angstfrei.news Feed abonnieren Teilen auf Facebook Teilen auf Twitter Teilen auf WhatsApp Teilen auf Xing Teilen auf Linkedin
« »

Montag, 17. August 2020 | 8 Uhr

Wolfgang

Liebe angstfrei-Leser*innen

in diese weiterhin schwül-volatile Sommerwoche möchten wir Euch mit einer dicken Portion Vertrauen und Freude schicken. Am Wochenende habe ich etliche Watt auf Suche nach relevanten Neuigkeiten und verlässlichen Trends über Corona COVID-19 versurft. Aus transozeanischer Ferne – meiner kolumbianischen Quarantäne – wie auch aus Nähe – Telefonaten mit unseren Kindern in Deutschland: Das Bild bleibt lückenhaft und widersprüchlich, wirft Fragen auf. Aber ist das nicht ein Webmuster von Corona? Immerhin, wir versuchen unser Bestes und vielleicht verhelfen „Mutkasper und Angstkrokodil“ über „Ablösung“ zu schärferer Auflösung.

Einen möglichst klarsichtigen und trittfesten Start in den Montag und die Woche wünschen Euch Wolfgang und das gesamte angstfrei.news-Team.

Übrigens nehmen wir unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine. Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com.

Die gute Nachricht des Tages

Gender-Politik: Schub für Frauenrechte und systemische Gleichstellung
Die Corona-Krise hatte einmal wieder und erneut die fragile Rolle von Frauen in unserer Gesellschaft sichtbar gemacht. Als der Schulunterricht zum Erliegen kam, waren es hauptsächlich Frauen, die in den Familien für Home-Schooling sorgten. Von Emanzipation und Veränderung des Rollenverständnisses von Frau und Mann sind wir weit entfernt, ob in Deutschland oder sonstwo. Wir leben weiterhin in einer systemisch zementierten Männer-dominierten Welt.

Diesem Dauerbrenner widmet der Hanser Verlag eine Trilogie. Joni Saegers „Frauenatlas“ belegt mit 164 Infografiken, basiert auf aktueller Forschung, die eklatante Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. „Doppelt so viele Frauen wie Männer können nicht lesen. An dem Verhältnis hat sich über 20 Jahre lang nichts verändert. In Deutschland verdienen Frauen nur 79 Prozent von dem, was Männer bekommen. Sie leisten 4,4 Stunden unbezahlte Haushaltsarbeit pro Tag, Männer 2,7 Stunden.“

In „Das weibliche Kapital“ zeigt Linda Scott an empirischen Fallbeispielen: Frauen sind innovativ und kreativ bei der Armutsbekämpfung. Sie seien „der aussichtsreichste Schlüssel, die fortwährende Ungleichheit zwischen Arm und Reich“ endlich auszuräumen.

In „Testosteron – Warum ein Hormon nicht als Ausrede taugt“ räumen Rebecca Jordan-Young und Katrina Karkazis mit Halbwahrheiten rund um das Männerhormon auf. Es nähre einen falschen Männlichkeitsmythos, habe Gewalt und Kriege gefördert, sei Basis von „Sexismus, Rassismus und Klassismus“.

Für das Vorantreiben der Gender-Politik war Corona ein Segen, werden dereinst Historiker möglicherweise urteilen.
→ Hanser

Nachrichten Update

Zweite Welle?!
Seit Wochen diskutieren Politik, Wirtschaft, Öffentlichkeit die Gefahren einer zweiten Welle. Der Direktor des angesehenen Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts HWWI, Professor Dr. Henning Völpel, macht in XING drei Ansagen dazu:

  • Die Infektionszahlen sollten uns wachsam werden lassen.
  • Die zweite Welle träfe uns in einer Phase mehrfacher Erschöpfung.
  • Doch die Politik hat Zeit vertrödelt und präsentiert inkonsistente Maßnahmen.

HWWI Essenz: „Ein neuer Lockdown wäre wohl kaum noch mal möglich. Wir müssen akzeptieren, dass das Virus Unsicherheiten für die Wirtschaft bringt – und zwar dauerhaft.“

Zu den Gefahren einer zweiten Welle verweist das Robert Koch Institut RKI auf eine signifikante Zunahme der Infektionszahlen ebenso wie Vermehrung dezidierter Infektions-Hotspots, u.a. Berlin-Mitte.

Konkreter wird ein aktueller Kommentar im Deutschlandfunk: „Wenn wir die zweite Infektionswelle bremsen wollen, müssen wir die Zahl der Neuinfektionen pro Tag wieder unter tausend drücken – und zwar bevor im Herbst die Grippesaison beginnt.“

Unterdessen hat die Weltgesundheitsorganisation am Wochenende einen neuen Rekord gemeldet. Innerhalb von 24 Stunden sind die Infektionszahlen weltweit um fast 300.000 Fälle gestiegen. Mit insgesamt über 21 Millionen Infektionen seit Ausbruch der Seuche sowie 756.000 Toten.
→ XING
→ Focus
→ DLF
→ Tagesschau

Schwedenstrategie: Wirtschaftlich günstig – menschlich tödlich
Wenn deutsche Corona-Gegner eine Lockerung der Maßnahmen verlangen, verweisen sie gerne auf Schweden. Das nordische Land geht bisher ohne Lockdown und Mundschutzpflicht durch die Pandemie. Wirtschaftlich zahlt sich das aus. Das Zehn-Millionen-Land beklagt geringere Wirtschaftseinbrüche als Länder mit akzentuierter Eindämmungspolitik. Allerdings „auf die Einwohnerzahl gerechnet starben bis heute etwa fünfmal so viele Infizierte wie in Deutschland oder Dänemark“, rechnet der Berliner „Tagesspiegel“ vor. Auch die Gesamtzahl der Infektionen liege um ein Vielfaches höher.
→ Tagesspiegel

Forscher: Coronaviren sind Verwandlungskünstler
Forscher tappen über die Herkunft des Coronavirus SARS-CoV-2 immer noch im Dunkeln. Aber der Verdacht erhärtet sich, dass es von Fledermäusen auf den Menschen übertragen wurde. Eine Erbgutanalyse erbrachte, dass diese Art von Viren mit hohem Tempo ihre DNA verändern kann. Forscher der Pennsylvania State University fassten ihre Analyse so zusammen:

"Es ist sehr wahrscheinlich, dass es zahlreiche andere Viruslinien gibt, die still und leise in Fledermäusen kursieren – und von denen niemand etwas weiß, weil niemand sie bisher untersucht hat. Potenziell alle von ihnen könnten die Fähigkeit haben, menschliche Zellen zu infizieren."

Erforderlich sei internationale Zusammenarbeit und ein weltweites Überwachungssystem, das ungewöhnliche Häufungen wie jene von Lungenentzündungen in Wuhan im Dezember 2019 identifizieren könne.
→ Wwb.de

Das große Chaos nach der großen Pause
Schulstart nach Monaten Corona-Krise in Deutschland. „Süddeutsche“ und „Steingarts Morning Briefing“ versuchen Licht ins Chaos unterschiedlichster Regelungen zu bringen. Einige Schulen mussten sofort wieder schließen. Insgesamt hat Corona viele Defizite unseres Schulsystems beleuchtet. Besonders auch im von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen Handling der Krise und je nach Parteicouleur unterschiedlichsten Vorgaben. Bildungsföderalismus ist mal wieder auf enge Grenzen gestoßen.
→ SZ
→ Morning Briefing

Home Office Praxis: Stadtleben menschlich kälter oder wärmer?
Corona ist ein machtvoller Zukunftsbeschleuniger. Das bis Anfang des Jahres von vielen ungeliebte Home Office ist für viele mittlerweile so normal wie auch bequem, dass viele nicht mehr ins Büro zurück wollen. Unternehmen sogar Büroflächen auflassen, um die hohen Mieten dafür einzusparen. Während Gewinne und Aktien der Tech Giganten als Folge erdrutschartiger Zunahme virtueller Kommunikation durch die Decke gehen. Was passiert mit den Bürotürmen in unseren Städten? Was mit Kaufhäusern, Einkaufszentren, Shopping Malls, wenn Menschen immer mehr zu Hause bleiben und alle notwendigen Konsumgüter online bestellen? Amazon wirbt zunehmende Leerstände in den USA als Lagerräume und Logistikzentren an. Und: Wozu brauchen Menschen denn überhaupt noch Autos, wenn sie viel mehr Zeit daheim verbringen? Ohne hektischen Straßenlärm und sterile Glastürme von Großunternehmen – was ist die Zukunft unserer Städte und des Städtebaus? Werden unsere Metropolen humaner – oder infolge weniger Interaktion menschlich kälter?
→ XING

Zahnarzttermine lieber aufschieben!
Die Rolle von Aerosolen als Infektionstreiber ist weiterhin ungeklärt. Besonders bei Zahnbehandlungen können Keime intensiv verbreitet werden. Deshalb empfiehlt jetzt auch die Weltgesundheitsorganisation WHO: Außer bei Notfällen alle Zahnbehandlungen lieber aufschieben!
→ Business Insider

Masken-Fiasko
Erst zu wenig, dann eine Schwemme: 50 Milliarden Masken, Hersteller klagen. 400 Millionen Euro Schulden.
→ WELT

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 224.014 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 17.08.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 561 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 14.568.432 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 4.248 Personen mehr als gestern Früh. Davon 202.900 in Deutschland (Stand: 17.08.2020 07:41 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipps des Tages

Lernen aus Spanischer Grippe?
Die von 1918 bis 1920 anhaltende Pandemie forderte 50 Millionen Tote – ca. 60mal mehr als bisher COVID-19 Verstorbene und ein Mehrfaches an Opfern des Ersten Weltkriegs. Dennoch geriet dieser Seuchenkiller in kürzester Zeit völlig in Vergessenheit. In einem auch auf Englisch leicht folgbaren Artikel geht der „Scientific American“ den Gründen nach. Und fragt: Was sind die Lektionen dieses Seuchen-GAUs vor 100 Jahren? Werden wir innerhalb weniger Jahre auch die jetzige Pandemie so rasant und krass verdrängt haben? Wissen und Bildung helfen. Derweil US-Präsident Trump über die Spanische Grippe Unsinn verbreitet und u.a. den Ersten Weltkrieg mit dem Zweiten verwechselt.
→ Scientific American
→ Business Insider

Für unser Sicherheit – Nieder mit den Mauern!

Der Technologie-Experte Richard Danzig erinnert daran: In einer vermehrt engmaschig vernetzten Welt sind global in Windeseile sich ausbreitende Krankheitskeime nicht das einzige Risiko. Stromnetze, Flugsicherungssysteme, Banken, Atomkraftwerke sind anfällig für Elektronen und Cyberangriffe aus den entferntesten Winkeln der Welt. Nationalismen und Mauern können das Problem nicht lösen – nur internationale Fürsorge und Vereinbarungen.

→ IPG

Sind wir hysterisch?
Die Nachdenkseiten sind ein Leitmedium für Andersdenkende. Deren Auffassungen gehören zum demokratischen Vielfaltskanon. Auszüge aus einem aktuellen Beitrag, gekennzeichnet als „sehr subjektiver Kommentar von Jens Berger“:

„Ich kann die ganzen Meldungen zu Corona langsam nicht mehr hören. Von Tag zu Tag nimmt die Debatte groteskere Züge an und von Tag zu Tag werden die Gräben zwischen den Lagern tiefer … Viele Mitmenschen haben Angst. Angst vor dem Virus und neuerdings auch Angst vor den Menschen, die sich der hysterischen Stimmung nicht unterwerfen und versuchen, so viel „Normalität“ wie möglich zu bewahren. Menschen, die „trotz Corona“ mit Freunden ein Bier trinken oder an heißen Tagen in Badeseen ohne Maske und ohne Mindestabstand Abkühlung suchen. Wer gar gegen die Maßnahmen auf die Straße geht, gilt als „Covidiot“, als Wirrkopf und Gefährder des gesellschaftlichen Konsenses … Das ist es, was mir Angst macht, und nicht die Bürger, die aus welchen Gründen auch immer, auf die Straße gehen …“

→ Nachdenkseiten

360° - Von Mensch zu Mensch

Der unbehauste Papagei

von Wolfgang

„Bleib zuhaus und nähr‘ dich redlich“? Wer auf Wanderschaft geht, erweitert seine Grenzen. Verlockend! Doch auf wieviel Heimat können wir verzichten? Wie austauschbar ist sie?

Daheim an der Küste war es schon eine Art Papagei:

Das Flüchtlingskind.

Das eher nicht aufs Gymnasium gehörte.

Dafür aber früh von der Welt träumte.

Dieser Papagei wollte nicht nur flattern.

Er wollte richtig fliegen.

Aus der Gräue dieser angepassten Welt.

Wo alles so unglaublich schrecklich quadratisch war.

So entwand er sich dem behütenden Griff seines Zuhauses.

Er flog und flog und flog – über die weiten Meere.

Bis nach Südamerika, das war so bunt wie sein Gefieder.

Hier bin ich Papagei, freute er sich, hier darf ich’s sein.

Doch die Papageien da drüben waren anders.

Sie krächzten anders, auch ihre Farben waren so anders.

Zwar mit Neugier am Exoten aus unbekannter Ferne.

Doch so richtig heimisch konnte er sich auch hier nicht fühlen.

So lebte er mit ihnen und bald fand er heraus.

Auch hier war alles quadratisch, nur anders quadratisch.

Und die Quadrate aus der Heimat fehlten ihm mitunter sehr.

Aber was waren das für Quadrate, wo waren die Unterschiede?

In Maßeinheiten: Zentimeter oder Fuß, Ellen oder Indianerschrittmaß?

Als Naturgefüge: Eichen- oder Bambusfasern, Tulpen- oder Orchideenblüten?

Am Himmelszelt: Nordlichter oder äquatorialen Mondrhythmen?

In den Seelen: ganzheitlich oder individualistisch?

Irgendwann machte sich unser Papagei auf den weiten Rückflug.

Die alte Heimat war ihm fremd geworden, rasch vermisste er die neue.

Die Fragen aber blieben und so blieb er Flüchtling zwischen den Welten.

Aber immerhin, ein Papagei war er geblieben, diesem blieb er treu.

Von Wolfgang in KA, Aug. 2020
→ DKF/KA

daz - die angst zeitschrift

360° - Im Gespräch

Mutkasper und Angstkrokodil über ABLÖSUNG

von Wolfgang

Wir Menschen führen ständig innere Zwiegespräche. Das Ich, das sich entfalten will, wird vom inneren Zensor in Schach gehalten. Die Figuren Mutkasper und Angst(macher)krokodil kehren diesen inneren Disput nach außen. In der gleichnamigen Serie spielen wir typische Situationen durch. Sie mögen dazu anregen, angst- und konfliktbesetzte Situationen in Gestalt dieser beiden Figuren zu inszenieren. Handpuppen aus dem Kasperletheater oder Fingerpuppen machen die Kontroverse gegenständlicher. Das Spiel hält Überraschungen bereit. Bei einem Probelauf griff der heutige Schwiegersohn des Autors nach dem Mutkasper und hielt um die Hand seiner Tochter an. Viel Spaß beim Inszenieren eigener Situationen, wünscht Wolfgang.

Angst-Krokodil: Du willst dich tatsächlich gegen deinen Vater stellen?

Mut-Kasper: Ja, ich mag diesen Beruf nicht. Den noch 30 Jahre zu ertragen. Das ruiniert mein Leben.

Angst-K: Was ist denn daran so schlimm, Versicherungen zu verkaufen. Braucht doch jeder. Krisenfest.

Mut-K: Eben. Stinklangweilig. Da kann ich mich ja gleich ins Mausoleum legen.

Angst-K: Aber dein alter Herr hat die Firma doch aufgebaut. Du bist sein Nachfolger. Der stirbt vor Gram.

Mut-K: Schlimm. Aber es geht um mein eigenes Leben. Soll ich sein Leben führen?

Angst-K: Es war kein schlechtes für dich. Du bist im Wohlstand aufgewachsen. Hast mehr Privilegien und Freiheiten gehabt als andere.

Mut-K: Vielleicht. Aber ist das nicht Bestechung, Korruption? Bin ich nicht gekauft worden? So wie die Mafia ihre Söldner kauft?

Angst-K: Das nennt sich ehrwürdige Familientradition, mein Lieber. In Indien würde deine Familie dir sogar deine Frau suchen. Willst du mit jahrtausendlanger Geschichte brechen. Schäm dich!

Mut-K: Schäm du dich dafür, dass du so ein Ewiggestriger bist. Die Zeiten heute sind andere. Ich bin sicher, dass Vater versteht, wenn ich mich ihm erkläre.

Angst-K: Was wenn er dir jegliche Unterstützung entzieht. Wärest du denn bereit, ganz ohne Familie weiterzuleben?

Mut-K: Ich weiß nur, dass ich mich saumiserabel fühle mit dieser verdammten Familienverantwortung. Dass ich weder die Motivation noch das Talent verspüre, in Versicherungen zu machen. Ich will Romane schreiben. Nur in und mit meinen Geschichten fühle ich mich wohl.

Angst-K: Wie viele davon hat der Herr Schriftsteller denn bereits verkauft?

Mut-K: Ist doch wurscht! Für die Kunst muss man Opfer bringen, notfalls hungern. Sie ist die Avantgarde, die Vordenkerin der Gesellschaft. Dafür gibt’s keine Versicherung?

Angst-K: Siehste, als Makler könntest du so eine Vordenker-Versicherung und Risikoabsicherungen bei Kreativ-Abstürzen erfinden. So bürokratisch ist der Job doch gar nicht. Ich glaube, du bist zu engstirnig. Und so was will ein Schreiberling sein.

Mut-K: Das sind doch alles Kompromisse. Ganz faule. Hör endlich auf, mich von meiner Kunst abzubringen. Morgen spreche ich mit Vater!

Angst-K: Das wird er aber gar nicht mögen. Da hat er doch den Großevent mit allen Agenturen. Er hält den Hauptvortrag und fiebert dem seit Tagen entgegen. Danach der Empfang in der Kammer mit dem Herrn Präsidenten. Mit anschließendem Ball, geht bis spät in die Nacht.

Mut-K: Ich kann nicht länger damit hinterm Berg halten. Soll ich mich morgen denn schon wieder diesen spießigen Smoking zwängen?

Angst-K: Ich fürchte, du musst in den sauren Apfel beißen. Wie steht denn sonst dein Vater vor Kunden, Kollegen, der Versicherungs- und Finanzwelt da? Du blamierst ihn doch.

Mut-K: Oh, wie ich dich hasse, dich immer widersprechendes Höllenwesen. Dir Ungeheuer werde ich’s zeigen. Ich schnappe mir Vater gleich morgen zum Frühstück. Morgenstund hat Gold im Mund, sagen die alten Dichterkollegen. Und die wissen, wo’s langgeht.

→ Netzwerk Gemeinsinn

Dies & Das

Hart am Abgrund vorbei?
Deutschland gilt international als besonnenes Vorbild in der Corona-Eindämmung. Die Spiegelbuch-Ankündigung „LOCKDOWN. Wie Deutschland in der Corona-Krise knapp der Katastrophe entkam“ lässt aufhorchen. Was sind die Facts, was ist sensationsgetrieben?
→ DVA

Wiederentdeckte Demokratie
Die Jugend ist politischer als viele denken. Mit Greta Thunberg haben Millionen junger Menschen die Demokratie und ihre Mitgestaltungsmöglichkeiten neuentdeckt. Der Wochenschau-Verlag untersucht Motivationen, Chancen und Potenziale sowie Probleme und Herausforderungen für die Demokratie.
→ Wochenschau-Verlag

Leicht wie Sommer-Spritz
Lesestoff in der Sommerfrische muss so unbeschwert wie ein „Spritz“ heruntergehen. Ein saisonales Angebot aus der Penguin-Reihe, das uns gedanklich in beliebte Urlaubsregionen führt. Jette Martens „Gut Schwansee – Deine Liebe in meinem Herzen“ spielt auf einem Gestüt an der Ostsee. „Küsse im Aprikosenhain“ von Persephone Haasis nimmt uns in die Lavendelduft-geschwängerte Provence. Valentina Cebenis „Orangengarten“ liegt in der Hitze einer sizilianischen Insel.
→ Randomhouse

Das war’s! Vielleicht haben sich bis hierin einige der aufgeworfenen Fragezeichen aufgelöst, möglicherweise in Ausrufezeichen verwandelt, eventuell sind neue aufgetaucht. In den nächsten vier Tagen bemüht sich das angstfrei.news-Team, wie gewohnt, um weitere Klarsicht durch ein ziemlich vertracktes Thema!

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.