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Freitag, 27. März | 8 Uhr

Christian
Wolfgang
Markus

Liebe Leser, schön dass Ihr mit uns gemeinsam in den Tag startet!

Wir begrüßen euch ganz herzlich zur Freitagmorgenrunde, das Frühstücksmenü servieren diesmal Wolfgang und Markus. Zunächst ein herzliches Dankeschön: Über unser Feedbackformular bekommen wir positive Rückmeldungen von euch zu den bisherigen Ausgaben, heute im achten Tag. Das freut und motiviert uns zu noch mehr Engagement. Ist doch unsere Mission, Mut zu machen in schwierigen Zeiten. Solidarität anzustoßen, auch im Redaktionsteam selbst. Also nicht das „ich“, sondern das „WIR“ in den Vordergrund zu stellen. Nehmen wir mal an, wir sind eine versprengte Herde von Elefanten. Wenn wir uns sammeln und uns im Kreise aufstellen, hat selbst die hungrigste Horde von Löwen – sprich Ängsten – keine Chance. Also, scharen wir uns doch mal zusammen – gedeihliche Lektüre!

Wir freuen uns auch weiterhin über Eure Ideen, Anmerkungen und auch Wünsche im Fedbackformular.

Euer Team von angstfrei.news

Die gute Nachricht des Tages

Bosch kündigt Corona-Schnelltest noch für April an
Der deutsche Traditionskonzern Bosch hat einen womöglich bahnbrechenden Corona-Schnelltest entwickelt. In einem Interview mit der F.A.Z. erläutert der Konzernchef Volkmar Denner, was der neue Test alles kann. Lab-on-a-Chip nennt sich das Verfahren, mit dem sich geringste Mengen einer Flüssigkeit auf einem einzigen Chip vollständig und automatisch analysieren lassen. Das Ergebnis steht dann innerhalb von weniger als zweieinhalb Stunden verlässlich und direkt vor Ort zu Verfügung zur Verfügung. So erhalten nicht nur Patienten schnell Gewissheit und Infizierte können direkt isoliert werden. Auch die Einsatzfähigkeit der Ärzte und des Pflegepersonals kann aufrecht erhalten werden. Forscher vermuten, dass das Virus durch Früherkennung über flächendeckende Testung gut unter Kontrolle zu bekommen ist. Wie beispielsweise in der Norditalienischen Stadt Vo' Euganeo, in der es nach Massentest innerhalb von 3 Wochen keine Neuansteckungen mehr gab.
→ FAZ

Update: Wichtige Entwicklungen seit gestern Abend

Fünf Billionen Dollar von den G20
Globale Zusammenarbeit, um die Corona-Krise zu überwinden - darum ging es den G20-Staats- und Regierungschefs in einer Videokonferenz. Am Ende sagten sie Investitionen von fünf Billionen Dollar zu. Man wolle sich zudem stärker mit dem Privatsektor abstimmen, "damit zügig Diagnoseverfahren, antivirale Medikamente und Impfstoffe wirksam, sicher, gerecht, zugänglich und erschwinglich entwickelt, produziert und vertrieben werden können". Ein Signal auch an die Entwicklungsländer: Die Stärkung des Gesundheitsschuzes in Afrika sei "ganz entscheidend für die Widerstandsfähigkeit der globalen Gesundheit". In der Krise wächst die Welt also zusammen.
→ Tagesschau

101-Jähriger überlebt Coronavirus
Dass es sich lohnt in der Coronakrise auch um die Leben alter Menschen zu kämpfen, bekräftigt ein aktueller Fall aus Italien. Dort wurde in Rimini ein 101-Jähriger nach einer Corona-Infektion als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen. Das teilte die Vize-Bürgermeisterin der Stadt Gloria Lisi mit.
→ BR24

Hamsterkäufe gehen zurück
Nach den Worten von Landwirtschaftsministerin Klöckner entspannt
sich die Situation in deutschen Supermärkten derzeit wieder. Es sei zu beobachten, dass der Kauf von stark nachgefragten Lebensmitteln wie Nudeln, Mehl und passierten Tomaten etwas nachlasse, so Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in einer Pressekonferenz zur Lebensmittelversorgung in der Corona-Krise. Hamsterkäufe seien nicht nötig, bekräftigte sie ihren Appell von vergangener Woche. Also macht Euch keinen Stress beim Einkaufen, es ist genug da.
→ Tagesschau

Dax wieder über 10 000 Punkte
Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag seine jüngsten Gewinne weiter ausgebaut. Nach anfänglichen Verlusten von zeitweise mehr als drei Prozent drehte der Dax im Handelsverlauf ins Plus und schloss 1,3 Prozent höher bei 10 001 Punkten. Am Nachmittag sorgten dann kräftig steigende Kurse in den USA für bessere Stimmung bei den Anlegern in Frankfurt.
→ Süddeutsche

Digitale Resilienz
Warum leidet unser klitzekleiner nordwestlicher Nachbar Estland bisher so wenig unter der Coronakrise? Das Magazin „The New Yorker“ hat vor Ort recherchiert und offeriert eine Antwort. Weil das Land bereits seit den 1990ern konsequent auf Digitalisierung setzt (fast einzigartig auf der Welt: selbst Wahlen sind digital). Das System funktioniert auch jetzt mitten in der Krise. Auch ein Grund, weshalb jetzt immer mehr Veranstaltungen in Deutschland und der Welt digital stattfinden.
→ The New Yorker

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 36.508 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 26.3.2020, 00:00 Uhr RKI*), das sind 4.954 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum, diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker
123,337 Menschen sind weltweit wieder genesen. Davon 5,673 in Deutschland (Stand 23:03 Uhr, Mittwoch 26.3.20).

Tipps des Tages

Auf die Reserven vertrauen!
Was hilft, die soziale Isolierung aufzubrechen. Teresa Enke, Vorstandsvorsitzende der Robert- Enke-Stiftung und Witwe des ehemaligen Nationaltorwarts gibt hilfreiche Tipps.
→ Robert Enke Stiftung

Überzeugend-visuelle Aufklärung
Wie wirkt das Coronavirus und wie schützt man sich davor. Ein hervorragend gemachter Cartoon (auf Englisch): It’s all in our hands!
→ Youtube

Corona-Prävention mit der AAA-Formel
Die empfiehlt die Mentaltrainerin Antje Heimsoeth: AKZEPTIEREN, was ist; ANALYSE der Fakten, unterscheiden von seriös, panisch, fake; AUFSTEHEN und sich auf den Weg durch die Krise machen.
→ Der achte Tag

Von Mensch zu Mensch

In der Mausefalle? von Wolfgang Chr. Goede

Donnerstag nachmittag: Medellín, Kolumbien. Mein Rückflug nach München ist auf unbestimmte Zeit gestrichen. Seit über 100 Stunden absolute Quarantäne, landesweit -- bis 19. April. Gerade kreist der Armeehubschrauber. Er ermahnt daran, daheim zu bleiben. Ich fühle mich wie in der Mausefalle. Morgens um halb sechs Uhr treibt es mich aus dem Bett, mit einem Kloß im Bauch. Aber wo will ich hin? Deutschland und Teile Europas sind auf der Corona-Weltkarte in tiefrot eingezeichnet.

Heute morgen rief meine Schwester aus Kiel an. Dort wird gearbeitet, viel Bewegungsfreiheit, die Freiheitsrechte lassen sich nicht so leicht wie in Südamerika aussetzen. Dennoch, Merkel hat gewarnt: „Es ist ernst!“ Nichtsdestotrotz will Trump zu Ostern die USA wieder zur Arbeit schicken. Er bangt um seine Wiederwahl – wird er die Wahlen notfalls aussetzen? Viele Waffengeschäfte im Lande sind ausverkauft. China, nach zwei Monaten Isolation, fährt die Wirtschaft wieder hoch.

„Back to normal“ – sind wir wirklich so weit? Politik und Wirtschaft treiben, gegen den Menschenverstand? Die Infektionskette: schon unterbrochen? Viele Zweifel, die meine Ängste wenig besänftigen. Aber mit Blick auf die Weltlage, in Kolumbien davon abgeriegelt, fühle ich mich in meiner Mausefalle eigentlich gar nicht so unsicher.

daz - die angst zeitschrift

Dies & Das

30-jährige Expertise aus der Angstselbsthilfe
Den Geschäftsführer der Deutschen Angst-Hilfe DASH e.V. Christian Zottl, auch Mitautor der angstfrei.news, erreichen in diesen Tagen viele Anfragen der Medien zum Umgang mit Coronavirus-Ängsten. In der ZEIT sagte er, dass die Erfahrungen aus 30 Jahren Angstselbsthilfe in dieser Situation sehr wertvoll sind, „auch für andere Menschen“. Hier geht’s zum Artikel mit vielen Tipps, auch von anderen Experten.
→ ZEIT.de

Was ist ein Covidiot?
Ein ignoranter Zeitgenosse, der keine soziale Sicherheitsdistanz einhält, Lebensmittel hortet, die gebrechliche Oma besucht, Panik verbreitet und auf 200 Klorollen sitzt …

Damit wünschen Euch Wolfgang und Markus einen schönen Tag und heitere Gelassenheit!

Und: Hört auf zu Googlen – das machen wir für Euch.

Quellen
Luxemburger Wort | Bundesgesundheitsministerium | Corona in Zahlen (RKI)| Gesundheitsticker