gleiches gilt für einen längeren zeitlichen Kontakt bei einer Distanz von mehr als acht Metern. Unterschreitet man allerdings den Abstand von 1.5 Metern, zu einer infizierten Person und das über 10 Minuten, so wird ein “erhöhtes Risiko” errechnet und die App erläutert was man als nächstes tun sollte.
Tagesschau

Schuleingangsuntersuchungen häufig ausgefallen
An der im Vorfeld der Einschulung in die Grundschule stattfindende Schuleingangsuntersuchung haben in diesem Jahr viele Schüler*innen nicht teilgenommen. Diese wird von den zuständigen Gesundheitsämtern durchgeführt. Aufgrund der Corona-Pandemie fehlten dazu die Kapazitäten und nur wenige Bundesländer haben versucht diese Untersuchungen nach dem Lockdown nachzuholen. Eigentlich soll ein möglicher Förderbedarf der Kinder durch diese Untersuchungen vor der Einschulung festgestellt werden. Nun werden die Lehrer*innen diesen erst im Unterrichtsalltag feststellen.
Tagesschau

Fußballbranche wünscht sich Zuschauer
Auch der bayerische Fußballverband, ähnlich wie der Verein Union Berlin (wir berichteten gestern) wünscht sich ab September wieder Spiele, zu denen Zuschauer zugelassen sind. Dabei hat er vor allem den Amateurbereich im Blick. Kleinere Spiele mit einer geringen Zuschauerzahl sollten, genauso wie Kulturveranstaltungen unter freiem Himmel, wieder stattfinden dürfen. (Quelle: dpa)

“BesserWeiter”
So heißt eine Kampagne, mit der Bund, Länder und Verkehrsunternehmen gemeinsam den ÖPNV wieder ankurbeln wollen. Die Zahl der Fahrgäste ist durch die Corna-Pandemie stark gesunken. Nun sollen Fahrgäste angeworben werden und zugleich auf die Maskenpflicht hingewiesen werden, unter dem Motto “Mit Maske kommen wir besser weiter.” Außerdem soll am Donnerstag in einer Bund-Länder-Konferenz über einheitliche Bußgelder bei Nichttragen des Mund-Nasen-Schutzes gesprochen werden.
Tagesschau

Schlechte Aussichten für Karneval
Wie schon zuvor Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), so sehen weitere Politiker*innen die Möglichkeiten pessimistisch im nächsten Winter Karneval zu feiern. Unter anderem NRWs Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, so wie SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hegen große Skepsis. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer wünscht sich eine zeitnahe Entscheidung, auch um den Vereinen und Veranstaltern und Akteuren Planungssicherheit zu verschaffen. (Quelle: dpa)

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 228.621 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 20.08.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 1.707 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 15.315.137 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 13.859 Personen mehr als gestern Früh. Davon 203.900 in Deutschland (Stand: 20.08.2020 07:58 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipp des Tages

Ich will ja gern, aber…

Auf der Seite einfach ganz leben gibt es Tipps für einen bewussten Umgang mit uns und unserer Gesundheit. Mit dem Ziel für ein nachhaltiges und glückliches Leben, findet ihr hier unter anderem interessante Podcast Folgen. Eine möchten wir Euch heute empfehlen. Ob auf dem Weg zur Arbeit, oder auf dem Sofa. Viel Spaß beim hören:

Sei mutig und nimm dein Leben in die Hand

360° - Von Mensch zu Mensch

Das muss jetzt nicht sein

von Johannes

Vor einiger Zeit schrieb ich unter der Überschrift "Ja, es tut weh" darüber, dass Schmerz und Leid ein normaler Bestandteil des Lebens ist. Akzeptiere ich das, dann kann ich besser damit umgehen.

Es gibt allerdings auch Schmerzen, die völlig unnötig sind. Bei diesen unnötigen Schmerzen habe ich es in der Hand, ob ich leide oder nicht. Es ist selbst erzeugter Schmerz. In der Regel entsteht dieser selbst erzeugte Schmerz durch meine eigene Einstellung und meine Erwartungshaltung.

Wenn meine Erwartungen und Ansprüche nicht erfüllt werden, dann bin ich traurig, wütend oder beides. Zum Beispiel: Meine Mitmenschen behandeln mich nicht so, wie ich meine, es verdient zu haben? Schlecht! Mein Nachbar verdient mehr als ich, obwohl ich der Ansicht bin, dass ich mindestens ebenso gut bin? Schlecht! Jemand anderes erhält viel Beachtung, obwohl ich doch auch Tolles leiste? Schlecht! Ich habe meine Ziele nicht erreicht, obwohl ich alles gegeben habe? Schlecht! Und so kann man ewig weiter machen.

All diese Sachen kommen daher, dass die Welt nicht so ist, wie ich sie gerne hätte. Diese fiese Welt aber auch. Hält sich einfach nicht an meine Anforderungen und Wünsche.

Das heißt aber nicht, dass die Welt schlecht ist. Viel wahrscheinlicher ist, dass meine Erwartungen nicht realistisch sind. Vielleicht bin ich auch einfach nur gierig oder neidisch. Vielleicht habe ich auch einfach ein paar offensichtliche Sachen übersehen. Möglich ist auch, dass ich anderen etwas vorwerfe, was ich eigentlich mir selbst vorwerfe, mir aber nicht eingestehen kann. Vielleicht will ich einfach zu viel.

Egal, was es ist: Es ist unnötig. Das alles sind Schmerzen, die komplett vermeidbar sind. Wenn ich meine Erwartungen an die Realität anpasse, dann rege ich mich weniger auf. Und wenn mir klar ist, dass Erwartungen nichts anderes sind als Wünsche, die entweder in Erfüllung gehen oder eben auch nicht, dann tut es auch nicht so weh, wenn etwas nicht klappt.

Ich kann selbst entscheiden, wie ich mit Schwierigkeiten umgehe. Ich kann auch selbst entscheiden, ob ich manche Sachen überhaupt als Problem betrachte. Und ich kann entscheiden, ob ich mich ärgere oder nicht.

Heute ärgere ich mich nicht. Vielleicht morgen wieder.

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Infektionsgefahr in Flugzeugen
Die Uniklinik Frankfurt am Main hatte Passagiere eines 4 Stunden Fluges Anfang März befragt, ob in den Wochen danach Krankheitssymptome aufgetreten sind. Grund dafür waren 7 infizierte Personen an Bord. Wie sich jetzt gezeigt hat, haben sich lediglich 2 Mitreisende, die in unmittelbarer Nähe der Erkrankten saßen, infiziert. Selbst Personen, die eine Reihe davor oder dahinter saßen, zeigten später keine Symptome einer Covid-19 Erkrankung. Die Forscher vermuten, dass die Luftfilteranlagen im Flugzeug die Übertragung wirksam reduzieren.
ZEIT

Nährwert- Ampel auf freiwilliger Basis
Gestern hat sich das Bundeskabinett auf die Einführung der Nährwert-Ampel Nutri-Score geeinigt. Dies jedoch nur auf freiwilliger Basis und nicht verpflichtend. Foodwatch kritisiert die Einführung. Die Verbraucherorganisation befürchten, dass Hersteller von Produkten, die beim Nutri-Score schlecht abschneiden, dies nicht freiwillig auf ihr Produkt drucken. Um der zunehmenden Adipositas und Diabetes Typ-2, gerade auch bei Kindern entgegenzuwirken, wäre jedoch eine verpflichtende Nährwert-Ampel sinnvoll, am besten auf EU-Ebene.
Presseportal

Selbstreinigende Maske
Die dänische Design-Studentin Sara Lee Korg arbeitet an einer Entwicklung für raumluftreinigende Wandverkleidung. Diese soll die Dämpfe von Lösungsmitteln oder Autoabgasen aus der Raumluft durch die sogenannte “fotokatalytische Selbstreinigung neutralisieren. Doch dann kam sie auf die Idee, dass dieses Verfahren sich auch für Maskenstoffe nutzen ließe, die Viren und Bakterien abtöten. Noch besteht das Problem, dass diese Maske mit einer Batterie betrieben werden muss, da eine UV-Lichtquelle benötigt wird um Metalloxide, die im Stoff verarbeitet sind, zu bestrahlen. Durch diese Bestrahlung werden die Viren und Bakterien abgetötet. Möglicherweise sind diese Masken in ein paar Monaten Marktreif.
Tagesschau

Mit diesen positiven Nachrichten zum Schluss entlassen wir Euch in einen sonnigen Donnerstag. Leichte Gedanken wünschen Euch Anne, Johannes und das ganze Team von angstfrei.news

Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.