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Montag, 30. März | 20 Uhr

Markus
Wolfgang

Liebe Leser*innen, es freut uns, dass wir gemeinsam mir Euch diesen ersten Tag der neuen Woche ausklingen lassen können!

Diese Abendausgabe haben heute Markus und Wolfgang für Euch zusammengestellt. Mit guten Nachrichten wollen wir dazu beitragen, dass wir alle möglichst locker bleiben und gut durch diese besondere Zeit kommen.

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Euer Team von angstfrei.news

Die gute Nachricht des Tages

WHO startet Großversuch
Auf der ganzen Welt wird mit Hochdruck an neuen Medikamenten, Heilmethoden, Impfungen gegen das Coronavirus gearbeitet. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat einen Großversuch mit den vier vielversprechendsten Coronavirus-Behandlungen gestartet, wie das seriöse Wissenschaftsmagazin „Science“ berichtet. In den Corona-Hotspots der Welt wird aber auch viel improvisiert. So berichtete CNN TV über New York, dass Erkrankten mit Bluttransfusionen Gesunder geholfen werden konnte.
→ Science

Update: Wichtige Entwicklungen seit heute früh 8 Uhr

Wenn Nerds helfen, Klinikpersonal zu schützen
Der Mangel an Schutzausrüstung motiviert Tüftler und Bastler weltweit, pragmatische Lösungen zur Unterstützung des medizinischen Personal zu entwickeln: Masken, Gesichtsschutz und sogar Beatmungsgeräte entstehen gerade in den Kellern der "Maker-Community". Beeindruckend, was wachsen kann, wenn alle mit anpacken. Ein Video der New York Times.
→ Der Spiegel

Eine Spende der besonderen Art
Ein britischer Onlinehändler für Fetischisten hat seinen Lagerbestand an OP-Kleidung an ein Krankenhaus gespendet. "Wir sind die ganze Woche lang von Vertretern der Beschaffungsabteilung des nationalen Gesundheitsdiensts NHS auf der Suche nach Schutzausrüstung und -kleidung kontaktiert worden", twitterte das Unternehmen MedFet UK. "Heute haben wir unseren gesamten Vorrat an Wegwerf-OP-Kitteln einem NHS-Krankenhaus gespendet."
→ Twitter

Hotels unterstützen Obdachlose
Zum Beispiel das Berliner Luxushotel Adlon, das neue Wege geht und mit seinem derzeit reduzierten Personal mindestens einmal die Woche eine Obdachlosenunterkunft mit Frühstück beliefern will. Für Ärzte, Schwestern und Pfleger sollen außerdem 1.000 Übernachtungsgutscheine für die Zeit nach der Corona-Krise zur Verfügung gestellt werden – als Dank für ihre Hilfe.
→ ZEIT ONLINE

Ruanda will afrikanisches Vorbild sein
Auch in Afrika nehmen jetzt die Coronavirus-Infektionen zu. Das berichtet die taz. Das Virus wird hauptsächlich durch Reisende eingeschleppt. Das kleine Ruanda hat sich mit schnellen Gegenmaßnahmen hervorgetan, etwa rasche Tests und Sonderbusse für die arbeitende Bevölkerung.
→ taz

Schwedens Sonderweg
Das wenig bevölkerte Schweden hält unbeirrbar an seinem Sonderweg fest. Schulen und Kitas bleiben geöffnet ebenso wie viele Gaststätten. Das Ziel ist wie in Rest-Europa, die Infektionskurve abzuflachen, weniger mit Druck von oben, sondern Selbstverantwortung von unten. Regierungschef Löfven: „Wir alle müssen als Individuen unsere Verantwortung übernehmen. Wir können nicht alles gesetzlich regeln und verbieten.“
→ Focus

"Die Krise schweißt alle zusammen"
Paul Bethke, Gründer von Lemonaid, will Getränke verkaufen und den Armen helfen – vor allem dort, wo er die Rohstoffe für seine Limonaden einkauft: in Südasien, Südafrika und Lateinamerika. Wie treibt ihn in der Corona-Krise an? Ein Interview von brand eins.
→ brand eins

Grönland verbietet Alkohol
Wenn die ganze Familie zu Hause bleibt, können schnell Konflikte entstehen. Durch Alkoholkonsum können sie schnell in häusliche Gewalt umschlagen. Grönland hat deshalb den Verkauf von Alkohol untersagt.
→ Deutschlandfunk

Ko-Kreative Politik
Jetzt sind besonders auch die Bürgerinnen und Bürger gefragt. Politik und Wirtschaft haben keine Patentrezepte für die Krise und die Zukunftsgestaltung. Viele neue Anstöße kommen von unten. Dazu rufen die systemische Beraterin Ruth Sander (Politik im Raum) und Jascha Rohr (Institut Partizipatives Gestalten) auf.
→ Politik im Raum
→ Institut Partizipatives Gestalten

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 57.298 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 29.3.2020, 00:00 Uhr RKI), das sind 4751 Personen mehr als am Tag zuvor. Auch wenn die Zahlen weiter steigen, deutet sich eine langsame Abflachung des Wachstums an. Hoffen wir, dass es so weiter geht!

Warum, diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 160,140 Menschen sind weltweit wieder genesen, davon 9,211 in Deutschland (Stand 19:35 Uhr). Das sind weltweit 9251 Menschen mehr als gestern Abend.

Tipps des Tages

Ansteckende Achtsamkeit
Die MBSR-Lehrerin und Buch Autorin Veronika Schantz bietet auf Ihrer Website eine Serie von Achtsamkeitskursen speziell gegen die Verunsicherung und Angst aus der Coronakrise an. Und sie bemerkt sehr treffend, dass das Kontaktverbot nicht für uns selbst gilt. Also lasst Euch anstecken mit Achtsamkeit!
→ Achtsam-Leben-Lernen

Erste Hilfe
Der Spiegel beantwortet eine wichtige Leserfrage: "Wie leiste ich in Zeiten von Covid-19 Erste Hilfe?" Denn wie kann ich helfen, ohne mich oder andere in der Krise zu gefährden.
→ Der Spiegel

Umgang mit Kindern
Der Umgang mit den Kleinen ist für Familien eine besondere Herausforderung. Die Kinder daheim zu unterrichten – Home Schooling – blüht. Und was Väter und Mütter sonst noch mit ihnen anstellen können, um ihren Nachwuchs bei Laune zu halten.
→ Superillu

Wie bleibe ich empathisch?
Corona wird für viele zur Nervenkrise: Der Ton in den sozialen Netzwerken wird schärfer. Wie bleibe ich trotz allem empathisch? Darum geht's im Podcast "Corona in Bayern" mit Thorsten Otto. Psychiater und Psychotherapeut Pablo Hagemeyer gibt Tipps.
→ BR24

Kostenlos Zeitschriften lesen
Der deutsche Verlag Gruner+Jahr folgt dem Beispiel von Verlagen in den USA. Er verschenkt sämtliche Digitalausgaben seiner Zeitschrift. Das sind 40 Stück. Das Angebot läuft bis zum 30. April.
→ Gruner+Jahr

Snapchat versorgt Corona-Ängstler
Wer bei Snapchat unter dem Schlagwort „Angst, Depression, Stress“ nach Rat sucht, erhält unter „Here for You“ automatisch eine Liste von Information und Experten dazu, geprüft und empfohlen von der Weltgesundheitsorganisation WHO.
→ The Star

Nicht im Pyjama ins Home Office!
In diesen Tagen arbeiten Abermillionen vom Home Office daheim. Hier ein paar Verhaltenstipps dazu:

  • Geduscht und ordentlich gekleidet an den Rechner setzen, Pausen beachten
  • Eine freie Ecke zu Hause finden und die zum Büro/Schreibtisch machen
  • Mit der Familie Regeln des Zusammenlebens abstimmen
  • Mit den Arbeitskolleg*innen regelmäßige Besprechungen und Abstimmung
  • Wichtig: Mit Familie wie Kollegen auch emotionale Wellen aus diesen Veränderungen besprechen.

→ Capital

Von Mensch zu Mensch

Ängste und Depressionen – eine Chance!

von Wolfgang Chr. Goede

Was sonst gerne unter den Teppich gekehrt wird und ein Tabu ist. In diesen Tagen lesen wir viel über die positiven Wirkungen von Ängsten. So fragte die Tageszeitung „Die Welt“, wie der Mobilitäts-Pionier Elon Musk seine Ängste nutzt, um erfolgreich und glücklich zu sein. In der Tat, die positive Kanalisierung von Ängsten und Depressionen ist ein Riesenthema, auch in der Forschung. So gibt es die These, dass wir erst durch unsere Ängste die heutige Stufe der Zivilisation erklommen haben und Ängste in Krisen wie diesen Evolutionsbeschleuniger und Katalysatoren sind. Das ist spannend, finde ich. An dieser Stelle möchte ich auf den britischen Schriftsteller Matt Haig verweisen. In seinem Buch „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“ hat er sich sehr ehrlich mit seinen Ängsten auseinandergesetzt. Ich habe sein Buch ausführlich in der Sommerausgabe der im April erscheinenden Deutschen Angstzeitschrift daz (2/2020) besprochen und darf an dieser Stelle aus dem Beitrag zitieren:

Viel Hilfe und Zuspruch fand Haig beim Lesen, insbesondere über depressive Figuren der Weltgeschichte. Die Hall of Fame der Depressiven ist riesig und reicht vom ersten Menschen auf dem Mond, Buzz Aldrin, über Wolfgang Amadeus Mozart, Isaac Newton, bis Robbie Williams und Tennessee Williams. Präsidenten, geniale Wissenschaftler, Künstler – keiner ist sicher vorm langen Arm der Angst und Depression sowie den oft tödlichen Folgen, wie bei Hemingway.

Vielen gelingt es aber, den seelischen Abgründen und einer Verzweiflungstat zu entgehen, und aus den inneren Turbulenzen die Energie für große Leistungen zu schöpfen. Diese Sublimationskraft ist eine wichtige Lesefrucht aus diesem Buch. Etwa die Staatenlenker Abraham Lincoln, der die Sklaverei in den USA abschaffte, und Winston Churchill, der England gegen größte einheimische Widerstände in den Krieg gegen Nazi-Deutschland führte, es besiegte und damit das Gespenst des Faschismus. Seine Depressionen ebenso wie die Person Hitlers waren für den Premier „black dogs“. In dieser Umlenkung und Veredelung findet auch Haig seine Bestimmung, den „das düstere Bewusstsein“ seiner Sterblichkeit dazu veranlasst, „das Leben umso entschlossener zu genießen“.

→ Matt Haig: Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben. dtv, München, 6. Auflage 2019

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

"Ich werde wiedergeboren, du wirst wiedergeboren"
Dieses berührende Lied stammt von einer der erfolgreichsten Bands Italiens der 70er Jahre. Die Urheberrechte haben sie nun an das Krankenhaus in Bergamo überschrieben, um die Ärzte und das Klinikpersonal bei ihrem Einsatz zu unterstützen. Bitte ansehen - jeder Klick auf das Video ist eine Spende für diese unersetzlichen Helfer.
→ YouTube

Was lehren uns die Pandemien der Vergangenheit?
Seuchen sind ein unsichtbarer Feind. Zu allen Zeiten haben sie Gesellschaften vor enorme Herausforderungen gestellt. Häufig sind Gesellschaften aber gestärkt aus der größten Krise hervorgegangen. Eine beruhigende Einordnung mit Prof. Dr. Heiner Fangerau, (Medizinethiker, Universität Düsseldorf), Prof. Dr. Malte Thießen (Historiker, LWL Münster) und Dr. Manfred Vasold (Historiker und Buchautor).
→ SWR Forum Podcast

Und wenn sie nicht …
Wer erinnert sich nicht an RAPUNZEL: schönstes Kind unter der Sonne? Die böse Hexe sperrte es im unzugänglichen Turmzimmer ein. Nach jahrelanger QUARANTÄNE dort stieß ein Königssohn zu ihr. Die beiden verliebten sich unsterblich ineinander – und wenn sie nicht … soziale Distanz, Abgeschiedenheit, Isolation können auch Dein Leben einen unvorhergesehenen positiven Haken schlagen lassen!
→ Grimms Märchen

Damit verabschieden sich Markus und Wolfgang vom Angstfrei-Team von Euch und wünschen einen entspannten Abend!

(Und: hört auf zu googlen – das machen wir für Euch.)

Quellen
ZEIT | Bundesgesundheitsministerium | Corona in Zahlen (RKI)| Gesundheitsticker