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Freitag, 8. Mai 2020 | 20 Uhr

Annika
Katharina

Guten Abend, ihr Lieben!

Den “Tag der Befreiung” (75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges) habt ihr hoffentlich gut überstanden. Vielleicht lebt ihr sogar in Berlin und konntet heute einen sonnigen Feiertag genießen. Aber auch falls ihr arbeiten oder anderen Verpflichtungen nachkommen musstet, habt ihr nun die Möglichkeit mit unserem Überblick des heutigen Tages in den Feierabend und euer wohlverdientes Wochenende zu starten.

In einem zweiten Tipp des Tages geht es heute um die heilende Wirkung des Schreibens und im aktuellen “Dies und Das” könnt ihr einen Blick auf die deutsche Fitnessbranche werfen.

Viel Spaß beim Schmökern wünschen euch Annika, Katharina
und das ganze Angstfrei Team.

Noch ein paar Dinge, die ihr schon an dieser Stelle kennt: Abonniert doch den RSS-Feed für diese Seite und gebt uns Rückmeldung, ob es bei Euch klappt. Wie immer freuen wir uns über Ideen, Anmerkungen und auch Wünsche im Feedbackformular.

Die gute Nachricht des Tages

Mecklenburg-Vorpommern öffnet Museen kostenfrei
Ab dem 12.05.2020 öffnen die Museen und Ausstellungen in Mecklenburg-Vorpommern wieder ihre Türen. Finanzminister Reinhard Meyer teilte heute mit, dass der Zugang zu den landeseigenen Einrichtungen für die Einwohner*innen Mecklenburg-Vorpommerns über einen Zeitraum von zwei Wochen kostenfrei möglich sein soll. Er bezeichnete dies als “Dankeschön für die Menschen bei uns im Land” und bezog sich damit auf die Einschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus seit Mitte März.

Zu den Einrichtungen, die darunter fallen, zählen das Staatliche Museum und das Schlossmuseum in Schwerin, die Schlösser Bothmer, Granitz, Hohenzieritz, Ludwigslust und Mirow. Nach Angaben des Finanzministeriums wurden diese im vergangenen Jahr von rund 500.000 Besuchern aufgesucht.
Welt

Wichtige Entwicklungen seit heute Morgen

“Man kann dieses Land nur mit gebrochenem Herzen lieben” (Steinmeier)
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnerte gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundesratspräsident Dietmar Woidke und dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle mit einer Kranzniederlegung und einem ökumenischen Gottesdienst heute an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren. Steinmeier forderte zur fortwährenden Erinnerung der Geschichte auf, die auch Katastrophen, wie Krieg und die NS-Diktatur einschließe. Er sehe den Grund für den europäischen Frieden gegenwärtig darin, dass sich Deutschland stets der eigenen Verantwortung gestellt habe. Dies habe dafür gesorgt, dass dem Land neues Vertrauen entgegengebracht worden sei. “Es gibt kein Ende des Erinnerns. Es gibt keine Erlösung von unserer Geschichte”, ermahnte Steinmeier. Ein ursprünglich geplanter Staatsakt in Berlin musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.
Deutschlandfunk

Corona-Erkrankungen in Schlachtbetrieben nehmen zu
Der von mehreren Corona-Infektionen betroffene Schlachtbetrieb in Coesfeld (Nordrhein-Westfalen) der Firma Westfleisch, wird nach Angaben des Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann vorübergehend geschlossen. Darüber hinaus sollen die Mitarbeiter*innen aller Schlachtbetriebe in Nordrhein-Westfalen auf das Virus getestet und die Sammelunterkünfte auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen überprüft werden. Insbesondere betreffe dies Mitarbeiter*innen, die auf Grundlage eines Werkvertrages beschäftigt seien. Auch die Fahrten von den Sammelunterkünften zu den Arbeitsplätzen müssten nunmehr an Auflagen geknüpft werden. Fahrten mit bis zu neun Menschen in einem Kleinbus dürften laut Laumann nicht mehr stattfinden. Die Krankheitsverläufe der infizierten Personen aus dem Coesfelder Betrieb seien vergleichsweise mild, teilte ein Sprecher der Firma mit.

Auch in Oer-Erkenschwick (Kreis Recklinghausen, Nordrhein-Westfalen) und in einem Schlachthof aus dem Kreis Steinburg (Schleswig-Holstein) wurden mehrere Personen positiv auf das Virus getestet. Als Folge dessen sollen auch in Schleswig-Holstein alle Mitarbeiter*innen von Schlachtbetrieben getestet werden. In NRW sollen nach Angaben der Umweltministerin Ursula Heinen-Esser zusätzlich die Unterbringungsmöglichkeiten für Erntehelfer*innen auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen kontrolliert werden.

Die geplanten Lockerungen für den Landkreis Coesfeld wurden als Folge der Infiziertenzahlen um eine Woche auf den 18.05.2020 verschoben. Davon ausgeschlossen seien die bereits beschlossenen Lockerungen zum Besuch von Schulen und Kindertagesstätten. 
→ dpa

EU-Kommission schlägt Verlängerung der Einreisebeschränkungen vor
Die weitreichenden Einreisebeschränkungen für Reisen in die Europäische Union sollen aus Sicht der EU-Kommission bis 15.06.2020 verlängert werden. Betroffen wären dabei alle EU-Staaten (außer Irland) sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island, die sich darauf einigten, nicht zwingend notwendige Reisen in die EU zunächst bis zum 15.05.2020 einzuschränken. 
→ dpa

Lufthansa erweitert Flugangebot ab Juni
Die Lufthansa gab bekannt, dass ab Juni 2020 doppelt so viele Flugzeuge in Betrieb sein sollen, wie es gegenwärtig der Fall sei. Bis Ende Mai fliege die Flotte weltweit 32 Ziele an, ab Juni soll die Anzahl der angeflogenen Ziele auf 106 steigen. Darunter lägen wichtige touristische Ziele innerhalb Europas; auch Flüge nach Mallorca sollen dann wieder möglich sein. Dafür plane Lufthansa den Einsatz von 160 Flugzeugen. 
ARD

Blick ins Ausland

USA meldet Arbeitslosenquote von 14,7 Prozent 
Die Arbeitslosenquote in den USA ist im April infolge der Coronavirus-Pandemie auf 14,7 Prozent angestiegen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg, wie die US-Regierung am Freitag mitteilte. Vor Beginn der Krise im Februar hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, im März war sie auf 4,4 Prozent gestiegen. Am Abend kam außerdem die Meldung, dass Mitarbeiter von Vizepräsident Mike Pence ebenfalls mit dem Corona-Virus infiziert sind. Meldungen über Quarantäne-Regelungen gibt es noch nicht.
→ dpa 

Madrid wird von den Lockerungen ausgeschlossen
Wegen der hohen Zahl an Infizierten wird Madrid von den Lockerungen der Ausgangssperre ausgeschlossen. Die spanische Hauptstadt ist die am schwersten betroffene Region Spaniens. Auch andere Regionen (mehrere Provinzen Kataloniens, Gebiete in Andalusien sowie Castilla y León) treten nicht in die erste Phase der Lockerungen ein. Dort, wo die Lockerungen greifen, dürfen die Bewohner wieder Freunde und Verwandte treffen, Gaststätten besuchen und an Gottesdiensten teilnehmen - allerdings nur in kleinen Gruppen und unter Abstands- und Hygieneauflagen.
→ Tagesschau (Newsticker)

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 167.300 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 08.05.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 1.209 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. Und warum gibt es hier nicht mehr davon?  Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 1.370.749 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 26.571 Personen mehr als heute Morgen. Davon 141.700 in Deutschland (Stand: 08.05.2020 16:56 Uhr, Quelle: Worldometers)

Tipps des Tages

Gestern war Zeit für Kunst, heute nehmen wir uns Zeit für Kultur
Obwohl nach und nach immer mehr Lockerungen beschlossen werden, bleiben uns Besuche kultureller Einrichtungen und Veranstaltungen zum großen Teil immer noch verwehrt. Die deutsche Kulturszene hat daher in den letzten Wochen begonnen, digitale Alternativen bereit zu stellen.

Während es eine Vielzahl kostenfreier Angebote gibt, die dafür sorgen, dass wir uns einen kulturellen Input ins heimische Wohnzimmer holen können, bleibt das Gefühl aus, den*die entsprechende*n Künstler*in auch finanziell durch den Kauf einer Eintrittskarte unterstützen zu können.

Unter der Initiative „Artists against Corona“ haben sich nun mehrere Künstler*innen aus den verschiedensten Bereichen bereit erklärt, einen Ausschnitt ihres Repertoires digital zur Verfügung zu stellen. Für die Aktion haben sie einen Teil ihrer Programme vor leerem Publikum gespielt und aufgenommen - auch für die Künstler*innen eine Ausnahmesituation. Comedian Ingmar Stadelmann beendet seinen Beitrag, in dem er ebenfalls vor leeren Theaterstühlen steht, beispielsweise mit den Worten „Ihr kommt doch wieder, oder? Ich bin ja hier“. 

Wenn ihr euch die Programmausschnitte ansehen wollt, könnt ihr euch vorab entscheiden, ob ihr dies kostenfrei tun wollt oder ob ihr im Vorfeld ein „virtuelles Ticket“ erwerben möchtet, dessen Einnahmen an die jeweiligen Künstler*innen gezahlt werden. Den Preis für das Ticket bestimmt ihr selbst, der Mindestpreis liegt bei einem Euro. 
→ Zur Aktion „Artists against Corona“ gelangt ihr hier.

Falls ihr doch lieber die durchgängig kostenfreien Varianten nutzen möchtet, um das anstehende Wochenende kulturell zu bereichern, findet ihr unter den folgenden Links mehrere Übersichten zu digitalen Angeboten und Veranstaltungen. Viel Spaß beim Stöbern!
3sat | Arte | Süddeutsche Zeitung | tip berlin | BKA-Theater

Ein Tipp zum selbst aktiv werden: Tagebuch schreiben
Schreiben. Klingt simpel und lernen wir bereits im Grundschulalter. Davon, dass das Aufschreiben von Gefühlen dabei helfen kann, belastende Situationen einfacher zu verarbeiten, ist die Psychologin Andrea Horn überzeugt. Sie forscht an der Universität Zürich zum Thema “Schreiben und Gesundheit” und stieß im Rahmen dessen auf die heilsame Wirkung des Schreibens. Insbesondere das sogenannte “expressive Schreiben”, bei dem Menschen über einschneidende Lebensveränderungen schreiben, habe sich als Therapieform etabliert. Sie empfiehlt das Schreiben insbesondere während der Corona-Pandemie, um Gedanken zu sortieren und ihnen eine Struktur zu geben. Das könne dabei helfen, Emotionen besser zu steuern und die gegenwärtige Situation mit dem Erleben mangelnder Kontrolle einfacher zu verarbeiten.

Die Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller schrieb dazu: “Ich habe mir nie vorgenommen, zu schreiben. Ich habe damit angefangen, als ich mir nicht anders zu helfen wusste”. 

Probiert es doch am Wochenende einfach mal aus.
Deutschlandfunk Nova

Von Mensch zu Mensch

Von Selbstironie zu Selbstwert
Es ist noch nicht lange her, als ich genau hier an dieser Stelle darüber geschrieben habe, welche Gefühle die geplanten und beschlossenen Lockerungen in mir auslösen - nämlich in erster Linie Unsicherheit, Zweifel, Angst. Und ich habe darüber geschrieben, dass ich zukünftig offener damit umgehen und meine Gefühle in Gesprächen nicht mehr verstecken möchte. 

Tja. Alles leichter gesagt, als getan. 

Nun, mit etwas Abstand, muss ich zugeben: Das mit der Offenheit hat teilweise sogar funktioniert. Allerdings habe ich dafür einen Weg gewählt, der mir aus der Vergangenheit wohl bekannt ist, aber mir bei näherer Betrachtung noch nie wirklich gut getan hat: Ich habe angefangen, Witze über meine Gefühle zu machen. Ich habe mich hinter einer Maske der Selbstironie versteckt. Und das erinnerte mich an so manche Gedanken, die ich vor einigen Jahren schon einmal hatte.

Das erste Mal mit den Auswirkungen von Selbstironie habe ich mich beschäftigt, als ich mir das Programm „Nanette“ von Hannah Gadsby ansah (Triggerwarnung, falls ihr euch dieses auch ansehen möchtet: es werden Formen sexualisierter Diskriminierung und Gewalt sowie physischer Gewalt thematisiert). Hannah Gadsby ist eine australische Schauspielerin und Comedian, die als homosexuelle und nichtbinäre - also nicht eindeutig als weiblich oder männlich gelesene - Person genau diese Themen in ihren Comedy-Programmen verarbeitete. 

Auch „Nanette“ beginnt als ein solch klassisches Programm. Im Laufe dessen wird den Zuschauenden allerdings bewusst, welche Aussage Hannah Gadsby damit eigentlich an das Publikum vermitteln möchte: Sie erzählt davon, dass es ihr nicht mehr möglich ist, weiter im Comedy-Bereich aufzutreten. Und sie erklärt ihre Gründe dafür. Mehrfach von verschiedensten Formen von Diskriminierung und Gewalt betroffen, fing sie bereits im Kindesalter an, ihre Form des „nicht Normalen“ mittels selbstironischem Humor zu thematisieren und nach Außen zu tragen. Sie fing an, Witze über ihr „Anderssein“ zu machen, erheiterte ihre Mitmenschen damit und stieß auf positive Rückmeldungen. So weit, so gut. Oder doch nicht? 

In „Nanette“ spricht sie sehr eindringlich darüber, dass ihre Form von selbstironischem Humor verhinderte, dass sie sich selbst akzeptieren und ihre als traumatisch erlebten Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen gut verarbeiten konnte. 

Hannah sagt in ihrem Programm Folgendes zum Thema Selbstironie: „Do you understand what self-deprecation means when it comes from somebody who already exists in the margins? It’s not humility. It’s humiliation.“ (Übersetzung: „Versteht ihr, was Selbstironie für Menschen bedeutet, die sowieso schon ausgegrenzt werden? Es ist nicht Demut. Es ist Demütigung.“)

Klar, Selbstironie an sich ist nicht das Problem. Ganz im Gegenteil: Wir nutzen sie vielleicht, um als sympathisch wahrgenommen zu werden oder um zu verhindern, dass wir überheblich wirken. Wir zeigen damit, dass wir uns selbst nicht ganz so ernst nehmen. Das klingt ja eigentlich nach positiven Absichten. Wieso ist es mir also dann so wichtig, diesen langen Text zu schreiben, wenn doch alles in Ordnung ist? 

Weil die Sache mit der Selbstironie ein schmaler Grat ist. Und ist dieser überschritten, wird sie schnell toxisch.

Als ich die ersten Male mit meiner Angst konfrontiert war, war es für die Personen aus meinem Umfeld schwer, damit umzugehen. So manches Mal erntete ich den ein oder anderen - gut gemeinten, aber leider doch unreflektierten oder spitzen - Kommentar: „Hör mal, aus den rationalen Gründen XYZ musst du doch keine Angst haben“ oder „Überwinde dich einfach“. Und auch wenn ich ihnen das im Nachhinein nicht vorwerfe, führten doch genau diese Äußerungen dazu, dass ich irgendwann anfing, mir einen Schutzmantel aus Humor zu bauen. Ich fing an, Witze über meine Gefühle zu machen, um sie auf irgendeine Art thematisieren zu können, die für mich keine negative Reaktion hervorrufen würde. Für einen Moment schien das auch zu funktionieren - auf einmal wurde ich nicht mehr mit sorgenden oder spitzen Äußerungen konfrontiert, sondern es wurde mit mir gelacht. Oder über mich?

Problematisch sind für mich nicht die Situationen, in denen ich mit einer Freundin zusammen sitze, ihr von meinen Ängsten erzählen und in denen wir gemeinsam lachen - ein bisschen aus Verzweiflung, ein bisschen aus geteiltem Leid, ein bisschen als „Kopf-zurecht-rücken“ und als meine persönliche Psychohygiene. Das sind Gespräche, die ich selbst mitgestalte, in denen ich mich fallen lassen und emotional öffnen kann. Und ich weiß, dass ich in diesen Gesprächen auch dann aufgefangen werde, wenn ich mich einmal nicht danach fühle, meine Gefühle in humorvolle Äußerungen zu verpacken.

Anders sieht das Ganze allerdings aus, wenn ich mich in Kreisen bewege, in denen ich genau dieses Sicherheitsgefühl nicht habe. Kreise, in denen ich den zugehörigen Personen nicht so sehr vertrauen kann. In diesen Gesprächen neige ich immer wieder dazu, meine Gefühle, Unsicherheiten und Ängste zu überspielen und in selbstironischem Humor zu verpacken. Ich baue damit eine Mauer um mich herum, um nicht zu stark berührt zu werden und vielleicht stattdessen den ein oder anderen Lacher zu kassieren, ohne dafür zu viel von mir preisgeben zu müssen. Ich versuche, für die Personen um mich herum eine positive Begegnung zu kreieren - ohne dabei selbst ein positives Gefühl zu empfinden.

Selbstironie setzt ihren Fokus auf vermeintliche Schwächen, anstatt sie in Stärken um zu bewerten. Ich arbeite immer noch daran, meinen Fokus nicht auf meine vermeintlichen Fehler zu setzen, sondern mich auf die Dinge zu konzentrieren, die mich auszeichnen, definieren und zu der Person machen, die ich bin. Nicht meine Angst definiert mich, sondern meine Art, mit ihr umzugehen. Und ganz ohne Ironie kann ich sagen: Noch vor einiger Zeit hätte ich nicht gedacht, dass ich jemals so offen darüber kommunizieren kann. 

Fazit des Ganzen: Das Gegenteil von Selbstironie ist nicht Überheblichkeit. Das Gegenteil von Selbstironie ist Selbstwert. 

Oder um es in Hannah Gadsbys Worten zu sagen: „I put myself down in order to speak, in order to seek permission to speak. And I simply will not do that anymore. Not to myself or anybody who identifies with me.“ (Übersetzung: “Ich werte mich selbst ab, um dadurch die Erlaubnis zu bekommen, zu sprechen. Und das werde ich nicht mehr tun. Ich werde das weder mir selbst, noch jeder anderen Person, die sich mit mir identifiziert, antun.“)

Eure Annika 

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Gesteigerte Nachfrage nach Fitnessgeräten für Privatpersonen
Die Schließung der Fitnessstudios hinterließ ihre Spuren. Der Deutsche Industrieverband für Fitness und Gesundheit teilte mit, dass sich der Umsatz der Fitnessbranche bei Sportgeräten für Privatpersonen seit April 2019 fast verdoppelt habe. Während der Umsatz bei großen Geräten um knapp 80 Prozent stieg, betrage die Umsatzsteigerung bei kleineren Utensilien, wie Hanteln oder Matten, 300 Prozent. Die Hauptumsatzquellen stellten gewöhnlicherweise jedoch die Fitnessstudios dar, bei denen die Investitionen um 70 Prozent gesunken seien.
FAZ

Mit diesen Denkanstößen entlassen wir euch nun ins Wochenende. Egal, ob ihr selbst Mutter seid und daher am kommenden Muttertag verwöhnt werdet oder ob es eine Mutter in eurem Leben gibt, bei der ihr euch bedanken möchtet - genießt das Frühlingswochenende und habt euch lieb!

Eure Annika, Katharina
und das Angstfrei Team.

(Und: hört auf zu googeln – das machen wir für Euch.)

Ideen, Anmerkungen, Wünsche? Gerne hören wir über das  Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker |  Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.