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Donnerstag, 16. Juli 2020 | 8 Uhr

Annika

Guten Morgen ihr Lieben,

heute ist der kanadische Ehrentag des Meerschweinchens. Passend dazu berichten wir euch in unserem Tipp des Tages heute von einer Methode, die wir uns vielleicht schon längst von unseren tierischen Mitbewohner*innen hätten abschauen können. Wieso ich mir diesen Tipp auch selbst manchmal zu Herzen nehmen sollte, lest ihr heute in unserem “Von Mensch zu Mensch”.

Außerdem wartet natürlich ein Überblick zur aktuellen Nachrichtenlage auf euch und in unserem “Dies und Das” stellen wir euch eine kreative Idee der Universitätsmedizin Göttingen vor, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, uns die Sache mit der Mund-Nasen-Bedeckung noch einmal genau zu erklären.

Viel Spaß beim Schmökern wünschen euch Annika

und das Team von angstfrei.news.

Ihr habt Lob, Kritik oder Anregungen für uns? Schreibt uns Euer Feedback.

Die gute Nachricht des Tages

Positive Entwicklungen zu möglichen Impfstoffen

Gemäß Mitteilung des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID), das gemeinsam mit der US-Biotech-Firma Moderna an einer Studie zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus arbeitet, habe diese bereits erste vielversprechende Ergebnisse liefern können. Nach Abschluss der ersten Testphase hätte sich gezeigt, dass die 45 Proband*innen nach der Impfung Antikörper gegen den Erreger „Sars-CoV-2“ entwickelten. Schwere Nebenwirkungen hätten keine Proband*innen gezeigt. Ergebnisse der zweiten Testphase, bei der 120 Proband*innen den Impfstoff erhalten hätten, liegen noch nicht vor. Bereits Ende Juli soll der entwickelte Impfstoff an rund 30.000 weiteren Proband*innen getestet werden.

Auch in Indien begannen nunmehr am Nationalen Institut für Virologie erste klinische Tests für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus. Gegenwärtig werden Freiwillige für die Durchführung der Studie gesucht.

Nach Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums seien auch erste Tests mit 18 freiwilligen Proband*innen in Russland ohne schwere Nebenwirkungen verlaufen. Auch im Rahmen dieser Studie hätten die Proband*innen nach der Impfung Antikörper gegen das Coronavirus bilden können.

Zeit Online | Tagesschau | n-tv

Die Nachrichtenlage

Umsatzeinbruch im Einzelhandel
Der Handelsverband Deutschland (HDE) legte gestern eine Prognose für die Entwicklung des Einzelhandels für das gegenwärtige Jahr vor. Dabei verweist er darauf, dass im Bereich des Einzelhandels - ausgenommen der Lebensmittelbranche - mit einem Umsatzminus von vier Prozent zu rechnen sei. Dies entspreche einem Rückgang der Gewinne in Höhe von 40 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2019 sei der Umsatz im Einzelhandel noch kontinuierlich gestiegen, zuletzt um 3,2 Prozent. Angaben des HDE-Hauptgeschäftsführers, Stefan Genth, zufolge, seien die Umsätze im regulären Einzelhandel in den letzten Monaten gesunken, während die Gewinne im Onlinehandel eine Steigerung um knapp 20 Prozent verzeichnen könnten. Er gehe davon aus, dass die Pandemie das Einkaufsverhalten der Konsument*innen nachhaltig verändert habe und der Handel darauf mit neuen Konzepten reagieren müsse. Daher fordere der HDE besonders für kleine Unternehmen eine staatliche Unterstützung für eine Digitalisierung ihrer Angebote.
Spiegel | Tagesschau

Kultusministerkonferenz: bundeseinheitliche Hygienevorgaben für Schulbetrieb
Im Rahmen einer gestrigen Kultusministerkonferenz wurden bundeseinheitliche Hygienevorgaben für den Ablauf des neuen Schuljahres nach den Sommerferien beschlossen. Demzufolge werden das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, das Ausbleiben von Körperkontakt und die Einhaltung eines Mindestabstands von 1,50 Metern empfohlen. Im Rahmen des Unterrichts in einem festen Klassenverband dürfe jedoch auf die Einhaltung des Mindestabstands verzichtet werden. Sofern eine Person Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus aufweist, solle ihr der Zutritt zum Schulgebäude verwehrt werden. Empfohlen werde außerdem die Nutzung der Corona-Warn-App für alle Personen, die am Schulleben teilnehmen. Die Vorgaben sollen einen Regelbetrieb innerhalb der Schulen für das kommende Schuljahr ermöglichen.
Redaktionsnetzwerk Deutschland

Tönnies: Schlachtbetrieb wieder zugelassen
Nach vierwöchiger Stilllegung der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) darf das Unternehmen an diesem Standort seinen Schlachtbetrieb wieder aufnehmen. Lediglich die Zerteilung der Tiere dürfe dort noch nicht wieder vorgenommen worden. Diesbezüglich sei für den heutigen Tag eine erneute Begehung der Behörden geplant, um die gegenwärtigen Hygienemaßnahmen zu prüfen. (Quelle: dpa)

Corona-Warn-App bald in türkischer Sprache
Nachdem die Corona-Warn-App in Deutschland bereits seit mehreren Wochen zum Download bereit steht, soll noch in dieser Woche eine Version der App in türkischer Sprache veröffentlicht werden. Dies teilte Regierungssprecher Steffen Seibert gegenüber des Radiosenders „Cosmo“ (WDR) mit. Auch eine Version in arabischer Sprache sei demnach vorgesehen und werde gegenwärtig vorbereitet. Darüber hinaus seien perspektivisch Versionen der App in Bulgarisch, Rumänisch, Polnisch und Russisch geplant.
Stuttgarter Zeitung

Auswärtiges Amt: Reisewarnungen
Das Auswärtige Amt verhängte nunmehr eine Reisewarnung für Aufenthalte in Luxemburg. Grund dafür sei die dortige erhöhte Anzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Reisewarnung für Norwegen wurde jedoch indes aufgehoben.
Tagesschau | Auswärtiges Amt (Norwegen)

Thüringen: Verfassungsgerichtshof kippt Paritätsregelung
Nach einer Klage der AfD erklärte der Verfassungsgerichtshof in Weimar die Paritätsregelung im Landeswahlgesetz in Thüringen für nichtig. Diese Regelung besagte, dass die Parteien in Thüringen ihre Kandidat*innenlisten für die Landtagswahlen abwechselnd mit weiblichen und männlichen Personen besetzen müssen. Das Ziel dabei lag in der Erhöhung des Frauen*anteils im Thüringer Parlament. Der Präsident des Verfassungsgerichtshofes, Stefan Kaufmann, teilte zur getroffenen Entscheidung mit, dass ein staatlicher Zwang und Druck die Freiheit der Wahlen einschränke. „Das Paritätsgesetz widerspricht der Thüringer Verfassung und dem hineinwirkenden Bundesverfassungsrecht“, so Kaufmann weiter. Seitens der AfD wurde die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes positiv aufgenommen, SPD und Linke kritisierten diese scharf. Auch in Brandenburg wird nach einer Klage gegenwärtig eine Paritätsregelung durch das zuständige Verfassungsgericht geprüft.
Welt

Blick auf den Sport

DFL und DFB: Leitfaden für gefüllte Stadien
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) veröffentlichten für die Vereine der Bundesliga und der 2. Bundesliga einen Leitfaden für die Durchführung von Fußballspielen in gefüllten Stadien. Der 1. FC Union Berlin kündigte im Vorfeld bereits an, im September wieder Zuschauer*innen bei seinen Spielen im Stadion zulassen zu wollen. Diese sollen vorab auf eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus getestet werden. Ein Sprecher des Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) teilte mit, dass die Zuschauer*innenanzahl jedoch reduziert werden müsse, sodass der Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten werden könne. Außerdem sollen Stehplätze und der Konsum von Alkohol im Stadion untersagt werden.

Der Essener Virologe Ulf Dittmer kritisierte die Pläne und gab an, dass er die Durchführung von Fußballspielen in voll besetzten Stadien, auch nach vorab durchgeführten Tests auf eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus, momentan als unmöglich einschätze. Er gehe davon aus, dass dies erst wieder realisierbar sei, wenn ein Impfstoff gegen das Coronavirus existiere.
Sportschau | Leitfaden (DFL und DFB) | dpa

Olympische Jugendspiele verschoben
Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, kündigte gestern an, dass die Olympischen Jugendspiele auf das Jahr 2026 verschoben werden. Ursprünglich hätten diese im Jahr 2022 in Dakar (Senegal) stattfinden sollen.
Focus Online

Blick ins Ausland

Österreich: Infektionen in Schlachtbetrieb
In einem Schlachthof in Eggenburg (Niederösterreich) haben sich mindestens 29 Mitarbeiter*innen mit dem Coronavirus infiziert. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete, seien die Infektionen festgestellt worden, da eine Mitarbeiterin charakteristische Symptome gezeigt und sich daraufhin an die österreichische Corona-Hotline gewandt habe.
Frankfurter Neue Presse

Frankreich: Disneyland Paris und Spitze des Eiffelturms wieder geöffnet
Nach einer viermonatigen Schließung aufgrund der Corona-Pandemie ist das Disneyland Paris seit gestern wieder für Besucher*innen geöffnet. Außerdem kann die Spitze des Eiffelturms wieder besichtigt werden. Bei beiden Attraktionen sei die maximale Besucher*innenzahl jedoch begrenzt worden, um die Abstandsgebote einhalten zu können.
Aachener Zeitung

Mallorca: Lokale schließen für zwei Monate
Nachdem mehrere hundert Urlauber*innen auf der Insel Mallorca in der Nacht auf vergangenen Samstag die Hygienevorgaben missachteten, müssen die Lokale in der Bier- und Schinkenstraße sowie der Straße Puerto Ballens (Magaluf) für zwei Monate schließen. Nach Angaben des Dezernatsleiters für Tourismus des Inselrates von Mallorca, Andreu Serra, hätten die Vorfälle jedoch nicht zu einem Anstieg der Infektionszahlen geführt. Er verwies außerdem darauf, dass sich die Mehrheit der Tourist*innen an die gängigen Vorgaben halte.
Tagesschau

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 199.726 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 15.07.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 351 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 7.970.974 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 155.984 Personen mehr als gestern Früh. Davon 186.000 in Deutschland (Stand: 15.07.2020 21:15 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipp des Tages

Knurren gegen die Unruhe

Verschiedene Tierarten, unter anderem Katzen, geben Schnurrgeräusche von sich. Das ist zwar nichts Neues, aber entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass dies ein Wohlbefinden der Tiere ausdrückt, ist mittlerweile auch bekannt, dass beispielsweise Katzen manchmal schnurren, um sich dadurch selbst zu beruhigen.

Die amerikanische Psychologin Cathy Malchiodi will nun herausgefunden haben, dass es auch für uns Menschen bestimmte Laute gibt, die beruhigend auf uns wirken und sogar körperliche Symptome, wie beispielsweise Epilepsie, verringern können. Sie bezieht sich in ihrem Buch „Trauma and expressive arts therapy: Brain, body and imagination in the healing process“ auf einen bestimmten Bereich unseres Nervensystems, der unter anderem das Gehirn mit unserem Herzen, der Lunge, dem Magen und Darm verbindet: den Vagusnerv. Wird dieser stimuliert, soll uns dies dabei helfen, Anspannung und Nervosität zu verringern. Malchiodi geht sogar so weit, dass eine Stimulation des Nervs in Traumatherapien eingesetzt werden kann.

Doch wie stimulieren wir den Nerv nun? Das sei, Malchiodi zufolge, recht simpel: wir knurren oder summen. Durch die Verbindung der Stimmbänder und Rachenmuskeln mit dem Vagusnerv werde dieser stimuliert. Malchiodi empfiehlt, es zunächst mit dem Summen eines Liedes zu versuchen und dabei mit Intensität und Lautstärke zu experimentieren. Sobald ein Pegel erreicht werde, der als positiv empfunden wird, sollte dieser beibehalten werden. Eine weitere Möglichkeit sei ein tiefes Knurren beim Ausatmen. Und wer auch darauf keine Lust hat, könne mit einfachen Lauten („Om“, „Ah“, „Oh“) während des Ausatmens die Rachenmuskeln aktivieren und dadurch eine Stimulation des Vagusnervs erzeugen.

Vielleicht probiert ihr erst einmal in einer leichten Phase der Anspannung aus, ob diese Methode für euch funktioniert. Wir wünschen euch dabei viel Erfolg (und natürlich auch ein bisschen Spaß dabei).

Psychologie Heute

360° - Von Mensch zu Mensch

Von Gelassenheit, Mut und Weisheit

von Annika

Ich neige dazu, mich schnell aufzuregen. Oft und heftig. Manchmal über Dinge, die ich verändern kann; manchmal über Gegebenheiten, auf die ich keinen Einfluss habe. Das Tückische dabei: auf meine Umwelt wirke ich oftmals trotzdem als „Ruhe in Person“. Ich rege mich nämlich meistens nicht nach außen hin auf - sondern in mich hinein.

Heute habe ich mich zum Beispiel über jemanden geärgert, der im Zug keine Mund-Nasen-Bedeckung trug. Angesprochen habe ich ihn nicht. Ich war zu müde für eine Auseinandersetzung und ehrlicherweise hatte ich auch Angst vor einem Konflikt, für den ich mich gerade nicht bereit fühlte. Also blieb ich still und fraß meinen Ärger in mich hinein. Und bevor ich mich versah, ärgerte ich mich schon gar nicht mehr über meinen Mitfahrer, sondern viel mehr über mich selbst.

Die Gedanken und Gefühle in mir fuhren Achterbahn. Gab es denn nicht wichtigere Themen, über die ich mir den Kopf zerbrechen könnte? Wieso, um alles in der Welt, ärgere ich mich jetzt in diesem Moment so sehr über diese Person? Warum gelingt es mir nicht, mit meiner Energie besser zu haushalten? Und, wenn es mich schon so beschäftigt, wieso schaffe ich es gerade nicht, ihn offen darauf anzusprechen?

Ich würde oftmals gern sorgenfreier durch die Welt gehen. Mir nicht den Kopf über Missstände in der Welt und unserer Gesellschaft, mein Umfeld oder mein persönliches Weiterkommen zerbrechen. „Einfach“ leben. Einfach? Ist es leider ganz und gar nicht.

„Ich wünscht' es wär' mir egal, was andere Leute über mich sagen.
Ich wünscht' es wär' mir egal, ob die Welt untergeht oder nicht.
Ich wünscht' es wär' mir egal, ob die im Grunewald noch Pelzmäntel tragen.
Ich wünscht' es wär' mir egal, ob du mit deiner Exfreundin noch sprichst.

[…]

Ich wünscht' es wär' mir egal, was passiert, wer gewinnt, wer verliert.
Und es wär' mir egal, ob du mich verstehst, ob du bleibst oder gehst.
Ich wünscht' es wär' mir egal.
Ich wünscht' es wär nicht real, dass eigentlich immer nur die Schwächeren leiden.
Ich wünscht' es wär' mir egal, ob mich jemand für 'ne Heuchlerin hält.
Ich wünscht' es wär' mir egal, dass ich mit Lügen meine Zweifel vertreibe.
Ich wünscht' es wär' mir egal, ob ich Respekt verdien' oder Geld.“

(Elen - „Egal“)

Es gibt Tage, an denen es mir leicht fällt, abzuschalten und die Welt um mich herum für einen kurzen Zeitraum auszublenden. Erneut ist es Musik, die mir dabei hilft. Und dann gibt es wiederum Tage, an denen ich das Gefühl habe, dass alles um mich herum einbricht. An denen ein falsches Wort, eine Situation, eine Beobachtung ausreicht, um mich hochfahren zu lassen. An denen ich reizbar und launisch bin.

Dann verstehe ich die Welt um mich herum nicht mehr. Und ich rege mich auf. Über die Fleisch- oder Kleidungsindustrie, über jegliche Formen von Diskriminierung, über kapitalistische Strukturen… die Liste könnte ich endlos fortführen.

Aber (und jetzt wird es kurz mal wieder sehr pathetisch): An diesen Gefühlen - an meiner Wut, meiner Verzweiflung und meiner Anspannung - ist nicht alles schlecht. Denn wir Menschen sind leider manchmal ziemlich träge. Wenn wir Leidensdruck spüren, kann das dazu führen, dass wir Veränderungen initiieren. Dass wir etwas verbessern wollen. Ohne Wut, ohne Verzweiflung und ohne Anspannung hätte es wahrscheinlich nie Frauenrechtsbewegungen gegeben. Der gesellschaftliche Fokus würde momentan durch die „BlackLivesMatter“-Bewegung nicht auf rassistische Strukturen gelenkt werden. Und höchstwahrscheinlich gäbe es auch keine „Fridays-for-future“-Demonstrationen.

Vielleicht ist es also ganz gut, dass ich mich manchmal aufrege. Auch wenn ich mir an einigen Tagen weiterhin wünschen werde, dass mir viele Dinge egal wären. Für die Seele. Für die Einfachheit.

Wie so oft wäre wohl auch an dieser Stelle eine Art gesundes Mittelmaß angebracht: ein bisschen Wut und ein bisschen Gleichgültigkeit. Frei nach dem Gelassenheitsgebet:

„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

(Original: Reinhold Niehbur, aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt)

Davon bin ich noch weit entfernt. Aber dieser Vorsatz erscheint mir realistischer - und vielleicht auch sinnvoller - als das Vorhaben, sich überhaupt keine Sorgen mehr zu machen. Sich nie wieder über etwas aufzuregen. Denn durch eine permanente Gleichgültigkeit würden uns viele Dinge verborgen bleiben.

So lange ich die Wut weiter spüre, werde ich also versuchen, sie in konstruktive Taten umzuwandeln. Und wer weiß: vielleicht habe ich beim nächsten Mal auch die notwendige Energie und den Mut, um meinen Mitfahrer auf die fehlende Mund-Nasen-Bedeckung anzusprechen. Dann hatte meine Wut auch tatsächlich einen Sinn.

Elen: “Egal” (YouTube)

daz - die angst zeitschrift

Dies & Das

Polizei - (k)ein Freund und Helfer?
Idil Baydar ist Kabarettistin und engagiert sich bereits seit mehreren Jahren aktiv gegen Rassismus. In den letzten Tagen wird sie jedoch in erster Linie aufgrund anderer Geschehnisse in der medialen Berichterstattung erwähnt: Sie ist eine derjenigen Frauen, die anonyme und rechtsgesinnte Drohmails und -nachrichten erhalten. Unterschrieben sind diese unter anderem mit „NSU 2.0“. Nun stellte sich heraus: Die persönlichen Daten der betroffenen Frauen sind von einem hessischen Polizeicomputer abgerufen worden. Welche Unsicherheit diese Erkenntnis bei Idil Baydar auslöst, erzählt sie im Gespräch mit Deutschlandfunk Nova. Bereits im November 2019 berichtete sie in der RBB-Abendshow im Gespräch mit dem Komiker und Moderator Ingmar Stadelmann über erhaltene Drohnachrichten und darüber, wie es sich für sie anfühlt, mit Personenschutz auftreten zu müssen.
Deutschlandfunk Nova | Beitrag in der RBB-Abendshow (14.11.2019)

Gegen die Ratte im Klo
Den Toilettendeckel öffnen und von einer Ratte begrüßt werden - kein Start in den Morgen, den man sich gern vorstellen mag. Es gibt allerdings Möglichkeiten, gegen dieses Szenario vorzugehen. Die wichtigste dabei: keine Essensreste in der Toilette entsorgen. Ratten sind nämlich schlaue Tiere und begeben sich ansonsten auf die Suche nach der Nahrungsquelle. Für den Fall der Fälle gibt es spezielle „Rattenklappen“, die in das Anschlussrohr eingebaut werden können, wenn die Tierchen den Nachbar*innen bereits einen Besuch abgestattet haben. Ansonsten ist ein solch drastisches Vorgehen in der Regel nicht notwendig.
Deutschlandfunk Nova

Bequemlichkeit macht erfinderisch
Was habt ihr alles schon einmal aus Bequemlichkeit (nicht) getan? Meine Liste wäre zugegebenermaßen recht lang. Das Portal „Jetzt“ hat genau zu diesem Thema nun eine Zusammenstellung veröffentlicht. Beispiel gefällig? „Zu faul gewesen, den piepend um eine neue Batterie bittenden Rauchmelder aufzuschrauben und Batterie rauszunehmen. Rauchmelder in einem anderen Raum unter ein sehr dickes Kissen gelegt, um ihn nicht mehr hören zu müssen“.
Jetzt

Möge die Macht (der Maske) mit euch sein
Wie setze ich meine Mund-Nasen-Bedeckung richtig auf und ist es tatsächlich so schlimm, wenn die Nase aus dem Schutz herausschaut? Klare Antwort: ja. Die Universitätsmedizin Göttingen hat sich nun eine kreative Herangehensweise überlegt, um auf die Notwendigkeit der Masken und deren richtigen Sitz hinzuweisen - und erhalten dabei Unterstützung von „Star Wars“-Bösewicht Darth Vader und den Stormtroopern. Aber schaut selbst:
Video “Maske auf” (Universitätsmedizin Göttingen)

Mit diesem Video schicken wir euch nun in den Tag. Möge die Macht mit euch sein! Seid gut zu euch und habt euch lieb!

Einen schönen Tag wünschen euch Annika und das ganze Team von angstfrei.news.

Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.