angstfrei.news Feed abonnieren Teilen auf Facebook Teilen auf Twitter Teilen auf WhatsApp Teilen auf Xing Teilen auf Linkedin
« »

Freitag, 4. September 2020 | 8 Uhr

Anne
Yvonne

Guten Morgen,

freie Fahrt voraus, in ein entspanntes, gemütliches Ende der Woche. Wir haben heute nochmal einen Nachrichtenüberblick mit dem Schwerpunkt Pandemie. Rock´n Roll Neuigkeiten aus Mülheim, dank an die Musik aus Köln und den ein oder anderen leckeren, menschlichen Buchstabensalat.

Es wünschen einen guten Rutsch ins Wochenende
Anne, Yvonne und Euer angstfrei.news-Team

Übrigens: Wir nehmen unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine. Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com.

Gefällt euch, was ihr lest? Was würdet ihr anders machen? Teilt es mit uns im Feedback.

Die Gute Nachricht des Tages

Biennale di Venezia
Zum 77. Mal finden die Filmfestspiele in Venedig statt und es ist das erste Festival dieser Art, was in diesem Jahr wieder regulär, und nicht mit einem virtuellen Alternativprogramm, stattfindet. Die Festivalleitung möchte dadurch Hoffnung und Unterstützung für die Filmbranche zum Ausdruck bringen.

Es wurde ein umfangreiches Hygienekonzept entworfen, Tickets können nur im Voraus und online erworben werden, es gibt Abstände zwischen den Sitzplätzen und es werden am Einlass Temperaturmessungen durchgeführt. Außerdem herrscht bei den Filmvorführungen eine Maskenpflicht. Zudem wurden zwei Spielstätten im Freien erbaut und das Programm angepasst. Aufgrund der Corona-Pandemie haben viele Amerikanische Filmproduktionen ihre Kinostarts auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, so dass bei der Biennale nun eine breitere Auswahl an Produktionen gezeigt wird, darunter viele italienische. Unter den 18 Anwärtern auf den Preis des Goldenen Löwen sind auch deutlich mehr Regisseurinnen, als in der Vergangenheit, was aber nicht auf einer Geschlechterquote beruht.

Auch ein Deutscher Film „ Und morgen die ganze Welt“ von Regisseurin Julia von Heinz, sowie die deutsch-polnische Produktion „never gonna Snow again“. Die Preise für ihr Lebenswerk erhalten die chinesische Regisseurin Ann Hui und die britische Schauspielerin Tilda Swinton.
deutsche Welle

Die Nachrichtenlage

Vorerst keine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen vor dem Reichstag
Nach dem Chaos vor dem Reichstagsgebäude, im Zusammenhang mit der Berliner Corona-Demo am vergangenen Samstag, werden vorerst keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Der Ältestenrat beriet hierzu am Wochenende und will zunächst einen ausführlichen Bericht der Sicherheitsbehörden abwarten.
Tagesschau

Boni nun auch für Teil der Pflegekräfte in Krankenhäusern
Nach Plänen von Jens Spahn soll nach den Altenpflegekräften auch ein Teil des Pflegepersonals in den Kliniken eine Corona-Prämie bekommen. Er werde einen Vorschlag umsetzen, den die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) erarbeitet haben, erklärte der Bundesgesundheitsminister.

Ver.di kritisierte den Plan, weil nur ein Teil der 440.000 Pflegekräfte davon profitieren würden. Kritik gibt es außerdem aus den Reihen des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe. Würden Pflegekräfte gerechter bezahlt, wären Prämien wie diese überflüssig, kritisierte der Verband. Auch Bernd Riexinger, Parteivorsitzender der Linken, hält von einer Einmalzahlung nichts und fordert „Pflege muss besser bezahlt werden“, so die Tagesschau. Nadya Klarmann, die Präsidentin der Pflegekammer Niedersachsens begrüßte die Prämie zwar, mahnte aber auch an, dass die Beschäftigten der Behindertenhilfe und alle anderen, die bisher leer ausgegangen sind, nicht zu vergessen.
Tagesschau

Einfluss von Populistinnen in Deutschland sinkt
Der Spiegel berichtet über eine Studie der Bertelsmann-Stiftung und des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Nach dem Höhepunkt der Populismus Welle Ende 2018, kam danach die Trendwende. Vor fast 2 Jahren waren noch 32,8 Prozent der Wähler
innen populistisch eingestellt, seitdem verringerte sich die Zahl laut dem „Populismusbarometer 2020“ der Stiftung auf zuletzt noch 20,9 Prozent. Verstärkt habe diesen Trend das gestiegene Vertrauen in die Regierungsarbeit im Verlauf der Corona-Krise. Allerdings warnen Expertinnen unterdessen, dass Populistinnen sich heute umso stärker radikalisieren könnten.
Spiegel

Deutschlandtrend - kein Karneval
In einer Umfrage von Infratest dimap gab eine Mehrheit von 86% der Teilnehmer an, dass sie eine Absage der Karnevalsfeiern im November und Anfang des Jahres, aufgrund der Pandemie befürworten würden. Außerdem sprachen sich 64% der Befragten auch für eine Absage der Weihnachtsmärkte aus, wobei es hierbei regionale Unterschiede gab. Auch die Beschränkung bei der Anzahl von Gästen, bei privaten Feierlichkeiten wird von 64% befürwortet. Eine generelle Maskenpflicht am Arbeitsplatz, wie es nun in Frankreich der Fall ist, wird jedoch von 55 Prozent der Befragten abgelehnt.
Tagesschau

Neues Corona-Testzentrum am Hamburger Hauptbahnhof
Gestern wurde offiziell am Hamburger Hauptbahnhof ein neues Testzentrum eröffnet. Hier sind am Tag bis zu 2000 Tests möglich. Reiserückkehrer*innen können sich auf Wunsch hier kostenlos testen lassen. Geöffnet ist täglich von 8 bis 20 Uhr. Testberechtigt sind in dem Zentrum außerdem alle Menschen, bei denen das Gesundheitsamt einen Test angeordnet hat oder denen die Corona-Warn-App ein erhöhtes Risiko anzeigt, sowie Beschäftigte an Hamburger Schulen.
NDR

Späte Testergebnisse in Bayern
Aufgrund des bayrischen Vorgehens, Corona- Tests für jedermann kostenlos zur Verfügung zu stellen, kommt es zu Wartezeiten von bis zu 7 Tagen, ehe man einen Termin für einen solchen bekommt. Unabhängig davon, ob man ein Verdachtsfall ist, oder sich im Vorfeld einer Reise testen möchte. Für Reiserückkehrer gibt es zwar spezielle Testzentren an Autobahnen, dem Münchner Hauptbahnhof und an Flughäfen, wo die Testung sofort erfolgt, aber auf das Testergebnis muss, aufgrund der hohen Auslastung der Labore, dennoch bis zu einer Woche gewartet werden, statt der üblichen 2 Tage. Aus unter anderem diesen Gründen kritisieren sowohl Mediziner, als auch der Verband der akkreditierten medizinischen Labore das offene und ungezielte Testvorgehen in Bayern. Die Kapazitätsgrenzen der Labore seien erreicht.
bayerischer Rundfunk

DFL- Mitgliederversammlung
Auf der gestrigen virtuellen Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) wurde ein weiteres mal über eine Rückkehr von Zuschauern zu den Bundesligaspielen gesprochen. In gut zwei Wochen startet die neue Spielzeit und die Clubs stehen vor großen Herausforderungen und unter wirtschaftlichem Druck. DFL-Chef Christian Seifert ermuntere die Vereine mit „Besonnenheit und Mut“ die kommende Saison anzugehen. Er hofft, dass man mit einem guten Hygienekonzept und achtsamen, verantwortungsbewussten Zuschauern, die dieses einhalten, ein positives Zeichen zu setzen kann, dass Mut macht.

Bis Ende Oktober will eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern Regelungen für Sportveranstaltungen mit Zuschauern erarbeiten. Es wird jedoch regional unterschiedlich Konzepte, für die Rückkehr von Zuschauern bei solchen Events geben.
(dpa)

Dänemark öffnet seine Grenzübergänge
Wie am Donnerstagabend die Berliner Morgenpost berichtet, wird Dänemark die Grenzen nach Deutschland und Schweden wieder öffnen. Grenzkontrollen wird es ab sofort nur noch stichprobenartig geben.
Berliner Morgenpost

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 246.948 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 04.09.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 782 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 18.672.177 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 7.876 Personen mehr als gestern Früh. Davon 224.600 in Deutschland (Stand: 04.09.2020 07:42 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipp des Tages

Thank you for the Music
Wir Redakteur*innen haben fast alle schon in unseren persönlichen Texten auf Musik zurückgegriffen und uns von ihr inspirieren lassen. Wir haben schon häufig geschrieben, dass sie uns Halt bietet in unsteten Zeiten. Ihr konntet hier schon lesen, was es uns bedeutet auf Konzerte zu gehen und wie wir mit Absagen eben solcher umgegangen sind, wie wir damit auch ein wenig zu kämpfen haben, weil ein Konzert auch immer einen kurzen Ausbruch aus dem Alltag und dem Gedankenstrudel bedeutet. Und auch, dass die Kunst,-Kultur- und Veranstaltungsbranche momentan schwierige Zeiten durchlebt, davon haben wir berichtet.

Aber was können wir, jeder einzelne tun um die uns so wichtigen Veranstaltungen ein wenig zu unterstützen? Ein Kölner hat nun ein Fotomagazin gestaltet, welches einen Einblick hinter die Kulissen bietet. Hierzu hat Philipp Treudt 26 Clubs und Bars portraitiert und mit Inhaber*innen, Musiker*innen und Besucher*innen über die derzeitige Lage gesprochen. Durch das Magazin soll nochmal auf die prekäre Lage dieser Orte aufmerksam gemacht werden. Finanziert werden soll das Magazin über eine Crowdfunding- Kampagne und eventuelle Überschüsse direkt den bedrohten Clubs zugute kommen.

Projekte dieser Art, die versuchen die Kunst-, Kultur- und Club Branche zu unterstützen gibt es in verschiedenen Städten und Orten. Sei es durch ein Magazin oder auf andere Art und Weise. Schaut und hört euch doch in eurer Gegend mal um und schaut, ob es Projekte gibt die ihr unterstützen könnt und wollt.

Hier gehts zu Thank you for the Music.

360° von Mensch zu Mensch

Kopf hoch, Brust raus!
von Yvonne

Vor mir steht ein kleines Bild in goldenem Rahmen mit den Lettern L O V E. Passend zum Garten, geschrieben aus Eukalyptuszweigen. Die Sonne scheint, einer der Nachbarn mäht den Rasen (denn irgendein Depp mäht irgendwo immer), ich habe mich für die freitäglichen angstfrei.news eingetragen. Ups… es ist schon Donnerstag? Die Woche verging schnell!

Vor mir der Computer, das Wlan funktioniert. Ich könnte also loslegen und meine Ausgabe runterreißen. Aber… geht nicht. Habe gerade meinen Steuerordner sortiert, das erfüllte mich 10 Minuten lang mehr und war mir lieber – und musste ja mal gemacht werden! (Eigentlich nicht).

Doch jetzt wird´s Zeit, Euch etwas „schönes, wahres, kluges, authentisches, möglichst hilfreiches, oder gar geniales zu schreiben. Aber… Es zieht mich raus, denn die Sonne scheint. Wahrscheinlich einer der letzten Spätsommertage, er ist schon fast zur Hälfte rum. Nein! Hiergeblieben! Ich muss wenigstens einen Einstieg finden, schon mal einen Anfang machen, dann wird’s leichter, dann wird sich schon was ergeben. Die anderen kriegen das doch auch gezaubert. Immer diese Vergleiche, oder? Mein Ego nölt: „Du hast keinen Plan, was hast Du denn schon geschafft in Deinem Leben bis zu diesem Punkt? Was war von Dauer und worauf kannst Du denn wirklich stolz sein?“ provoziert es und meine Finger auf der Tastatur werden immer schwerer. Boah, nicht auch das noch. Ich will nicht mehr so zugespammt werden, von diesem negativen „Du bist nicht genug“ Ding. Gewinnen tut diese harte Stimme immer wieder mal, dann heißt es aushalten, durchbeißen, widersprechen, bewusst machen, dass bessere Tage kommen, nicht vergessen, dass ich es in der Hand habe, wie sich der nächste Tag anfühlt. Zuversicht… fällt mir schwer in dieser Zeit, aber auch das wird wieder. Das Leben stellt Fragen. Manchmal antworte ich zickig, fragend, ungeduldig, vorwurfsvoll, nörgelnd und provozierend (von wem ich das wohl habe) oft aber auch fröhlich, neugierig, zustimmend, überrascht, glücklich und anpackend. Das Leben ist heute ein reißender Fluss und morgen ein seichter See im Morgenlicht, mit allen Möglichkeiten. Alles ist in Bewegung. Auch meine 24 Stunden. Tagein Tagaus. Ich lerne das so zu akzeptieren.

Also - Kopf hoch, Brust raus. Losgelegt. Dann denke ich an all die Dichter und Denker. Keiner von denen wird b(g)eachtet geworden sein, weil er lange geplant und überlegt hat, was denn die Menschen um ihn herum gern hören, sehen oder lesen wollen. Sondern sie haben ihre Seelen, ihre Herzen aufgemacht und ihrer Bestimmung, ihrem Drang nach Ausdruck nachgegeben. Sie haben ihren Gefühlen Farben, Formen, Worte oder Noten gegeben. Das Endprodukt wurde, manchmal erst post mortem, von anderen Menschen bewundert, bestätigt, geliebt, gern gelesen oder gehört. Menschen ließen sich berühren. Da sprach jemand in Farben, Buchstaben oder Klängen über die eigenen Gefühle, wie man sie hätte nicht besser ausdrücken können. Und das ist ein schönes Gefühl, danach sehnt Mensch sich. Es bedeutet doch sich verstanden fühlen, Halt, Hilfe, Mut, Zuspruch und so vieles mehr. Das ist, sich nicht mehr allein fühlen. Legitimation der eigenen Gefühle und Gedanken, weil es uns allen so geht.

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Rock´n Roll im Stadtrat?
Am 13. September stellt sich der Musiker Andy Brings als OB-Kandidat in Mülheim zur Wahl. Sympathischer Typ mit menschlichen Ansichten. Seine 3 Top Ziele für die Stadt: Liebe, Sonne, Rock´n Roll! Warum nicht?
Mülheimer Woche

Nochmal Venedig
Der Regisseur Christian Petzold sitz in diesem Jahr in der Jury der Filmfestspiele. In einem Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur erzählt er, warum ein virtuelle Festival keine alternative zu einem realen sei. Außerdem berichtet er von seiner durchgestandenen Corvid-19 Erkrankung und betont, dass dies nicht mit einer normalen Grippe vergleichbar wäre. Und dass er trotz nun vorhandener Immunität Maske trägt und sich an die Abstands- und Hygienebestimmungen hält.
Deutschlandfunk Kultur

Für die meisten von uns, bringt die Pandemie Zeit Veränderungen ins Leben und viele von uns befinden sich in der Neuorientierung. Oft brauchen wir dann die Energie für eben diese Veränderungen, die Weichen in unseren Lebensläufen ganz neu stellen.

Auch hier im angstfrei.news Kosmos ist das so und es kommt vor, dass der/die ein*e oder andere in diesen Phasen nicht mehr ganz so viel Zeit hat, für die News. Darum suchen wir immer wieder Menschen, die Lust darauf haben, gemeinsam mit uns dieses Herzensprojekt weiter zu entwickeln. In unserem Format 360 Grad zum Beispiel, schreiben wir mit und füreinander aus unserem Leben.

Macht mit! Lasst uns gemeinsam unsere Stimmen und Gedanken in die Welt tragen. Wachst und lernt mit uns und tauscht Euch mit uns über das Thema Menschsein aus. Lasst uns Visionen zum Leben erwecken und in der Zeit dieses Umbruchs Neues kreieren. Zeilen und Geschichten aus dem Leben, die helfen, wenn das Alleinsein nicht nur an die Tür klopft, sondern sich auf dem Sofa neben einem breit gemacht hat und einen auffordert zu bleiben. Steht auf und schreibt uns eine Mail. Tauscht Euch mit uns aus. Gern auch auf Instagram, dort sind wir seit einigen Wochen am Start und freuen uns über alle Follower*innen und jeden Austausch.

Schreibt uns! Wir schreiben auch zurück 🙂

Viele Grüße von Eurem angstfrei.news-Team

Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen

Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.