Mut | 24. Oktober 2020
Liebe Leser*innen,
wart ihr heute schon mutig? Nein?! Ich meine hier keinen Superheld*innen-Mut oder dergleichen, ich meine den ganz normalen alltäglichen Mut. Wenn man mal überlegt, was dies überhaupt ist, dann habe ich für mich folgende Definition gefunden: Mut ist, wenn man sich den Herausforderungen und Unwägbarkeiten des Lebens stellt. Dies ist, wie gesagt, nur meine persönliche Definition und nicht universell oder gar sprachwissenschaftlich korrekt. Aber per meiner Definition war doch schon das Aufstehen aus dem Bett am heutigen Morgen mutig, denn wer weiß schon was der Tag so mit sich bringt.
Und auch wir legen in dieser Ausgabe den Fokus weniger auf Superheld*innen, sondern mehr auf den Mut, den wir im Alltag und Leben so aufbringen müssen. Neben den Nachrichten könnt ihr in der Rubrik von Mensch zu Mensch unsere persönlichen, Mut machenden Geschichten aus unserem Alltags- und Gefühlsleben nachlesen. Tipps bleiben natürlich auch nicht auf der Strecke und vielleicht finden wir dadurch gemeinsam, am Ende der Ausgabe, heraus, dass Mut doch immer ein wenig mit Superheld*innen zu tun hat, mit den Superheld*innen in uns. Weil wir uns den Unwägbarkeiten des Lebens ganz ohne Pseudonym und Cape entgegenstellen, nur die Maske haben wir vorübergehend angezogen.
Eine schöne, mutige letzte Oktoberwoche wünscht euch Anne und das ganze Team der angstfrei.news
Ganz wichtig: Was meint ihr zum neuen Konzept und zu dieser Ausgabe? Bitte gebt uns ein kurzes Feedback - das wäre hilfreich und sehr nett.
Übrigens nehmen wir unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine. Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com.
Die guten Nachrichten der Woche vom 24. - 30. Oktober 2020
Vielversprechendes Medikament gegen Corona
Laut einer aktuellen Studie haben Forscher*innen ein enzymartiges Medikament entwickelt, das schwere Covid-19 Erkrankungsverläufe verhindern kann. Es basiert auf dem Wissen, dass ein bestimmter Rezeptor - der ACE-2-Rezeptor - im Zuge einer Corona-Infektion eine Hauptursache für einen schweren Krankheitsverlauf ist, da dessen Rückgang das Eindringen des Virus' in den Körper erleichtert. Das enzymartige Präparat, das die Forscher entwickelten, kann diesen Rezeptor stärken und so einen schweren Krankheitsverlauf verhindern. In einer Studie mit insgesamt 200 Infizierten in sechs Ländern zeigt erste Wirkung. Ein Fallbericht in der renommierten Zeitschrift The Lancet bekräftigt außerdem die Zuversicht auf ein spezifisches Medikament gegen eine Coronaerkrankung.
→ SPEKTRUM
Corona-App funktioniert in mehr Ländern
Die Corona-Warn-App ist eines der effektiven Mittel zur Nachverfolgung und damit Kontrolle von Corona-Erkrankungen. Seit Anfang letzter Woche gilt das nicht mehr nur in Deutschland, sondern auch in Italien und Irland. Weitere europäische Länder werden in den kommenden Wochen folgen. Insgesamt 16 nationale Apps sollen bis Jahresende verbunden werden. Daten sollen dann über den EU-Datenabgleichsdienst ausgetauscht werden. Dies schone das Datenvolumen und sichere den Datenschutz, so die EU-Kommission.
In Deutschland seien mittlerweile, laut eines Regierungssprechers, 148 von 165 Testlaboren an die App angeschlossen. Die Corona-Warn-App kann auch zur Übermittlung von Testergebnissen genutzt werden.
→ SPIEGEL
→ Information zur Warn-App
Schwarzbrot: “Das große Suchen” - Arzneimittelversorgung
In dieser Rubrik möchten wir etwas tiefer in die Nachrichtenlage der Woche einsteigen. Mal eher hintergründig, mal eher serviceorientiert recherchieren wir für euch selbst, statt nur Nachrichten auszuwählen und in eine angstfreie Sprache zu übersetzen. Wir hoffen es mundet euch.
Diese Woche servieren wir ein Gespräch mit Cynthia Milz, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) über die Verfügbarkeit von Psychopharmaka und anderen Medikamenten während der Pandemie. In Kulmbach, Bayern, leitet sie selbst eine Apotheke. Guten Appetit!
angstfrei.news: Frau Milz, wo kommen Ihre Medikamente her?
Milz: Im Normalfall beziehe ich meine Medikamente von zwei Großhändlern, die meine Apotheke vier bis fünf Mal am Tag beliefern. Deshalb können Patienten, die morgens das gewünschte Präparat nicht bekommen haben, nachmittags ihr Rezept einlösen. Mein Warenlager passt natürlich auch sehr zu meinen Stammkunden, sodass hier ein Puffer besteht. Das ganze System läuft zu großen Teilen automatisiert ab: Die Medikamente, die ich ausgebe, werden normalerweise direkt nachbestellt und geliefert. Wenn der eine Großhändler nicht liefern kann, dann fragen wir den anderen.
angstfrei.news: Und wenn dieser den Wirkstoff auch nicht mehr liefern kann?
Milz: Dann bekomme ich das schon beim Verkauf der letzten Verpackung mit - und damit beginnt das große Suchen: Es gibt einerseits eine Zwischenhändlerplattform, an die wir uns wenden oder wir sprechen die Pharmafirmen direkt an. Bis der nächste Patient das Präparat braucht, ist das Problem typischerweise gelöst - wenn auch mit wahnsinnig viel Mühe.
angstfrei.news: Durch die COVID19-Pandemie sind viele globalisierte Lieferketten von Arzneimitteln ausgefallen. Was machen Sie, wenn auch die Firmen das gesuchte Präparat nicht mehr anbieten können?
Milz: Dann müssen wir kreativ werden: Haben andere Apotheken vor Ort das Medikament noch in ihrem Warenlager? Ist es möglich die gewünschte Dosis durch Kombination zu erreiche? Also zum Beispiel Ibuprofen 800 durch zwei 400er zu ersetzen? Lassen sich die Tabletten vielleicht teilen, wenn eine bestimmte Stärke nicht zur Verfügung steht? Vor der Pandemie ist hierfür immer ein neues Rezept vom Arzt notwendig gewesen. Um die Kontakte zu reduzieren, durften wir das nun in telefonischer Rücksprache mit dem Arzt klären. Am Ende des Tages haben wir noch immer alle versorgen können. Vielleicht nicht so wie es der Patient gewohnt ist, aber immer medizinisch adäquat. Zudem haben wir unsere Patienten darauf hingewiesen, früher als sonst Rezepte zu holen, um noch etwas zeitlichen Puffer zu haben. Das hat gut funktioniert.
angstfrei.news: Wie gehen Sie damit um, wenn trotz aller Tricks und Telefonate, der gesuchte Wirkstoff nicht verfügbar ist?
Milz: Wenn wir nicht nur einen Lieferengpass - Präparat A von Hersteller B ist nicht mehr verfügbar - sondern sogar einen Versorgungsengpass - der Wirkstoff von Präparat A ist überhaupt nicht lieferbar - haben, dann muss der Arzt überlegen, wie man den Patienten umstellt. Das ist in Deutschland zum Beispiel bei dem Impfstoff gegen Gürtelrose passiert. Dort ist das herstellende Unternehmen gewissermaßen Opfer des eigenen Erfolgs geworden. Manche Kliniken hatten auch Schwierigkeiten mit dem Ultrakurznarkotikum Propofol. Bei 99 Prozent aller Patienten ist ein Präparatewechsel allerdings kein Problem. Bei Blutdruckmedikamenten hat man zum Beispiel eine sehr breite Auswahl. Aus medizinischer Sicht schwierig ist der Wechsel vor allem bei Schilddrüsenmedikamenten.
angstfrei.news: Laut einer Statistik ihres Bundesverbands hat 2019 700.000 Mal das Antidepressivum Venflaxin gefehlt. Was bedeutet das für die Betroffenen?
Milz: Das bedeutet, dass wir in Deutschland 700.000 Mal nicht exakt das Präparat ausgeben, was der Patient normalerweise nimmt. Wie viele daraufhin das Präparat wechseln mussten oder sogar den Wirkstoff umstellen mussten ist nicht erfasst. Für Menschen mit psychischen Erkrankungen ist ein Präparatewechsel natürlich erstmal mit Angst verbunden. Die müssen wir ihnen dann nehmen - denn in den allermeisten Fällen werden andere Präparate genauso gut vertragen und wirken genauso wie das ursprüngliche Medikament. Schwieriger ist die Situation natürlich bei einem kurzfristigen Wirkstoffwechsel - der ist insbesondere bei Antidepressiva, die ein- und ausgeschlichen werden unbedingt zu vermeiden. Hier muss dann Rücksprache mit dem betreuenden Facharzt gehalten werden. Manchmal kommt es aber auch zu finanziellen Problemen.
angstfrei.news: Wie das?
Milz: Typischerweise wird nur der Festbetrag von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Das ist auch der übliche Betrag, den die Generika-Hersteller verlangen. Sind die Generika, also Medikamente, für die der Patentschutz abgelaufen ist, aber nicht verfügbar, greifen wir in Absprache mit dem Patienten auf das typischerweise teurere Originalpräparat zurück. Der Preisunterschied muss dann erstmal vom Patienten getragen werden, manchmal bekommt man ihn von der Krankenkasse erstattet. Das können manchmal über 100 Euro sein, die muss man sich erstmal leisten können.
angstfrei.news: Wie kann denn die Arzneimittelversorgung wieder sicherer werden?
Milz: Wir müssen die Wirkstoffproduktion wieder nach Europa holen. Die Rabattverträge der Krankenkassen mit den Herstellern haben zwar definitiv ihre Berechtigung, aber es darf nicht nur einen, sondern sollte mindestens zwei Wirkstoffhersteller geben. Wenn es einen Hersteller in Europa gibt, muss der auch berücksichtigt werden - mit den Produktionskosten in Indien und China kann der natürlich nicht mithalten. Dafür gelten in Europa Umwelt- und Sozialstandards die uns in Asien vielleicht eher fehlen. Aber das ist ein langjähriger Prozess.
angstfrei.news: Was hilft denn kurzfristig?
Milz: Mit Beginn der Pandemie sind wir gesetzlich nicht mehr an die Rabattverträge gebunden. Dadurch hat sich eine etwas breitere Marktaufstellung ergeben, die die Chance von Lieferengpässen verringert.Das sollte auch in Zukunft so bleiben.
angstfrei.news: Die Begrenzung von sozialen Kontakten, wirtschaftliche Verwerfungen oder die Gesundheitsbedrohung der Pandemie selbst führen sicher nicht zu wachsender seelischer Gesundheit. Haben Sie in Ihrer Apotheke einen steigenden Bedarf an Psychopharmaka bemerkt?
Milz: Ich glaube jeder hat mit der Pandemie sein Päckchen zu tragen. Wir haben schon manchmal gemerkt, dass die Leute auf dem Zahnfleisch gehen. Auch Kollegen wurden manchmal dünnhäutiger. Aber steigende Abgabezahlen von Psychopharmaka haben wir nicht bemerkt.
angstfrei.news: Wie hat die Pandemie ihre Arbeit verändert?
Milz: Zahlreiche Hygieneschutzmaßnahmen führen natürlich zu mehr Distanz zu unseren Kunden - das versuchen wir an anderer Stelle wieder auszugleichen. So haben wir zum Beispiel deutlich mehr Medikamente direkt nach Hause geliefert. Aber unsere zahlreichen treuen Stammkunden sorgen auch für viel Kontinuität.
angstfrei.news: Abschließend, was hat sie besonders überrascht in der Pandemie?
Milz: Ich hab das Geschehen sehr aktiv verfolgt, früh Vorbereitungen getroffen und deshalb hat mich nicht viel überrascht. Über drei Sachen habe ich dann aber doch gestaunt: Mich wundert nach wie vor die große Abneigung gegen Masken. Zudem habe ich von Bestechungsversuchen an Kollegen gehört, damit Medikamente für einen Patienten zurückgelegt werden. Auch in meiner Apotheke gab es solche Anfragen - zwar ohne Geld, aber mit einem gewissen sozialen Druck. Das haben wir aber natürlich als unethisch abgelehnt. Dass aber das Klopapier ausgehen könnte - damit hab ich wirklich nicht gerechnet.
angstfrei.news: Herzlichen Dank für das Gespräch, Frau Milz!
Nachrichten
angstfrei.news ist gestartet als ein Projekt, das unaufgeregt die Neuigkeiten des Tages - jetzt der Woche - zusammen fasst. Ihr habt uns bestärkt, dass dieser Service wichtig ist, daher bleiben wir ihm treu für all jene, denen die Flut an Nachrichten zu viel wird. Deswegen fassen wir hier für euch die wichtigsten Entwicklungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie in der vergangenen Woche zusammen.
Steigende Infektionszahlen: Vorerst kein Lockdown
In der Regel legen wir auf angstfrei.news keinen Fokus auf Zahlen. Gleichzeitig ist es eine wichtige Entwicklung dieser Woche, Euch über die aktuellen Zahlen zu informieren, da sie neue Einschränkungen mit sich bringen. Erstmals lag die Zahl der registrierten Neuinfektionen über elftausend Fälle. Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (rki), Lothar Wieler, erklärte am Donnerstag, dass die Lage derzeit noch unter Kontrolle sei, da Nachverfolgungen von Infektionsketten nach wie vor möglich seien. Trotzdem geraten Gesundheitsämter punktuell an ihre Grenzen. Kernquellen des Infektionsgeschehens lägen hauptsächlich im privaten Umfeld, also Partys, Hochzeiten, oder auch im Gottesdienst sowie in Alten- und Pflegeheimen. Das Ansteckungsrisiko in Betrieben sei hingegen weniger hoch auch über Geschäfte gäbe es bisher wenige Ansteckungen. Einen zweiten Lockdown wollen Politiker*innen dringlichst vermeiden, schließen ihn - besonders lokal begrenzt - jedoch nicht aus. Weltärztepräsident Ulrich Montgomery brachte dafür einen Grenzwert von zwanzigtausend Neuinfektionen pro Tag ins Gespräch. Politiker*innen legen sich hingegen nicht auf eine konkrete Zahl fest, statt dessen betonen sowohl Michael Müller als auch Markus Söder stellvertretend für ihre Länderkolleg*innen, dass eine gemeinsame Linie wichtig sei.
Anfang November wird sich Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut mit den Ministerpräsident*innen treffen, um die aktuellen Regelungen zu reflektieren. Bis dahin appelliert die Politik einstimmig und eindringlich: Alle mögen sich an die bestehenden Regeln halten: Abstand, Hygiene, Alltagsmasken, Lüften.
→ RKI Lagebericht
→ Tagesschau
→ WDR (wo stecken Menschen sich an?)
Update: Nationale und internationale Reisebeschränkungen
Es gibt nach wie vor keine einheitlichen Regelungen für innerdeutsche Reisen. Seit letzter Woche haben verschiedene Bundesländer das Beherbergungsverbot gekippt, am Freitagabend wurde auch das Verbot in Schleswig-Holstein außer Kraft gesetzt. Lediglich In Mecklenburg-Vorpommern wird nach wie vor ein negativer Corona-Test verlangt, wenn Reisende aus innerdeutschen Risikogebieten touristisch übernachten wollen. Eine Quarantäne ist aber nicht mehr fällig. Auch in Sachsen-Anhalt ist eine touristische Übernachtung nur mit einem Attest möglich, das nahelegt, dass keine Infektion vorliegt. Seit dem letzten Update durch das RKI sind europaweit neue Risikogebiete benannt worden. Dazu gehört die gesamte Schweiz, Polen, das Vereinigte Königreich, weite Gebiete von Italien, Ungarn und Bulgarien. Die Kanarischen Inseln in Spanien gehören dank sinkender Infektionszahlen nicht mehr zu den Risikogebieten. Bundesweit gilt: Bei Einreise aus einem ausländischen Risikogebiet müssen sich Reisende binnen 48 Stunden testen lassen und bis zum Testergebnis in häusliche Quarantäne begeben.
→ Bundesgesundheitsministerium
→ RKI Risikogebiete
→ Übersicht innerdeutscher Reisebeschränkungen
Impfstoff Anfang 2021 - keine Impfpflicht
Das Bundesgesundheitsministerium erwartet Anfang 2021 einen ersten zugelassenen Impfstoff. Im Verlauf der letzten Woche wurden Berichte laut, die eine erste Impfung gegen das Coronavirus bereits Ende des Jahres angekündigten. Mit diesen Gerüchten räumte das Ministerium nun auf: Gegenüber dem SPIEGEL sagte Gesundheitsminister Jens Spahn, ein Impfstoff könne zwischen Januar und März zur Verfügung stehen. Sicher sei dies jedoch nicht. Zwei deutsche Unternehmen befinden sich derzeit in der letzten Testphase. Unterdessen bereitet das Ministerium die Verbreitung möglicher Impfstoffe vor. Da bestimmte Gerätschaften vorliegen und strenge Bedingungen hinsichtlich der Lagerung bestehen müssten, sind internen Gesprächen zufolge offenbar Impfzentren geplant. Zunächst sollen besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit zur Impfung bekommen. Eine Impfpflicht schließt Das Gesundheitsministerium nach wie vor aus.
→ Tagesschau
→ Süddeutsche Zeitung
Schulen bleiben im Regelbetrieb
Vorerst soll es keine Schulschließungen geben. Darauf einigten sich die Kultusminister*innen der Länder in der vergangenen Woche, angesichts steigender Infektionszahlen. Hintergrund sind auch die Ergebnisse der Corona-KiTa Studie (s.u.). Anders als in anderen Staaten sind deutsche Schulen bisher kein Treiber des Infektionsgeschehens. Das bestätigte auch rki-Präsident Wieler in der Pressekonferenz am Donnerstag. Trotzdem müsse insbesondere in Schulen das Infektionsgeschehen sorgsam beobachtet werden, weshalb vermehrte Testungen gefordert werden.
Mit belastbaren Hygienekonzepten - vor allem mit regelmäßigem Lüften der Klassen- und Kitaräume - könne man außerdem das Ansteckungsrisiko weiter deutlich verringern. Der Sorge, Lüften könne im Winter zu Erkältungen in den Einrichtungen führen, widersprechen Fachkräfte: Fünf Minuten Lüften, alle zwanzig Minuten senke die Temperatur im Klassenraum lediglich um zwei bis drei Grad. Schulleiter*innen halten das für vertretbar - immerhin sei die Alternative ein höheres Infektionsrisiko mit der Gefahr von Schulschließungen. Berlin geht noch einen anderen Weg: Alle Schulklassen bekommen in diesem Winter Lüftungsgeräte. Diese sorgen für einen effektiven Luftaustausch ohne Stoßlüften im zwanzig-Minuten Takt.
→ Tagesschau
→ Tagesspiegel
→ Quarks (Lüften)
→ Tagesschau (Lüften)
Kitas keine Infektionstreiber
Kinder sind seltener mit COVID-19 infiziert, Kindertagesstätten keine Infektionsherde. Gleiches gilt für Schulen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Bundesgesundheits- und -familienministerium im Frühjahr diesen Jahres in Auftrag gegeben haben. Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) und das Robert Koch-Institut (RKI) nutzten dazu Daten des deutschen Kita-Registers sowie Stichprobenbefragungen bei Eltern und Fachkräften. Außerdem werden anlassbezogene Tests in Kitas durchgeführt. In den veröffentlichten Zwischenergebnissen heißt es nun, dass nur drei Prozent der Corona-Infizierten unter fünf Jahre alt sind. Das ist ein geringerer Anteil als in der Gesamtbevölkerung und damit ein Hinweis darauf, dass Kinder weniger häufig von einer Erkrankung betroffen sind.
→ MDR
→ Zum Studienbericht
Ausgangsbeschränkungen und teilweise Schließungen im Berchtesgadener Land
Im Berchtesgadener Land wurden in dieser Woche Ausgangsbeschränkungen und mehrere Schließungen, wie beispielsweise von Schulen und Kitas, angeordnet. Die Region im Südosten von Bayern zählt mit etwas mehr als 300 Neuinfektionen innerhalb der letzten 7 Tage zu den größten Corona-Schwerpunktgebieten in Deutschland. Daher bleiben seit Dienstag vorerst auch Fitnesscenter, Kinos und Bibliotheken geschlossen. Neben Lieferdiensten dürfen Restaurants nur noch Speisen zum Mitnehmen anbieten. In Hotels dürfen lediglich Geschäftsreisende übernachten. Darüber hinaus finden derzeit keine Veranstaltungen mit Ausnahme von Gottesdiensten statt. Hingegen bleiben Einzelhandel und Dienstleistungsbetriebe wie gewohnt geöffnet. Zusätzlich zu Einkäufen dürfen die Menschen ihr Zuhause bis zum 02.11. für den Weg zur Arbeit oder zum Sport im Freien verlassen. Die Zeit an der frischen Luft darf mit Angehörigen des eigenen Haushalts oder einer weiteren Person verbracht werden.
→ BR
→ ZEIT
→ Deutschlandfunk
Dänemark schränkt Grenzverkehr zu Deutschland ein
Aufgrund der steigenden Infektionszahlen hat Dänemark den Grenzverkehr zu Deutschland stark eingeschränkt. Wie Außenminister Kofod am Donnerstag mitteilte, dürften Bundesbürger nur noch mit triftigen Grund einreisen - also zum Beispiel für Geschäftsreisen oder für den Besuch naher Verwandter. Es gibt aber laut Kofod keinen Anlass für Tourist*innen Dänemark übereilt zu verlassen. Zudem bleibe der Grenzverkehr von Menschen aus Schleswig-Holstein uneingeschränkt, so lange in dem Bundesland sich weniger als 30 Menschen auf 100.000 Einwohner*innen über sieben Tage infizieren würden. Dänemark hatte bereits vorher die Einreisen aus vielen Schengen-Ländern stark eingeschränkt.
→ Deutschlandfunk
Fußballbundesliga
Die erste und zweite Fußball Bundesliga ist von Corona Fällen betroffen. So sind beim Zweitligisten 1.FC Heidenheim fünf Spieler positiv getestet worden. Ob das Spiel gegen Vfl Osnabrück am Sonntag stattfinden wird, wird nach weiteren PCR-Tests entschieden. Auch beim Erstligisten Werder Bremen war am Mittwoch Felix Agu positiv auf Corona getestet worden. Ein weiterer Test des ganzen Teams am Freitag brachte glücklicherweise keine weiteren positive Ergebnisse mit sich, so dass das Spiel am Sonntag gegen den TSG Hoffenheim voraussichtlich stattfinden wird.
→ Sportschau
→ Buten un Binnen
DOSB unterstützt durch eigenes Hygienekonzept
Um die Vielzahl an Sportvereinen zu unterstützen stellte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ein Hygienekonzept vor, welches die verschiedenen Vereine nutzen können, um weiterhin Sportveranstaltungen stattfinden zu lassen. Viele Vereine stehen vor finanziellen Problemen aufgrund der ausfallenden Veranstaltungen und auch die vom Bund veranlassten Hilfsgelder kommen bei den Vereinen meist nicht an. Die Antragstellung bringt viele Hürden mit sich, so DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
→ Sportschau
Corona in Zahlen
In Deutschland sind 3.773.875 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 03.08.2021 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 1.766 Personen mehr als am Tag zuvor.
Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.
Gesundheitsticker: 180.561.655 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 456.134 Personen mehr als gestern Früh. Davon 3.659.900 in Deutschland (Stand: 04.08.2021 05:27 Uhr, Quelle: Worldometers).
Von Mensch zu Mensch
Warum fehlt uns in vielen Dingen der Mut? Warum trauen wir uns zu wenig zu? Dabei bietet Mut doch so viele neue Möglichkeiten und öffnet uns Tür und Tor, um neue Wege zu gehen - sei es in der Liebe, im Berufsleben oder in der Persönlichkeitsentfaltung. Warum harren wir in unglücklichen Situationen aus? Warum nutzen wir so viele Chancen nicht, die uns geboten werden? Was hält uns zurück? Eine Partnerschaft, die uns nicht befriedigt oder ein Job, der uns nicht erfüllt - sind diese Dinge es nicht wert, verändert zu werden… sich mutig neuen Herausforderungen zu stellen?
Viel zu oft stehen wir unserem Glück selbst im Weg, nur weil wir zu feige sind, an uns selbst zu glauben. Aber wovor haben wir Angst? …dass wir glücklich werden könnten? Wir sind in unseren Strukturen und Gewohnheiten so festgefahren, dass wir „Mut“ gar nicht erst zulassen. Sodass wir den Gedanken, wenn er wie ein zartes Pflänzchen in uns aufkeimt, sofort wieder ziehen lassen … es könnte ja gut werden!
Verpasste Chancen
Letztes Jahr bekam ich ein lukratives Jobangebot als Kunden Agent der DB. Alles schien perfekt. Die Arbeitszeiten, das Gehalt, die Aufgaben. Alles war vorhanden, bis auf meinen Mut. Der verkroch sich irgendwo im Nirgendwo. Der Selbstzweifel nagte an mir und zog mein Selbstvertrauen in seinen Bann.
Der Abgabetermin für meine Bewerbung rückte immer näher und mein Mut rückte immer weiter fort. Was sollte ich tun? Ich war so mutlos wie schon lange nicht mehr. Die Aufgaben im neuen Job waren völlig andere, anspruchsvollere. Aber wer sagt denn, dass ich dafür nicht geeignet wäre? Niemand, außer mir selbst. Und warum? Weil ich mir die neue Herausforderung selbst nicht zutraute. Mir fehlte schlichtweg der Mut. Also ließ ich weiterhin wertvolle Zeit verstreichen. Ich fragte meine Familie und Freunde um Rat, die sich alle einig waren, dass ich es versuchen sollte. Sie alle trauten mir den neuen Aufgabenbereich ohne jeglichen Vorbehalt zu. Nur mir fehlte die nötige Selbstsicherheit. Ich wog ab und zerpflückte bis ins kleinste Detail alle etwaigen Probleme, die mir dieser Job abverlangen könnte. Jedoch reizte mich auch der neue Aufgabenbereich.
Während ich beim Sport war und meine Glückshormone Samba tanzten, war alles so klar. In meinem Überschwang sah ich mich schon im Chefsessel der Deutschen Bahn. Aber wenn ich abends im Bett lag, wurden die Zweifel wieder lauter und mein Mut schlummerte schon im Tiefschlaf.
Zu meiner großen Überraschung kam dann doch noch der Tag, aus dem mein Mut aus seinem Dornröschenschlaf erwachte. Denn was konnte schon großartig schief gehen? Schließlich ist es ja erstmal nur eine Bewerbung.
Also klappte ich mit meinem wiedergefundenen Mut den Laptop auf, um online meine Bewerbungsunterlagen an die vorgegebene Bewerbungsadresse abzusenden. Plötzlich zog es mir den Boden unter den Füßen weg. Der Einsendeschluss war erreicht und somit die Bewerbungen abgeschlossen. Mein Herz klopfte bis zum Hals, denn ich wusste, dass es jetzt zu spät war. Trotz allem gab ich nicht auf und rief bei der DB an, um nachzufragen, ob ich meine Unterlagen noch an anderer Stelle schicken darf. Ich durfte. Doch die Chance auf ein Bewerbungsgespräch war vertan. Vier Wochen später kam eine Absage. Bis heute nagt der Zweifel an mir, ob ich nicht doch die Stelle bekommen hätte, wenn ich mutiger gewesen wäre.
Wir verbauen uns so viele Chancen, nur weil wir denken, dass das, was wir jetzt haben, das Maß aller Dinge ist. Dabei warten noch so viele wertvolle Erfahrungen und wunderbare Menschen auf uns, wenn wir nur den Mut haben etwas mehr über den Tellerrand zu schauen.
Kaltes Wasser
Vor knapp einem Monat bin ich für eine Weiterbildung (zum Technischen Redakteur) von Kassel nach Paderborn gezogen. Es ist das erste Mal, dass ich meine Heimat Kassel länger verlasse. Ich hatte mir bereits vorgenommen, darüber zu schreiben, doch passt es zum Thema Mut? In unserer heutigen Welt ist es doch eher die Regel als die Ausnahme, dass man seinen Lebensmittelpunkt verlagern muss, zeitweise oder auch dauerhaft. Also doch eigentlich nicht weiter der Rede wert, oder?
Für mich war es trotz der Neuheit in der Vorbereitung zunächst gefühlt kein riesiger Schritt, denn ich hatte nun wirklich lang genug „zu Hause“ (bei meinen Eltern) gelebt. Die Gelegenheit war also gut, das endlich zu ändern. Dass die Weiterbildung nur ein halbes Jahr dauert machte die Hürde noch etwas kleiner, und damit den erforderlichen Mut. Es war zunächst nur ein Umzug in eine andere Stadt, Angst hatte ich davor keine.
Doch was ist eigentlich „Mut“? Ich denke, dass sich hinter diesem Begriff verschiedene Ebenen verbergen. Zweifellos ist Mut sehr individuell, denn jede*r hat andere Dinge, die sie/ihn Überwindung kosten. Da ich keine Angst vor dieser Veränderung hatte und sie als überfällig ansah, sah ich darin nicht viel Mut. Andere Menschen aus meinem Umfeld nannten den Schritt durchaus mutig.
Jetzt, nach vier Wochen in Paderborn habe ich festgestellt, dass die Veränderung wesentlich mehr als nur den Lebensort betrifft. So ist das WG-Leben (noch) nicht so, wie ich es mir erhofft habe. Meine Mitbewohner sind zwar sehr nett, doch die WG ist eher eine Zweckgemeinschaft. Der Haushalt ist auch so eine Geschichte, die ich hier nicht ausbreiten möchte, aber das gehört wohl dazu. Ansonsten braucht es einfach seine Zeit, eine neue Stadt als ein Zuhause anzunehmen. Das alles habe ich so nicht erwartet, denn bisher hatte ich kaum derartige Veränderungen in meinem Leben.
Zum Glück habe ich bei der Weiterbildung eine tolle Gruppe, hilfsbereite Dozenten und auch die Inhalte sind spannend. Doch nach Feierabend mache ich nachmittags und abends bisher nicht wirklich viel. Das ist neben dem kulturellen Stillstand durch Corona vor allem der Tatsache geschuldet, dass ich einfach platt bin. Warum, kann ich nicht genau sagen, es sind vermutlich die vielen Veränderungen zusammen.
Eine andere mögliche Definition für Mut ist die Fähigkeit, etwas Neues zu wagen. So gesehen war dieser Neubeginn vielleicht doch mutig. Hätte ich gewusst, wie stark sich mein Leben insgesamt ändern würde, wäre dieser Schritt mir schwerer gefallen. Doch so oder so muss man im Leben manchmal ins Wasser springen, um dann festzustellen, dass es doch kälter als erwartet ist. Vielleicht holt man sich dabei eine Erkältung, aber bestimmt ist es gleichzeitig erfrischend…
Mut zur Demut, bitte!
Ich war frisch umgeschulter Gymnasiast und jeden Freitagmorgen hatten wir Schwimmen in der Halle am Schrevenpark. Vom Einer hopste bereits fast die ganze Klasse im munteren Springer-Defilee. Doch der Dreier jagte vielen Angst ein. Als wäre es gestern gewesen, habe ich vor Augen, wie an einem Donnerstagabend im Bette liegend ich beschloss: ‚Morgen ist der Dreier meiner.‘
Es wurde eine aufregende Nacht. Ich bekämpfte alle Angst Gespenster. Wenn der plumpe Horst das bereits geschafft hatte, was sollte mir denn schon passieren? Dann stellte ich mir bildlich in Szenen, Zeitlupe, Einzelbildern den Ablauf vor. Wie ich mutig am Turm hoch schaute, langsam aber beständig die gekachelte Treppe erklomm, das schmale Laufbrett betrat, seine raue Matte auf meinen Fußsohlen spürte, zögerlich aber stetig mich bis zur Kante vorpirschte, respektvoll das Wasser unter mir taxierte, tief durchatmete, noch ein winzig kleines Schrittchen, platsch – vollbracht!
Genau so kam es. Wie programmiert. Adrenalin bis in die Haarspitzen. Furchtsam, aber bestimmt. Unser Schwimmlehrer, kein Schleifer der alten Schule, machte mir Mut. Der Schritt ins Nichts, eine neue Ur-Erfahrung: Schwerelosigkeit und fast nahtlos tiefes Eintauchen ins chlorgrüne Wasser. Ein Fest der Synapsen!
Zappeln zurück zur Wasseroberfläche, in drei Zügen an die Leiter, wieder auf fester Erde. Lehrer und Klassenkameraden klopften mir anerkennend auf die Schulter. Kaum je habe ich mich in allen Zellen und Fasern so erfüllt gefühlt.
Die Erinnerung daran, hat mir Impulskraft geliefert zum mutigen Durchschreiten manch gespenstischer Grotte. Als ich Jahrzehnte später ein Erfolgsseminar besuchte, bei dem Fallschirmsprünge zur Erfolgreich-Werden-Lizenz gehörten, war der Sprung aus tausend Höhenmetern auf die hingetupfte oberbayerische Bilderbuchlandschaft weniger erlebnisreich, fast fade.
Mut triggert mich. In Reportagen und Interviews stieß ich auf viele mutige Menschen in aller Welt. Nur wenige konnten ihr Mutig-Sein erklären. Einige hatten diese Eigenschaft von der Natur geschenkt bekommen – selbstverständlich für sie, aber auch dankbar dafür. Andere mussten sich immer wieder aufraffen, stolperten, machten mutig Neuanläufe, auch wenn der Bauchklatscher erneut absehbar war. Für Dritte war Mut gar kein Thema. Sie hatten ihn einfach – oder auch nicht, und verschwendeten null Gedanken darauf.
Einer meiner Mutleuchttürme ist Stephen Jay Gould, US-amerikanischer Evolutionsbiologe, dereinst renommierter Harvard-Professor mit Weltruf. Er stemmte sich nicht nur skeptisch gegen den wissenschaftlichen Mainstream, sondern besaß auch die Courage, seine Erkenntnisse, wie auch sehr dezidierte Meinungen populär-essayistisch mit der Welt zu teilen, was die Community als „unwissenschaftlich“ brandmarkt. Seine Beiträge faszinierten mich wie Andere das Streiflicht der „Süddeutschen“ oder eine Sascha Lobo Sottise.
Bei der AAAS-Konferenz 2001 in San Francisco saß Gould auf dem Podium. Das karierte Veilchen der Wissenschaft, dafür von Forschern verehrt, die sich meist in strengen Hierarchien gefangen fühlen. Und ich, kleiner Wolfgang, nahm mir ein Herz und fragte vor tausend Anwesenden: „What makes you tick, Sir?“ Die Koryphäe wurde verlegen, Sekunden langen Schweigens, Raunen, dann ihre zögerliche Antwort: „It just needs to be done“ – am Ende tonal eher hochgezogen, als ob der Ausnahmeforscher und wissenschaftliche Meinungsführer sich selbst nicht schlüssig war.
Ein gutes Jahr später war Stephen Jay Gould tot. Über 20 Jahre seines schaffensreichen Lebens hatte er sich an einer tückischen und seltenen Krebserkrankung abgearbeitet, dessen Opfer er schließlich wurde. Sein Mut zum Anders- und Besonders-Sein mit steilen Thesen und der Lust an der Kontroverse war befeuert von seinem jahrzehntelangen Wettlauf mit Leben und Tod.
Mut. Auch wenn es eine Grundregel gäbe, wie der Dreisatz, die mich meinen Dreier bewältigen ließ: Motivation-Imagination-Realisation. Mut bleibt eine sperrige Kiste, speist sich aus etlichen sozialen Nuancen und biografischen Merkmalen. Eine Beobachtung indes erscheint mir absolut. Mut wird überbewertet und missbraucht. Mindestens seit Geburt der Heldensagen, in sämtlichen Kulturen auf unserem blauen Planeten.
„Hunde, wollt ihr ewig leben?“ Mit diesem Schlachtruf trieben die Nazi-Offiziere ihre Landser in die Schlachterei. Für Volk, Vaterland, Hitler – davor gerne auch König und Kaiser, Gott und Paradies gehen immer… Alternativlos. Im Sturmlauf des Angriffs konnte keiner ausscheren, mit den Hosen voll vor Angst verengten sich Schicksal und Schöpfung auf eine Frage: „Ich oder der andere?“
Mit seinem bedauernswerten Ende ging der Todesmutige in die Heldengalerie ein – nur für was? Stolz hängten die Angehörigen die Medaille in die gute Stube und sein Name zierte eines der vielen Heldengedenkmäler. Vietnam- und Irakkrieg, Dschihad und Che Guevarra – die Monumente gibt’s in jeder erdenklichen Form. Auch unsere allerjüngste Geschichte birst vom Heldenmythos der Mutigen. Vor allem dessen Inflation. Klimahelden, Corona-Helden… Wir sind umzingelt.
Lautet der Umkehrschluss: Wer keinen Mumm hat, wird auch nichts?
Genauso wie Heldenverehrung, sind mir Mut und der Kult mittlerweile unheimlich. Eine meist leere Worthülse, durchweht vom strengen Parfum der Passion und Emotion, mit spärlichen Inhaltskörnchen dazwischen. Leben wir nicht in einer nie dagewesenen Epoche der Mutigen, in einem Wahnsinns-Wettlauf um immer mehr Mut? Manifestiert durch empor gereckte Fäuste von Fußballern und Staatspräsidenten?
Die „neuen Helden der Arbeit“ sind nicht mehr die aus Sowjetunion und Satelliten bekannten Malocher, von ihren Kadern manipuliert und vergattert, Margen und Benchmarks zu setzen für die Schaffung des kommunistischen Paradieses auf Erden. Sondern die vielen Propheten humanerer Arbeitsformen. Etwa im Silicon Valley, mit Kraftraum und Pool für die Arbeiter, Gourmetrestaurant, Hierarchien so flach wie die Lüneburger Heide, dafür aber im Rund-um-die-Uhr Einsatz. Durchstrahlt von der Morgenröte neuer Wirtschaftsformen, in geschmeidiger Firmen-PR als ressourcen- und genderfreundlich, CO2-neutral und was weiß ich alles deklariert, im Kern aber auf weitere Optimierung und höhere Drehzahl getrimmt, Formen die Mut zur schönen neuen Welt suggerieren, mit den eingebetteten Algorithmen uns allerdings noch höhere Performance abfordern.
Für mehr Burnout und Einsamkeit, Angst und Depression, Verzweiflung und Suizid?
Und dann erscheint plötzlich ein Virus, das von jetzt auf sofort im Höhepunkt unserer zivilisatorischen Entwicklungskurve sämtliche Räder kreischend zum Stillstand bringt. Ohnmacht. Das einzige, was hilft, scheint wie in der mittelalterlichen Pest ein Stofffetzchen vor den Atemöffnungen.
Gleichwohl, frische Sturzbäche auf die Mühlen der Unheilbar-Mutigen: Präsidenten, die trotz fast 220.000 Infektionstoten weiterhin hochmütig schwadronieren: „Wir haben alles unter Kontrolle.“ Wissenschaftler, die wagemutig ins Blaue hinein versprechen, der Impfstoff gegen die Pandemie klopfe praktisch schon an die Türe. Bürgerinnen und Bürger, die unmutig Meldungen um die Welt schicken, Verschwörer hätten die Seuche in die Welt gesetzt.
Wieviel Mut brauchen wir noch, um ganz vom Glauben an uns Menschen, an Rationalität und den Geist der Aufklärung, an die Macht der Natur und ihre Gesetze abzufallen?
Für mich ist das Corona-Jahr 2020 eine Zäsur: Der mutige Anpfiff für die Rückkehr zur Demut. Wer hören will, hört ihn in der Kakophonie aufgeregter Stimmen. Den Klang eines angestaubten Wörtchen, dass wir vielleicht erst mal googeln müssen, aber zu dem sich bei Aphorismen.de 250 Zitate von Geistesgrößen aus aller Welt und allen Zeiten finden.
Das treffendste für diese angstfrei-Mut-Edition ist das alte deutsche Sprichwort (ohne Quelle):
Gut macht Mut,
Mut macht Übermut,
Übermut Hochmut,
Hochmut Armut,
Armut Demut,
Demut macht gut.
Von der (Nicht-) Abwesenheit der Angst
Als ich ungefähr 11 Jahre alt war, war einer meiner größten Lieblingsfilme „Plötzlich Prinzessin“. Die Handlung ist recht simpel zusammengefasst: 15-jährige Schülerin erfährt, dass ihr verstorbener Vater Thronfolger eines kleinen europäischen Landes war und nun sie diese Position einnehmen soll. Sie lernt daraufhin ihre Oma kennen und wird von ihr (und dem herzzerreißend charmanten Chauffeur Joe - gespielt vom großartigen Hector Elizondo) auf ihre Rolle als zukünftige Königin vorbereitet. Natürlich gibt es (Achtung Spoiler!) ganz in Disney-Manier ein Happy End.
Vor allem aber gibt es im Film ein Zitat von Eleanor Roosevelt, das ich damals zum ersten Mal gehört habe und an das ich mich heute - wohlgemerkt 17 Jahre später - immer noch erinnern kann (und wer mich kennt, weiß, dass mein Gedächtnis eigentlich nicht mein stärkstes Organ ist): „Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass etwas anderes wichtiger ist als Angst. Die Tapferen leben vielleicht nicht ewig, aber die Vorsichtigen leben überhaupt nicht“.
Dieses Zitat hat mich lange verfolgt. Dazu muss man wissen, dass ich schon als Kind und später auch als Jugendliche so ziemlich der Inbegriff von Angst und Anspannung war (keine Überraschung, gebe ich zu). Mut gehörte dabei nicht unbedingt zu meinem Vokabular. Im Gegenteil: Ich hatte Angst vor dem Sportunterricht (Geräteturnen!), Angst vor Zurückweisung anderer, später dann Angst davor, meinen eigenen Ansprüchen nicht zu genügen. Klingt nach einer entspannten Kindheit. Nicht. Allein der Gedanke, dass ich an irgendeinem Punkt mutig sein könnte, wäre mir niemals in den Sinn gekommen. Mut aber nicht als „die Abwesenheit von Angst“ wahrzunehmen, sondern den Begriff näher zu hinterfragen, veränderte meinen Blickwinkel - nicht von heute auf morgen, aber langsam und gemächlich.
Rückblickend war ich in meinem Leben bisher viel öfter mutig, als ich es in den jeweiligen Momenten gedacht hätte. Ich habe mich Situationen gestellt, vor denen ich eigentlich lieber davongelaufen wäre. Ein Beispiel gefällig? Ich habe mal ein Arbeitsangebot angenommen, zu dem mir gesagt wurde, dass auch die Organisation und Moderation von Veranstaltungen zu meinen Aufgaben gehören würden. Und ganz ehrlich - mein erster Gedanke dabei war: „daran mogle ich mich irgendwie vorbei“. Ende vom Lied: Ich habe Veranstaltungen moderiert. Mehrfach. Ich habe sogar Radiointerviews gegeben und Redebeiträge auf Demonstrationen gehalten.
Das ist sicherlich nicht für jede*n ein Zeichen von Mut. Für mich aber war es rückblickend genau das. Ich habe mich in Situationen begeben, die ich mir im Vorfeld nie hätte ausmalen können. War ich davor aufgeregt? Oh ja. Habe ich eventuell vor lauter Nervosität ein paar Tränen im Auto vergossen, bevor es jeweils richtig los ging? Vielleicht. Aber ich habe nicht zugelassen, dass mich meine Angst und Nervosität davon abhält, das zu tun, was ich tun wollte. Obwohl ich sie mehr als deutlich im Nacken gespürt habe. Genau das ist es, was das Zitat von Eleanor Roosevelt auch heute noch für mich aussagt.
Ich bin auch als Erwachsene keine besonders waghalsige oder klassisch mutige Person (wer von euch schon den ein oder anderen Text von mir gelesen hat, wird sich das wohl schon gedacht haben). Aber in meinem Alltag gibt es immer wieder Momente, in denen ich mich meiner Angst bewusst stelle. Weil ich nicht zulassen möchte, dass sie mein Leben bestimmt. Das klappt mal ganz gut, mal eher weniger. Aber jedes Mal ist es ein kleiner Erfolg, wenn ich es geschafft habe, über meinen eigenen Schatten zu springen und meinen kleinen - oder manchmal auch großen - inneren Dämon zu überlisten. An manchen Tagen ist das dann auch einfach ein lange vor mir her geschobenes Telefonat. Eigentlich keine große Sache - aber für mich dann vielleicht die mutigste Aktion der ganzen Woche.
Und weil mir die Sache mit den Filmzitaten so gut gefällt, zum Abschluss noch ein passendes Zitat aus meinem allerliebsten Lieblingsfilm aller Zeiten „König der Löwen“: „Ich bin nur mutig, wenn ich es sein muss, Simba… Um mutig zu sein, muss man sich nicht immer in Gefahr stürzen“. Toll, oder? Ich glaube, ich plündere jetzt mal meine DVD-Sammlung. Ob es Mut abverlangt, meinen Freund damit zu konfrontieren, dass ich schon wieder einen Disney-Film schauen möchte? Vielleicht. Aber das wohlig warme Gefühl, das in mir aufkommt, wenn das Lied vom „Ewigen Kreis des Lebens“ anfängt, ist es das allemal wert.
Manchmal Löwe - manchmal Maus
Mein Sternzeichen ist Löwe. Löwen sind immer stark und mutig. Niemals schwach und ängstlich. Nun ja, und genau das war ich oft nicht. Dachte ich zumindest. Denn oft war ich eher Maus als Löwe. Klein und ängstlich, oder etwa nicht? Stimmt das denn wirklich?
Bevor meine generalisierte Angststörung und meine Panikstörung mich mit Nachdruck dazu aufforderten, mich mit mir selbst auseinander zu setzen, hatte ich eine ganz klare Vorstellung von Mut.
Mutig waren in meinen Augen immer diejenigen, die vermeintlich furchtlos waren. Die Extremsportler, Bungee Jumper*innen oder Fallschirmspringer*innen. Musiker*innen, die große Konzerte spielen. Menschen, die Sachen machen die, die große Masse nicht machen würde.
Aber ich? Mutig?
Es gab Zeiten, da konnte ich nicht alleine Auto fahren. Einkaufen? Phasenweise keine Chance. In den ganz schlimmen Zeiten konnte ich das Haus kaum verlassen und vermied das Alleinsein wo es nur ging.
Arztbesuche? Mein Kopf ging immer vom allerschlimmsten Szenario aus. Mein Geist und auch mein Körper waren von der Panik so gebeutelt, dass ich Momente erlebte, in denen ich das Vertrauen in deren Fähigkeiten gänzlich verlor. Jedes noch so kleine Symptom ließ eine große Unsicherheit entstehen. Obwohl mein Verstand es besser wusste, bei akuten Panikattacken ist rationales Denken fast unmöglich. In dieser Zeit war ich oft sehr verzweifelt und fühlte mich wie eine Versagerin. Warum in aller Welt verhielt sich mein Körper bei alltäglichen Situationen so, als ginge es um Leben und Tod? Warum war ich nicht stark genug, der Angst mutig entgegen zu treten? Es ist doch nur ein GEFÜHL. Aber oft war es stärker als ich.
Mut war die letzte Eigenschaft, die ich mir selbst zugeschrieben hätte.
Die Angst, aber vor allem die Panik, hatten Herrschaft über mich. Ich wurde zum Spielball meiner eigenen Gefühle.
Machtlos, hilflos und ohnmächtig fühlte ich mich. Oft schämte ich mich und um nicht komisch oder verrückt zu wirken, versuchte ich die Angst so gut es ging zu verstecken, mutlos weiter zu funktionieren - immer und immer weiter.
Heute definiere ich Mut anders. Heute weiss ich, dass auch ich ganz schön mutig bin und es nicht immer die spektakulären Dinge sind, die besonders mutig sind. Mut zeigt sich oft im Verborgenen, in kleinen Handlungen und im Denken.
Der erste mutige Schritt war, mir professionelle Hilfe zu holen. Mein Ego zu überwinden, und zu sagen: „Ich kann nicht mehr, bitte helft mir“. Vielleicht erkennt sich hier jemand wieder. Sich selbst einzugestehen, dass man Hilfe braucht, das kann reichlich Mut kosten. Vielleicht hast du diesen ersten mutigen Schritt ja auch schon getan.
Im Laufe der Zeit wurde ich immer mutiger, auch wenn die Angst mir vorerst nicht von der Seite wich, so lernte ich irgendwann, dass Mut nicht die Abwesenheit von Angst bedeutet. Denn nur wer Angst fühlt, kann auch mutig sein.
ANGST und MUT. Gehen Hand in Hand.
Ich wurde noch mutiger. Nach und nach traute ich mich, hinzuschauen, meine Probleme und mein Leben genauer zu betrachten. Ich stellte mich meinen Ängsten.
Schritt für Schritt krempelte ich mein Leben um. Und ja, auch Veränderung kostet Mut! Viel Mut sogar. Ist es nicht oft einfacher auf alten Pfaden zu wandern anstatt neue Wege zu gehen?
Ich veränderte mich beruflich. Veränderte mein Umfeld. Schaute meine Beziehungen genauer an. Lernte NEIN zu sagen, schraubte meine selbst auferlegten utopischen Ansprüche gewaltig runter, lernte mich abzugrenzen und vor allem, zu mir selbst zu stehen. Gestand mir selbst Schwäche zu.
Und ich fand heraus, was die Angst mir sagen und zeigen wollte. Und warum es für sie leichter war, sich in Alltagssituationen zu zeigen. Ich schaute hin, auf einen blinden Fleck meiner Seele, und das war wohl das Mutigste, das ich bisher getan habe. Und ich erkannte, wovor ich wirklich Angst hatte.
Heute schreibe ich über meine eigenen Erfahrungen mit Angst und Panik. Und auch das kostet mich sehr viel Mut. Ich möchte damit andere Betroffene ermutigen, ihren Weg im Umgang mit der Angst zu finden. Ich habe meinen fast gefunden und genau das wünsche ich dir auch.
Ich springe immer noch nicht waghalsig Bungee und auch einen Aufzug betrete ich immer noch nicht gern. Aber ich bin ich selbst, mit allen Ecken und Kanten, und das kann manchmal das Mutigste sein, was wir tun können. Wir selbst sein. Menschsein.
Mein Sternzeichen ist Löwe. Löwen sind immer stark und mutig. Niemals schwach und ängstlich? Stimmt nicht! Mäuse können auch mutig und stark sein. Denn jeder ist mal Löwe und mal Maus. Wir tragen beide Seiten in uns.
Tipp(s) der Woche
Wie schon zu Beginn der Ausgabe geschrieben, sind wir vielleicht häufiger mutig, als uns bewusst ist. Denn jeder Schritt ins Ungewisse erfordert einen gewissen Mut. Sei es noch so banal. Auch ein Essen zu kochen, welches wir noch nie zubereitet haben, von dem wir nicht wissen, ob es gelingt und schmackhaft ist, ob es uns schmeckt, kann Mut erfordern. Sich diese kleinen Dinge bewusst zu machen, ist ein guter Weg, uns selber in ein besseres Licht zu rücken. Denn allzu häufig halten wir alle anderen für mutiger und somit auch häufig für stärker, als uns selbst.
In unserer ersten Wochenausgabe ging es um Veränderungen, diese erfordern Mut. In der Ausgabe der letzten Woche um Selbstwert und wie wir ihn stärken können. Mit beiden Themen hat Mut sehr viel zu tun, greift doch alles drei, immer ineinander. Und einige der Tipps, dieser vorangegangenen Ausgaben könnten wir euch hier nochmal vorstellen, doch natürlich haben wir noch ein paar weitere für euch bereitgestellt.
Mut (-) Proben
Nein, hier soll es nicht darum gehen, wer sich traut, möglichst weit hinauf zu klettern, oder möglichst tief zu springen. Aber auch Mut oder Situationen, die diesen erfordern kann man “proben”. Denn dies sind häufig weniger körperliche Situationen, es geht meist eher um Worte. Darum seine Meinung, oder auch seinen Unmut zu benennen. Hierzu kann man sich vor den Spiegel stellen und laut aussprechen, was man sich so häufig nicht traut zu sagen. Mit ein wenig Übung, diese Worte und Gedanken laut auszusprechen, gelingt es auch in realen Situationen leichter.
Außerdem können wir uns auch, einmal vor dem Spiegel, laut sagen, wann wir denn heute mutig waren. Das laut ausgesprochene Lob, der laut ausgesprochene Schulterklopfer tut gut und bestärkt uns in unserem Tun und zeigt uns unsere Momente der Stärke, welche wir doch allzu oft vergessen und verdrängen.
Mut-Geschichten
Bücher über mutige Menschen und ihre Geschichte gibt es zuhauf, ob fiktiver Natur oder Biografisch. Schaut euch im Netz um, in den Buchläden. Aber kleine Geschichten darüber könnt ihr auch hier bei uns lesen. Nicht nur in der aktuellen Ausgabe. Unsere persönlichen Texte bilden immer wieder unsere mutigen Momente ab. Und mutig ist es auch diese Momente aufzuschreiben. Mutig ist es, sie mit anderen Menschen zu teilen. Also ist dies ein altbekannter Tipp und ein Tipp in eigener Sache. Schreibt gerne eure Geschichten und Erfahrungen auf und teilt sie mit uns und unseren Leser*innen. So können wir gemeinsam anderen Mut machen offen über ihre Ängste, Zweifel, ihre Tiefschläge und dunklen Stunden, aber auch über Hoffnung und Zuversicht zu sprechen und der Stigmatisierung von Psychischen Erkrankungen entgegen wirken.
Mutig durch die dunkle Jahreszeit
Wir hatten es schon beim Thema Herbstblues - aber uns ist noch ein spannendes Interview untergekommen, mit Tipps, wie ihr gut durch die dunkle Jahreszeit kommt. Es braucht ab und an Mut - Kontakt aufzunehmen, aktiv zu werden, die Stimmung auch mal hinzunehmen. Hörenswert!
→ Zum Interview
Dies und Das
Maskenball
Dass Corona noch lange nicht vorbei ist, hat die vergangene Woche schmerzlich gezeigt. Die Sängerin Frau Supertramp motiviert mit dem Song “Maskenball” Kinder (und auch Erwachsene) auf humoristische Weise, bei den Corona-Maßnahmen am (Masken-)Ball zu bleiben.
→ Frau Supertramp - Maskenball
Noch mehr Corona-Zeitreisen
Die YouTuberin Julie Nolke hat in ihrer Videoreihe “Explaining the pandemic to my past self” eine dritte Zeitreise angetreten und berichtet ihrem vergangenen Ich von den neuesten Entwicklungen. So viel sei gesagt: Jemand höhergestelltes hatte Corona. Die beiden ersten Episoden der Serie sind ebenfalls sehenswert
→ Julie Nolke - Explaining the pandemic to my past self: Teil 3 | Teil 1 (April) | Teil 2 (Juni)
Nellie Winter hat sich von Julie inspirieren lassen und ist selbst auf Zeitreise gegangen:
→ Nellie Winter - Explaining the pandemic to my past self
Dschungelcamp fällt aus
Kaum eine Sendung im Fernsehen polarisiert wie diese: Das RTL-Dschungelcamp wirbt jährlich mit Mimosen, Machos und Mutproben. Nicht so im kommenden Jahr. Die Sendung, die in Wales hätte stattfinden sollen, wurde nun vom Sender wegen steigender Infektionszahlen abgesagt. RTL plant stattdessen eine Ersatz-Show aus Deutschland. Es bleibt spannend. (Quelle: dpa)
Soundtrack
Und auch diese Ausgabe wollen wir musikalisch beenden. Auch mit dem Thema Mut haben sich Musiker*innen auseinander gesetzt. Nur verständlich, weil schon das Schreiben und Singen vor und für andere Menschen Mut erfordert. So hat sich auch Alexa Feser, auf ruhige, sanfte Art und Weise diesem Thema gewidmet. Hört doch mal rein.
→ Mut- Alexa Feser
Damit verabschieden wir uns ins Wochenende und freuen uns, wenn ihr uns nächste Woche wieder lest. Geht mutig in die Woche und in jeden Tag.
Euer angstfrei.news Team
Kleine Erinnerung: wir freuen uns sehr, wenn ihr dieses neue Format mit einem Extra-Feedback bedenkt, nur so können wir lernen. DANKE!
Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.