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Zuhause | 19. Dezember 2020

Katharina

Liebe Leserinnen und Leser,

“I’m driving home for christmas” Vieles ist dieses Jahr anders, aber das bleibt gleich: Weihnachten und Zuhause, das gehört irgendwie zusammen. Egal, ob es ein lieb gewonnener Feiertag ist oder dieser erzwungene Trott, durch den wir uns durchschieben oder vielleicht eine ganz eigene Geschichte – immer ist es der Rückzug in eine besondere Innerlichkeit, einen Erinnerungsraum, der uns etwas Verlässliches bietet, das wir kennen und gestaltet haben, seit wir Kind waren. Und das ist Zuhause: Ein System aus Vertrautem, in dem wir uns auskennen, zu dem wir gehören, aus dem uns keiner rausschmeißen kann. Deswegen ist es auch so schmerzhaft, wenn es sich verändert, uns genommen wird oder wir es wieder neu aushandeln müssen. 

Warum das vielleicht gar nicht immer so leicht ist und wir selber die Wurzel unseres Zuhauses sein sollten, darüber schreibt Katharina. Auch Annika nimmt uns mit in ihren ganz eigenen Zuhause-Begriff. Was Musik, Menschen und Kontrolle damit zu tun haben, beschreibt sie in einem Text aus dem Sommer, der nicht an Aktualität verloren hat. Laura nimmt uns mit in den Winter. Sie beschreibt ihre ambivalenten Gefühle was die Kombination von Zuhause und Weihnachten angeht. Tina erinnert uns abschließend daran, dass Zuhause nicht für jede*n von uns selbstverständlich ist. Gerade an Weihnachten sollten wir das vielleicht am wenigsten vergessen.

Und für den Fall, dass ihr Weihnachten – hoffentlich – in Gesellschaft verbringt, könnt ihr im Schwarzbrot lesen, warum die Corona-App wirklich ein sinnvolles Instrument ist und wie sie sich in den letzten sechs Monaten entwickelt hat. Last but not least haben wir ein reichhaltig gefülltes Dies und Das und ein Best-of unserer Tipps für Euch - Langeweile gehört also nicht mehr unter den Weihnachtsbaum.

Mit dieser liebevollen Weihnachtsausgabe wünschen wir Euch eine wohlverdiente Pause, eine Zeit des Zuhauseseins trotz oder gerade wegen dieser ganz besonderen Situation im Corona-Jahr. Wir melden uns wieder am 9. Januar 2021 mit einem frischen Start in das neue Jahr. Kommt gut rein und bleibt gesund! Wir freuen uns auf Euch!

Frohe Weihnachten und ein gutes, gesundes neues Jahr wünschen
Katharina und das Team von angstfrei.news

Ganz wichtig: Was meint ihr zum neuen Konzept und zu dieser Ausgabe? Bitte gebt uns ein kurzes Feedback - das wäre hilfreich und sehr nett.Übrigens nehmen wir unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine.

Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com, oder über Instagram.

Die gute Nachricht der Woche

Die Spendenbereitschaft ist groß
Der Sternstunden-Tag, eine Benefizaktion des BR, hat in diesem Jahr mit 11,91 Millionen Euro das beste Spendenergebnis in der Geschichte der Sternstunden erzielt. Die Spendenbereitschaft war so groß, wie noch nie. Seit 27 Jahren übernimmt “Sternstunden e.V.” Verantwortung für kranke, behinderte und in Not geratene Kinder - in Bayern, in Deutschland sowie weltweit und hilft möglichst schnell und unkompliziert. Über 3.319 Kinderhilfsprojekte konnten im Laufe des Bestehens unterstützt werden. Mehr Infos findet ihr auf der Website des Vereins.
Sternstunden.de

NRW fördert Freiwillige Fachkräfte
Mehr als 11.000 Freiwillige aus Gesundheitsberufen engagieren sich als Freiwillige (in NRW). Sie werden in Impfzentren, Pflegeeinrichtungen, Rettungsdiensten, Gesundheitsbehörden oder Krankenhäusern eingesetzt - immer dort, wo Kapazitäten knapp werden. Für Hilfseinsätze werden die Fachkräfte von ihren üblichen Tätigkeiten freigestellt, das Land NRW trägt dafür die Kosten der entsendenden Betriebe und den Lohnausfall für die Beschäftigten. Die entsprechende Verordnung ist seit 17. Dezember in Kraft.
WDR.de

Schwarzbrot: (Un)geteiltes Leid? Die Corona-WarnApp

Tim

In dieser Rubrik möchten wir etwas tiefer in die Nachrichtenlage der Woche einsteigen. Mal eher hintergründig, mal eher serviceorientiert recherchieren wir für euch selbst, statt wie im darunter folgenden Nachrichtenblock Nachrichten auszuwählen und in eine angstfreie Sprache zu übersetzen. Wir hoffen, es mundet euch.

Anlässlich ihres sechsmonatigen Bestehens widmen wir uns heute der Corona-WarnApp der Bundesregierung. Wie funktioniert die App nochmal? Zu viel oder zu wenig Datenschutz? Hat es bisher etwas gebracht?

Do the math: Wie funktioniert die Corona-WarnApp?

Die Corona-WarnApp der Bundesregierung ist ein Programm für das Handy zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Sie soll Handynutzer*innen vor Kontakten zu positiv auf das Corona-Virus getesteten Menschen warnen. 

Dazu sendet die App zufällige Zahlencodes via Bluetooth aus. Begegnen sich zwei Handys (und damit vermutlich die dazugehörigen Menschen, wir nennen sie mal Max und Mona) werden die jeweiligen Zahlencodes sowie die Umstände des Treffens (Entfernung basierend auf der Bluetooth Abschwächung, Dauer und Zeitpunkt des Treffens) auf den Handys dezentral gespeichert. Wird Max später positiv getestet, kann er das Ergebnis in die App eintragen und damit bisherige Kontakte warnen. 

Hierfür wird an einen zentralen Server eine Datei geschickt, welche zufälligen Zahlencodes als positiv zu gelten haben. Andere Handys (auch das von Mona) gleichen dann regelmäßig diese Liste ab, um herauszufinden, ob sie mit “positiven” Codes Kontakt hatten (weil Mona’s Handy hat ja alle Kontakt-Codes dezentral gespeichert). Basierend auf einem mathematischen Modell berechnet die App dann das Risiko der Begegnung mit Max für Mona - abhängig von 

  • Dauer (weniger als 10 Minuten risikoarm, mehr als 15 Minuten risikoreicher),
  • Zeit (wann war Max infektiös - Begegnungen vor 14 Tagen zählen nicht mehr) und
  • Abstand (weniger als 1,5 m risikoreicher, über 8m ausgeschlossen). 

Wenn Mona nun aufgrund des Treffens mit Max einen Risikokontakt hatte, färbt sich ihre App rot - das bedeutet, dass sie zu Hause bleiben sollte und Kontakt mit dem Gesundheitsamt oder ihrer Hausärztin aufnehmen sollte. Es gibt aber weder eine Pflicht einen positiven Corona-Test zu melden, noch sich bei einem durch die App angezeigten Risikokontakt vernünftig zu verhalten. 

Ein gut 100-köpfiges Team von SAP und Telekom hat die App im Frühjahr für 55 Millionen Euro im Auftrag der Bundesregierung entwickelt. Wichtigstes Ziel war hier konsequenter Datenschutz und Datensparsamkeit, um eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung für die App zu bekommen. Deshalb werden auch nur zufällige Zahlencodes dezentral und keine persönlichen Daten oder gar GPS-Daten gespeichert. Nach 14 Tagen werden Zahlencodes automatisch gelöscht.

Die App kann für iPhones im AppStore und für Smartphones mit Android im Playstore heruntergeladen werden. Seit der Veröffentlichung Mitte Juni wurde die App in mehreren Updates beständig weiterentwickelt - aktuell läuft die Veröffentlichung von Version 1.9.1.

Was ist seit dem Start dazugekommen? 

Mit dem aktuellen Update kommen eine grundlegende Änderung hinzu: Die Risikoberechnung ist jetzt nicht mehr von einer Risiko-Begegnung pro Tag abhängig, sondern von den am Tag im Risiko verbrachten Minuten. 

Vorangegangene Updates (ab 1.7) hatten dafür gesorgt, dass die App sich nicht mehr nur einmal täglich mit dem Server verbindet, sondern mehrfach - im Extremfall hätte dies sonst dazu führen können, dass die App eines Ehepartners erst knapp 48h nach der Eingabe des positiven Testergebnis der Ehepartnerin warnt. Außerdem fordert die App die Nutzer*innen zum richtigen Stellen der Uhr (notwendig für Zeit-Datums-Stempel der Kontakte) und zum Aktivieren der Warnfunktion nach Eingabe eines positiven Testergebnis auf. 

Funktionen, die in Zukunft folgen könnten, wären eine Clustererkennnung und ein Kontakttagebuch - beides sehr nützliche Werkzeuge zur Pandemiebekämpfung, für die auch kein geringerer Datenschutz notwendig wäre. Außerdem ist die App seit kurzem auch auf dem freiem Appstore F-Droid ohne Google-Dienst verfügbar. Des Weiteren soll die App bald auch für iPhone 5s und 6 geben - bisher ist die App nur bis iPhone 7 verfügbar. Doch was ist der Nutzen von dem ganzen Aufwand? 

Wichtig ist, was hinten raus kommt

Der Preis als iPhone-App des Jahres 2020 natürlich. Mit einer umfassenden Werbekampagne und sehr strikten Datenschutzvorgaben hat die Bundesregierung bisher etwa 24 Millionen Downloads der App erreicht - bei etwa 53 Millionen Handys in Deutschland könnte die App allerdings laufen. Etwas weniger als die Hälfte nutzen bisher die App. So werden laut Bundesregierung täglich 3000 Infektionen gemeldet (Zahl Ende November) - bei damaligen 15.000 Neuinfektionen pro Tag. Das Entlastungspotenzial, dass die App für den überlasteten Gesundheitsdienst haben könnte, wird also bisher bei weitem nicht ausgeschöpft. Die App ist aber auch nicht nutzlos. 

Wo ist das Problem? 

Neben den noch ausbaufähigen Download- und Nutzungszahlen, scheinen viele Menschen nur ungern andere bei einem positives Testergebnis zu warnen: Nur 54 % der Nutzer*innen nutzen die Warnfunktion, wenn sie ein positives Testergebnis in die App eintragen. Dabei ist doch geteiltes Leid bekanntermaßen halbes Leid. Dabei legt eine Umfrage der Goethe-Uni in Frankfurt nahe, dass es nicht böser Wille sondern Unwissen ist, die Menschen von der Nutzung der App abhält. Deshalb empfehlen die Frankfurter Wissenschaftler*innen eine weitere Informationskampagne zur App. 

Hinzu kommt, dass zwar laut Bundesregierung mittlerweile 96 % aller niedergelassenen Labore an die App angeschlossen sind - aber viele Kliniklabore nicht. Das macht die automatisierte Ausgabe von Testergebnis in der App und die daran direkt verknüpfte Warnung schwieriger. Manchen Laboren ist ein Anschluss an das System zu aufwendig, andere besitzen nur veraltete Technik. Wollen Nutzer*innen ein durch den Hausarzt erhaltenes Testergebnis in die App eingeben, so gelingt dies nur über eine Telefonhotline - diesen umständlichen Weg beschreiten nur Wenige. 

Des Weiteren gibt es auch kleinere und größere technische Schwierigkeiten: So scheint in bestimmten Firmen-WLANs die Risikoerfassung abzubrechen oder die Eingabe von mehreren Tests schwierig zu sein. Zudem scheint die App in Bevölkerungsschichten unterschiedlich verteilt: Die höherpreisigen iPhones stellen etwa die Hälfte der Nutzer*innen, obwohl in ganz Deutschland nur jede*r Vierte ein Handy von Apple besitzt. 

Insgesamt scheint es also noch viel Verbesserungspotenzial zu geben, weshalb immer wieder Kritik an der App geübt wird - besonders am Datenschutz. 

Weniger oder mehr Datenschutz?

Seit Entwicklung der App gibt es immer wieder Politker*innen, die Lockerungen am Datenschutz fordern. Und auch ein Gutteil der Bevölkerung scheint für weniger Datenschutz offen, wenn sich dadurch der Nutzen der App verbessere. Vielen Datenschutz-Expert*innen zufolge ist diese Logik aber falsch: 

Tatsächlich könnte einerseits ein Absinken der Datenschutzstandards zu weniger Nutzer*innen führen - und somit ein geringerer Nutzen für die Pandemiebekämpfung. Andererseits nutzt weniger Datenschutz bei diesem System auch überhaupt nichts - viele Vorschläge wie zum Beispiel die Erfassung von GPS-Daten zur Clusteridentifizierung sind nicht nur technisch ungeeignet (Ungenauigkeit von GPS und Unmöglichkeit der GPS-Datenübermittlung über bisher genutzte Geräteschnittstelle (API)), sie lassen sich auch viel verlässlicher innerhalb des aktuellen Systems implementieren. 

Die ständig erhobenen Forderungen seien laut Friedhelm Greis von Golem.de nicht schädlich, weil sie umgesetzt werden könnten, sondern weil sie den Eindruck vermitteln, die App würde datenschutzbedingt einen geringeren Nutzen haben. Tatsächlich müsste sich die Nutzer*innenfreundlichkeit und die Implementierung in das Corona-Test-System verbessern und der Datenschutz kann so hoch bleiben wie er ist.  Ironischerweise gibt es sogar einige Kritiker*innen, die aufgrund der Abhängigkeit von Google und Apple noch mehr Datenschutz in Form einer unabhängigen Plattform fordern.

Klar gibt es einiges an der App zu verbessern - doch auch die beste App wird niemals die einzige Lösung für den Umgang mit der Pandemie sein. Impfungen, bessere Medikamente, Hygieneregeln, Abstandhalten und die App - all das sind kleine, aber wichtige Bausteine, um besser mit der COVID-19-Pandemie umgehen zu können. Die gute Nachricht bleibt, dass wir einiges darüber wissen, wie wir die Verbreitung vermindern können und so Tod und Spätfolgen verhindern. Deshalb immer: Maske auf, Hände waschen, Abstand halten, physische Kontakte reduzieren, Warn-App nutzen, solidarisch bleiben.

Dieser Artikel ist Teil der losen Reihe von Basisinformationen zur COVID-19-Pandemie. Es folgen Beiträge zu Kontakt-Beschränkungen, Impfalltag und weitere Themen. Gern könnt ihr uns Feedback geben, welche Themen euch besonders interessieren.

Nachrichten

angstfrei.news ist gestartet als ein Projekt, das unaufgeregt die Neuigkeiten des Tages - jetzt der Woche - zusammenfasst. Ihr habt uns bestärkt, dass dieser Service wichtig ist, daher bleiben wir ihm treu für all jene, denen die Flut an Nachrichten zu viel wird. Deswegen fassen wir hier für euch die wichtigsten Entwicklungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie in der vergangenen Woche zusammen.

Inland

Spahns Impfverordnung: Erst die „Höchstbetagten und Gefährdeten“
Gesundheitsminister Spahn hat die Corona-Impfverordnung der Bundesregierung vorgestellt. Darin sind vier Impfphasen vorgesehen, in denen Bevölkerungsgruppen absteigend nach Infektions- und Sterberisiko geimpft werden sollen. Zuerst sind Alte und Pflegebedürftige sowie medizinisches und Betreuungspersonal ab dem 27. Dezember an der Reihe. 

Voraussetzung für den geplanten Impfstart ist eine erfolgreiche Zulassung des BioNTech-Pfizer-Impfstoffs durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) und die EU-Kommission am 21. Dezember. Für die Zulassung des Moderna-Impfstoffs tagt die EMA vorgezogen am 6. Januar.

Dennoch müsse sich die Bevölkerung weiter an die Hygienevorschriften halten und geduldig sein, so Spahn. Der Gesundheitsminister richtete sich mit seiner Verordnung größtenteils nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko), Ethikrat und Leopoldina. 
Tagesschau
Tagesschau (Moderna-Impfstoff)
Frankfurter Allgemeine
Bundesgesundheitsministerium (FAQs zur COVID-19-Impfung)

Paketflut an Weihnachten
Paketzusteller*innen liefern zurzeit mehr Pakete aus, als je zuvor. Grund dafür sind, zusätzlich zum Weihnachtsgeschäft, die coronabedingten vorübergehenden Geschäftsschließungen seit Mitte Dezember. Nach Schätzungen von DHL und Hermes werden ca. 20 % mehr Pakete ausgeliefert als im Vorjahr.

Trotz des hohen Arbeitsaufkommens haben die Zustellerfirmen nicht mehr Mitarbeiter*innen eingestellt als sonst zur Weihnachtszeit. Es dauere schon 14 Tage, bis jemand eingearbeitet sei, so ein Zustellbasen-Leiter. Laut eines ver.di-Sprechers arbeiteten die Zusteller*innen deutlich über der täglichen Höchstarbeitszeit.
Tagesschau
WDR.de
Merkur.de (Interview mit Zustellbasen-Leiter)

COVID19-Sterblichkeit:
Mehr Tote, mehr Letalität als Grippe, klare Übersterblichkeit
Immer mehr Menschen sterben im Zusammenhang mit COVID-19. Laut Robert Koch-Institut (RKI) starben vergangene Woche knapp 4.000 Menschen in Deutschland - fast jeder sechste COVID-19-Todesfall (knapp 25.000 insgesamt) in den letzten sieben Tagen. Damit folgen die Sterbedaten erwartungsgemäß den steigenden Neuinfektionen. 

Forscher*innen haben alle französischen Krankenhausdaten zwischen der schweren Grippe-Epidemie 2018/19 und dem Beginn der COVID-19-Pandemie im März 2020 verglichen. Dabei starben anteilig etwa dreimal mehr Menschen mit COVID-19 (16,9 %) als mit der Grippe (5,8 %). Der Vergleich von Krankenhausdaten ist sinnvoll, da hier keine Fälle übersehen werden können und der Krankheitsverlauf gut dokumentiert ist. Von den Daten kann aber nicht auf die allgemeine Letalität (also aller erkrankten oder gar infizierten Menschen) geschlossen werden - sondern nur auf hospitalisierte Patient*innen.

Die COVID-19-Pandemie fällt auch in den allgemeinen Sterbestatistiken auf: In einer Sonderauswertung stellte das Statistische Bundesamt 9 % mehr Tote Mitte November im Vergleich zum langjährigen Mittel in Deutschland fest. In Sachsen starben sogar 46 % mehr Menschen als sonst. Die signifikante Abweichung von erwarteten Todeszahlen nennt man Übersterblichkeit. 
rki.de (Archiv Lageberichte)
thelancet.com (Fachartikel Grippe vs. COVID-19)
tagesschau.de (Übersterblichkeit) 

Berlinale verschoben
Die Berlinale 2021 wird von Februar auf März und Juni verschoben. Die Geschäftsführerin der Berlinale, Mariette Rissenbeek, gab bekannt, dass Anfang März ein fünftägiges, digitales Branchentreffen stattfinden wird. Dort können sich Vertreter*innen der Filmbranche treffen und vernetzen. Auch Weiterbildungsmöglichkeiten werden angeboten. Im Juni soll dann das Festival mit Filmvorführungen vor Publikum stattfinden. Dann soll auch den Preisträger*innen die Bären verliehen werden. 

Bundesministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, sagte dem Filmfestival finanzielle Unterstützung aus den Corona Hilfsgeldern für Kultur zu. 
rbb24

Ausland

Schweden: König kritisiert Pandemie Bekämpfung
Schwedens König Carl XVI.Gustaf hat die politischen Maßnahmen zur Pandemie Bekämpfung kritisiert. Aufgrund der weiterhin hohen Inzidenz- und Todeszahlen in seinem Land, äußerte er Kritik am Vorgehen der Regierung. "Ich denke, dass wir gescheitert sind."

Die Regierung Schwedens hatte bisher auf strenge Maßnahmen verzichtet und lediglich Empfehlungen an die Bevölkerung ausgesprochen. Erst seit Mitte November gibt es Einschränkungen, diese betreffen aber nicht den privaten Bereich. 

Auch Prinz Carl Philip und seine Frau sind Corona-positiv und in häuslicher Quarantäne. 
Tagesschau 

Verschärfte Regeln in Österreich und Schweiz 
Österreich fährt nach Weihnachten erneut das öffentliche Leben herunter. Wegen anhaltend hoher Infektionszahlen schließen ab dem 26. Dezember der Handel und "körpernahe Dienstleister". Es gelten erneut Ausgangsbeschränkungen, Schüler*innen werden digital unterrichtet. Ab dem 18. Januar sollen Schulen, Handel, Gastronomie, Tourismus für all jene wieder öffnen, die mit einem kostenlosen Corona-Schnelltest negativ getestet werden. Für alle anderen geht der Lockdown eine Woche länger, also bis zum 24. Januar. Über die Öffnung der Skilifte ab 24.12. sollen Bundesländer und Bezirke eigenständig entscheiden. 

Die Schweiz entscheidet sich gegen umfassende scharfe Regelungen - dennoch schließt sie Restaurants, Freizeit- und Sportbetriebe, Kinos sowie Museen. Läden bleiben mit eingeschränkten Kapazitäten geöffnet. Ski- und Snowboard-Pisten bleiben grundsätzlich in Betrieb, sofern die Regionalregierungen ihre Zustimmung geben. Die Regelungen gelten ab dem 22. Dezember für einen Monat.

Für ihr mildes Vorgehen steht die Schweizer Regierung in Kritik. Gemessen an der Einwohnerzahl gehört die Schweiz zu den Ländern mit der höchsten Infektionszahl in Europa. Der Gesundheitsbetrieb ist am Limit und forderte zuletzt einen harten Shutdown. Gesundheitsministers Alain Berset erklärte das verhältnismäßig milde Vorgehen mit politischer Machbarkeit. Gleichzeitig gelte: treten die erhofften sinkenden Zahlen nicht ein, werde nachjustiert.
Schweizer Rundfunk
Tagesschau
Spiegel (Kommentar)

Kanaren wieder Risikogebiet
Ab Sonntag (20.12.) gelten die kanarischen Inseln wieder als Corona-Risikogebiet. Das entschied das Robert-Koch Institut (RKI) nachdem der Grenzwert der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner*innen pro Woche über den kritischen Wert von 50 gestiegen ist. Damit gilt erneut für ganz Spanien eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. 

Verantwortlich für die Entwicklung sind steigende Infektionszahlen auf Teneriffa. Dort lag der Wert der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner*innen pro Woche zuletzt bei 127. Das führte zu einem Anstieg des Durchschnittswertes. Alle anderen Inseln (ausgenommen La Gomera) lagen unterhalb der kritischen Grenze von 50. 

Trotz der Warnung ist es nicht verboten, auf die Kanarischen Inseln zu reisen. Reiserückkehrer*innen müssen aber zehn, mit negativem Testergebnis 5 Tage in Quarantäne. Auf dem europäischen Festland gibt es nur noch vereinzelt Regionen, die nicht von einer Reisewarnung betroffen sind. Die aktuelle Übersicht ist auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes zu finden.
Tagesschau 

Sport: UEFA sagt U-17-EM ab
Die UEFA hat die U17- Fußball Europameisterschaft der Männer und Frauen, auf Zypern, abgesagt. Alle 55 Mitgliedsverbände stimmten der Absage zu. Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Vorbereitung des Turniers erschwert und auch die Gesundheit der Spieler*innen nicht sichergestellt. 

Die U-19- Europameisterschaft hingegen soll stattfinden - die Qualifikationsrunden im Frühjahr,  die Endspiele im Juli und August 2021. Die  Frauen Teams treten in  Belarus und die Männer in Rumänien an. 
Sportbuzzer 

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 3.773.875 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 03.08.2021 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 1.766 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 180.561.655 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 456.134 Personen mehr als gestern Früh. Davon 3.659.900 in Deutschland (Stand: 04.08.2021 05:27 Uhr, Quelle: Worldometers).

Von Mensch zu Mensch

In dieser Woche haben wir uns Gedanken darüber gemacht, was wir mit dem Begriff “Zuhause” verbinden. Besonders in der Advents- und Weihnachtszeit stellt sich jedes Jahr erneut die Frage, wo unser Zuhause liegt und ob wir es besuchen möchten. In diesem Jahr stellt uns die Pandemie dabei vor eine noch einmal völlig neue und unbekannte Situation. Den Anfang unserer Reihe persönlicher Texte macht heute Laura. Sie erzählt euch, weshalb sie in ihrer Familie den Spitznamen eines - den meisten unter euch wahrscheinlich wohlbekannten - grünen, felligen Gesellen trägt und welche Fragen sie nun vor dem anstehenden Weihnachtsfest beschäftigen.

Der Grinch
Laura

Schon Mitte des Jahres, wenn noch Hochsommer ist und man am See baden geht, kommt mir manchmal der Gedanke von Weihnachten. Wie wird es dieses Jahr? Wie teile ich mich am besten auf? Wie treffe ich meine Entscheidungen? Mache ich es allen anderen recht, oder mir? Oder kann ich beides miteinander vereinen?

Je näher das große Event am Ende des Jahres rückt, desto eher drehen sich meine Gedanken um diese ganzen Dinge an Weihnachten: Was gibt es zu essen? Wie teile ich meine Zeit am effektivsten ein? Wird es stressig? Wird es Streit geben? Wird es emotional? Und manchmal, da weiß ich gar nicht genau, wieso mich der Gedanke an Weihnachten so stresst. Wieso mich Weihnachten an sich so stresst? Wieso ich nicht einfach nach Hause fahren kann, um Weihnachten zu feiern, ohne diese ganzen besorgniserregenden Gedanken zu haben. 

Grübeln, Nachdenken und Planen gehört sicherlich im letzten Viertel des Jahres noch mehr zu meinen Hauptbeschäftigungen, als im Rest des Jahres. Meiner Mutter liegt Weihnachten sehr am Herzen. Sie liebt diese Zeit und wünscht sich nichts mehr, als dass wir alle zusammen an Weihnachten zuhause sind. Einige Jahre war dies oft mit enormem Stress und innerlichem Druck verbunden, was persönliche und familiäre Hintergründe hatte. In den letzten Jahren wurde es jedoch etwas entspannter. Dieses Jahr habe ich die Hoffnung, dass es ruhiger und anders wird, als sonst. Ich habe die Hoffnung und den Wunsch, dass es freier, ruhiger und entspannter wird.

Meine Familie und Freunde nennen mich liebevoll den Grinch. Der Grinch - dieses kleine grüne, fellige Wesen mag aufgrund eines in der Vergangenheit erlebten Ereignisses, Weihnachten nicht besonders gerne und ist stets genervt von all der Weihnachtsmusik, den Menschen um ihn herum und allem, was sonst noch mit Weihnachten zu tun hat. Er ist ein Miesepeter, schimpft über all die Weihnachts Verrückten und hält diese Fassade als Schutz aufrecht, bis er den wahren Sinn des Festes entdeckt. Bis er die Liebe erfährt, die er braucht und er Vergangenes hinter sich lassen kann. Ich mag den Grinch, ich identifiziere mich ein bisschen mit ihm. Nicht umsonst nennt man mich so. Eine Fassade aufrecht zu erhalten zum Schutz und aus der Angst heraus verletzt zu werden. Es ist wohl auch die Angst, enttäuscht zu werden. 

Da ist es einfacher, von vornherein keine Erwartungen und Hoffnungen zu haben, damit Enttäuschung und Verletzung nachher nicht so groß sind. Sich einreden, dass man all den Weihnachtskram gar nicht mag, obwohl man insgeheim eine kleine Weihnachtsmusik im Ohr hat, das Licht der Lichterkette in den Augen funkelt und der Duft der frischen Plätzchen verzaubert. So hoffe ich, dass ich es dieses Jahr schaffe, Vergangenes hinter mir zu lassen und das Liebe und Frieden zu hause einkehren.

Ich zähle es nicht gerade zu meinen Stärken, Entscheidungen zu treffen, doch schaffe ich es, dann ist der erste Stress schon genommen. So entschied ich mich dieses Jahr, nach sehr langen Überlegungen, erneut den heiligen Abend zuhause bei meinen Eltern mit einem Teil meiner Familie zu verbringen.

Oftmals sind meine Entscheidungen, bezüglich Weihnachten, durch ein schlechtes Gewissen geprägt, was mir schon sehr früh mitgegeben wurde. Dieses Jahr jedoch wollte ich auf mich hören, auf das, was ich möchte, und ich habe gemerkt, drängt man mich nicht in eine Ecke, so entscheide ich freier und möchte vielleicht doch das, wovon ich einige Jahre dachte, ich wollte es nicht. Ich habe herausgefunden, dass es mehr die Umgebung ist, als meine Familie, weshalb ich Weihnachten nicht so gerne zuhause bin. 

Dieses Jahr war in vielerlei Hinsicht ein turbulentes und ich bin dankbar für meine Familie und Freunde. Ich schaue Weihnachtsfilme, ich genieße die Lichter in der Stadt, ich höre Weihnachtsmusik, ich lasse all das zu, bereit und mit dem Wissen, dass auch eine Enttäuschung mich nicht umbringen wird. Weihnachten zuhause wird wohl immer ein Thema für mich sein, welches mich begleitet, doch ich habe das Gefühl, ich lerne mehr und mehr, besser damit umzugehen und die Vergangenheit mein Jetzt nicht all zu sehr bestimmen zu lassen.

Laura beschreibt in ihrem Text ihre ambivalenten Gefühle, wenn sie an das herannahende Weihnachtsfest denkt und was das mit ihrem Verständnis von Zuhause zu tun hat. Annikas Text hat mit Weihnachten auf den ersten Blick nichts zu tun - er wurde nämlich im Hochsommer geschrieben und zum ersten Mal veröffentlicht. Was sie unter dem Begriff Zuhause versteht und was ihr das Gefühl von Heimat vermittelt, erzählt sie Euch im nun folgenden Beitrag.

Mein Zuhause
Annika

Aufmerksamen Leser*innen fällt vielleicht auf: Diesen Text habe ich im Juli schon einmal veröffentlicht. Aber weil er mein persönliches Gefühl von Zuhause so gut umschreibt (und ich es einfach nicht schaffe, es noch einmal so in Worte zu fassen) und außerdem immer noch so aktuell ist, wie am ersten Erscheinungstag, möchte ich euch heute - noch einmal - mein persönliches Zuhause vorstellen:

Ich habe noch keinen Text so lange vor mir her geschoben, wie diesen. Der Grund dafür ist recht simpel: Ich befinde mich momentan in keiner guten Phase. Meine Psyche und ich sind zur Zeit nicht die besten Freunde. Und da es recht unschön wäre, hier einen Text hin zu pflastern, der nur so vor Selbstmitleid trieft; es mir in dieser Phase jedoch schwer fällt, irgendetwas Ermutigendes von mir zu geben, wenn ich es nicht mal schaffe, mich selbst zu ermutigen, fällt mir das Schreiben gerade sehr schwer.

Weshalb ich nun doch hier sitze und schreibe? Naja. Dazu später.

Es gibt in meinem Leben eine Sache, die mich nie allein lässt. Die mich durch meine hellsten Momente und dunkelsten Phasen begleitet, mich aufbaut oder emotional werden lässt, Erinnerungen heraus kramt oder verdrängt: die Musik. Manchmal habe ich das Gefühl, ich trage einen inneren Soundtrack mit mir durchs Leben. Es gibt Situationen, in denen plötzlich und vollkommen ohne Vorwarnung ein Lied in meinem Kopf auftaucht, dessen Inhalt haargenau auf mein Erleben passt. So auch vor ungefähr eineinhalb Wochen, als ich auf einmal gemerkt habe, dass ich nun wohl doch, schneller als ursprünglich gedacht, professionelle Hilfe benötige, um meinen Alltag zu bewältigen. 

„I don't wanna lose control,
nothing I can do anymore.
Trying every day when I hold my breath,
spinning out in space pressing on my chest.
I don't wanna lose control.“

(Zoe Wees - „Control“)

Klingt nicht besonders positiv? Ich weiß.

Ich bin fast zwanghaft auf der Suche nach ständiger Kontrolle. Einer der größten Trigger für meine Angst ist das Gefühl von Kontrollverlust. In einer Phase wie dieser, in der ich das Gefühl habe, die Kontrolle über meine Gefühle, meine Gedanken, meinen Körper zu verlieren, ist die Angst wieder mein ständiger Begleiter. Dazu kommt, dass ich dazu neige, vieles mit mir selbst ausmachen zu wollen. Schwäche zu zeigen (und meine momentanen Gefühle zähle ich oftmals leider dazu) fällt mir sehr schwer. Um darüber sprechen zu können, brauche ich Menschen, die mich sehr gut kennen. Für die nur ein Blick reicht, um zu erkennen, dass etwas nicht stimmt. Menschen, die zuhören, da sind, begleiten. Die nicht bewerten.

Und ich habe wahnsinniges Glück. Es gibt diese Menschen in meinem Umfeld. Es gibt diesen einen Menschen, der mich zum Arzt begleitet und dort meine zitternde Hand hält. Der für mich spricht, wenn meine Stimme versagt. Weil er weiß, was ich sagen möchte. Der zuhört, wenn die Gedanken aus meinem Kopf raus müssen. Der mich hält, wenn ich es selbst nicht kann. Der mir Mut macht, wenn in mir eigentlich nichts als Angst ist. Es gibt einen anderen Menschen, der 400 km von mir entfernt ist und es trotzdem schafft, mir ein Lächeln herbeizuzaubern, wenn da eigentlich nur Tränen sind. Der mich bestärkt, wenn ich mich fühle, als wäre ich der einzige Mensch auf der Welt, dem es geht, wie mir. Ein anderer Mensch, der es schafft, mich an die Hand zu nehmen und aus meinem Alltag zu reißen, um meinen Fokus auf Dinge zu legen, die in Vergessenheit geraten sind. Dinge, die mich fühlen lassen, dass mein Leben aus mehr als nur aus Angst besteht. Und es gibt einen Menschen, der es schafft, immer genau die richtigen Worte zu finden. Der mich versteht, ohne zu verurteilen. Der mir die Augen für anstehende Entscheidungen öffnet, ohne mich dabei zu bevormunden.

Ich bin so wahnsinnig dankbar. Dankbar, dass ich all diese Menschen kennen lernen durfte. Denn ich teile mit keinem von ihnen einen Stammbaum. Sie alle könnten jederzeit gehen, aber sie sind freiwillig Teil meines Lebens geworden und bis jetzt geblieben. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist. Manchmal verliere ich diesen Gedanken aus dem Fokus - ich möchte mich aber viel öfter daran erinnern. Denn egal, wie schwer es manchmal mit mir ist - sie sind da. 

Das gibt mir das Gefühl, dass nicht alle meine Entscheidungen - an denen ich in Phasen, wie diesen, regelmäßig zweifle - falsch waren. Denn sie haben mich hier an diesen Punkt gebracht, an dem ich von diesen fantastischen Menschen umgeben bin. Und sie haben mich dazu gebracht, diesen Text zu schreiben und dabei Teil eines Teams sein zu dürfen, das einander wertschätzt, aufbaut, unterstützt. 

Warum ich gerade so weit aushole? Weil mich die Musik daran erinnert hat, meinen Blickwinkel zu verändern. Es gibt nämlich noch einen weiteren Teil aus dem bereits zitierten Songtext, der mir momentan im Kopf herum spukt:

„Don’t know if you get it 'cause I can't express how thankful I am,
that you were always with me when it hurts, I know that you understand.
[…]
I wouldn't have made it, if I didn't have you holding my hand.
[…]
I need you to know, I would never be this strong without you.
You've seen how I've grown, you took all my doubt,
'cause you were home.“

(Zoe Wees - „Control“)

Einer der beschriebenen Menschen ist auch der Grund dafür, dass ich nach einigem inneren Hin und Her nun doch hier sitze und diesen Text schreibe. Mit einer Nachricht, die mich daran erinnert hat, dass ich nicht die Versagerin bin, als die ich mich manchmal fühle, wenn die Angst präsent ist. Die mir gezeigt hat, dass es durchaus Dinge gibt, die ich gerade gut bewältige, auch wenn es nicht einfach ist. Die meinen Blick auf das, was ich in den letzten Wochen geschafft habe, gerade gerückt hat, ohne mich dafür künstlich in den Himmel zu loben. Danke dafür.

Zoe Wees beschreibt es in ihrem Song „Control“ mit „You were home“ - und das trifft es ganz gut, wie ich finde. Denn die Menschen, die ich vorhin beschrieben habe, sind ein großer Teil meines Gefühls von Zuhause. 

Ich glaube fest daran, dass es für jeden Menschen irgendwo sein persönliches Zuhause gibt. Vielleicht sind es Personen. Vielleicht liegt es aber auch in einem Job, in einem Hobby oder in einem Haustier. Vielleicht gibt es auch mehrere unterschiedliche Dinge, die sich nach Zuhause anfühlen. Völlig egal. Zuhause ist das, was uns Geborgenheit vermittelt. Zuhause ist der Ort, an dem sich die Frage danach, ob ich einen Platz in dieser verrückten Welt habe, nicht stellt. Wo und mit wem auch immer das dann sein mag.

Zoe Wees - “Control” (YouTube)

Wie dankbar können wir sein, dass wir an Weihnachten und im kalten Winter ein Dach über dem Kopf und ein warmes Bett haben? Weihnachten ist immer eine Zeit der Einkehr und des Nachdenkens, eine Zeit, in der wir aufmerksamer auf die schauen, denen es nicht gut geht. Wir rücken näher zusammen. Die Spendenbereitschaft nimmt zu, wir geben mehr, als in den anderen Monaten. Warum eigentlich “nur” in dieser Zeit?

Vielleicht, weil wir (zumindest vor der Corona-Pandemie) kaum Zeit hatten, oder uns die Zeit nahmen, uns mit Menschen, auseinander zu setzen, wie den Punks vor dem Supermarkt oder den Obdachlosen unter der S-Bahn Brücke? Mit Tina hat solch eine Begegnung vor kurzem erst wieder viel gemacht, was, das erzählt sie Euch hier. 

Nachdenkliche Begegnungen
Tina

Ein schönes und warmes Zuhause ist keine Selbstverständlichkeit. In der heutigen Zeit werden Wohnungen immer mehr zu Luxusgütern. Die Mieten steigen ins unermessliche und es wird immer schwieriger die horrenden Mietpreise aufzubringen. Wenn dann noch Schicksalsschläge hinzu kommen, enden viele obdachlos auf der Straße.

Gerade in den kalten und nassen Wintermonaten, wird so mancher wohnsitzloser Mensch von einer mollig-warmen Stube träumen. Vor allem dann, wenn sie sich sitzend oder liegend in irgendwelchen Ecken mit dünnen Decken und Schlafsäcken vor Wind und eisiger Kälte schützen. Als Flüssige Nahrung dient meist nur billiger Alkohol Fusel um die Kälte von außen und die Seele von innen zu betäuben.  

Und dann gibt es „UNS“. Wir, die auf hohem Niveau jammern, wenn sich eine angekündigte Online-Bestellung verspätet. Wir, die alles für selbstverständlich halten, weil wir Dinge im Überfluss besitzen und oftmals nicht wissen, wie gut es uns eigentlich geht.

Doch plötzlich finden schicksalhafte Begegnungen statt, die einem zum Nachdenken auffordern. Und man fängt an, sich mit seiner eigenen Lebenssituation in Demut auseinanderzusetzen.   

Als ich letzte Woche unterwegs zum Supermarkt war, wurde ich von einem Mann angesprochen. Er fragte mich, ob ich ihm einen heißen Tee kaufen könnte. Ich kannte diesen Mann vom sehen. Jeden Tag sitzt er neben dem Supermarkt vor einer Sparkasse und spielt auf seiner Gitarre. Sein Gitarrenkoffer dient als Auffang für das von Passanten hinein geworfene Geld. Auch ich werfe im vorbeilaufen öfters ein wenig Kleingeld hinein. Und jedesmal frage ich mich, wie wohl seine Wohnverhältnisse aussehen.

Ich zögerte nicht lange und versprach ihm, einen heißen Tee von der Bäckerei mitzubringen. Er freute sich und sein Blick ging in Richtung Gitarrenkoffer, in dem schon einige Münzen lagen. Ich winkte sofort ab und sagte, dass ich den Tee spendiere. Da er schon sehr durchgefroren wirkte, beschloss ich den Tee zuerst zu kaufen, bevor ich meinen Einkauf erledigte. Ich wollte nicht, dass er noch länger friert, zumal er auch nicht wirklich wärmende Winterkleidung trug.  Er strahlte, als er mich von weitem mit seinem Tee kommen sah. Schlagartig wurde mir bewusst, wie gut es mir geht. Und in welchem banalen „Luxus“ ich schwelge. Ein Luxus, der schon bei den notwendigsten Lebensmitteln anfängt. Solche Momente stimmen mich sehr nachdenklich.

Mir kam eine Begegnung in den Sinn, die ich vor drei Jahren erlebt hatte und mich bis heute berührt. Verträumt stand ich in der Warteschlange in einer Bäckerei, als mich plötzlich ein Mann ansprach, der eine kleine Wursttüte in seinen Händen hielt. Er fragte mich, ob ich ihm, ein Brötchen kaufe. Er zeigte auf das einfachste und günstigste Brötchen. Ich schaute ihn an und antwortete, dass ich ihm auch zwei Brötchen kaufe. Zusätzlich bot ich ihm an, dass er sich auch Roggen oder Körnerbrötchen aussuchen darf, da diese sättigend und nahrhafter ist. Doch er schüttelte den Kopf. Er wollte einfach nur ein einziges stinknormales Brötchen. Selbstverständlich kaufte ich es ihm und kämpfte gleichzeitig mit meinen Tränen. Dieser Mensch hatte mich mit seiner Bescheidenheit trotz seiner Armut, tief berührt.

Ich stieg zu meinem Sohn ins Auto, der vor dem Eingang wartete. Betroffen erzählte ich mit leiser Stimme  von dieser Begegnung. Erneut versuchte ich mich zu beherrschen, um nicht in Tränen auszubrechen. Während der Heimfahrt herrschte Stille im Auto. Auch mein Sohn war sichtlich gerührt. Dieser Mann ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ob er ein Zuhause hat? Oder zumindest irgendwo ein wärmendes Bett? Ich drehte mich um und schaute beschämt auf die Rückbank. Dort zierte vollgestopft der gesamte Wocheneinkauf und verdeutlichte mir, wie gut es uns geht. Kurz zuvor stand ich noch unentschlossen vor dem Schokoladenregal und überlegte ob ich ein oder zwei Tafeln Yogurette in den Einkaufswagen lege. Wie grotesk!
Und da ist dieser Mensch, der sich über ein einfaches trockenes Brötchen freut.

Diese Begegnung bewegte mich noch einige Zeit. Und es macht mich unfassbar traurig, zu sehen, wie viele Menschen Hunger leiden. Natürlich ist mir bewusst, dass es jede Menge Armut auf dieser Welt gibt. Aber wenn plötzlich ein hungriger Mensch vor einem steht, der nicht mal 0,30 Cent in der Tasche hat, zerreißt es mir das Herz. Ich hoffe sehr, dass dieser Mann ein Zuhause hat, ein warmes Bett und immer einen warmherzigen Mensch findet, der ihm eine Kleinigkeit zu essen kauft.

Tina hat uns daran erinnert, dass Zuhause nicht für jede*n von uns selbstverständlich ist. Obwohl wir das wissen, tun wir uns manchmal schwer, an diesem Ort anzukommen. Warum das vielleicht gar nicht immer so leicht ist und wir selber die Wurzel unseres Zuhauses sein sollten, darüber schreibt abschließend Katharina. 

Nur was mich mitnimmt, bringt mich auch nach Haus*
Katharina

„Zuhause ist ein System aus Vertrautem, in dem wir uns auskennen, zu dem wir gehören, aus dem uns keiner rausschmeißen kann.“ – das habe ich in der Einleitung geschrieben und eigentlich ist es ganz tief in mir angelegt, dass es genau dieser Schutzraum ist, den ich meine, wenn ich „Zuhause“ sage. Vielleicht habe ich gerade deswegen zur Zeit ganz gemischte Gefühle, wenn ich daran denke. Denn die Wände meines Raumes sind all das, was ich oben beschreibe und doch fehlt etwas, das so flüchtig ist, dass es sich ungern in Worte fassen lässt. 

Am 17. Mai habe ich an dieser Stelle schon einmal darüber geschrieben. Ich habe erzählt, dass Zuhause für mich ein flüssiger Begriff ist, den ich an verschiedene Orte, Alltage und Menschen gebunden habe. Dass mich das Thema schon mein Leben lang beschäftigt, weil ich eine stattliche Liste an Zuhäusern (?!) angelegt hatte. Dass mich die Frage, wo genau mein Zuhause eigentlich ist, mal wieder eingeholt hat – weil sich mein Leben auf den Kopf gestellt hatte und dann auch noch Corona kam. 

Was oder wen besuche ich und wo gehöre ich hin? Das Ausmaß des Chaos’, das diese simple Frage danach, wo ich hingehöre, ausgelöst hatte, wird mir erst jetzt so richtig klar. Anstatt eine feste Anlegestelle, ist mein Zuhause ein Kollektiv schwimmender Inseln, die mal näher mal weiter voneinander entfernt sind. Jede Insel hat Lieblingsorte, Schattenseiten und Dornenbüsche. Immer bleibt irgendwo ein Teil von mir zurück, ganz gleich, ob ich wiederkomme oder nicht. Keine Insel ist für sich genommen dieser Ort, den ich mir so sehr wünsche. Ich weiß nicht, wie oft ich mich mit letzter Kraft an einen Strand gerettet habe, um dann festzustellen, dass ich auf der anderen Insel etwas Wichtiges vergessen hatte. Überall hab ich mir, wie Robinson Crusoe, einen Raum gebaut, aus dem, was da so rumlag, in eine Ecke, in der ich das Ökosystem der Insel nicht störe. Und es ist auch überall schön, ich bin ein gern gesehener Gast, darf kommen und gehen wann ich will. Nur ob ich bleiben möchte, muss ich dann doch selber entscheiden. 

Meine Freundin hat mir im Mai gesagt: „…(es) ist doch auch spannend, die Verheißungen verschiedener Orte auch als konkret greifbare Optionen zu haben. Klar, das muss man aushalten. Aber vielleicht schafft man das ganz gut, wenn man vor allem gegenwartsorientiert unterwegs ist, ohne jeweils allzu viel darüber nachzudenken, wie es nun an den jeweils anderen Orten wäre." Das ist immer noch klug. Gleichzeitig merke ich, dass mit jedem Mal, seekrank im Kahn zwischen den Inseln, die Sehnsucht nach einem Stabilitätszuhause wächst. Und das nimmt mich mit, jedes Mal aufs neue. 

Aber wohin nimmt es mich mit? Ich glaube, in meine eigenen Untiefen, meine Ängste und Unsicherheiten, wie mein Zuhause auszusehen hat, ob ich es überhaupt auf einer der Inseln finden kann und was ich dafür tun und lassen muss, damit ich endlich ankomme. Und das ist ein ganz schönes Gewirr, in dem Wünsche, Normen, (Vor)Bilder, Träume und vergangene Orte fast untrennbar ineinander fließen. Mal bade ich darin, mal gehe ich unter, mal habe ich Angst, nass zu werden. Und je mehr die Wellen schlagen, desto weniger sehe ich klar. Aber jeder Tauchgang ermöglicht mir auch einen Blick auf das wundervolle Korallenriff, das in diesem Meer zwischen den Inseln wächst. Egal, wie tosend das Wasser ist, hier unten ist es still und bunt und voller Leben. Und es hält meine Inseln zusammen. Wenn ich nur länger die Luft anhalten könnte.

Nimm mit, was Dich mitnimmt. Und bring dich selbst nach Haus*. 

Das, was ich das Korallenriff nenne, bin ich selbst. Gerade halte ich es dort nicht besonders lange aus. Es fällt mir schwer, mich zu orientieren. Ich spreche die Sprache der Fische nicht und immer wieder muss ich an die Oberfläche, um Luft zu holen. Dazu kommt, dass der Weg dahin so viel aufwändiger ist, als mich einfach irgendwo an den Strand zu legen. Trotzdem lohnt er sich (und das nicht nur dann, wenn mich etwas mitnimmt…). Denn mit der Zeit lerne ich vielleicht, unter Wasser zu atmen, um mein Insel Fundament zu stärken, meine Farben zu bestaunen und mir ihrer sicher zu sein, auch wenn sie im Verborgenen liegen. Und wer weiß, vielleicht wächst ein Teil des Riffes irgendwann über die Oberfläche hinaus und wird selbst zur Insel die auch für andere ein Zuhause ist. 

*diese zwei Zeilen habe ich aus einem Text von Nicholas stibitzt. Ich glaub, das war ok.

Tipps der Woche

Hier findet ihr normalerweise die aktuellen Tipps der Woche. Doch nun, kurz vor Weihnachten wollen wir gemeinsam zurück auf das vergangene Jahr schauen. Deshalb haben wir Euch ein kleines Best Of an zeitlosen Tipps zusammengestellt: Von Podcasts bis zu Hilfreichem im Alltag. Von Musik und Filmen bis hin zu kleinen Zeitvertreibern. Mal persönlicher, mal zum allgemeinen Geschehen. Beginnen wir mit P, wie Podcast.

Podcasts

Zuhören braucht Zeit - vielleicht ist dieses Weihnachtsfest genau das richtige, um sich die mal zu nehmen! Für einen bewegenden, informativen oder hilfreichen Podcast vielleicht? Wir haben Euch eine kleine Auswahl zusammengestellt.

Filme und Serien

Für alle, die es sich gerne auf dem Sofa, vor dem Fernseher, gemütlich machen, haben wir natürlich auch etwas im Angebot. Sowohl unterhaltsame und witzige Serien, als auch Informelles. 

Musik

Auch Musik haben wir euch in den vergangenen Monaten immer wieder ans Herz gelegt. Ob selber singen, oder hören, die wohltuende Wirkung ist bekannt. Aus diesem Grund gibt es jetzt was auf die Ohren.

Apps

Apps gibt es viele. Manche machen das Leben leichter und sind ein nützliches Tool im Alltag, manche sind auch einfach nur unterhaltsamer Zeitvertreib, aber auch diese findet ihr hier:

  • Blinkist (die bekannte Bücher-App bietet bis Jahresende gratis Premium-Nutzung, "weil Du es nach diesem Jahr verdienst"☺️)
  • journi app, once upon a time, MyPostcard (Tipp für dieses außergewöhnliche Jahr: gestaltet Euch ein Fotobuch, das Euch daran erinnert, dass trotz allem viel schönes dabei war. Alle Apps bieten an, direkt aus dem Handy Album zu arbeiten und wenn ihr wollt, machen sie das Design auch ganz allein.)
  • darfichdas.info: welche Corona-Regeln gelten in meiner Region?

Self Care 

Zur Weihnachtszeit denken wir viel an Freunde und Familie, möchten ihnen eine Freude bereiten und ihnen ein schönes Fest bereiten. Doch wir sollten auch an uns selbst denken. Das ist nicht egoistisch, sondern wichtig, auch um weiterhin für unsere Freunde und Familie dasein zu können, in dem Maß, wie wir es uns wünschen. Also hier ein paar Möglichkeiten, wie wir uns selbst etwas gutes tun können. 

Zeitvertreib

Ihr habt immer noch nicht genug? Dann hier noch ein wenig um die Langeweile zu vertreiben.

  • B612 (App) eine der witzigsten Apps, die ich kenne (Yvonne)
  • Auf der Webseite Drive & Listen kann man virtuell Fahrten durch viele Städte der Welt machen, während gleichzeitig ein lokaler Radiosender läuft. Sehr sehr cool, hilft gegen Fernweh.

Puh, da ist in den letzten Monaten einiges zusammen gekommen und hoffentlich für jede*n etwas dabei. Ihr könnt ja auch jederzeit in die vergangenen Ausgaben reinlesen. Aber vergesst bitte nicht: Tipps sind immer ein Kann. Ihr könnt reinschnuppern, für gut befinden, oder verwerfen. 

Und ein Tipp, den man nicht in einen Link packen kann, wir aber schon häufig ähnlich geäußert haben ist dieser: Es ist genauso wichtig und wohltuend einfach mal nichts zu tun und sich selbst zu genügen. Also ab und an dürften, oder sollten wir uns mal an Pipi Langstrumpf halten:

“Faul sein ist wunderschön! Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.”

Astrid Lindgren.

Dies und Das

Duschen als Menschenrecht
„Wenn man als Dreck wahrgenommen wird, dann fühlt man sich irgendwann wie Dreck. Man verliert das Selbstwertgefühl.“ Mit solchen drastischen Worten macht Dominik Bloh, der selbst obdachlos war, auf einen Missstand aufmerksam, gegen den er und seine Mitgründer*innen von GoBanyo ankämpfen. Sie ermöglichen Obdachlosen in Hamburg den Zugang zu Hygiene- und Sanitärangeboten.

Pragmatisch, mobil, barrierefrei - in einem Bus, der regelmäßig an unterschiedlichen Standorten anzutreffen ist. GoBanyo hat sich nicht nur zu einem Projekt für würdevolles Waschen und die damit einhergehende Gesundheitspflege entwickelt, sondern zu einem Knotenpunkt für soziale Kontakte und einer Anlaufstelle, an der Menschen sich für Amtsgänge, Wohnungsbesichtigungen oder Arztbesuche vorbereiten können. Oft werden diese aus Scham von obdachlosen Menschen nicht wahrgenommen.

Wenn ihr helfen wollt, ist das ganz einfach: 
Ihr geht auf Menschen zu,
fragt ob sie was brauchen, gerade in dieser Zeit
wo keine Einrichtungen offen sind 
und die Infrastruktur für Menschen auf der Straße wegbricht, 
können wir ganz viel tun. 
Also habt Mut aufeinander zuzugehen und miteinander zu reden!

(Dominik Bloh 2020)

Vielleicht wohnt ihr in Hamburg, oder Umgebung und habt Lust, vor Ort das Projekt zu unterstützen. Inzwischen soll auch in Bremen ein Dusch-Bus auf die Straße finden. Wir hoffen, dass viele andere Städte folgen.

Dominik hat ein Buch über seine Zeit auf der Straße geschrieben, auch das verlinken wir Euch hier unten. “Poetisch, ehrlich, hart”, schreibt Spiegel Online. Also vielleicht nicht für jeden von Euch etwas, bitte sorgt hier gut für Euch und entscheidet selbst. Das Projekt gobanyo solltet ihr Euch aber auf jeden Fall anschauen.
gobanyo.org
Unter Palmen aus Stahl von Dominik Bloh
FB Seite von Dominik, Gründer von gobanyo

Musikalisch gegen den Corona-Frust
Wir haben an dieser Stelle ja schon des Öfteren das ein oder andere musikalische Werk zur Pandemie vorgestellt. Nun gibt es ein weiteres davon: Die deutsche Sängerin Sarah Connor besingt mit ihrer neuen Veröffentlichung “Bye bye” ihren Corona-Frust und hat damit ziemlich genau auf den Punkt gebracht, was wohl in vielen von uns momentan vorgeht: “Weißt du, wovon ich grad am liebsten träum'? Dass du mich weckst und sagst: ‘Es ist vorbei!’”. Ihr habt Lust auf knapp drei Minuten kurzes Wegträumen - in eine Zeit, in der wir uns wieder sorgenfrei umarmen, reisen und beieinander sein können? Dann werft doch einen Blick in das Musikvideo.
Sarah Connor - “Bye bye” (YouTube)

Noch ein wenig Musik
Vor 250 Jahren, am 17. Dezember, wurde Ludwig van Beethoven in Bonn getauft (sein Geburtstag ist nicht genau bekannt). Aus diesem Anlass hat Deutschlandfunk Kultur eine umfangreiche Reihe zu seinem Schaffen und seiner Bedeutung in und für die heutige Musik zusammengestellt. Auch wer kein Fan klassischer Musik ist, kann mal reinschauen und hören, wie z.B. Beethoven mit seinem zunehmend schlechter werdenden Gehör umgegangen ist und wie ihn dies belastet hat.   
Deutschlandfunk Kultur

Christmas Light Show
Der Musiklehrer und -regisseur Tom BetGeorge stellte 2014, das erste Mal, seine musikalische Lichtshow in der Kleinstadt Tracy in Kalifornien auf die Beine. Seitdem beglückt er und sein Team Jahr für Jahr an Halloween und Weihnachten Nachbarn und tausende von Besuchern mit spektakulären Lichtshows.

2020 sind es wieder einmal Zehntausende von LED-Lichtern, die im Einklang mit Popsongs, eine super coole Christmas Show zaubern.

Der Erlös geht in diesem Jahr an das lokale McHenry Schutzhaus in Tracy (eine Familienunterkunft, die obdachlose und hilfsbedürftige Familien unterstützt). Macht es Euch gemütlich und taucht ein. Echt toll! Und wenn ihr danach Bedarf an Nachschub habt, findet ihr auch die vergangenen Shows auf diesem YouTube-Kanal: 
Full Christmas Show 2020

Damit wünschen wir Euch ein paar gute, entspannte Tage, frohe Weihnachten und einen guten Jahreswechsel. Und natürlich auch allen, die keine Weihnachten feiern eine gute Zeit mit ein paar freien, ruhigen Tagen. Wir werden hier eine kurze Winterpause einlegen und lesen uns wieder im neuen Jahr. Unsere nächste Ausgabe erscheint am 9. Januar. Bis dahin, bleibt gesund und wohlauf. 

Euer angstfrei.news Team

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