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Sonntag, 3. Mai 2020 | 8 Uhr

Yvonne
Pauline

Guten Morgen Ihr Lieben,

wie geht es Euch? Wir hoffen, Ihr hattet eine erholsame Nacht und schöne Träume. Lasst uns zusammen in einen ruhigen, entspannten Sonntag starten.

Wir haben wieder die aktuellsten Nachrichten für Euch. Drumherum gibt es wie immer, Tipps und Gedanken. Ganz taufrisch in unserer bunten Runde ist heute Pauline in der Rubrik “Von Mensch zu Mensch”. Herzlich Willkommen! Also, gießt Euch einen Kaffee ein und wir legen los.

Eure Yvonne und Pauline und das ganze Team von angstfrei.news

Noch ein paar Dinge, die ihr schon an dieser Stelle kennt: Abonniert doch den RSS-Feed für diese Seite und gebt uns Rückmeldung, ob es bei Euch klappt. Wie immer freuen wir uns über Ideen, Anmerkungen und auch Wünsche im Feedbackformular.

Die gute Nachricht des Tages

Erster Gottesdienst im Kölner Dom seit sechs Wochen

Seit Mitte März gab es keine gemeinschaftlichen Gottesdienste mehr, auch nicht im Kölner Dom, der größten Kirche Deutschlands. An diesem Sonntag ändert sich das - allerdings unter strikten Auflagen. Am Sonntag (10.00 Uhr) wird erstmals seit Einführung der Corona-Beschränkungen wieder ein Gottesdienst mit Besuchern gefeiert. Das Pontifikalamt in der größten deutschen Kathedrale wird von Erzbischof Rainer Maria Woelki zelebriert. Der letzte gemeinschaftliche Gottesdienst im Dom hatte am 14. März stattgefunden.

Für die Wiederaufnahme der Messen gelten strenge Regeln. Zugelassen sind 122 Personen, am Sonntag zunächst ausschließlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Doms, Sängerinnen und Sänger, Lektoren und Messdiener. Dies wird damit begründet, dass zunächst Erfahrungen mit den neuen Anforderungen an Hygiene und Sicherheit gesammelt werden sollten. Ab Mittwoch ist die Teilnahme dann jedermann möglich - allerdings nur nach vorheriger Anmeldung über eine Website. Die Teilnehmerzahl bleibt auf 122 pro Gottesdienst begrenzt.

Allen Teilnehmern empfiehlt das Domkapitel dringend das Tragen einer Schutzmaske. Nur markierte Plätze dürfen eingenommen werden. Die Gläubigen müssen einen ausreichenden Abstand einhalten und auf jeglichen Körperkontakt verzichten. Für den Weg zum Empfang der Kommunion gibt es markierte Laufwege und Bodenmarkierungen. Gesungen wird nicht. (Quelle: dpa)

Wichtige Entwicklungen seit gestern Abend

Steinmeier lobt Debatte über Corona-Maßnahmen
Bundespräsident Steinmeier hält die aktuelle Debatte über das Ausmaß der Corona-Beschränkungen für wichtig. Das erzeuge der Politik gegenüber den heilsamen Zwang, täglich zu begründen, wie lange solche Maßnahmen verantwortbar seien, sagte Steinmeier der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Er sehe mit großem Respekt, wie die Politik versuche, die Balance zwischen dem Schutz der Bevölkerung und möglichen Erleichterungen zu finden. Dass es mittlerweile weniger Neuinfektionen gebe, sei das Ergebnis von klugem Krisenmanagement, gepaart mit Verantwortung und Disziplin der Menschen in Deutschland, so Steinmeier.
Deutschlandfunk

Sachsen-Anhalt, Sachsen und das Saarland haben weitere Lockerungen der Beschränkungen beschlossen
Als erstes Bundesland hat Sachsen-Anhalt die Kontaktsperre gelockert. Dort ist es ab Montag möglich sich mit Abstand mit bis zu fünf weiteren Personen außerhalb seines Haushalts zu treffen. Weitere Lockerungen sind für die nächsten Wochen beschlossen. Ab dem 22. Mai dürfen beispielsweise Gastronomin wieder öffnen. Vom Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) werden die Erleichterungen durch die geringe Zahl der Neuinfektionen begründet. Diese lagen in den letzten Zeit täglich meistens bei unter 20 infizierten Personen.

Auch in Sachsen und im Saarland kommt es zu weiteren Lockerungen. In Sachsen dürfen beispielsweise ab Montag wieder, unter strengen Hygienevorschriften, Bibliotheken, Museen, Archive, Ausstellungen, Galerien, Gedenkstätten und Zoos geöffnet werden. Im Saarland ist ab Montag die Öffnung von allen Geschäften gestattet.
Welt

Thüringen erlaubt Trauerfeiern in geschlossenen Räumen
In Thüringen dürfen Trauerfeiern künftig wieder in geschlossenen Räumen möglich sein. Dies sieht die neue Verordnung der Landesregierung zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie vor, die Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Samstagabend erlassen hat. Zum Schutz vor einer Ansteckung waren Trauerfeiern zuletzt nur im Freien zugelassen. An Trauerfeiern teilnehmen dürfen weiterhin nur der engste Familien- und Freundeskreis, ein Trauerredner oder Geistlicher und das erforderliche Personal des Bestattungsunternehmens.

Die neue Verordnung tritt am kommenden Montag (4. Mai) in Kraft und gilt vorerst bis zum 25. Mai. Sie erlaubt auch, dass an Gottesdiensten und weiteren religiösen Zusammenkünften in geschlossenen Räumen im Ausnahmefall auch mehr als 30 Personen teilnehmen, wie das derzeit der Fall ist. Voraussetzung ist die Vorlage eines Hygiene- und Schutzkonzeptes.
Krankenkassen.de

Erster gänzlich digitaler Parteitag
Per Videokonferenz haben sich 95 Delegierte der Grünen zum ersten vollständig digitalen Parteitag in Deutschland zusammengefunden. Dabei forderte die Parteivorsitzende Annalena Baerbock mehr Test und Schutzausrüstungen, um möglichst schnell eine Öffnung von Schulen und Kitas zu ermöglichen. "Frauen tragen in dieser Krise die Hauptlast, und sie werden immer unsichtbarer” kritisierte Baerbock Beschlüsse in der Corona-Politik.

Einen normalen Parteitag kann der digitale Parteitag für einige der Delegierten nicht ersetzen. Viele der Reaktionen wie Applaus und Gespräche entfallen und werden nur durch eine Chat-Funktion ersetzt. Die Umfragewerte der Grünen waren zuletzt gesunken. Dennoch war es Ihnen wichtig beim Parteitag zu betonen, dass der Klimaschutz auch in Zeiten der Coronakrise für sie weiterhin von großer Bedeutung bleibt.
Tagesschau

Ramadan
Trotzdem die Fastenzeit im Ramadan zu einer der fünf Säulen des Islams zählt, sollen die Gläubigen auf das gemeinsame Beten verzichten, auch in Syrien gibt es Warnungen vor Corona. In der letzten Rebellenhochburg Idlib werden bis jetzt keine Vorsichtsmaßnahmen beachtet. Ab dem 4. Mai dürfen in Deutschland zwar Gottesdienste in Moscheen, sowie Kirchen und Synagogen mit bis zu 50 Personen wieder abgehalten werden, doch das traditionelle Fastenbrechen in einem großen Kreis bleibt nicht möglich. Viele Gemeinden raten trotzdem zum Positiv-Bleiben “Jeder Einzelne kann sich mit der Familie, seinem engen Umkreis und mit sich selbst stärker verbinden, das ist ja eigentlich das Ziel des Ramadan“ so Reimann im Tagesspiegel.
Tagesspiegel

EU liefert Schutzmasken nach Italien, Spanien und Kroatien
Die EU kommt mit dem Aufbau einer strategischen Reserve an Schutzausrüstung in der Corona-Krise voran und liefert weitere 330.000 FFP2-Masken nach Spanien, Italien und Kroatien. Dies teilte EU-Krisenkommissar Janez Lenarcic mit. Deutschland und Rumänien hätten sich als erste EU-Staaten zur Lagerung des gemeinsamen Vorrats bereit erklärt. Wegen der Knappheit und der Verteuerung von Schutzkleidung und Masken in der Krise hatte die EU-Kommission im März den Aufbau einer strategischen Reserve für alle EU-Staaten angekündigt. Konkret funktioniert das so, dass die EU zwar die Anschaffung voll finanziert, einzelne Mitgliedstaaten aber Kauf und Lagerung übernehmen. Die Bestände werden dann dorthin gebracht, wo sie am dringendsten gebraucht werden. (Quelle: Tagesschau)

Erste Berliner Ausstellungen sind wieder zugänglich
Nach Wochen ohne öffentlich sichtbare Kunst öffnen erste Ausstellungen in der Corona-Krise wieder ihre Türen für Besucher in Berlin. Zunächst sind es Galerien, die in der Hauptstadt zugänglich sind. Sie gelten nicht nur als Präsentationsräume für die Arbeiten meist von Gegenwartskünstlern, sondern sind auch Verkaufsräume wie andere Shops. Deswegen können Galeristen bereits Interessierte in ihre Räume lassen - sofern die allgemein geltenden Regeln von Abstand und Hygiene eingehalten werden können. Als eine der ersten meldet sich die Galerie Konrad Fischer mit Werken des Künstlers Thomas Schütte zurück. Die König Galerie sich den Künstlern Jorinde Voigt und Jeppe Hein gewidmet. In der kommenden Woche sollen weitere Ausstellungen folgen. (Quelle: Tagesschau)

Österreich öffnet Geschäfte
Seit gestern dürfen alle Geschäfte sowie viele Dienstleistungsbetriebe wie Friseure wieder öffnen. Es gelten aber weiter Hygiene-Vorschriften. So soll möglichst ein Mindestabstand von einem Meter eingehalten und ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. In einem ersten Schritt waren am 14. April alle Bau- und Gartenmärkte sowie kleine Geschäfte geöffnet worden. Als nächste Schritte sind die Öffnung von Lokalen und Restaurants Mitte Mai sowie von Hotels Ende Mai geplant.
ZDF

Italien lockert Ausgangssperren
Auch hier werden die seit fast zwei Monaten geltenden strengen Ausgangssperren gelockert. Ab Montag dürfen die Menschen wieder zum Sport oder zum Spazierengehen nach draußen. Auch fahren Industrie und Bauwirtschaft langsam wieder ihre Produktion hoch. Die meisten Geschäfte müssen allerdings noch geschlossen bleiben. Restaurants und Bars dürfen bis Juni nur einen Lieferservice anbieten. Friseursalons bleiben weiterhin geschlossen, so auch Hotels. Wann sie wieder aufmachen, ist vollkommen unklar. Die Regierung hatte die Menschen im ganzen Land am 10. März unter Quarantäne gestellt.
ZDF

Estland erlaubt Sport im Freien
Auch in dem baltischen EU-Land ist seit Samstag wieder Sport im Freien erlaubt. Nach mehrwöchiger Schließung durften Außensportanlagen unter strenger Auflage wieder öffnen. Gleiches gilt für Spielplätze, Freilichtmuseen und Ausstellungen im Freien. Die Hauptstadt Tallinn verzichtete zunächst darauf, öffentliche Anlagen mit Sport- und Fitnessgeräten zu öffnen. Erlaubt sind Gruppen von bis zu zehn Personen. Weiterhin gilt aber die sogenannte 2 + 2-Regel, wonach nicht mehr als zwei Personen zusammen sein dürfen und sie einen Abstand von mindestens zwei Metern zu anderen einhalten müssen.
Krankenkassen.de

Slowakei beendet Quarantäne-Regelung
Tausende im Ausland arbeitende slowakische Alten- und Krankenpfleger müssen nach dem Grenzübertritt nicht mehr wie bisher für 14 Tage in eine staatliche Quarantäne-Einrichtung, sondern können direkt zu ihren Familien fahren. Dafür müssen sie allerdings einen negativen Test auf das Coronavirus nachweisen. Die meisten der zumeist weiblichen Altenbetreuungskräfte arbeiten in einem Rhythmus, der vorsieht, dass sie nach 14 Tagen Arbeit im Ausland für 14 Tage nach Hause fahren.
ZDF

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 162.496 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 03.05.2020, 0:00 Uhr RKI), das sind 793 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 1.107.716 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 10.207 mehr als gestern Abend. Davon 129.000 in Deutschland (Stand 02.05.2020, 22:42 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipps des Tages

Keine Panik vor der Panik
Bei meiner Recherche zum Thema Psychologie, stieß ich in der vergangenen Woche auf den Diplom-Psychologen Michael Schulze. Seine Videos waren auch mir in den letzten Tagen eine Stütze. An den Kommentaren unter seinen Videos liest man, dass auch viele andere dankbar für diesen Content sind. Auf YouTube schrieben Zuschauer unter das Video: “Keine Panik vor der Panik - Soforthilfe bei Panikattacken”

“Wow ich steckte bis vor 5 min noch in einer Panikattacke sie haben mich in dieser zeit wieder auf den Boden gebracht und ich bin jetzt ziemlich ruhig, es sollte unbedingt mehr von ihnen auf YouTube geben. Vielen Dank für die ausführliche Erklärung!”

Wer sich angesprochen fühlt, findet hier Hilfreiches zu den Themen Krisen, Stressbewältigung, Panikattacken, Dankbarkeit, Lösungen, Entspannung und noch viel mehr. Der Psychologe schreibt außerdem einen Blog mit dem Namen „Psycho-Logisch!“ und baut eine Online-Beratung per Skype auf. Auf seiner Website findet Ihr alle Infos.

Wenn man diese moderne Variante der Online-Hilfestellung wählt, sollte man immer darauf achten, dass es sich um seriöse, psychologisch fundierte Beiträge handelt. Michael Schulzes Videos sind das. Er ist seit 1991 niedergelassener Psychotherapeut in Wuppertal.

Seine Videos sind teilweise recht lang, deshalb, nehmt Euch Zeit, schnappt Euch eine Tasse Tee, Eure Kuscheldecke und schaut doch mal vorbei. Eure Yvonne
YouTube | Psycho-logisch!

Die Angst wegtanzen
Es ist nachgewiesen, dass sich Tanzen positiv auf die Psyche auswirken kann. Die Kreativität kann gefördert werden, das Selbstwertgefühl gestärkt, das Gehirn jung gehalten und Dopamin und Serotonin wird ausgeschüttet.

Und zum Glück muss Corona nicht den Verlust dieser positiven Auswirkungen des Tanzes bedeuten. Denn Tanzen geht überall. Für das richtige “Tanzen-Gehen”-Erlebnis in Corona-Zeiten einfach die Fenster abdunkeln, die Lampe mit dem Wackelkontakt zum Strobolicht umfunktionieren und mit einem der mittlerweile vielfach angebotenen Online-Streams das Club oder Konzert-Gefühl ins eigene Zimmer holen.

Auf einigen Websites lassen sich verschiedene Streams für unterschiedliche Stimmungen und Geschmäcker finden. Drei von ihnen verlinken wir euch unten. Es kann ohne Einschränkungen, ohne Schlange stehen, ohne abweisende Türsteher*innen und vielleicht noch mit einigen live dazu geschalteten Freunden und Freundinnen ein schönes Erlebnis erzeugt werden. Selbst “Ausgehen” kann man jetzt von zu Hause aus.

Von Mensch zu Mensch

Allein sein, mal ein Liebesgedicht an sich selbst schreiben

von Pauline

So viel Zeit, wie ich in letzter Zeit mit mir verbracht habe, hatte ich selten allein mit mir. Viele Menschen sprechen von komplizierten Zeiten für Familien und Beziehungen, was mir natürlich sehr logisch erscheint. Aber auch die Beziehung zu sich selbst, ist nicht immer einfach. Genau wie in Beziehungen teile ich viele schöne Momente mit mir, aber muss auch komplizierte Momente manchmal ganz allein mit mir ausmachen.

Manchmal kritisiere ich ohne Grund meine Handlungen, bin sauer darüber, dass ich mich nicht aufraffen konnte vor 14 Uhr von meinem Bett aufzustehen. Manchmal rede ich nicht mit mir und ignoriere meine Emotionen, höre nicht auf, über toxische Dinge nachzudenken, achte nicht genug auf das, was sich an Gefühlen in mir regt.

Aber dann schätze ich mich wert, versuche mich selbst zu überraschen, entdecke neue Seiten an mir, freue mich auf die Momente ganz allein mit mir, möchte nicht mit irgendjemanden telefonieren, möchte nicht mit irgendjemanden spazieren gehen, sondern möchte die Alleinsamkeit genießen.

Im Moment ist es die Zeit dafür sich Liebesgedichte an sich selbst zu schreiben, es ist die Zeit sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, an seiner Beziehung zu arbeiten. Nur für sich Mensch zu sein, zu merken was Freude und was Traurigkeit über einen bringt, zu verstehen wie es sich anfühlt, sich selbst so nah zu sein. Momente der Verlangsamung verwandeln sich in Momente der Hochachtung an sich selbst. Keine Verstellung des Seins, kein Schönreden von Sachen, die nicht guttun. Kein Ignorieren von Gedanken mehr. Deswegen soll dies ein Text sein, der zur Selbstliebe aufruft!

Hast du dir schon mal selbst einen Liebesbrief geschrieben? Warum sollten denn nur andere Personen deine schönsten Worte verdienen? Hast du schon einmal aktiv mit dir gesprochen, wie du dir das zukünftige Leben mit dir vorstellst, was deine Pläne und Hoffnungen sind, was du bis jetzt mochtest in dem Zusammenleben mit dir, woran du noch mit dir arbeiten möchtest?

Hast du dir schon dein liebstes Essen gemacht, in stundenlanger Kleinarbeit für dich selbst gekocht, um dann stolz mit der schönsten Errungenschaft, die du jemals in deinem Leben kennengelernt hast, schlafen zu gehen? Vielleicht mal wieder deinen liebsten Film anzuschauen, nicht böse darüber zu sein, dabei aus Versehen eingeschlafen zu sein? Hast du schon mit dir selbst getanzt? Dir nur für dich Zeit genommen? Morgens nach dem Aufwachen deine Träume in Gedanken weitergedacht? Dir eine Geschichte geschrieben, sie in schöner Handschrift auf Papier gebracht, sie verworfen, sie wieder aus dem Mülleimer geholt, sie doch wieder für gut befunden? Hast du in dieser Zeit der vielen langsamen Momente an deine schönsten Augenblicke mit dir selbst gedacht?

Die Zeiten erfordern viel Kraft und Energie von uns und am schönsten wäre es doch, die Kraft aus sich selbst schöpfen zu können. Wenn das gerade nicht möglich ist, muss natürlich kein Darauf-Drängen stattfinden und wenn sich Allein-Sein nicht gut anfühlt, dann muss dies nicht der Schlüssel zum Glück sein. Doch wie schön ist die Vorstellung morgens aufzustehen, sich anzulächeln, sich zu betrachten, zufrieden zu sein und dabei auf sich selbst zu achten. Wie schön wäre es, wenn die schönsten Emotionen nur durch sich selbst erzeugt werden könnten.

Es ist eben die Zeit für Liebesgedichte an sich selbst. Ich werde ein Leben lang mit mir Zeit verbringen und was vielleicht aus dieser schwierigen Zeit mitzunehmen ist, ist die Selbstachtung. Ich bin genug, andere Menschen können mir große Freude bringen und das ist wundervoll, aber am meisten Freude möchte ich mir immer noch selbst bereiten.

In allen Beziehungen und Freundschaften gibt es manchmal Krisen und dies zu akzeptieren für sich selbst, ist genauso notwendig, wie vielleicht auch einmal stolz auf sich zu sein. Es ist eine komplizierte Zeit und trotzdem bin ich für mich selbst da. Das könnte vielleicht schon der Anfang für ein Gedicht sein.

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Apropo Gedicht - "Poetry for Locals“
So heißt eine Aktion, die Schauspieler Daniel Brühl vor kurzem auf Instagram ins Leben gerufen hat. Jede und jeder kann mitmachen. Einfach ein Video drehen, in dem man ein Gedicht vorträgt, und dieses Poetry-Video mit #poetryforlocals versehen. Dann seinem Lieblings Buchladen, oder irgendeinem anderen Lieblingsladen um die Ecke, der Pizzeria, oder der Kneipe, dem Café in der Straße widmen. Oder die Freundin grüßen. Viele haben schon mitgemacht. Wir sagen: “Holt die Gedichtbände heraus und macht mit!”
Instagram - Poetry for locals

Ein besonderer Hörspiel - Tipp
Seit Freitag ist das WDR Projekt "Walden" online. Die Hörer*innen erwartet ein rund 16-stündiges Hörspiel in 26 Kapiteln nach dem Klassiker von Henry David Thoreau

Der WDR hat daraus ein Schwarm Hörspiel gemacht und im April seine Hörer*innen aufgerufen, jeweils eine der 503 Seiten online einzulesen. Innerhalb weniger Tage luden 500 User*innen ihre Interpretation einer Textpassage hoch und gestalteten so das Hörspiel mit. Schließlich verbanden Andreas Ammer, Driftmachine und Acid Pauli das Textmaterial mit Musik und Sound.

"Thoreaus Frage danach, wie wir leben sollen und wollen, könnte gerade heute nicht aktueller sein. Von so vielen Menschen gemeinsam vorgetragen, erhält der Text eine besondere Intensität und Dringlichkeit. Er bringt Gemeinschaft zum Klingen, macht die Produktivität einer Gruppe hörbar und weist Wege in der Isolation - und aus ihr heraus.” (WDR-Hörspielredakteurin Christina Hänsel)

1845 baute sich der amerikanische Schriftsteller Henry David Thoreau eine Hütte, abgeschieden im Wald von Massachusetts. Hier führte er ein Leben, das Isolation fruchtbar zu machen versuchte. Sein Tagebuch dieser Zeit nutzte er als Vorlage für "Walden", das zu einem der einflussreichsten Bücher der amerikanischen Literatur wurde.
Zusammen Walden (Schwarm Hörspiel)

Kostenlose Weiterbildung
Wer lieber die Zeit nutzt, um sich neue Fähigkeiten anzueignen, der findet bei der Haufe Akademie bis 30. September viele kostenlose Online-Kurse. Darunter digitale Lerninhalte wie „Virtuelle Moderation“, „Konfliktmanagement“, „Homeoffice“, „Zeitmanagement“ und noch vieles mehr.

Bekanntheit erreichte die Haufe Akademie übrigens unter anderem durch ihre demokratische Unternehmensführung. Die 150 Mitarbeiter entscheiden nicht nur gemeinsam über CEO und Management in einer demokratischen Wahl, sondern bestimmen auch die Unternehmensstrategie und alle Prozesse. Wir finden das sehr sympathisch. Schaut doch mal vorbei, vielleicht spricht Euch ja etwas an und ihr könnt die Zeit sinnvoll nutzen:
Haufe Akademie

Schöne Gefühle trotz Krisenzeiten
Im März 2017 hat die Zeit eine Umfrage gestartet, die ihre Leser*innen täglich fragt, wie es ihnen geht. Erstaunlicherweise stellten sie dabei fest, dass die Stimmung, seit dem Ausbruch von Corona in Deutschland besser ist, als zuvor. Vor dem Ausbruch gaben im Durchschnitt etwa 60 bis 65 Prozent der täglich etwa 4.000 bis 10.000 Teilnehmenden an, dass es ihnen gut geht. Im Moment hat sich diese Zahl im Durchschnitt auf 70 bis 75 Prozent erhöht.

Die Zeit hat selbst keine klare Erklärung für dieses Phänomen. Es lassen sich nur Vermutungen anstellen, was genau zu diesem Wachstum der guten Gefühle geführt hat oder weiterhin führt. Doch der Gedanke, dass es trotz schwieriger Situation vielen Menschen in Deutschland gut oder sogar besser geht als zuvor, kann vielleicht helfen selbst einige neue positive Gedanken zu haben.
Zeit

So ihr lieben. Lasst uns positiv in die Zukunft schauen. Wir wissen alle nicht, was dort auf uns wartet. Wenn wir aber gemeinsam in dieser Zeit lernen und uns weiterentwickeln, ist das eine große Chance. Eine Chance, auf Veränderung zu einem glücklicheren Selbst, einem schöneren Miteinander, vielleicht einer besseren Welt. Es liegt bei uns. Wenn wir uns erlauben, die Ungewissheit auszuhalten, schwache und traurige Momente da sein lassen können, dann werden wir auch lachen und feiern, fröhlich sein und stolz, auf das, was wir geschafft haben. Lasst uns anpacken und ansprechen, lasst uns trösten und innehalten. Jetzt schon, jeden Tag, haben wir neben den schwierigen Momenten auch tolle, glückliche, herzerwärmende Momente. Wir müssen sie nur sehen.

In diesem Sinne, Eure Pauline und Yvonne

(Und: hört auf zu googeln – das machen wir für Euch.)

Ideen, Anmerkungen, Wünsche? Gerne hören wir über das Feedbackformular von Euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Presseportal (WDR) | Tagesschau (Liveticker) | Krankenkassen.de | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben