Samstag, 02. Mai 2020 | 8 Uhr
Guten Morgen,
in der heutigen Ausgabe möchten wir euch nicht nur ein paar Buchtipps, eine Kunstaktion und eine besondere Konzert Idee vorstellen, sondern auch Stephanie. Sie hat für euch einen Artikel über das Einkaufen in diesen Zeiten und die für sie positiven Aspekte daran geschrieben. Und natürlich haben wir auch wieder die neuesten Entwicklungen seit gestern Abend zusammen gefasst.
Wir hoffen sehr, dass der ein oder andere hilfreiche Tipp dabei ist.
Einen schönen Samstag und viel Freude beim Lesen wünschen euch
Stephanie und Anne
und das ganze Team von angstfrei.news
Noch ein paar Dinge, die ihr schon an dieser Stelle kennt: Abonniert doch den RSS-Feed für diese Seite und gebt uns Rückmeldung, ob es bei Euch klappt. Wie immer freuen wir uns über Ideen, Anmerkungen und auch Wünsche im Feedbackformular.
Die gute Nachrichte des Tages
Madrid - Feldkrankenhaus schließt
In Madrid wurde, aufgrund der Corona-Pandemie, vor eineinhalb Monaten das Messezentrum Ifema vorübergehend zu einem Feldkrankenhaus umgebaut. Aufgrund der rasch sinkenden Zahlen von Neuinfektionen konnte dieses Feldkrankenhaus nun mit einer Schließungszeremonie wieder geschlossen werden.
Nach Angaben der Behörden konnten in dem Krankenhaus über 4000 Patienten behandelt werden. Eine der Erkrankten war eine 103 jährige Frau, die das Krankenhaus genesen wieder verlassen konnte. Aus diesem Grund nannte die Regierungschefin der Region Madrid, Isabel Díaz Ayuso es auch das “Wunder-Krankenhaus”. Außerdem betonte sie, dass das Gesundheitssystem in Madrid bereits “reformiert und modernisiert” wird, somit hoffen alle nicht mehr auf das Ifema als Krankenhaus zurückgreifen zu müssen.
→ Süddeutsche Zeitung
Wichtige Entwicklungen seit gestern Abend
1 Mai : die traditionellen Kundgebungen der Gewerkschaften digital
Zum ersten Mal seit Gründung des DGB 1949 fanden keine großen Mai-Kundgebungen auf den Straßen statt. Unter Einhaltung der Abstandsregelungen waren in einigen Großstädten allerdings Zusammenkünfte mit bis zu 25 Personen erlaubt. Am gestrigen Abend versammelten sich in Berlin Kreuzberg trotz der Corona Massnahmen mehrere tausend Menschen. Etwa 5000 Polizisten waren im Einsatz.
Zahlreiche Veranstaltungen der Gewerkschaften fanden, wie schon gestern abend erwähnt, als digitale Live Show statt. Die Gewerkschafter und Politiker setzten sich für die Stärkung der Arbeitnehmerrechte zu Corona Zeiten ein. Es wurde vor allem dazu aufgerufen, die sogenannten systemrelevanten Berufe aufzuwerten und besser zu bezahlen.
“Pflegerinnen und Müllwerker, Reinigungskräfte und Paketboten, Verkäuferinnen werden in der Krise zu Recht als Heldinnen und Helden des Alltags gefeiert.Sie haben aber mehr verdient als billigen Applaus” sagte DGB Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach.
Eine weitere wichtige Forderung war die Anhebung des Kurzarbeitergeldes. “Wertschätzung hat auch ihren Preis” sagte der DGB Chef Reiner Hoffmann. Er warnte vor wachsenden sozialen Ungleichheiten durch die Corona Krise. Die Anhebung des Kurzarbeitergeldes nach vier Monaten käme zu spät.
Weiter wies der DGB darauf hin, auch momentan die Arbeitnehmerrechte strikt einzuhalten. Es sei falsch, jetzt die Arbeitszeit zu verlängern und die Ruhepausen zu reduzieren, da die Menschen heute schon an der Belastungsgrenze arbeiteten.
→ Tagesschau
Weitere Lockerungen in NRW
Die Landesregierung hat weiter Lockerungen beschlossen, die in erster Linie den Freizeitbereich umfassen. So dürfen ab Montag Zoos, Botanische Gärten und Museen wieder öffnen, genauso wie Schlösser und Galerien. Ab Donnerstag dürfen auch wieder Spielplätze besucht werden. An diesem Tag beginnt auch für die vierten Klassen der Grundschule wieder der Unterricht. Bildungseinrichtungen wie Volkshochschulen und Musikschulen dürfen wieder öffnen. Das Kontaktverbot in seiner bisherigen Form bleibt aber weiter bestehen. Es darf beispielsweise weiterhin kein Sport auf Sportanlagen und in Fitnessstudios stattfinden. Genauso bleiben Theater, Clubs und Freizeitparks geschlossen. Wie die weitere Schulöffnung und die Öffnung der Kitas gestaltet werden soll ist weiterhin unklar. (dpa)
30. Europakonzert der Berliner Philharmoniker
Das Geburtstagskonzert der Berliner Philharmoniker, welches eigentlich in Tel Aviv als Auftakt einer Europatournee stattfinden sollte, musste Aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Statt dessen wurde das musikalische Programm an eine Kammerbesetzung angepasst um die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten und fand ohne Publikum in der Berliner Philharmonie statt. Es wurde live übertragen im Ersten, im Radio auf rbbKultur und online in der Digital Concert Hall und in 80 Ländern ausgestrahlt.
Andrea Zietzschmann, Intendantin der Berliner Philharmoniker, Chefdirigent Kirill Petrenko und die Orchestervorstände sagten in einem gemeinsamen Statement: "Wir sind allen Beteiligten sehr dankbar, dass es möglich ist, in dieser schwierigen Zeit das Europakonzert stattfinden zu lassen. Dieses Konzert stand immer im Zeichen des geeinten Europa, eine Botschaft, die uns heute wichtiger denn je erscheint. Wir möchten mit diesem Konzert unserem Publikum weltweit Freude bereiten und ihm ein Signal der Verbundenheit senden."
Das Konzert begann mit einem Grußwort des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier, der betonte, dass wir jetzige und zukünftige Krisen nur gemeinsam bewältigen werden. Er wies darauf hin dass Kunst und Kultur “keine verzichtbaren Nebensachen” seien und erinnerte auch an die bedrohten Existenzen der Kultur- und Kunstschaffenden.
→ ARD
→ Grußwort des Bundespräsidenten
Rettungspaket für die Lufthansa steht
Laut dem Nachrichtenmagazin Spiegel will der Staat direkt in die Lufthansa Fluggesellschaft mit einsteigen, obwohl Lufthansa Konzernchef Spohr vor zu viel Einfluss des Staates warnt. Eckpunkte eines Rettungspaketes sollen besprochen worden sein. Bislang gibt es dazu allerdings noch keine offizielle Äußerung des Konzerns oder Wirtschaftsministerium.
Die Unterstützung solle in Form einer stillen Beteiligung des Bundes greifen, dieser wiederum erhalte dadurch eine Garantiedividende in Höhe von 9%. Weitere Unterstützung bekäme die Fluggesellschaft in Form von einem Kredit der KfW, für den der Staat eine Bürgschaft übernimmt. Spohr befürchtet dass durch den Einfluss des Staates der Konzern schwerer zu lenken ist. Er betonte, dass die Lufthansa unbedingt wettbewerbsfähig bleiben müsse, daher wolle er in jedem Falle die Lufthansa Group und die Europäische Airline Gruppe zusammenhalten.
Frankreich geht mit gutem Beispiel voran und verknüpft das Rettungspaket der Airline airfrance mit den Klimazielen. Dort sind die Staatsdarlehen an strenge Auflagen gebunden. Beispielsweise solle die airfrance wenig rentable Inlandsverbindungen aufgeben und kontinuierlich auf treibstoff-ärmere Maschinen umsteigen. Alle Co2 Emissionen auf Inlandsflügen muss die Fluggesellschaft zu 100 % kompensieren. Außerdem sind Mitarbeiterentlassungen bis September untersagt.
→ Tagesschau
Aus aller Welt
Die UNICEF warnt vor Lieferengpässen von Standard Impfstoffen infolge der internationalen Reduzierung des Flugverkehrs. Vor Allem Afrika und Asien seien davon betroffen.
→ Stern
Corona in Zahlen
In Deutschland sind 160.758 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 01.05.2020, 09:10 Uhr RKI), das sind 1.639 Personen mehr als am Tag zuvor.
Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.
Gesundheitsticker: 1.081.639 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 13.969 mehr als gestern Abend. Davon 126.900 in Deutschland (Stand 02.05.2020, 06:12 Uhr, Quelle: Worldometers).
Tipp des Tages
Die richtigen Worte finden - Ein kostenloses Kinderbuch zum Thema Corona
Wie erkläre ich Kindern Dinge, für die man nur schwer oder überhaupt keine Worte findet? Wie erkläre ich kindgerecht die aktuelle Situation rund um das Thema Corona?
Für Alle unter Euch, die sich auch genau die Fragen stellen, gibt es jetzt Hilfe in Form einen wunderbaren Buches. Der Illustrator des Grüffelos, Axel Scheffler, hat in Zusammenarbeit mit einem Autorenteam ein kleines Buch zum Thema Corona herausgebracht. Der Beltz Verlag stellt das Buch zum kostenlosen download bereit. Wir finden das klasse. Hier findest du die Pdf Datei zum Ausdrucken. Hier geht es zum Buch: Beltz Verlag
Lesen immer eine gute Idee
Kennt ihr das auch? Die Gedanken kreisen, jetzt in Zeiten von Corona vielleicht noch mehr als sonst. Durch Homeoffice, Meetings und Verabredungen mit Familie und Freunden in der digitalen Welt. Da schnellt die Bildschirmzeit rapide in die Höhe. Du benötigst etwas Abwechslung von Bildschirmen und online sein? Wie wäre es mit einem guten Buch, so ganz altmodisch und zudem ziemlich offline. Ein gutes Buch einfach nur der Unterhaltung wegen, abtauchen in die Welt der Fantasie und der Geschichten. Hier kannst du viele tolle Buchtitel entdecken:
Viele tolle Buchtitel kannst du hier entdecken
Von Mensch zu Mensch
Eine kleine Alltagsgeschichte “Supermärkte, die Höhle des Löwens?”
Letzte Woche Montag 10.15 Uhr:
Ich stehe mit meiner großen Einkaufstasche auf dem Parkplatz eines Supermarktes. Der Wocheneinkauf für die Familie möchte erledigt werden. Mir sträuben sich die Nackenhaare.
Warum? Dazu komme ich gleich.
In unseren Breitengraden ist Einkaufen eigentlich eine banale Sache. Welch Privileg! Hingehen, leckere und weniger leckere (z.B. Klopapier) Sachen in den Wagen packen, den Wagen bis zur Kasse vor sich herschieben, Schlange stehen, Geld gegen Ware eintauschen, und ab nach Hause. Wahlweise freuen über die neuen Sachen oder weinen über das ausgegebene Geld. Je nach Kontostand.
Einkaufen, banal? Nicht für mich. Denn soll ich Dir was verraten? Etwas wofür ich mich lang geschämt habe, weil ich dachte es wäre mein persönliches Versagen?
Einkaufen machte mir Angst... naja, nicht das Einkaufen selbst, aber dazu später mehr.
Einkaufen gehörte, vor gar nicht allzu langer Zeit, zu meinen größten Herausforderungen. Ja, genauso war es. Lange Warteschlangen mit vielen Menschen konnten bei mir mitunter klaustrophobische Zustände bis hin zu heftigen Panikattacken auslösen und führten auch schon mal zu fluchtartigem Verlassen des Ladens. Ich habe schon mal einen vollen Einkaufswagen einfach stehen lassen.
Und falls Du Dich an manchen Stellen wiedererkennst....Siehst du? Du bist nicht allein:)
Ja so war es und manchmal ist es auch heute noch herausfordernd. In stressigen Zeiten, da kann ein gut gefüllter (also mit vielen Menschen) Supermarkt schon mal das berühmte „Fass zum Überlaufen“ bringen.
„Hallo Angst, du auch wieder hier? Na gut, dann gehen wir halt gemeinsam einkaufen“. Nicht selten war und ist das der Dialog in meinem Kopf.
Nicht so letzten Montag 10.15 Uhr:
Ich ziehe meinen Mundschutz über und reihe mich brav in die Reihe der Wartenden vor dem Supermarkt ein. Fein säuberlich geklebte Klebestreifen machen mir unmissverständlich klar, wo ich zu stehen habe. Das sind meine persönlichen 2 Quadratmeter Raum zum Einkaufen, denke ich bei mir. Hier und da höre ich Bemerkungen über die momentane Situation und überhaupt über alles. Als nächstes reicht mir ein Supermarktmitarbeiter einen frisch desinfizierten Einkaufswagen und macht mich auf den Ständer mit den Einweghandschuhen aufmerksam. Innerlich sinniere ich kurz über Sinn und Unsinn dieser Dinger, nun gut, diskutieren möchte ich grad auch nicht und der Mitarbeiter „macht ja auch nur seinen Job“ wie es immer so schön heißt. Und los geht's in die Höhle des Löwens.
Die letzte Zeit war wirklich stressig und ich rechnete fest damit, dass das “Fass heute überläuft”. Die angesammelte Anspannung der letzten Zeit würde diese Chance nutzen und sich beim Einkaufen in Form einer Panikattacke entladen.
Aber es passiert nichts. Ich bleibe ruhig.
Etwas irritiert gehe ich hinein und denke einen kurzen Moment: „Wie jetzt? Jetzt wirklich ohne Angst? So ganz ohne? Keine feuchten Hände, kein dumpfes Gefühl, noch nicht mal ein bisschen Schwindel? Och nö, ich bin doch so gut vorbereitet.”
Sofort meldet sich mein Verstand und fragt: “Was genau stimmt hier nicht? Was genau stimmt nicht mit dir? Da lässt die Angst dich in Ruhe einkaufen und du? Vermisst sie oder was?“ In dem Moment wird mir klar, wie sehr ich mich an das „auf der Hut sein“ gewöhnt habe. Wie normal es für mich geworden ist, mich auf die Angst vorzubereiten. So normal dass es mir sofort auffällt, wenn es anders ist.
Diese Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag, und mit dem Moment in dem ich meine eigene Erwartungshaltung an die Angst ablegen und sie loslassen kann, gelingt es mir diese lang vermisste Gelassenheit und Ruhe in mir zu begrüßen.
Vielleicht fragst du dich, warum ich bei diesem Einkauf keine Angst hatte? Genau das habe ich mich auch gefragt. Und nun, ich habe recht schnell die Antwort darauf gefunden. Aber dazu später.
Letzten Montag ca. 10.30 Uhr:
Ich befinde mich mittlerweile im Supermarkt. Einkaufen zu Corona Zeiten ist anders und das ist auch gut so. Klare Struktur ist wichtig um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu garantieren und das Erkrankungsrisiko zu minimieren. Keine Frage! Trotzdem ist das Bild äußerst skurril und das Innere des Supermarktes gleicht eher einem zu engen Parkhaus als einem Ort für kulinarische Genüsse. Zu sehen sind Verkehrsschilder, Baustellenband, Plexiglasscheiben und Mundschutz in allen Variationen.
Und ich? Ich bleibe ruhig. Wider erwartend.
Meine 2 qm Raum, die mir vor dem Supermarkt zugewiesen wurden, umgeben mich wie ein unsichtbares Schutzschild und wandern mit mir von Regal zu Regal. Ich bleibe so ruhig, dass ich sogar das ganze Geschehen um mich herum erfassen kann. Kein panischer Tunnelblick. Ich werde zum Beobachter meiner Mitmenschen und meiner selbst. Und was ich dabei lerne, ist sehr aufschlussreich. Die Ausweichmanöver untereinander gleichen einer nicht abgesprochenen Choreographie, niemand ist sich so ganz sicher welcher Step als nächstes folgt. Auf das was hier gerade geschieht, ist niemand vorbereitet, das sieht man sehr deutlich, wir müssen uns im wahrsten Sinne des Wortes erst mal „eingrooven“.
Aber Moment, worauf sind wir nicht vorbereitet? Rücksichtsvoll zu sein? Den anderen zu sehen, gegebenenfalls einen Schritt zurückzugehen, um jemanden anderen den Vortritt zu lassen? Meinen Mitmenschen Raum zu geben? Grenzen zu akzeptieren? Kein Schieben von hinten, in der Hoffnung das es dann doch etwas schneller geht?
Den Sicherheitsabstand zu wahren, erfordert ein gewisses Mass an Aufmerksamkeit für unsere Mitmenschen. Ein kurzes Abstimmen wer wohin möchte, auch nonverbal, ist vor allem beim Einkaufen unerlässlich.
Mittlerweile ist es Montag 11 Uhr:
Ich stehe an der Kasse und bin immer noch ruhig. Und genau diese Ruhe hat dazu geführt, dass es wirklich alle Artikel vom Einkaufszettel in den Einkaufswagen geschafft haben und nicht aufgrund akuten Stresses vergessen wurden. Ich packe mit einer Gelassenheit, die einen tibetischen Mönch vor Neid erblassen lässt, meine Sachen auf das Fließband und denke: “Wie schön, so viel Platz. 2 qm Einkaufsfläche nur für mich sind toll. Kann ich die immer haben?“
Ja das wäre schön, denn das ist meines Rätsels Lösung.
Es ist der Raum, der mir beim Einkaufen die Angst nimmt. Der Raum, den ich mir vielleicht selbst nicht zugestehen würde. Die Freiheit, genau diesen nur für mich zu beanspruchen. Es ist das Gefühl, dass meine persönlichen Grenzen gewahrt werden und diese respektiert werden. Und genau das führt zu mehr Gelassenheit und Entschleunigung, die Möglichkeit Dinge im eigenen Tempo zu erledigen und nicht anderen oder Umständen das Steuer zu überlassen. Selbstwirksam zu sein!
Und damit komme ich zum Kern dieser ganzen Geschichte: Grenzen setzen und Grenzen verteidigen, konnte ich nie gut. Bei allem Übel und Leid das eine Angsterkrankung mit sich bringt, erst durch sie habe ich gelernt, wie wichtig es ist die eigenen persönlichen Grenzen zu definieren, zu ziehen und dafür zu sorgen, dass sie eingehalten werden. Vor allem aber zu mir zu stehen. Na gut, daran übe ich manchmal immer noch.
Vielleicht erkennst du dich in meiner kleinen Alltags-(Angst)-geschichte wieder. Dann kann ich Dich nur ermutigen, für dich selbst einzustehen. Es wird mit der Zeit immer leichter. Und ja, ich gebe zu, bei meiner kleinen Alltagsgeschichte hat mir der erforderliche Sicherheitsabstand zu Corona Zeiten in die Karten gespielt:))
Eure Stephanie
Dies und Das
Mitmach- Kunst- Aktion
Wir möchten euch an dieser Stelle noch eine tolle Aktion einer Hamburger Künstlerin vorstellen. Sie fordert auf, einem Alltagsgegenstand den wir in den letzten Wochen zu schätzen gelernt haben, mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihn zu Kunst zu machen. Die Rede ist natürlich von Klopapier. Wer sich wagt aus diesem kostbaren Material ein kleines Kunstwerk zu gestalten kann dies anschließend an die Zauberei senden und sie fügt alle kleinen Kunstwerke zu einem großen zusammen. Der Erlös, der aus dem Werk entsteht soll gespendet werden. “Deine Toilettenpapierkunst sollte aus möglichst nur einem Blatt bestehen. Denk daran, dieses Material ist sehr wertvoll. Es darf zugeschnitten, angebrannt, bemalt, beklebt, besprüht, besungen, verzaubert werden. Dein Werk wird von mir auf eine Pappe geklebt und im Fenster der Zauberei ausgestellt. Hurra!” schreibt sie auf ihrem Instagram-Account.
Natürlich kann man auch ein Foto des Schaffensprozess unter den Hashtags #dasLetzteSeinerArt und #KlopapierKunst posten.
Wir wagen es und opfern ein Blatt des raren Guts um so mittels Kreativität kurz dem Lagerkoller zu entfliehen.
→ Instagram - marambolage
Konzerte mal anders
Der Rheinländer an sich und der Kölner im Speziellen sind ja bekannt für kreative und ungewöhnliche Wege aus der Misere. So auch die Kölsche Band Kasalla, die die Nähe zu ihren Fans so sehr vermisste, dass sie eine Autokino-Tour geplant haben. Es gelten für die Konzerte dieselben Bedingungen wie für Autokinos generell. Sprich, es dürfen nur Personen eines Haushalts, oder eine weitere Person im Auto sitzen. Getränke und Speisen dürfen nicht verkauft werden.
Wie genau es aussehn wird, wenn man im Auto zu “Stadt met K” eskaliert, bleibt abzuwarten, aber ich bin mir sicher dass auch das möglich ist.
Kleiner Wermutstropfen, die Konzerte sind schon ausverkauft, aber es wird weitere Termine geben. Und vielleicht ahmen es ja weitere Musiker nach und rocken die Autokinos. Hier gehts zu CAR-SALLA
Und somit endet diese Ausgabe mit ein paar Trost spendenden Zeilen von Kasalla, in der Hoffnung, dass diese auch außerhalb des Rheinland verstanden werden.
“ Jo, Jo, Jo,
mer sin immer noch do,
weil mer su schnell nit kapott jeiht,
un weil de Sonn immer wieder op jeiht.”
eure Stephanie und Anne
(Und: hört auf zu googeln – das machen wir für Euch.)
Ideen, Anmerkungen, Wünsche? Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.
Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.