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Montag, 6. April 2020 | 8 Uhr

Anne
Yvonne

Stellt Ihr Euch gerade auch so viele Fragen und habt keine Antworten?

Wie geht es weiter? Wie kann ich mein Umfeld schützen, ohne mich isoliert zu fühlen? Was wird die Zukunft bringen? Dann seid Ihr nicht allein damit. Wir haben, wie jeden Tag, Nachrichten für Euch zusammengestellt, aber auch Tipps und persönliche Gedanken, die wir mit Euch teilen möchten. Lasst uns zusammen gut in eine neue Woche starten. Das Wetter ist auf Sonne eingestellt. Wir wollen Sonne in Eure Herzen pflanzen.

Anne & Yvonne

Und noch ein paar Dinge, die ihr schon an dieser Stelle kennt: Abonniert doch den RSS-Feed für diese Seite und gebt uns Rückmeldung, ob es bei Euch klappt. Wie immer freuen wir uns über Ideen, Anmerkungen und auch Wünsche im Feedbackformular.

Euer Team von angstfrei.news

Die gute Nachricht des Tages

Hilfe für Italien - ein Zeichen der Solidarität in Europa und der Welt

Auch Norwegen schickt Hilfe nach Italien, so Norwegens Gesundheitsminister Bent Hoie: „Wir haben die Infektion in Norwegen unter Kontrolle, während Italien auf dem Höhepunkt der Krise steht. Dies ist der richtige Moment, einem Land zu helfen, das vor riesigen Herausforderungen steht.“ 

Aus diesem Grund reist ein 25-köpfiges Team aus freiwilligen Ärzten und Helfern in die Lombardei. „Solidarität in Europa ist nicht nur eine theoretische Übung“, sagte Außenministerin Ine Eriksen Soreide. „Jetzt können wir zeigen, wie sie in der Praxis funktioniert.“ 

Schon am 27.3. verkündete das Auswärtige Amt, dass Deutschland Italien unterstützt und Schwerstkranke aus Italien und Frankreich aufnimmt. Vorgestern ist ein zweites Bundeswehrflugzeug mit sechs Erkrankten in Köln gelandet.  Auch aus China kam schon Ende März Hilfe in Form von Material und einem Expertenteam. Ebenso unterstützen die NGO´s - Ärzte ohne Grenzen unterstützt mit einem Team von 40 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in der Lombardei Krankenhäuser, aber auch Hausarztpraxen und Pflegeheime.

Focus online
Ärzte ohne Grenzen  

Update: Wichtige Entwicklungen seit gestern Abend

Luxemburg wird aktiv in der Flüchtlingshilfe
Die Aufnahme von Kindern aus griechischen Flüchtlingslagern kommt nicht voran. Nach einem Monat Verhandlungen sieht es jetzt allerdings so aus, als könne Luxemburg in der kommenden Woche, vielleicht sogar schon morgen, ein Dutzend Minderjährige aufnehmen. Ein Flugzeug stehe bereit, ebenso eine Unterkunft im Norden Luxemburgs - in Absprache mit der Caritas, sagte Asselborn. Acht Staaten, darunter die Bundesregierung, hatten Zusagen gemacht. Nach Ansicht von Gerald Knaus geht es für Europa nun darum, eine humanitäre Katastrophe auf den griechischen Inseln zu vermeiden. Auf Lesbos gebe es insgesamt nur sechs Intensivbetten, zumal in einem Lager auf dem Festland bei einer ersten Person eine Infektion mit Covid-19 nachgewiesen wurde.
Tagesschau

Irlands Regierungschef arbeitet in Corona-Krise wieder als Arzt
Der amtierende Regierungschef Irlands, Leo Varadkar, hat sich wieder als Arzt registriert. Er wolle nunmehr mindestens einen Tag in der Woche in seinem erlernten Beruf arbeiten, um im Kampf gegen das Coronavirus zu helfen. "Er wollte wenigstens einen kleinen Beitrag leisten", sagte ein Regierungssprecher der Zeitung "Independent".
ZDF

Ansprache der Queen
Wie gestern schon angekündigt wurde, wandte sich am Abend die Queen an das britische Volk, dem sie Mut zusprach, und bat um Durchhaltevermögen. Diese Ansprache erinnerte sie an ihre allererste im Jahre 1940, die sie damals zu Kriegszeiten als Kind an andere Kinder richtete. Aber

"Dieses Mal schließen wir uns mit allen Nationen der Welt zu einem gemeinsamen Unterfangen zusammen, bei dem wir die großen Fortschritte der Wissenschaft und unser instinktives Mitgefühl nutzen, um zu heilen."

Sie hoffe, "dass die Eigenschaften der Selbstdisziplin, der stillen, gutmütigen Entschlossenheit und des Mitgefühls dieses Land noch immer auszeichnen", sagte die 93-jährige Monarchin, wohl in Anspielung auf die Entbehrungen des Zweiten Weltkriegs. "Und die nach uns kommen werden sagen, dass die Briten dieser Generation so stark waren wie jeher.", so der Spiegel. Nach Angaben der Britischen Nachrichtenagentur PA, galten beim Dreh auf Schloss Windsor  strenge Sicherheitsmaßnahmen, da die Queen und ihr Mann Prinz Philip aufgrund von Vorerkrankungen und des Hohen Alters zur Risikogruppe zählen.
Der Spiegel

Abiturprüfungen in NRW wieder ungewiss 
Nach Angaben der Schulministerin Yvonne Gebauer, besteht nun doch die Möglichkeit, dass die Abiturprüfungen abgesagt werden, falls die Schulschließungen in NRW auch nach Ostern weiter aufrecht gehalten werden. Zuvor hatten sich die Länder in einer Telefonkonferenz der Kultusminister*innen am 25.3. darauf geeinigt, dass die Prüfungen stattfinden, unter Einhaltung des Infektionsschutzgesetzes.  Nur Schleswig-Holstein hatte zuvor eine Absage in Betracht gezogen. Auch von Schleswig-Holstein wurde, wie jetzt von NRW, in Erwägung gezogen die Abiturnote aus den bereits vorhandenen Noten zu ermitteln, da eine noch weitere Verschiebung in den Sommer keine Option sei. “Die Abiturienten haben ja zwei Drittel der Leistung bereits erbracht”, sagte die Schulministerin. “Ähnlich könnte man auch bei der Ermittlung der Noten bei den mittleren Abschlüssen vorgehen.” Außerdem muss damit gerechnet werden, das Lehrer die zur Risikogruppe zählen, also vor allem älteres Lehrpersonal, zum eigenen Schutz erstmal nicht unterrichten werden. “Pädagogen, die älter als 60 sind, wurden vor den Ferien vorsichtshalber schon nicht bei der Notbetreuung eingesetzt”, sagte die FDP-Politikerin. 
Merkur

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 91.714 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 5.4.2020, 00:00 Uhr RKI), das sind 5.936 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum, diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. Und warum gibt es hier nicht mehr davon?  Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 261.132 Menschen sind weltweit wieder genesen (Stand 23:27 Uhr). Das sind weltweit 4635 Menschen mehr als gestern Abend. In Deutschland sind es insgesamt 28.700 Menschen.

Tipps des Tages

Plagt Euch die Langeweile?
Die Kinder müssen mal vor die Tür, aber Spazieren gehen ist langweilig und die Spielplätze sind bekanntermaßen gesperrt. Regenbogenbilder haben wir mehrfach gesucht und gefunden, die Freude war groß. Also heute vielleicht mal eine Schnitzeljagd? Dabei entdeckt man die Umgebung und eigene Stadt ganz neu. Mit frischem Blick für kleine Details kann man auch in Corona Zeiten diesen ganzen Neuentdeckungen viel Freude abgewinnen. Eine von vielen Apps ist Actionbound. Macht übrigens auch ohne Kinder Spaß. 
Actionbound

Zu Hause Gemüse anbauen
Wusstet Ihr, dass Ihr Gemüse auch in der Küche anbauen könnt? Radieschen zum Beispiel. Dafür braucht Ihr nicht mal einen Blumentopf. Eine aufgeschnittene Milchpackung zum kleinen Blumenkasten umfunktionieren, ein bisschen Erde rein und los geht´s. Beim Heranwachsen könnt ihr förmlich zusehen. In nur 3 Tagen strecken die Stängel ihre Köpfe gen Sonnenlicht und in ungefähr 4 Wochen könnt ihr ernten. Es macht Spaß, probiert es mal aus. Meine habe ich (Yvonne) Ende März ausgesät und freue mich jeden Tag darüber.
Stadt-Garten24

Von Mensch zu Mensch

Akzeptanz

Wir müssen, wohl oder übel lernen die derzeitige Situation zu akzeptieren. Sie wird uns noch ein wenig länger begleiten, diese Pandemie. Doch die Unwissenheit, wie genau es nach Ostern weitergeht und wie Corona unser bekanntes Leben verändern wird, macht dies schwierig. Wie so oft ist es leichter gesagt, als umgesetzt, da wir alle, zumindest gefühlt, Teil eine Experiments sind. Mir hat dieses Video von Mai Thi Nguyen-Kim sehr geholfen, die Hintergründe zu verstehen. 

Ich frage mich, wie ich diese Akzeptanz erlernen kann. Bitte möglichst schnell wenns geht, ich bin dieser Tage etwas ungeduldig! Schreibe ich und lausche in die Stille der Stadt. Zu Anfang war dies das Seltsamste. Ich wohne in Köln, hier ist es immer laut, voll und wuselig. Jetzt ist es so ruhig, wie ich es nur vom Neujahrsmorgen kenne. Doch man gewöhnt sich dran. Ich fange an es zu genießen. 

Bei dem herrlichen Wetter waren gestern viele Menschen in den Parks spazieren, ich auch. Und dennoch war es ganz ruhig dort. Alle gingen achtsam und hielten Abstand. Mir scheint,  als zwinge uns dieses Abstandhalten dazu, viel bewusster im Moment zu sein, bewusster seine Mitmenschen wahrzunehmen. Es macht ein Hetzen unmöglich. An deren Stelle rückt Ruhe und Freundlichkeit. Eine Freundlichkeit die, so schien es mir, von Herzen kommt und nicht aufgesetzt ist. Vielleicht bin ich, sind wir, in Sachen Akzeptanz doch schon einen Schritt weiter. 

Auch der Tanz durch den Supermarkt fällt leichter, wo es doch schwieriger ist, Abstand zu halten. Und kommt man doch mal aus dem Takt, vergisst die Schrittfolge, wer darf zuerst zur Butter? So ergeben sich immer wieder nette, freundliche Momente und Gespräche. 

Und so merke ich im Laufe dieses Textes, der einen anderen Weg eingeschlagen hat, als ursprünglich gedacht. Ich habe mehr Akzeptanz und Geduld erlernt in den letzten Tagen, als mir bewusst war.

Ich hoffe Euch geht es ähnlich. Eure Anne

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Was mir Halt gibt
„Die Theater, Museen, Galerien und Kinos sind geschlossen. Aber wie geht es den Menschen, die dort sonst täglich arbeiten“? Was mir Halt gibt, ist eine Reihe von Deutschlandfunk Kultur, in der Kulturschaffende gefragt werden, was sie in Zeiten des erzwungenen Stillstands tröstet.
Deutschlandfunk Kultur

Ein Zeichen gegen die Dunkelheit
In Europa wird geklatscht und es werden Regenbögen gemalt, in Indien zünden die Menschen, einem Aufruf ihres Präsidenten folgend, abends eine Kerze an, oder stehen mit Leuchten oder ihren Handy Taschenlampen auf Balkonen und an Fenstern. Was anscheinend in dieser Krise alle verbindet ist der Wunsch, Solidarität und Gemeinschaftsgefühl zu stärken, überall auf der Welt.
ZDF

Wir melden uns heute Abend wieder mit Neuigkeiten. Bis dahin habt einen schönen Tag, einen guten Start in die Woche und denkt doch beim Einkaufen mal an Eure Nachbarn. Sie freuen sich sicherlich, wenn Ihr sie mit einem Osterkörbchen oder ein paar Blumen überrascht. Natürlich Kontaktlos.

Ideen, Anmerkungen, Wünsche? Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

(Und: hört auf zu googeln – das machen wir für Euch.)

Quellen
Tagesschau (liveblog) | Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Tagesschau | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.