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Sonntag, 29. März | 8 Uhr

Katharina
Nicholas

Rise and shine! Moin allerseits!

Ein neuer Tag, machen wir was draus! Heute begrüßen Euch Katharina und Nicholas. Corona gibt’s immer noch, daran hat sich auch in der letzten Nacht nichts geändert. Allerdings hat sich auch in die andere Richtung nichts so drastisch bewegt, dass es einen Grund zum Ausflippen gäbe. Also lasst uns auch heute wieder das Beste aus dem Tag machen. Bleibt achtsam und seid gut zueinander. Gerade lohnt sich’s richtig. 

Übrigens: Wir haben ein RSS-Feed für diese Seite eingerichtet. Das heißt, man kann angstfrei.news nun abbonieren. Probiert es doch mal aus!  Wir verbessern die Seite weiterhin laufend und freuen uns über Ideen, Anmerkungen und auch Wünsche im Feedbackformular.

Euer Team von angstfrei.news

Die gute Nachricht des Tages:  

Frühling wird es trotzdem (Sommerzeit!)
Na? Habt ihr es mitbekommen? Vielleicht hat auch der ein oder die andere heute Morgen die Nachrichten eine Stunde später gelesen, weil die Lust, sich nochmal umzudrehen, heute besonders groß war. Der Hintergrund: Um zwei Uhr ist uns bis Ende Oktober eine Stunde abhanden gekommen und das obwohl das Europaparlament die Zeitumstellung bis 2021 abschaffen wollte. Gerade stehen die Uhren, was das angeht, jedoch still. 

Warum ist das die gute Nachricht des Tages? 

Wir finden aus (mindestens) zwei Gründen: (1) weil es uns eine gewisse Sicherheit gibt, dass wir uns auf einige Dinge einfach verlassen können. So wie den Frühling. (2) Es ist Abends länger hell. Wir haben also mehr Raum für einen Spaziergang am Abend und empfinden die Tage von nun an insgesamt als heller. Das ist doch was.

Update: Wichtige Entwicklungen seit gestern Abend 

Maßnahmenpaket der Bundesregierung tritt in Kraft 
Seit diesem Wochenende ist das Maßnahmenpaket der Bundesregierung, um die Folgen der Ausbreitung des Coronavirus abzumildern, in Kraft. Seit Bekanntwerden der Hilfsangebote gehen zahlreiche Anträge bei den Bundesländern ein. Rechnet man die bisherigen Angaben der Bundesländer zusammen, so ergibt dies mindestens 360.000 Anträge von Selbstständigen und Kleinunternehmen auf Soforthilfe. Mehr als 138 Millionen Euro seien schon angewiesen, berichtet die Tagesschau in ihrem Liveblog. 

Zuletzt gab es Kritik an Großkonzernen, die trotz wirtschaftlichen Möglichkeiten Mietzahlungen aussetzen wollten (wir berichteten). Politikerinnen und Politiker erinnerten noch einmal daran: Die Hilfen seien nicht zum Ausgleich von Umsatzeinbußen gedacht, sondern sollten stattdessen bleibenden wirtschaftlichen Schaden abwenden. Die neuen Regelungen und Möglichkeiten wurden per Eilbeschluss bewilligt - die Bundesregierung sicherte zu, jederzeit nach Bedarf nachzusteuern und Hilfen aufzustocken, sofern dies nötig ist.

Das Börsenblatt hat alle Hilfen nochmal übersichtlich zusammengefasst

Pflegekassen spannen Rettungsschirm für Pflegekräfte
Die deutschen Pflegeversicherungen übernehmen die Mehrkosten für Schutzausrüstung oder Personal in vollem Umfang. So wolle man den 11.700 Heimen und mehr als 15.000 Pflegediensten konkret helfen, mit der aktuellen Situation umzugehen. Gegenüber der dpa begründete Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzenden beim GKV-Spitzenverband, die Bewohner und ambulant betreuten Pflegebedürftige seien besonders gefährdet, da Pflegende nicht auf Distanz gehen können. Um die rund vier Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland weiterhin adäquat versorgen zu können, greifen jetzt finanzielle Hilfen. Darüber hinaus gibt es große Solidarität unter den Kliniken, so je nach Bedarf der Region Stationen zur Pflege von Risikogruppen bereitgestellt werden. 

Einschränkungen zeigen Wirkung und bleiben bestehen
Kanzleramtschef Helge Braun kündigt an, dass es bis zum 20. April keine Lockerung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens geben wird. Trotz der erfreulichen Solidarität in der Bevölkerung, die sich weitestgehend an die Maßnahmen halte, stiegen die Infektionszahlen derzeit noch zu schnell, um eine Lockerung in betracht zu ziehen. (Übrigens: Dass es eine leichte Verzögerung zwischen Maßnahmenbeginn und Effekt sieht, ist laut Infektologen völlig normal! Das liegt an der Dauer von Tests sowie der länge der Infektionsketten). Vor allem Ältere und Menschen mit Vorerkrankung bittet Braun um Geduld:  "Eines ist allen Modellen gemein, egal, wie wir uns entscheiden: dass die älteren und vorerkrankten Menschen in unserer Gesellschaft wirksam vor einer Infektion geschützt werden müssen, bis es einen Impfstoff gibt." Die Arbeiten daran laufen international auf Hochtouren. Die Bundesregierung wird nach Ostern über etwaige Lockerungen entscheiden. Auch Spanien und Frankreich verlängern die Maßnahmen. In anderen Ländern, wie beispielsweise Australien, ist eine Trendwende bereits zu beobachten.

Immer mehr Teststationen in Deutschland
In Deutschland gibt es immer mehr Drive-in-Teststationen, um sich auf das Coronavirus testen zu lassen. Solche STationen gibt es bis dato zum Beispiel in Hannover, Duisburg, Bochum, Düsseldorf, Unterföhring bei München oder in Brandenburg. Das erste Zentrum hat Groß-Gerau (Hessen) eingerichtet. Zusätzlich stocken Arztpraxen und Krankenhäuser ihre Kapazitäten auf. Einfach hinfahren und sich selber testen lassen, geht allerdings nicht. Es braucht eine Anweisung vom behandelnden Arzt, damit eine Testung vorgenommen werden kann. Vorbild für vermehrte Testungen sind Südkorea, Taiwan und Singapur. Die lokalen Regierungen haben die Neuinfektionsraten verhältnismäßig gut im Griff, da sie auf Erfahrungen mit anderen Krankheitserregern aus der Corona-Familie zurückgreifen können. Es gibt auch Kritik an den Maßnahmen - so mahnen vereinzelte Stimmen, dass die Kapazitäten des Systems für begründete Verdachtsfälle eingesetzt werden sollen. 

Unternehmen produzieren vermehrt Hilfsmittel
Mehrere größere Unternehmen haben ihre Produktion auf dringend benötigte Waren wie Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel umgestellt. Das berichtet die Tagesschau in ihrem Liveblog. Bundesgesundheitsminister Spahn hat laut Welt am Sonntag ein sogenanntes Open-House-Verfahren gestartet, “das sich vom klassischen Vergaberecht unterscheidet und zügiger zum Geschäft führen soll, da Verhandlungen nicht stattfinden.  Unternehmen, die auf das Angebot eingehen, müssen mindestens 25.000 Stück eines der beiden Produkte liefern, einen Mindeststandard garantieren und die Lieferung verantworten.” Damit soll etwaigen Engpässen entgegengewirkt werden.

Italien stockt Hilfspaket auf: 4,3 Milliarden Euro für Familien
Auf das erste Konjunkturpaket in Höhe von 25 Milliarden Euro legt Italien noch einmal drauf: Mit 4,3 Milliarden Euro wird Familien in finanziellen Nöten unter die Arme gegriffen. Ministerpräsident Giuseppe Conte kündigt an, dass die Bürgermeister der Gemeinden Geld in Einkaufsgutscheine und Lebensmittelpakete investieren werden.

Olympia voraussichtlich im Juli 2021
Die Tagesschau zitiert “Medienberichte”, die von einer Neuauflage der Spiele ab dem 23. Juli 2021 berichten. Die Abschlussfeier würde dann auf den 8. August fallen. Die Entscheidung drängt, denn eine Entscheidung für den Spielzeitraum beeinflusst auch 33 Sportverbände, die weltweit ihre Wettkampfkalender auf die olympischen Spiele abstimmen müssen. Hintergrund ist der Exklusivanspruch der weltweiten Sportveranstaltung: Während der Spiele darf keine andere Meisterschaft stattfinden. Die Olympia-Taskforce des IOC arbeitet mit Hochdruck daran, schnell Klarheit zu schaffen. Ursprünglich waren die Spiele vom 24. Juli bis 9. August diesen Jahres vorgesehen. 

Solidarität im Fußball
Neben Kunst und Kultur sind auch Sportveranstaltungen von den Einschränkungen durch die Corona-Krise betroffen. Reiche Klubs der ersten und zweiten Bundesliega greifen nun den ärmeren Vereinen unter die Arme. Die vier Champions-League Telnehmer aus Deutschland (BVB, Bayer Leverkusen, FC Bayern München und RB Leipzig) stellen insgesamt 20 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld setzt sich aus noch nicht verteilten Medienerlösen und 7,5 Millionen Euro Spenden zusammen. Auch die anderen Bundesligisten und kleinere Vereine setzen auf Solidarität: Spieler verzichten auf Einkommen, Manager gehen in Kurzarbeit, Fans verzichten auf die Rückzahlung ihrer Tickets. Die Hilfe ist nötig - der Spielbetrieb wird mindestens bis Ende April ausgesetzt. Vielleicht eine gute Gelegenheit, den Lieblingsverein nun mit dem Kauf von Merchandise zu unterstützen.

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 48.582 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 28.3.2020, 00:00 Uhr RKI*), das sind 6.294 Personen mehr als am Tag zuvor. 

Warum, diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. Und warum gibt es hier nicht mehr davon?  Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 142,361 Menschen sind weltweit wieder genesen, davon 8.481 in Deutschland (Stand 7:42 Uhr). Das sind weltweit 4.276 Menschen mehr als gestern Abend.

Tipps des Tages 

Corona in leichter Sprache
Ihr, die ihr auf unserer Seite landet, könnt Informationen auswählen, komplexe Zusammenhänge erfassen und einen Satz in dieser Länge - noch dazu mit vielfältigem Wortmaterial - lesen und verstehen. Anderen Menschen fällt das schwerer. 

Dazu gehören auch viele Menschen der Risikogruppe, wie Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen mit demenziellen Erkrankungen oder Menschen mit einer Lernbehinderung. Gerade für diese Gruppen ist es oft aber besonders wichtig, die aktuelle Situation zu verstehen. Sie müssen sich eher schützen oder sind von Schutzmaßnahmen betroffen, die sie vielleicht nicht verstehen.

Die Bundesregierung hat dafür nun eine Informationsseite in leichter Sprache veröffentlicht. Als wir ein wenig darüber gesurft sind, hatten wir auch den ein oder anderen Aha-Moment. Und besonders wichtig: Die Formulierungen kommen per Definition und Regelwerk ohne Dramatisierungen aus. Stattdessen bestechen sie durch Einfachheit und Klarheit. 

Wir laden Euch also ein: Teilt die Informationen mit Menschen, von denen Ihr glaubt, dass sie helfen können und schaut doch selbst auch mal auf der Webseite vorbei.

Corona in leichter Sprache

Von Mensch zu Mensch

Mein Freund Jochen:
Ein Video-Podcast von Nicholas, hier im Gespräch mit dem befreundeten Arzt Dr. Jochen Veit.

Ich habe heute nach einigen viel zu langen Wochen wieder mit meinem lieben Freund Jochen telefoniert. Er ist niedergelassener Arzt in einem Ort im Münsterland und hat dort eine eigene Hausarztpraxis. Jochen und ich kennen uns durch die Musik und lange Gespräche in meiner Küche. Er ist ein besonnener, herzlicher Typ und renkt herausragend(e) Wirbel ein, außerdem hat er seinerzeit Furore mit den absurd wunderbaren und wunderbar absurden Chrome Metal Tigers gemacht. Haircrime war nie schöner.

Neben viel Persönlichem sprachen wir natürlich auch über die Allegegenwärtigkeit von Covid19 und Jochen berichtete aus seinem Alltag als Arzt und seiner Haltung als Mensch. Und kein Mensch bleibt dieser Tage hundertprozentig cool. 

Jochen aber hat derart fokussiert und klar vom Ernst der Lage und zeitgleich der guten Aussicht berichtet, dass ich euch das unmöglich vorenthalten konnte. Das hat so viel Hoffnung gemacht und die Angst für einen Moment ganz klein werden lassen. 

Wir haben uns also auf ein Gespräch am Nachmittag verabredet, welches ihr nun auf Youtube finden könnt. Ich habe spontan beschlossen, nicht darüber nachzudenken, ob ich jetzt gerade im Gegenlicht sitze und die Kamera am Rechner deswegen möglicherweise zu nervösen Belichtungskorrekturen tendieren könnte, et voilà - sie tendierte! Aber hier geht’s auch mehr um das Gesprochene, als um mein Antlitz. Und Jochen ist gut zu sehen. 😉

Hier geht es lang zu 23 Minuten reflektierter Zuversicht

Wir wünschen Euch einen schönen Sonntag damit!

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Ausschließlich gute Nachrichten
Das enorm-Magazin übt sich seit jeher in konstruktivem Journalismus. Und da es in Zeiten wie diesen dringend einen Gegenentwurf zu den aufgeblasenen Weltuntergangsszenarien von Springer & Co braucht, wird dort nun täglich ein Newsticker gepflegt, in dem es ausschließlich gute Nachrichten zu finden gibt. Dabei dreht es sich nicht exklusiv um Corona, es bietet sich aber eine helle und erfrischend leise Alternative zu den irrsinnig lauten Headlines dieser Tage. Danke dafür und bitte weitermachen!
Den Newsticker findet ihr hier.

#MusikBleibt - Klassisches im Stream 
Der Bayerische Rundfunk (BR) veranstaltet am heutigen Sonntagabend über seinen Ableger für Klassische Musik “BR-KLASSIK” ein Livestream-Festival. Schön, dass das Prinzip der kostenlosen Internetkonzerte nicht nur den Fans moderner Musik vorbehalten ist. Los geht’s um 17:30, die Links zum Stream, sowie die illustre Gästeliste (u.a. Lang Lang & Jonas Kaufmann) findet ihr auf den Seiten des BR-KLASSIK

Und jetzt startet gut in den Wochenabschluss. Heute bleibt’s länger hell, vielleicht gilt das auch für die Gemüter!

Bestes von
Nicholas & Katharina

Ideen, Anmerkungen, Wünsche? Gerne hören wir über das  Feedbackformular von euch.

(Und: hört auf zu googlen – das machen wir für Euch.)

Quellen
Zum Amtsblatt (Gesetzestexte zu den Maßnahmen) | Zum Podcast (Merkel) | SWR (Soforthilfeanträge) | Tagesschau (Unsolidarische Großkonzerne?) | Süddeutsche (Erste Bewilligungen) | Tagesschau Liveblog | Deutschlandfunk (Rettungsschirm für die Pflege) | Tagesschau (Einschränkungen) | WZ (Kanzleramtschef zu Einschränkungen) | Deutschlandfunk (Vermehrte Testungen) | Welt am Sonntag (Ausrüstung im Schnellverfahren) | Tagesschau (Olymplia) | wdr (CL-Vereine) | Sportstudio (Umfrage aller Klubs) | Corona in Zahlen (RKI) | Statista | Gesundheitsticker | Bundesregierung Podcast