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Glück | 06. Februar 2021

Tina

Liebe Leser:innen,

„GLÜCK“ Jeder wünscht es sich, doch die wenigsten behaupten, es wirklich zu haben. Wir sind ständig auf der Suche nach Glück – und wenn wir es tatsächlich finden, sind wir trotzdem nicht lange zufrieden. Wir wollen dieses Gefühl immer und immer wieder erleben. Dabei können wir schnell leichtsinnig werden, weil wir aufhören unser Glück wertzuschätzen. Und plötzlich fliegt es davon. Doch was genau ist Glück? Ein Gefühl? Ein Moment? Viel Geld? Ein günstiger Zufall? Eine erfreuliche Fügung des Schicksals? Eine eindeutige Definition gibt es nicht, denn was jeden einzelnen glücklich macht, ist viel zu individuell.

Es gibt jedoch zwei Glücksarten, die sich voneinander unterscheiden: das Lebensglück und das Zufallsglück. Als Lebensglück bezeichnet man einen Zustand der Zufriedenheit. Glücksfaktoren können Familie, Freunde, Gesundheit, Beziehungen, Beruf und Freiheit darstellen. Das Lebensglück kann aber auch einfach nur ein Wohlfühlen sein.

Das Zufallsglück ist anders gestrickt. Denn dieses Glück lässt sich nicht beeinflussen. Es tritt plötzlich und unerwartet in unser Leben. Das nennt man dann wohl „Glück gehabt“.

Es gibt diesen spannenden Widerspruch in sich. Einerseits glauben viele, Glück sei purer Zufall, während sie andererseits überzeugt davon sind, ihr eigener „Glückes Schmied“ zu sein.

Heinrich Heine dichtete eine schöne Zeile zum Zufallsglück: „Es küsst dich rasch und flattert fort“.

Ich bin der Meinung, dass man sein Glück nicht zu sehr überstrapazieren sollte. Natürlich können wir die Messlatte unserer Ansprüche in vielen Dingen höher hängen, man sollte aber niemals vergessen, dass die Messlatte unseres Glücks auch viel tiefer hängen kann.

In unserer Wochenausgabe findet ihr wieder eine spannende Auswahl an Themen, die wir für euch zusammengestellt haben. Katharina erklärt in unserem Schwarzbrot, welche Bedürfnisse, die wir eigentlich alle haben, durch Verschwörungserzählungen bedient werden.

Auch in unseren Nachrichten findet ihr wieder viel Wissenswertes. Zum Beispiel die Ergebnisse des Impfgipfels - oder ihr schaut euch einen unserer Links an, darunter findet ihr beispielsweise ein Statement der Bundeskanzlerin. Natürlich fehlen auch diesmal nicht unsere persönlichen Mensch-zu-Mensch-Beiträge. Laura berichtet davon, wie schwer es ihr fällt, Entscheidungen zu treffen - bis ihr bewusst wird, dass sie darüber frei bestimmen darf. Tina begibt sich auf die Suche nach dem Sinn und entscheidet sich, darauf zu vertrauen. Und Annika begibt sich wehmütig auf die Suche nach Glück, bis ihr eine schneebedeckte Fellnase zeigt, dass sie es längst gefunden hat.

In unseren Tipps der Woche haben wir dieses Mal interessante Büchertipps für euch, u. a. über das große kleine Glück. Damit ihr tiefer in das Thema eintauchen könnt, findet ihr dazu einen Link für eine kleine Leseprobe.

Und natürlich gibt es auch ein kleines Schmankerl unter “Dies und Das”. Jetzt bleibt mir nur noch eines zu sagen: Viel Spaß und gute Unterhaltung!

Tina und das Team von angstfrei.news

Was meint ihr zum neuen Konzept und zu dieser Ausgabe? Bitte gebt uns ein kurzes Feedback - das wäre hilfreich und sehr nett. Übrigens nehmen wir unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine. Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com.

Die gute Nachricht der Woche

Es wird einen Eurovision Song Contest geben

Der diesjährige Eurovision Song Contest (ESC) findet trotz der Corona-Pandemie statt. Das teilte die European Broadcasting Union am vergangenen Freitag (5.2.) mit. Natürlich könne der ESC nicht im "normalen Rahmen" stattfinden, dennoch werden die Kandidat:innen vor Ort auftreten. Je nach Entwicklung der Pandemie nennen die Verantwortlichen drei verschiedene Szenarien: Am liebsten sähen die Organisator:innen die Variante, dass alle Beteiligten unter strengen Abstands- und Hygienemaßnahmen vor Ort auftreten dürften.

Sollte eine Anreise nicht möglich sein, dürfen die Kandidat:innen ihren Beitrag live aus dem Heimatland senden. In diesem Szenario dürfen sich Fans auf neun Shows (sechs Kostümproben, zwei Halbfinale und ein Finale) freuen - sogar Zuschauer in der Veranstaltungshalle kann es geben. Sollten die Reisebeschränkungen zu hoch für diese Variante sein, wird die Veranstaltung zwar aus Rotterdam übertragen, die Künstler:innen werden aber live zugeschaltet. Selbst für den Fall eines Lockdowns ist bereits ein Notfallplan vorgesehen: neun Shows aber ohne Publikum und ohne Rahmenprogramm - dafür mit Musik (vom Band - aber immerhin!).

ARD

Schwarzbrot: Verschwörungserzählungen II

Katharina

In dieser Rubrik möchten wir etwas tiefer in die Nachrichtenlage der Woche einsteigen. Mal eher hintergründig, mal eher serviceorientiert recherchieren wir für euch selbst, statt wie im darunter folgenden Nachrichtenblock Nachrichten auszuwählen und in eine angstfreie Sprache zu übersetzen. Wir hoffen, es mundet euch.

Letzte Woche gab es an dieser Stelle das kleine ABC der Verschwörungserzählungen. Das Wichtigste: Wir nennen sie Mythen oder Erzählungen, weil der Begriff "Theorie" einen wissenschaftlichen Prozess impliziert. Es gab sie schon vor Corona, vor Anfang des 20. Jahrhunderts waren sie sogar ziemlich in Mode. Den:die typische:n Verschwörungsmythiker:in gibt es nicht. Wir alle sind nicht davor gefeit. Misstrauen, Halbwahrheiten oder der geschützte (weil private) Raum auf unserem Smartphone machen es wahrscheinlicher, dass wir in eine Glaubensspirale gelangen, die uns von diesen Erzählungen überzeugt. Und: Einmal drin ist es gar nicht so leicht, wieder herauszufinden. Aber welchen Mehrwert haben diese Mythen für uns? Was wissen wir aus der Psychologie und Sozialwissenschaft über die Mechanismen hinter dem Glauben an sie? Und warum ist das alles ziemlich menschlich? Das lest ihr im zweiten Teil über Verschwörungserzählungen.

Letztlich befriedigt der Glaube an Verschwörungen Bedürfnisse, die wir alle in unterschiedlicher Art und Ausprägung haben. Einfach gesagt: Wir fühlen uns gerne sicher, wissen daher gerne Bescheid und möchten uns in einer Gruppe wohl und manchmal auch überlegen fühlen. Das dient dem Selbstwert und befriedigt unser inneres Herdentier. Aber der Reihe nach.

Teil 1: Ein Blick nach innen

Im ersten Abschnitt schauen wir uns die inneren, seelischen Gründe an und beleuchten vor allem, was es ist, das uns an den Erzählungen (aber auch an Fakten) gut tut.

(1) Kontrolle und Reduktion von Ängsten

Das Streben nach Sicherheit ist eines der grundlegenden menschlichen Bedürfnisse (siehe z.B. Maslow). Eine Strategie, die wir seit Menschengedenken dafür einsetzen, ist Kontrolle. Wir kennen das alle in unterschiedlichen Ausprägungen: Es tut gut, einen festen Ablaufplan zu haben, auf den wir uns in unserer täglichen Routine verlassen können. Wir wissen gerne, was uns erwartet, wenn wir etwas Neues beginnen. Wir bereiten uns auf alle Eventualitäten vor, wenn wir ein wichtiges Gespräch haben. Natürlich kann dieses Streben auch Überhand gewinnen. Das zeigt sich dann zum Beispiel in Zwängen oder verändertem Essverhalten. Auch dieses Verhalten ist - in seiner Schädlichkeit - ein Versuch des:der Einzelnen, Kontrolle zurück(zu) gewinnen, oft nach traumatisierenden Erlebnissen.

Nun ist aber nicht jede:r, der:die an Verschwörungserzählungen glaubt, traumatisiert. Trotzdem gibt es Studien die belegen, dass das Gefühl verlorener Kontrolle den Glauben an Verschwörungserzählungen verstärkt. Die bekannteste Studie kommt aus dem Jahr 2008. Die US-amerikanischen Psychologen Jennifer A. Whitson und Adam D. Galinsky haben in der angesehenen wissenschaftlichen Zeitschrift "Science" ihren Aufsatz "Lacking Control Increases Illusory Pattern Perception" veröffentlicht (2008, Band 322, S. 115–117) und damit eine ganze Reihe an Folgeforschungen angeregt, die den Zusammenhang weiter bestärken.

Warum dieses Kontrollbedürfnis? Naja, es ist kompliziert.

In der aktuellen Krise ist die Frage scheinbar einfach beantwortet: wir haben es mit einer komplizierten Ausgangslage zu tun. Corona - die Krankheit, die Pandemie, die Schutzmaßnahmen, die Veränderungen der Gesellschaft - ist ein im Wortsinn un-fassbar komplexes Feld. Und als Gruppe machen wir es uns oft nicht gerade leichter, weiß Pia Lamberty, Mitautorin des Buches "Fake Facts. Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen.". Denn wir tauschen uns häufiger über Großereignisse aus, als über schwierige persönliche Erfahrungen. Bei Großereignissen können wir uns sicher sein, dass auch das Gegenüber davon betroffen ist. Das schafft Nähe. Gemeinsam treffen wir uns in unserer Unsicherheit, die sich aus der Komplexität dieser Ereignisse nährt, und suchen nach einer möglichst einfachen Erklärung. Das macht es für alle leichter - kontrollierbarer. Lamberty sagt: "Es lindert das Ohnmachtsgefühl von 'Hier passiert gerade etwas, worauf ich keinen Einfluss nehmen kann’. Corona ist ein besonders gutes Beispiel dafür".

"Das Virus ist der Prototyp des kollektiven Kontrollverlustes." (Pia Lamberty)

Aber wie hängt das jetzt mit Verschwörungserzählungen zusammen? Das zeigt sich an zwei einfachen Prozessen:

(a) Wir möchten die Kontrolle zurück gewinnen. Wir wissen aus einer Studie, dass Versuchspersonen, denen gezielt ein Gefühl von Kontrollverlust verursacht wurde, eher zu Verschwörungsmythen neigten, als weniger verunsicherte Proband:innen. Die Erzählungen, so die Forschenden, dienten diesen Menschen als Strategie gegen Unsicherheit, Angst und Machtlosigkeit.

(b) Und da drin steckt schon der zweite Mechanismus: Unsicherheiten kompensieren. Katharina Nocun, die zweite Autorin des oben genannten Buches über Fake Facts, erklärt, dass Verschwörungserzählungen Unsichtbares greifbar machen können. Oft berufen sich diese Theorien auf vermeintliches Geheimwissen und nur jene, die dieses Geheimnis durchschaut haben, sehen, was wirklich passiert. Alle anderen sind blind für die Wahrheit. Als Effekt entsteht eine Art Machtempfinden durch ein gesteigertes Selbstwertgefühl, das die Unsicherheit aushebeln soll. Das Paradoxe dabei, so Sabine Riede im Interview mit Netzpolitik.org: „Wir merken, dass Leute anfälliger sind, die selber ängstlich sind“, sagt Sabine Riede. Das medial oft wahrnehmbare Selbstbewusstsein der Anhänger:innen von Verschwörungsmythen ist somit nicht Voraussetzung, sondern eher Ergebnis von Verschwörungsglauben.

“Ich glaub dir kein Wort!”

Ein weiterer Katalysator des gefühlten Kontrollverlustes, der zu Verschwörungsglauben führen kann, ist Misstrauen. Insbesondere gegenüber Entscheidenden ist dies ein zentraler Punkt. Denn es ist schwer, Verantwortung abzugeben, wenn wir den Eindruck haben, diese sei dort nicht gut aufgehoben. In einer globalen Pandemie, mit einer sich ständig weiterentwickelnden Wissenslage, gehören sich ändernde Meinungen von Entscheidenden zum Tagesgeschäft (man denke an die Debatte zum Maskentragen). Auch Fehlentscheidungen sind nicht unwahrscheinlich. Beides kann Verunsicherung bis hin zu Misstrauen auslösen und damit Verschwörungserzählungen begünstigen.

(2) Gemeinschaftsgefühl - Soziale Bedürfnisse

Der zweite große Erklärungsblock ist unsere Prägung als "Herdentiere". Der Zusammenschluss von Menschen zu Familien, Gemeinschaften oder Dörfern ist eine der Quellen größten zivilisatorischen und evolutionären Fortschrittes. Das ist tief in unserem kulturellen Gedächtnis eingeschrieben und hat uns von klein auf geprägt (Sozialisation). Auch hier lassen sich einige Gründe für den "Nutzen" von Verschwörungserzählungen ableiten:

(2a) Wir sehnen uns danach, dazuzugehören.

Wie oben beschrieben, sehen sich Verschwörungsgläubige oft als Teil einer exklusiven Wissenselite - einer kleinen Gruppe, die die große Weltmaskerade durchschaut. Das schafft eine klare Grenze nach außen und damit ein intensives Wir-Gefühl. In der digitalisierten und individualisierten Gegenwart einer sich rasant verändernden Welt kann das Nähe schaffen, die viele als verloren empfinden (Zygmund Baumann - Moderne // Richard Sennett der Flexible Mensch). Dazu kommt: Befinden wir uns einmal in einer Gruppe mit einer solchen sozialen Identität, setzen wir alles daran, diese aufrecht zu erhalten. Das schafft man durch ein klares Feindbild, das gepflegt wird (z.B. "die Eliten", oder "die links-grün-versifften…"). Wie schnell das geht, zeigt sich auch auf der anderen Seite. Denn auch dort gibt es feste Feindbilder über "die Impfgegner:innen" oder "die Coronaleugner:innen", die gepflegt werden und nur schwer aufzubrechen sind.

So fern und doch so nah

So zerstörerisch wie diese Dynamiken anmuten, so sehr sind sie für Zugehörige auch ein Quell der Nähe. Menschlich bauen wir Beziehungen zu Meinungsführer:innen oder Gleichgesinnten auf, aber auch digital entsteht Nähe: Denn vieles, was wir über die Medien aufnehmen, findet direkt in unserer Hand statt - auf unserem Handy. Wir lesen es im Bett, auf dem Klo, in unserem kleinen privaten Raum in der U-Bahn, der inmitten aller Welt nur uns gehört. Das hat einen Effekt auf das, was wir dort wahrnehmen.

“Wenn ich es Dir doch sage!”

Und auch Menschen, die uns ohnehin schon nahe waren, tragen dazu bei, dass Verschwörungserzählungen uns überzeugen und stützen können. Wir vertrauen den Menschen, die uns nahe sind - und nicht nur denen: Die Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg erinnert an das berühmte Milgram-Experiment, das plakativ zeigt, wie mächtig Gruppenzwang sein kann: Der US-Psychologe Stanley Milgram führte 1961 ein Experiment durch, in dem eine Person 60 Sekunden lang in den Himmel starrte, obwohl sich dort nichts und niemand befand. Erst machten nur wenige Passanten mit, aber je mehr stehen blieben, desto mehr Menschen kamen dazu und richteten ihren Blick gen Himmel. Mit diesem und vielen Folgeexperimenten konnte er zeigen, dass wir als wahr akzeptieren, was viele Menschen glauben. So ist es viel effektiver, wenn eine gute Freundin uns davon erzählt, dass sie mit Trotz auf ein Verbot ihrer Eltern reagiert hat, als wenn ich Euch jetzt sage, dahinter steckt (unter anderem) der Mechanismus der Reaktanz - ein motivationaler Effekt auf die Einschränkung von Freiheit.

(2b) “Ich weiß was!”

Der zweite soziale Mechanismus der greift, ist oben in der Beschreibung der Kompensation von Unsicherheiten schon angeklungen: Wir sind gerne einzigartig und wissen etwas, das andere nicht wissen. Es herrscht ein sensibles Gleichgewicht zwischen unserem Bedürfnis dazuzugehören ("need to belong") und unserem Bedürfnis, etwas Besonderes zu sein ("need to be unique"), das uns in der Welt einen Platz gibt. In einer Welt voller Einzigartiger herauszustechen ist dabei oft gar nicht so einfach - es helfen neue Informationen, die wir vor allen anderen teilen. Denn wenn wir etwas wissen, das andere (noch) nicht wissen, dann markieren wir uns als "Insider" und bekommen einen Status zugesprochen. Auf den sozialen - zeitlich fließenden - Medien haben wir für diesen Vorsprung oft nicht viel Zeit, da gehe es nicht darum, lange über eine Information nachzudenken, weiß Prof. Katharina Kleinen-von Königslöw, die an der Universität Hamburg zu Falschinformationen und Meinungsblasen forscht. Hand auf's Herz: wer hat sich besonders beeilt, einen Screenshot vom neuen US-Präsidenten zu teilen, die neuesten Erkenntnisse zur Lieblingsband oder schlicht das brandheißeste Geheimnis des Freundeskreises? Es ist schon schön, der:die Erste zu sein, oder?

Ja, das tut gut.

Wir streben nach einer positiven Selbstwahrnehmung. Und wenn wir sie nicht (nur) in uns selbst finden, dann ist das Außen eine wichtige Quelle dafür. Wir betrachten unser Handeln und bewerten dann, ob wir mit uns zufrieden sind und so einzigartig, wie wir es uns wünschen (das ist bei jede:r anders stark ausgeprägt). Sozialpsychologin Pia Lamberty erklärt in einem Interview mit der Hertie Stiftung, dass Verschwörungsglaube dieses Bedürfnis befriedigen kann. Sie sagt, dass Menschen, die besonders selbstbewusst und lautstark ihre Thesen präsentieren, wahrscheinlich weniger über den Kontrollverlust, als über das Bedürfnis nach Einzigartigkeit motiviert wurden.

(3) Das Streben nach Verstehen

Der dritte und letzte innere Motivator für den Glauben an Verschwörungsmythen liegt in unseren epidemischen Bedürfnissen begraben. Epi-Was? Dahinter steht das Bedürfnis, zu verstehen, Muster und Strukturen zu erkennen und Sinn aus scheinbar unsortierten Informationen zu stricken. Bei Menschen, die an Verschwörungsmythen glauben, ist dieses Bedürfnis besonders ausgeprägt. Eine Studie der Psychologen Jan Willem van Prooijen, Karen M. Douglas und Clara De Inocencio aus dem Jahr 2017 zeigt das ganz besonders anschaulich: Versuchsteilnehmer:innen wurden abstrakte Gemälde gezeigt. Jene, die an Verschwörungen glaubten, sahen eher Muster, Strukturen oder verborgene Absichten - selbst, wenn diese nicht da waren - als jene die nicht daran glaubten.

Dahinter kann auch eine andere Verzerrung unserer Gedanken stecken: Wir schreiben einschneidenden Dingen, die in der Welt passieren - wie eine globale Pandemie - tendenziell bedeutsame Ursachen zu. So kann unser Gehirn die kognitive Dissonanz zwischen dem was passiert ist und dem, wie wir uns die Welt wünschen, besser verarbeiten. Forscher:innen zeigten das auch in einem Experiment: Versuchsteilnehmer:innen neigten dort eher dazu, den Tod eines fiktiven Staatsoberhauptes durch einen politischen Anschlag zu erklären, wenn in Folge des Todes ein Krieg ausgebrochen war. Eine Vergleichsgruppe, bei der der Tod keine dramatischen Folgen hatte, glaubte hingegen eher an eine natürliche Todesursache. Letztlich ist es genau das, was nach dem Tod von Elvis Presley passiert ist - Fans wollten es nicht wahrhaben und vermuteten einen größeren Grund, bis hin zum Anzweifeln des Todes selbst.

Teil 2: Verstärkende Faktoren

(1) Ich sehe was, was du auch siehst

Wer hat vor einem Jahr gewusst, wer oder was QAnon ist? Ich auch nicht. Heute sind sie in aller Munde und auf aller Bildschirmen und wir glauben, es gibt die Anhänger:innen überall. Das liegt vor allem an dem vermehrten Auftreten in den Medien - längst hat die ARD einen Info-Beitrag darüber gesendet, Youtuber:innen erklären, was dahinter steckt und auf den Bildern des Kapitol-Stürmens gingen die Flaggen um die Welt. Der US-Verschwörungs-Forscher Mike Rothschild hat die Gruppierung seit ihren ersten Tagen untersucht. Er sieht enge Überschneidungen in der Verbreitung von QAnon und Mythen, die sich um das Coronavirus ranken: „QAnon fand man zunächst in den schlimmsten Ecken des Internets. Aber dann stieß die Generation der Baby-Boomer darauf und teilte diese Inhalte auf Facebook.“

Was wir sehen ist da - was nicht, das nicht.

Laut der Theorie der Schweigespirale schaffen es vor allem die lauten Botschaften über die Oberfläche des Bewusstseins der Öffentlichkeit - sogar dann, wenn das nicht der Mehrheitsmeinung entspricht. Daher überschätzen wir beispielsweise die Bedeutung von Verschwörungserzählungen - und die Verschwörungserzählenden sich selbst. Das wiederum stärkt die Gruppenwahrnehmung. Wissenschaftler:innen sehen die Medienschaffenden hier in einer Verantwortung: sie müssten sensibilisiert sein, dass sie die Realität nicht verzerrt darstellen - sobald Maßnahmengegner:innen und Demonstrationen sehr präsent sind, erweckt das schnell einen falschen Eindruck. Und dazu kommt: Wiederholungen setzen diese Theorien fest. Deswegen gibt es hier auch keine Beispiele - wir möchten dem Ganzen nicht dienen.

Nicht nur der Umfang der Berichterstattung auch die Art und Weise hat einen Einfluss - grenzt sie ab und aus, erleben Menschen Widerstand. Gleiches gilt für die Zugänglichkeit für Fakten: Es geht in der Regel nicht darum, dass Menschen Fakten nicht verstehen - sie wollen viel mehr auf eine gewisse Art und Weise verstanden werden. Oder anders: Berichterstattung kann motivieren, sich mit den Fakten auseinander zu setzen oder aber dazu führen, dass Menschen noch tiefer in eine Verschwörungserzählung zurückweichen.

Hallo Echo!

Viele Vorwürfe bekommen auch große Medienkonzerne für ihre Algorithmen, die es wahrscheinlicher machen, dass wir Verschwörungserzählungen sehen, wenn wir uns einmal dafür interessiert haben. Aber das sind nicht die einzigen Fehlfunktionen: Auch Echokammern und Meinungsblasen, die wir uns selber schaffen, sind mitverantwortlich. Sie schaffen den heimatlichen Rahmen für Botschaften, die sich plötzlich ganz normal anfühlen, da sie ja irgendwie immer wieder vorkommen.

(2) Confirmation bias - das passt ja!

Egal, worum es geht: es ist doppelt so wahrscheinlich, dass wir uns Informationen suchen, die sich mit den eigenen Überzeugungen vereinbaren lassen. Dahinter steckt der "confirmation bias" (die Verzerrung durch Bestätigung) - ein sehr gut erforschter Mechanismus der besonders effizient Bestätigungsfehler verursacht, wenn es um politische Ansichten oder die eigenen Werte geht. Was nicht passt, fliegt raus. Dazu kommt, dass wir vor allem das glauben, was viele Menschen teilen - die Masse macht's (wahr). Das ist einer der wichtigsten Mechanismen und Gründe dafür, warum Anhänger:innen von Verschwörungsmythen oftmals mit Fakten nur schwer zu erreichen sind.

Zusammenfassung: Mehr Gefühl als Verstand

Also, was ist hängen geblieben? Der überwiegende Teil der Gründe, die uns zu Verschwörungsmythen leiten, liegt in uns und nicht im Außen. Ob diese Erzählungen bei uns ankommen, hängt davon ab, welche Gefühle und Bedürfnisse sie bei uns befriedigen. Das ist menschlich und gleichzeitig stellt das Wissen um diese Mechanismen eine Chance dar, sich selber zu hinterfragen und achtsam zu sein.

Aber was hilft denn nun?

  • Studien zeigen: Warnungen vor Verschwörungsmythen und deren Gefahren hilft tatsächlich. Vor allem dann, wenn wir Menschen erreichen, bevor sie diesen Erzählungen folgen.
  • Jede:r einzelne von uns kann außerdem bewusst auch kontraintuitiven Quellen folgen. Überlegt mal, was Eurem normalen Folge-Prinzip auf sozialen Medien widerspricht und folgt dieser Seite/Person/… Das geht auch außerhalb von digitalen Medien: Einfach mal eine andere Tageszeitung kaufen und eine andere Perspektive einnehmen.
  • Daran schließt sich an: Sucht ganz aktiv nach Informationen, anstatt "nur" die Informationen anzunehmen, die euch angeboten werden. Ihr findet eine Information merkwürdig? Sucht nach einer zweiten oder dritten Quelle oder sprecht mit Menschen darüber.
  • Im Umgang mit Menschen, die anderen Überzeugungen folgen, sollten wir nicht aufgeben zu sprechen, zuzuhören und (auch kritische) Fragen zu stellen.

Das Wichtigste in einer Zeit wie dieser ist allerdings Offenheit im Umgang mit der eigenen Unsicherheit. Das sagt auch Kommunikationswissenschaftlerin Monika Taddicken: "Ich bin immer wieder positiv überrascht, dass die Kommunikation von Unsicherheiten vertrauensfördernd sein kann."

Dieser Artikel ist Teil der losen Reihe von Basisinformationen zur COVID-19-Pandemie. Es folgen Texte zur Akzeptanz von Maßnahmen und weitere Themen. Gern könnt ihr uns Feedback geben, welche Themen euch besonders interessieren.

Nachrichten

angstfrei.news ist gestartet als ein Projekt, das unaufgeregt die Neuigkeiten des Tages - jetzt der Woche - zusammenfasst. Ihr habt uns bestärkt, dass dieser Service wichtig ist, daher bleiben wir ihm treu für all jene, denen die Flut an Nachrichten zu viel wird. Deswegen fassen wir hier für euch die wichtigsten Entwicklungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie in der vergangenen Woche zusammen.

Inland

Impfgipfel-Ergebnisse und Ethikrat-Empfehlung
Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) warnt vor „harten Wochen der Knappheit“ in Bezug auf Corona-Impfstoffe. Beim Impfgipfel zwischen Bund, Ländern und Pharmafirmen gab es am Montag (01.02.) zwar mehr Klarheit, aber auch Ernüchterung. Pharmafirmen nannten Rohstoffmangel und die störanfällige Impfstoff-Produktion mit komplizierten Lieferketten als Gründe für die derzeitige Impfstoff-Knappheit. Laut Spahn ließen sich diese Vorgänge im ersten Quartal auch nicht mit finanziellen Anreizen oder staatlichem Druck beschleunigen. Die Bundesregierung bleibt dennoch bei dem Versprechen, dass bis zum Ende des Sommers (21.09.) alle impfwilligen Menschen in Deutschlands die (erste) Impfung erhalten.

Kanzlerin Merkel (CDU) hat einen nationalen Impf-Fahrplan versprochen, in dem „nach bestem Wissen“ die bevorstehenden Impfstoff-Lieferungen aufgeführt werden. Zurzeit stehen nur die genauen Lieferungen bis zum 23. Februar fest. Daher ist noch unklar, wann dieser Plan fertiggestellt sein wird. Bis Jahresende wird mit einer Lieferung von 320 Mio. Impfdosen gerechnet.

Der Ethikrat stuft derweil in seiner Ad-Hoc-Empfehlung über mögliche Rücknahmen staatlicher Freiheitsbeschränkungen für gegen COVID-19-Geimpfte als kritisch ein. Grund dafür ist die noch nicht verlässlich abschätzbare Infektiosität bereits geimpfter Menschen. Weiter erklärt eine Sprecherin: „Besondere Regelungen für Geimpfte machen keinen Sinn und wären auch ungerecht, weil noch nicht alle Menschen ein Impfangebot erhalten können“. Für Geimpfte in Pflegeeinrichtungen empfiehlt der Ethikrat eine Aufhebung des Besuchs- und Kontaktverbots.
Tagesschau (Impfgipfel-Reaktionen)
Tagesschau (Impfplan)
ZEIT
Spiegel (Merkel-Statement)
DER SPIEGEL (Ethikrat: vor der Empfehlung)
Ärzteblatt (Ethikrat: Ad-Hoc-Empfehlung)

150 Euro für Kinder und Grundsicherungs-Bezieher:innen
Union und SPD haben sich auf 150 Euro Einmalzahlung für Kinder und Bezieher:innen der Grundsicherung geeinigt, um die Folgen der Corona-Pandemie abzumildern. Das Geld wird nicht auf die Grundsicherung angerechnet, der Zugang hierzu bleibt darüber hinaus erleichtert. Des Weiteren beschlossen die Regierungsparteien, die Mehrwertsteuer in der Gastronomie bis Ende 2022 auf 7 Prozent zu belassen - eigentlich sollte diese ab Juli 2021 wieder auf den üblichen Satz von 19 Prozent steigen.

Um Unternehmen zu unterstützen, beschlossen Union und SPD außerdem den Verlustrücktrag - also die Minderung des Gewinns und somit der Steuerlast in den Vorjahren durch Verluste in diesem Jahr - auf maximal 20 Millionen Euro zu verdoppeln. Diese politischen Beschlüsse müssen nun noch als Gesetzestext vom Kabinett, Bundestag und Bundesrat beschlossen werden, bevor sie in Kraft treten können.
Berliner Zeitung

Debatte über Lockerungen
Die leicht sinkenden Infektionszahlen haben eine Debatte über Lockerungen der Corona-Maßnahmen ausgelöst: Mit Blick auf das nächste Bund-Länder-Treffen am 10. Februar sagte Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU): "Wir können nicht den ganzen Winter in diesem harten Lockdown bleiben." Er sei für einen verantwortungsvollen Übergang zum Normalzustand, wenn dies mit der Verbreitung der neuen Corona-Varianten vereinbar sei. Auch sein Kabinettskollege, Bundesinnenminister Seehofer (CSU), möchte Lockerungen - vor allem für die Friseur:innen, da hier ein “Schwarzmarkt ohne Hygienekonzept” entstanden sei.

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, warnte gegenüber "t-online" die Politiker:innen vor frühzeitigen Lockerung. Er befürworte eine Verlängerung der Maßnahmen um zwei Wochen. Auch der erste Bürgermeister von Hamburg, Peter Tschentscher (SPD), - ebenfalls Intensivmediziner - glaubt nicht, “dass wir jetzt schon Lockerungen beschließen können." Er ist Teil der Konferenz der Ministerpräsident:innen, die am 10. Februar mit der Kanzlerin tagen soll.

Auch aus wirtschaftlicher Sicht gibt es Kritik an zu frühen Lockerungen: Ökonom Andreas Peichl vom Ifo-Institut in München äußerte dazu: „Das Virus stellt die Gefahr dar, auch für die Wirtschaft – und nicht die Maßnahmen gegen das Virus.“ Peichl unterstützt das Konzept von NoCOVID - also das Senken von Infektionszahlen auf ein absolutes Minimum und das daraus resultierende Einrichten von grünen Zonen in denen ein normaler Alltag möglich wäre.
Tagesschau (Intensivmediziner:innen)
NDR (Tschentscher)
Tagesschau (Spahn)
Tagesschau (Seehofer)
Presse Augsburg (Agenturmeldung ifo-Institut)

Ausland

USA: Johnson&Johnson beantragen Notzulassung für Impfstoff
Der Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) hat eine Notfallzulassung für seinen Corona-Impfstoff in den USA beantragt. Sobald die Zulassung vorliege, könne mit der Auslieferung begonnen werden, so J&J-Chef Paul Stoffels. Eine Milliarde Dosen will J&J insgesamt bereitstellen. Die USA haben sich bereits 100 Millionen Dosen, die EU bis zu 400 MIllionen Dosen gesichert. Die Auslieferung ist noch für die erste Jahreshälfte geplant.

Auch für den Impfstoff des US-Herstellers Novavax wurde ein Prüfverfahren der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) eingeleitet. Grundlage sind erste Ergebnisse der klinischen Studien, die zunächst bewertet werden. Möglich wird diese zügige Form der Zulassung durch das sogenannte Rolling-Review-Verfahren. Dabei werden Daten bereits bewertet, bevor der formelle Antrag zur Zulassung gestellt wird.

Auch Russland strebt eine Zulassung des Impfstoffes Sputnik V an. Diesem war in einer Studie in der Fachzeitschrift “The Lancet” eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent bescheinigt worden. Das ist ein ähnlicher Wert, wie ihn auch die Vakzine von Moderna und BioNTech/Pfizer zeigen. Der Impfstoff war zu Beginn aufgrund mangelnder Transparenz in die Kritik geraten. Durch die Studienveröffentlichung sind die Daten nun einseh- und dadurch belastbarer.
Tagesschau (Sputnik, Novavax)
Tagesschau (Johnsonn & Johnson)
Redaktionsnetzwerk Deutschland

Israel startet Corona-Impfungen bei Abiturient:innen
In Israel werden nun auch Schüler:innen der Abiturjahrgänge gegen SARS-CoV-2 geimpft. Seit Ende Januar suchen die Jugendlichen die Impfzentren auf. Die israelische Regierung möchte so möglichst schnell zum Regelbetrieb in Schulen zurückkehren. Zuletzt war die Infektionsrate bei Schüler:innen der 11. und 12. Jahrgangsstufen besonders hoch.

Israels im weltweiten Vergleich erfolgreiche Impfkampagne bewirkte, dass Ende Januar bereits ein Viertel der Bevölkerung zumindest eine erste Impfdosis erhalten hat. Allerdings ist die Infektionsrate nach wie vor sehr hoch: täglich infizieren sich bis zu 10.000 Menschen mit dem Corona-Virus. Daher und aus Angst vor Mutationen hat Israels Regierung den internationalen Flughafen in Tel Aviv bis einschließlich 7. Februar für die meisten Flüge gesperrt. Danach gilt weiterhin ein Einreiseverbot für ausländische Reisende.
Tagesschau
Frankfurter Allgemeine
Tagesschau (Flughafen-Schließung)
Auswärtiges Amt (Einreise-Informationen)

Polen lockert trotz hoher Todeszahlen
Polen lockert seine beschlossenen Corona-Maßnahmen ab kommender Woche. Ab Freitag, den 12.02., dürfen unter anderem wieder Hotels und Pensionen mit halber Auslastung öffnen, ebenso Theater und Kinos. Auch Schwimmbäder, Outdoorsportplätze und Skipisten öffnen wieder. Ab Montag werden zudem Lehrer:innen geimpft, um auch die Schulen bald öffnen zu können. Für die Klassenstufen eins bis drei findet bereits wieder Präsenzunterricht statt. Die Lockerungen sollen erstmal nur für zwei Wochen gelten.

Das Infektionsgeschehen in Polen stagniert auf einem hohen Stand. Die Zahl der Neuinfektionen liegt jedoch unter dem Höchststand von November. Seit Herbst galten strenge Maßnahmen. Im Januar waren bereits Geschäfte und Museen wieder geöffnet worden.

Restaurants und Gastronomie dürfen weiterhin nur Speisen zur Mitnahme anbieten. Ende Januar hatten Gastronom:innen gegen diese Maßnahmen protestiert. Um auf ihre prekäre Lage aufmerksam zu machen, wollten einige Restaurants und Tourismusbetriebe, trotz Verbotes, öffnen. Die Politik drohte bei Verstößen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus hohe Strafzahlungen an.
Tagesschau (Lockerungen in Polen)
Tagesschau (Demo Gastro)

Türkei: Impfkampagne läuft erfolgreich
Die Türkei hat in drei Wochen etwa 2,5 Millionen Menschen mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac geimpft. Trotz des späteren Impfstarts Mitte Januar hat das ähnliche bevölkerungsreiche Land damit die deutschen Impfzahlen (2,1 Millionen) übertroffen. Ein Grund für das hohe Tempo scheint die zentrale Terminvergabe mittels Telefonhotline oder App zu sein. Zudem kann die Impfung mit Sinovac auch in Hausärzt:innenpraxen stattfinden, da es weniger anspruchsvoll gelagert werden muss.

Der türkische Staat verteilt die Impfungen kostenlos und soll 50 Millionen Dosen erworben haben, deren Lieferung bisher pünktlich erfolgt sei. Dies macht auch die Organisation der Impfung leichter. Für eine ideale Wirksamkeit sind auch bei Sinovac zwei Dosen notwendig.
Tagesschau

Sport

Australian Open: Turnierstart trotz Infektionsfall hoch wahrscheinlich
Trotz eines Infektionsfalls sollen die Australian Open stattfinden. Ein Angestellter eines Quarantäne-Hotels in Melbourne wurde am Mittwoch positiv auf die britische Mutation des Virus getestet. Daraufhin durften 520 Tennisspieler:innen und Offizielle einen Tag lang ihre Zimmer nicht verlassen und mussten sich ebenfalls Corona-Tests unterziehen. Laut Turnierdirektor Craig Tiley sind bisher alle Testergebnisse negativ ausgefallen. Auch bei den bekanntesten deutschen Tennis-Assen Sascha Zverev und Angelique Kerber gab es bereits Entwarnung. TIley zeigte sich zuversichtlich, dass das größte Sportevent auf australischem Boden wie geplant ab Montag (08.02.) stattfinden könne.
→ Sportschau
→ Süddeutsche Zeitung

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 3.773.875 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 03.08.2021 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 1.766 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 180.561.655 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 456.134 Personen mehr als gestern Früh. Davon 3.659.900 in Deutschland (Stand: 04.08.2021 05:27 Uhr, Quelle: Worldometers).

Von Mensch zu Mensch

Was bedeutet Glück für uns persönlich? Jede:r definiert es anders, jede:r empfindet Glück anders. Und manchmal bringt uns das Glück auch Aufgaben oder Entscheidungen, die nicht einfach zu treffen sind. Von einer solchen berichtet Laura und erinnert uns auch daran, das Glück ein Privileg ist.

Das Glück der Entscheidung
Laura

Neulich habe ich mich auf zwei Stellen an der Uni beworben, in zwei verschiedenen Abteilungen, die ich beide sehr interessant finde und für die ich sehr gerne arbeiten würde.

Hatte ich zum letzten Semester von beiden eine Absage erhalten, habe ich jetzt für beide ein Angebot. Die eine Stelle sagte ich bereits mündlich zu, dann kam jedoch jüngst noch das andere Angebot der Abteilung, in der ich schon länger arbeiten wollte.

Jetzt ist da dieser Punkt, der mir in sämtlichen Situation meines Lebens Kopfzerbrechen bereitet, ich muss mich nämlich entscheiden. Entscheidungen zu treffen ist für mich mit das Nerven- und Gedankenaufreibendste was es gibt. Angefangen von kleinsten Entscheidungen „Soll das Shirt schon in die Wäsche oder kann ich es nochmal anziehen?” über dein Einkauf von Lebensmitteln oder Geräten, bis hin zu sozialen Veränderungen wie ein Umzug, oder eben die Wahl eines Jobs. Unsicherheit ist da ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht eine Entscheidung zu treffen. Angeführt wird dies jedoch von der Angst, meinem langjährigen Begleiter. Das Gefühl der Angst die falsche Entscheidung zu treffen, kennen sicherlich einige. Rasen und drehen Gedanken allerdings permanent um noch zu treffende oder schon getroffene Entscheidungen und deren möglichen, vor allem negativen Konsequenzen, kann das schon Energie und Zeit rauben.

Habe ich wohl die richtige Entscheidung getroffen, was ist wenn nicht….? Ab da geht es abwärts in die negative Gedankenspirale „was wenn ich es bereue, dann kann ich es nicht mehr rückgängig machen. Ich habe Angst Fehler zu machen, was wenn die andere Option doch die bessere gewesen wäre?“ Treffe ich eine falsche Entscheidung, habe ich versagt, ich hätte es doch besser wissen müssen, und so weiter und so weiter. Ich denke Gedanken oftmals nicht zu Ende, es stoppt meist bei „Was wenn etwas schlimmes passiert?“ Hier setzt dann die Angst ein, meine Gedanken sind blockiert und kreisen um diverse Katastrophenszenarien. Der Fokus ist hier meist auf das Negative gerichtet. Kognitiv weiß ich zumeist, dass die Wahrscheinlichkeit für das besorgniserregende Ereignis eher klein ist und dennoch scheinen meine Emotionen, vor allem die Angst, diesen Aspekt zu ignorieren.

Wird mir dieser, zumeist unbewusste Ablauf, bewusst, dann versuche ich das Muster zu durchbrechen und denke die Gedanken zu Ende und hey, dabei kommt es meist gar nicht zum befürchteten Weltuntergangsszenario, sondern ich merke, selbst wenn die Entscheidung nicht die Richtige war, schaffe ich es damit umzugehen und daraus zu lernen. Ich versuche den Fokus dann, wenn mir das gelingt, auf einen positiven Ausgang zu lenken, nämlich der anderen Wahrscheinlichkeit, dass es gut geht und es die richtige Entscheidung war. Ich habe mal gelesen, man entscheidet sich nicht gegen etwas, sondern für etwas anderes.

Was hat das nun mit Glück zu tun?

Ich denke, trotz der Tatsache, dass ich nicht gerne Entscheidungen treffe und mir diese auch oft das Leben schwerer machen, habe ich das Glück frei entscheiden zu dürfen. Ich habe die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen, ich habe das Glück dieses „Problem“ zu haben. Ich habe das Glück entscheiden zu dürfen, auf welche Schule ich gehe, welchen Leistungskurs ich wähle, zu welchem Sportverein ich gehe, oder welches Instrument ich gerne ich spielen möchte. Ich habe das Glück entscheiden zu dürfen, ob ich eine Ausbildung mache oder doch studiere, ich habe das Glück entscheiden zu dürfen, zu welchem Arzt ich gehen möchte, ich habe das Glück zu entscheiden wohin ich im Sommer oder Winter frei reisen möchte, ich habe das Glück zu entscheiden ob ich heiraten will und ob ich Kinder möchte oder nicht und wen ich lieben will und wen nicht.

Viel zu selten denke ich über all diese Privilegien nach, die ich und auch einige andere Menschen haben und wie wenig Glück doch so viele Menschen dieser Welt haben, all diese Entscheidungen nicht (frei) treffen zu können. Ich möchte dankbar dafür sein, Entscheidungen treffen zu können die meine Jobauswahl oder Wohnungsauswahl betreffen, während anderen Menschen dieses Glück versagt ist. Ich möchte von Glück sprechen, dass mir so viele Möglichkeiten offen stehen und ich mich frei entscheiden darf, welche ich wähle und somit habe ich mein Glück auch ein Stück weit selbst in der Hand.

Menschen, die eine Wohnung oder einen Job nicht bekommen, weil sie einer anderen Ethnie angehören, haben ihr Glück nicht selbst in der Hand. Menschen, die zwangsverheiratet werden, haben nicht das Glück entscheiden zu dürfen wen sie lieben und mit wem sie leben. Menschen, die Hunger leiden, haben nicht das Glück, im Supermarkt nicht zu wissen welches frische Gemüse oder Obst sie sich kaufen sollen. Menschen, die vor Krieg flüchten, haben nicht das Glück entscheiden zu dürfen ob sie morgen joggen oder Radfahren sollen.

Es gibt Menschen auf dieser Welt, die nicht so viel Glück haben und dennoch glücklich sind. Glücklich darüber dass sie leben, dass sie überleben, dass sie ihre Familie bei sich haben, dankbar für Kleinigkeiten, die für sie Glück ausmachen. Ich bin möchte dankbarer sein für das Glück welches ich hatte und habe dort geboren zu sein, wo ich geboren wurde mit all den damit verbundenen Privilegien. Denn es war nichts anderes als Glück…


Laura hat deutlich werden lassen, welches Glück viele von uns haben - viele aber auch nicht. Und wie wichtig es ist uns daran zu erinnern. Aber es ist nicht immer nur das große Glück, auch die vielen kleinen Momente wollen wahrgenommen werden. So nimmt uns Tina mit auf ihre Gedankenreise rund um das Thema und zeigt uns, wie Glück und Angst zusammen passen. Tun sie das denn?

Kleine Glücksmomente
Tina

Ich habe lange über dieses Thema nachgedacht. Es fällt mir ehrlich gesagt schwer, in Zeiten der Pandemie von Glück zu schreiben. Ich sitze vor meinem Monitor und mein Blick geht in Richtung Fenster. Nachdenklich überlege ich, welches Glück ich bisher hatte.

Vor meiner Angststörung assoziierte ich Glück mit einem sorgenfreien und unabhängigen Leben. Und ich lebte auch danach. Ich trug eine Leichtigkeit in mir, die mir das Gefühl gab, ich hätte das Glück gepachtet. Als ich dann meine Angststörung bekam, fragte ich mich oft, ob ich nicht zu selbstverständlich mit meinem Glück umgegangen bin. Auch meine Gesundheit würdigte ich nicht, denn was sollte schon in dem jungen Alter passieren.

Die Angst traf mich so heftig, dass ich glaubte, nie wieder glücklich zu werden.

Ich dachte, mein Leben sei vorbei, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte. Wie oft suchte ich verzweifelt nach dem „Warum“. Nicht „Warum“ passiert mir das gerade, sondern, was habe ich verbrochen, um so bestraft zu werden. Die Angst hatte mich derart in ihren Fängen, dass ich meine Entscheidungsfreiheiten komplett an sie abgab.

Von da an verfügte sie über mein Leben. Sie allein bestimmte von nun an über meinen Alltag. Ich passte mich wie ein Chamäleon an, was zur Folge hatte, dass die Angst immer größer wurde und ich immer kleiner. Von Glück konnte keine Rede mehr sein. Ich war in zermürbender Traurigkeit und Hilflosigkeit gefangen. Wohin verschwand mein glückliches Leben? Meine Leichtigkeit, die ich jetzt mehr denn je gebrauchen könnte. Mein Körper kannte nur noch Anspannung.

Ich wusste, dass es so nicht länger weitergehen konnte. Deshalb fing ich an, die Angst zu studieren. Nach dem Motto: Du musst deinen Gegner kennen, um ihn zu besiegen. Mit diesem Wissen habe ich mir einen großen Teil meines Lebens zurück erkämpft. Und in kleinen Schritten kehrte auch das Glück zu mir zurück. Die Angst ist nie ganz aus meinem Leben verschwunden, aber ich habe jetzt den großen Vorteil, dass ich inzwischen mit ihr umgehen kann. Niemals wieder werde ich zulassen, dass sie über jeden meiner Schritte bestimmt. Wie oft habe ich mir ausgemalt wie mein Leben ohne meine Angststörung ausgesehen hätte. Wäre mein Leben tatsächlich nach meinen Vorstellungen verlaufen? Wäre ich glücklicher geworden?

Meine Angststörung kam zu einem Zeitpunkt, als ich auf der Sonnenseite des Lebens stand. Ich fühlte mich wie der glücklichste Mensch auf Erden. Besser hätte es in keinem meiner Lebensbereiche laufen können. Alles schien perfekt. Doch anscheinend war meine heile Welt doch nicht so perfekt, sonst hätte die Angst keineswegs ein so leichtes Spiel mit mir gehabt. Ich wurde förmlich von ihrer Macht überrollt. Ich hatte solche Angst vor ihrer Stärke, dass ich mich sofort von ihr einschüchtern ließ.

Lange Zeit habe ich in ihr einen Feind gesehen der mir mein Glück gestohlen hatte. Doch inzwischen hat sich meine Sichtweise geändert. Ich stellte mir Fragen. Wäre ich ohne das Eingreifen meiner Angst weiterhin der glücklichste Mensch geblieben? Welches Leben hätte ohne meine Angststörung auf mich gewartet? Oder wollte die Angst mich vor einem Lebensweg bewahren der weitaus schlimmer geworden wäre als “nur” an ihr zu leiden? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es einen Grund gibt. Und da ich ein Mensch bin, der an das Schicksal glaubt, bin ich mir inzwischen ziemlich sicher, dass mein Leben ohne meine Angststörung auch nicht nach meinen Wunschvorstellungen verlaufen wäre. Mein Leben ist genau so, wie es sein soll. Und wer weiß, vielleicht wartet noch das ein oder andere Glück auf mich, dass ich nie gefunden hätte, wenn ich nicht genau diesen Weg gegangen wäre.

Die Angst hat mich gelehrt, Glück zu schätzen. Und genau das tue ich. Ich wertschätze inzwischen auch die kleinen Glücksmomente, z.B. entspannt in einem Cafe sitzen und ohne Angst einen Latte Macchiato genießen. Denn ich weiß, dass es Zeiten gab, in denen das nicht möglich war.

Ich bin demütig dem Glück gegenüber geworden. Denn Glück ist keine Selbstverständlichkeit.


Wir sind Expert:innen dafür, unser Glück zu suchen, zu verfluchen als verloren oder vorbeigezogen zu sehen. Und dabei bleibt es allzu oft auf der Strecke - weil die “abers” und “was-wäre-wenns” zu mächtig sind, und uns das Glück übersehen lassen. Annika schreibt genau davon: Vom übersehenen Glück, das doch in den kleinen Momenten liegt, wenn man sich hineinfühlt.

Das Streben nach Glück
Annika

Als ich das Thema dieser Woche gelesen habe, machte sich in mir erst einmal vollständige Ratlosigkeit breit. Nicht, weil das Thema so furchtbar wäre. Ich hatte nur einfach nicht die geringste Ahnung, worüber ich dieses Mal schreiben könnte. Glück. Und mein erster Gedanke dazu? Ich weiß doch gar nicht mehr richtig, wie sich das genau anfühlt. Ich grübelte darüber nach, wann ich das letzte Mal vollkommen glücklich war. Hm. Keine Ahnung. Dann grübelte ich darüber nach, was alles passieren müsste, damit ich es mal wieder sein könnte. Puh. Viel zu viel. Und zugegeben: Vielleicht bin ich bei meinen Überlegungen auch etwas im Selbstmitleid zerflossen.

Während ich diese Gedanken so vor mir durch den Alltag trug und immer wieder zwischen Hundeerziehung und alltäglichen Aufgaben in mich hinein hörte („Bin ich jetzt gerade wirklich glücklich?“) wurde ich tatsächlich von Tag zu Tag besser. Nämlich besser darin, Gründe zu finden, die mich gerade vom vollkommenen „Glücklichsein“ abhalten. Und ich wurde immer frustrierter. So schwer kann das doch nun wirklich nicht sein!

Die letzten Tage waren für mich auch als Hundemama sehr fordernd. Das Hundekind bekommt nämlich neue Zähne - und genau wie bei menschlichen Kindern geht das mit Zahnschmerzen, schlaflosen Nächten und ständiger Unruhe einher. Für Glück schien dort irgendwie keine Zeit zu sein.

Am Wochenende besserte sich dann zumindest schon einmal das Wetter. Von nass-kalt wechselte es auf trocken-kalt-schneebedeckt und wir schnappten uns das Hundekind, um in den nächsten Park zu fahren. Schnee scheint auf ihn eine magische Anziehungskraft auszuüben und so gab es für ihn dort nichts Interessanteres, als Löcher in den Schnee zu buddeln, an Eiszapfen zu lecken und sich in jedem verfügbaren Schneehaufen zu wälzen. Irgendwann ertappte ich mich dabei, wie ich ihn die ganze Zeit einfach nur beobachtete. Und ja, wahrscheinlich hatte ich dabei dieses abwesend-wirkende verliebte Grinsen auf dem Gesicht, das ich bei anderen Menschen ziemlich nervig finde. Es war aber auch einfach zu niedlich, wie er seine kleine Schnauze immer wieder im Schnee versank und gefrustet lernen musste, dass Schneebälle leider keine besonders lange Lebensdauer haben und schon längst in seinem Maul geschmolzen waren, bevor er sie uns stolz präsentieren konnte.

So stand ich also da und grinste den Hund an. Und plötzlich war da dieser kleine Gedanke, dass sich das hier tatsächlich nach Glück anfühlen könnte. An einem unscheinbaren Sonntagnachmittag auf einer schneeweißen Wiese im Park traf mich also das Glück. Obwohl - ganz so stimmt das gar nicht. Vielmehr zeigte mir das Hundekind, was Glück bedeuten kann. Er selbst brauchte nämlich gar nicht viel, um selbst Glück zu empfinden. Jetzt gerade brauchte er nur Schnee, Natur und uns beiden Menschen am anderen Ende der Leine.

An diesem Abend habe ich noch lange darüber nachgedacht, wie viele Momente ich im Alltagsgeschehen vorbeiziehen lasse, in denen ich Glück empfinden könnte, wenn ich es nur zulassen würde. Weil ich unachtsam durch den Tag gehe und mein Augenmerk eher auf einen festen Zeitplan lege, als im Moment zu leben.

Dieser Gedanke stimmt mich ziemlich sentimental. Aber er motiviert mich auch zu mehr Achtsamkeit und dazu, meinen Blick für Kleinigkeiten zu öffnen. Kleinigkeiten, die positive Gefühle in meinen Alltag bringen können. Egal ob es sich dabei um die schneebedeckte Hundenase handelt oder die liebe Sprachnachricht einer Freundin. Und jetzt schreibe ich hier diesen Text. Das Hundekind hat seinen Kopf auf mein Bein gelegt und schläft. Und da ist auf einmal wieder das wohlig warme Gefühl aus dem Park in mir. Keine Ahnung, ob sich Glück tatsächlich so anfühlt. Aber es ist auf jeden Fall ziemlich nah dran.

Tipps der Woche

Buchtipp: Madame Cléo und das große kleine Glück (2018)
“Einst war Madame Cléo ein erfolgreiches Pariser Mannequin, heute kann sie kaum noch ihre Altbauwohnung in Berlin bezahlen. Daher vermietet sie ein Zimmer unter und findet in Adamo und seiner kleinen Tochter Mimi wahre Freunde. Doch die Vergangenheit lässt Madame Cléo, die Grande Dame mit Herz, nicht los. Ein großer unerfüllter Traum erwacht zu neuem Leben, als Mimi eines Tages auf eine riesige Summe Geld stößt. Madame Cléo hat eine bezaubernde Idee und jede Menge Briefumschläge …”
-> Rezension
-> Leseprobe

Auf ein glückliches 2021 – Die 21 besten Bücher zum Thema Glück
Seit jeher strebt der Mensch nach Glück. Zwar versteht jeder darunter etwas anderes, doch wir alle haben es gerne an unserer Seite. Die Redakteure des E-Book-Anbieters Skoobe haben für Dich eine Buchauswahl zusammengestellt, mit der Du Deinem Glück auf die Sprünge helfen kannst.
-> Bücherliste

Nachtrag zum Schwarzbrot: Vier Fragen, bevor Du einen Inhalt teilst
Jetzt haben wir viel über Verschwörungserzählungen gelesen. Wichtig ist auch: Es sind Fake News, die sie begünstigen. Aber wie erkennen wir die? Das Wissenschaftsmagazin Quarks hat vier Fragen zusammengestellt, die dabei helfen sollen, die schnelle Verbreitung von Falschmeldungen im Netz zu verhindern. Die Fragen kommen aus einer Studie, die zeigt, dass Menschen Verschwörungsmythen von Klimaleugner:innen weniger verbreiten, wenn sie sich vor dem Teilen in sozialen Netzwerken diese vier Fragen stellten:

  1. Kenne ich die Nachrichtenagentur, die die Meldung veröffentlicht hat?
  2. Erscheinen die Informationen in der Meldung glaubwürdig?
  3. Ist der Beitrag in einem Stil geschrieben, den ich von einer professionellen Nachrichtenagentur erwarte?
  4. Ist der Beitrag politisch motiviert?

Klingt machbar, oder?

Quarks

Dies und Das

Bald ist Valentinstag
Viele beschenken die:den Partner:in mit einer Kleinigkeit zum Valentinstag, um ihrer Liebe Ausdruck zu verleihen. Wer dem allgemeinen Geschenkewahn lieber fernbleiben und ein nachhaltiges und langlebiges Geschenk machen möchte, kann dies über die Plattform Forstfreunde.de tun. Hier könnt Ihr einen Baum mitsamt Holzherz und persönlicher Widmung erwerben. Dieser Baum wird dann für euch in der Eifel gepflanzt und freut sich auf euren Besuch. Sobald wieder möglich, steht dann auch das nächste Reiseziel fest 😉
Forstfreunde

Vokabeln lernen
Mit dem Magazin der Süddeutschen Zeitungen können wir in den Sozialen Medien einmal wöchentlich Vokabeln lernen. In dieser Rubrik wird ein Wort oder eine Phrase vorgestellt, die in ihrer Bedeutung mal witzig, mal herzlich sind - jede Woche meist aus einer anderen Sprache. In der 73. Ausgabe lernen wir dadurch einen japanischen Flirtspruch:

“rainen no kono hi mo issho ni waratteiyoh” heißt soviel wie “Lass uns heute in einem Jahr zusammen lachen”.

Wenn sich da mal keine Vorfreude einstellt. Mehr Vokabeln findet ihr hier im SZMagazin auf Instagram.
SZMagazin - Instagram

Glück kommt selten allein
Das ist der Titel eines Bestsellers von Eckhard von Hirschhausen. Ich habe daraus wirklich etwas gelernt - nämlich, dass es gar nicht darum geht, permanent wie ein Honigkuchenpferd durch die Welt zu gehen (hätten das unsere Vorfahren gemacht, wären sie vom Säbelzahntiger gefressen worden, so Hirschhausen). Vielmehr ginge es darum, die Momente wahrzunehmen, in denen wir Glück spüren, diese wertzuschätzen und zufrieden zu sein. Für die Seele ist das viel gesünder, als die Jagd nach Glücksmomenten. Aber lasst Euch das doch mal vom Autor selbst erklären:
zum Video

Lieder über’s Glück
Und zum Abschluss eine nicht ganz nicht ernstgemeinte Sammlung von Musik zum Thema Glück (gehabt). Gegen schlechte Stimmung ist hier sicher was dabei. Ob es glücklich macht, könnt ihr dann ja selber mal nachspüren.
Die Schwarzwälder Kirschtorten “Glück gehabt”
Berge “Glück”
Pharell Williams “Happy”
LEA und Max Raabe “Guten Tag, liebes Glück”
PUR “Geweint vor Glück”
Alexa Feser “Glück”

Wir sind sehr glücklich, dass wir diese Ausgabe für euch zusammenstellen durften und wünschen euch eine Woche mit einer Vielzahl an kleinen und großen glücklichen Momenten.

Euer angstfrei.news Team

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Kleine Erinnerung
Wir freuen uns sehr, wenn ihr dieses neue Format mit einem Extra-Feedback bedenkt, nur so können wir lernen. Vielen Dank!

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