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Montag, 31. August 2020 | 8 Uhr

Wolfgang

Liebe angstfrei-Leserinnen und angstfrei-Leser,

Wochenenden sind nachrichtlich Saure-Gurken-Zeit. Im Sommer und in der Noch-Ferien-Zeit doppelt so sauer. Um so tiefer haben wir für diese Montag-Morgen-Ausgabe gebohrt. Corona-Relevantes in sämtlichen Rubriken: Singapurs Corona-Knast, von den Alten Märchen erzählen lernen, die 3. Episode von Mut-Kasper und Angst-Krokodil … Saugt Honig daraus, für die ganze neue Woche, wünschen Euch Wolfgang und das gesamte angstfrei.news-Team!

Übrigens nehmen wir unser Motto ernst: Angst hat eine Stimme - Deine.
Wir sind ein Team von Freiwilligen und schreiben über unsere Angst-, Lebens- und Alltagserfahrungen, ohne ein Richtig oder Falsch, oft mit Verstand und immer mit Herz. Wir freuen uns über dich in unserem Team. Trau dich einfach und schreib uns eine Mail an angstfrei.news@gmail.com.

Die gute Nachricht des Tages

Es ist Montag!

Es ist Wochenanfang, der letzte Tag unseres meteorologischen Sommers – packen wir’s an! Der 243. Tag des gregorianischen Kalenders (mit 122 Tagen bis zum Jahresende) listet weit über 500 (!) Gedenktage für den 31. August auf. Schwelgt darin, bedient euch bei diesen historischen Ereignissen, Persönlichkeiten, Bewegern wie auch Verhinderern von Weltgeschichte. Und erkennt darin auch Manipulationen und Manipulatoren, die immer mit am Werke sind. Für den 31. August 1935 lautet der Eintrag:

„Der sowjetische Bergmann Alexei Grigorjewitsch fördert in einer Schicht 102 Tonnen Kohle und übererfüllt damit seine Arbeitsnorm um das 13fache.“

Wahrhaft heroisch, aber auch ein „Kameradenschwein“, würden wir Deutschen sagen. Des braven Sowjetmannes Tagesrekord an diesem letzten Augusttag war vom Staat sorgfältig inszeniert worden und Startschuss einer Kampagne zur Leistungssteigerung aller Werktätigen für das kommunistische Paradies.

Hier gleich noch das „Goody“ für die große Riege liebevoller Plattensammler. Am 31. August 1951 erblickte die deutsche Langspielplatte mit 33 1/3 Umdrehungen pro Minute das Licht der Welt. Und, und, und … Wer heute noch Urlaub hat, könnte einen ganzen lieben Tag in diesen Gedenk-Daten baden!

→ Wiki

Nachrichten Update

Rechte stürmen Reichstag
Mehrere zehntausend Menschen demonstrierten am Samstag gegen die staatlichen Maßnahmen zum Eindämmen der Corona-Pandemie. Nach Ausschreitungen löst die Polizei die Proteste auf. Dabei laufen sie aus dem Ruder. Rechte und Reichsbürger stürmen den Reichstag und hissen auf den Treppen die Reichsflagge. Die Ordnungskräfte sehen auf Videos relativ hilflos aus. Bundespräsident Steinmeier verurteilt die Krawalle als „unerträglichen Angriff auf das Herz unserer Demokratie“.
→ DER SPIEGEL

Grippe-Impfungs-Aufruf
Mediziner raten, in diesem Jahr verstärkt von der Grippeimpfung Gebrauch zu machen. Die Bundesregierung hat bereits zusätzliche Dosen an Impfstoff geordert. „Gleichzeitig eine größere Grippewelle und die Pandemie kann das Gesundheitssystem nur schwer verkraften“, mahnte Bundesgesundheitsminister Spahn.
→ Tagesschau

25 Millionen Infektionen
Die Johns-Hopkins Universität vermeldete am Sonntag weltweit mehr als 25 Millionen Infektionen mit dem COVID-19 Virus. 842.702 Menschen sind an der Pandemie bisher gestorben. Indien registrierte am Samstag 78.761 Neuinfektionen, Deutschland 1663.
→ Focus

Corona forever?
Britische Wissenschaftler der UK Corona Task Force widersprechen der Weltgesundheitsorganisation WHO. Letztere hatte die Hoffnung genährt, dass die Pandemie in spätestens zwei Jahren vorbei sein könnte. So wie auch die Spanische Grippe sich 1920 ausschlich. Sir Mark Walport erinnert daran, dass damals die Weltbevölkerung viel kleiner war und die Menschen viel weniger reisten. "This is a virus that is going to be with us forever in some form or another, and almost certainly will require repeated vaccinations”, sagte der Regierungsberater im BBC Interview.
→ BBC

Lernen von den Alten!
Viele ältere Bürger*innen, obwohl durch das Virus besonders gefährdet, kommen mit der Pandemie und der Krise erstaunlich gut klar. „Märchen erzählen und nach vorne schauen“, sagt ein 81-Jähriger; „bewusster leben und den Tag strukturieren“, rät eine 90-Jährige den Jüngeren.
→ Zeit.de

Wir schaffen das
Vor fünf Jahren nahm Deutschland über eine Millionen Flüchtlinge auf. Das Thema hat Deutschland gespalten, bis heute, ähnlich wie der Umgang mit Corona. Zur Erinnerung: Die große Hilfsbereitschaft der Deutschen, etwa bei der Versorgung der Ankommenden am Münchner Hauptbahnhof, ging um die Welt, so wie 1989 der Mauerfall. Bei einer Pressekonferenz heute vor fünf Jahren sagte Bundeskanzlerin Merkel drei historische Worte: „Wir schaffen das.“ Aus heutiger Sicht und insgesamt positiver Integration der Geflüchteten war dieser Satz völlig richtig. Frau Bundeskanzlerin, schaffen Sie einen ähnlich historisches Zitat auch zur Bewältigung der COVID-19 Seuche?
→ Süddeutsche

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 242.381 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 31.08.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 610 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 17.710.802 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 1.523 Personen mehr als gestern Früh. Davon 217.842 in Deutschland (Stand: 31.08.2020 07:48 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipps des Tages

Blick in die asiatische Morgenröte
Dieser Mann kennt den Globus. Der Anthropologe, University of British Columbia Professor, National Society Explorer und Bestsellerautor Wade Davis führt in einer brillanten Analyse im „Rolling Stone“ durch die Untiefen der Corona-Welt. Verlierer für den Kanadier sind die USA mit ihrer stümperhaften Corona-Konsolidierungs-Politik – Gewinner ist China, das mit Verve das neue Asiatische Zeitalter eingeläutet hat. Davis verweist u.a. auf die Historie: Pandemien besitzen politische Sprengkraft und haben stets das historische gewachsene politische Gefüge von Regionen und der Welt erschüttert. Offene Frage: Wo bleiben Europa und Deutschland, Demokratie und Freiheitsrechte bei dieser weltweiten Verschiebung der Macht hin zu Zentralismus, Gewaltenmonopole, Autokratie?
→ Rolling Stone

“Corona-Knast im 64. Stock in Singapur“
Asien ist streng. Besonders auch im Corona-Handling. Eine deutsche Unternehmerin beschreibt, wie der wirtschaftlich weiterhin florierende Stadtstaat sich vorm Virus schützt. Und wie quälend umständlich ihre Einreise und Aufenthalt sind. In ihrem Wolkenkratzerappartement fühlt sie sich wie im Knast.
→ Xing

… Erzählerchen für Herz und Seele: Die putzigen Flughunde
Über Fledermäuse ist in diesen Wochen viel Böses gesagt worden. Verwandte aus der großen Flederfamilie, australische Flughunde („flying foxes“, haben knopfgroße schwarze Kulleraugen. Die bis zu einem Kilogramm schweren Tiere mit einem Meter Flügelspannweite sind beachtliche Dauerflieger: Auf der Suche nach Blütenpollen legen sie jährlich bis zu 6000 Kilometer zurück – fast so viel wie Wale. Tagsüber hängen sie, auf die Nacht wartend, in großen Schwärmen in Bäumen.
→ Science

360° Im Gespräch

Mutkasper & Angstkrokodil über Ausbrüche

von Wolfgang

Wir Menschen führen ständig innere Zwiegespräche. Das Ich, das sich entfalten will, wird vom inneren Zensor in Schach gehalten. Die Figuren Mutkasper und Angst(macher)krokodil tragen diesen inneren Disput nach außen. In der gleichnamigen Serie spielen wir typische Situationen durch. Handpuppen oder Fingerpuppen helfen, diese Kontroversen realistischer zu machen. Damit lassen sich auch Rollenspiele gestalten. Viel Spaß beim Durchspielen eigener Situationen!

Mut-K: Corona. Angst. Alles immer nur Angst. Das ist wie ein Sumpf. Ich habe keinen Bock mehr darauf. Ich will hier raus.

Angst-K: Warum denn? Ist doch kuschelig. Im warmen und schlüpfigen Schlamm. Man findet immer genügend Leute zum Quatschen, denen es genauso beschissen geht.

Mut-K: E-e-ben. Das ist es doch! Wenn man darin versumpft und nicht mehr rausfindet, geht man irgendwann darin unter. Und in ein paar hundert Jahren finden die einen als Moorleiche.

Angst-K: Na ja, irgendeinen Tod musst du ja schließlich sterben. Ist das nicht egal? Als bleiches Knochengerippe in deinem Erdgrab bist du noch schrecklicher anzusehen.

Mut-K: Red‘ nur so weiter. Du gehörst zu den schlammigen Kräften, die mich im Sumpf festhalten.

Angst-K: Ich will dich ja nur davor schützen, zu viel Kräfte in etwas zu investieren, wovon du bereits jetzt ahnst, dass es in die Hose geht. So lange, wie du in diesem Sumpf schon hockst! Wie willst du denn hier rauskommen?

Mut-K: Einfach strampeln und dann springen.

Angst-K: Das ist wie ein Auto bei Vollgas im Wüstensand. Damit gräbst du dich erst richtig fest. Bis über die Oberlippe, mein Lieber.

Mut-K: Hm, vielleicht hilft beten?

Angst-K: Glaubst du noch an den Weihnachtsmann?

Mut-K: Dann eben ganz laut um Hilfe rufen!

Angst-K: Wer soll dich denn hier hören. Doch nur deine Mitsümpflinge. Hast du in deinem Egoismus eigentlich mal an die gedacht? Hättest du keine Skrupel, die einfach so sitzen zu lassen?

Mut-K: Ich könnte sie ja später nachholen. Wenn ich im Trockenen bin, sie mit einem Strick herausziehen. Oder noch besser, den Sumpf kurz und bündig entwässern.

Angst-K: Du schaffst es doch nicht mal alleine, wie willst du denn da die anderen herausholen. Mit wessen Kräften?

Mut-K: Hm, du bist so entmutigend. Warum kannst du nie etwas Aufbauendes sagen.

Angst-K: Ich bin Realist. Bin selbst ein Sumpfwesen und kenn mich da aus. Mit einem Schwanzschlag bin ich aber sofort draußen. Eure Muskeln sind nach so langem Sümpfeln doch viel zu schwach dafür.

Mut-K: Und warum nimmst du uns nicht ins Maul und springst mit uns heraus?

Angst-K: Sträflicher Leichtsinn! Wie wollt ihr denn in der stressigen Trockenwelt zurechtkommen. Das habt ihr doch lange verlernt.

Mut-K: Ich hab’s. Du baust uns mit deinem langen Körper eine Brücke. Drüber krabbeln wir aus dem Sumpf. Und du hast auch keine Verantwortung für uns.

Angst-K: Von wegen. Vor Aufregung fällt ihr herunter und steckt noch tiefer im Sumpf. Und macht mir dann auch noch Vorwürfe.

Mut-K: Mensch, du komisches Kroko-Tier gehst mir auf den Senkel. So krass negativ?

Angst-K: Was heißt hier negativ, risikobewusst.

Mut-K (wendet sich an die anderen Sümpflinge): Hey, Leute, was denkt ihr denn von unserem Gespräch.

Schweigen, dann ein Stimmchen: Ich weiß nicht, willst du uns wirklich verlassen? Bleib doch lieber bei uns. Wir brauchen dich.

Angst-K: Siehste.

Mut-K, patscht trotzig in den Schlamm: Ich will hier raus, ich will hier raus!

Angst-K: Weißt du denn überhaupt schon, was dich in der Trockenwelt erwartet?

Mut-K: Na was schon, Beweglichkeit. Neue Wege. Keine Angsteinflüsterung wie durch dich. Freiheit.

Angst-K: Pah, welche Freiheit. Über jeden Schritt mühsam selbst zu entscheiden, ob der richtig odr falsch ist. Dich mit den anderen clinchen, die auch auf ihre Freiheit bestehen. Du wirst ein Sklave der Freiheit, mein Verehrtester. Hier im Sumpf hast du dein sicheres Nest. Das ist Freiheit.

Mut-K (zweifelnd): Ich kann ja immer wieder zurückkommen, wenn‘s mir da draußen nicht zusagt.

Angst-K: Vielleicht überlebst du das gar nicht, so krass anstrengend ist’s da draußen.

Mut-K (trotzig): Es versucht zu haben ist besser als ein unrühmliches Ende als Moorleiche.

Angst-K: Du drehst dich im Kreise mit deinen Argumenten, du Einfaltspinsel. Ist dein ganzes Pulver schon nass?

Mut-K, böse und energisch, greift nach dem Maul, hält es zu und zieht sich daran hoch, stellt sich aufs Maul. Als das Krokodil nach Luft schnappen will und das Maul aufreißt, katapultiert es den AK in die Luft, ins Trockene.

Mut-K: Danke Angstkrokodil, das war eine große Hilfe. Ich erkunde jetzt die Trocken-Welt, komme wieder und berichte euch, wie’s ist, liebe Sümpflinge. Wenn ihr Lust habt, kommt ihr dann mit. Bis bald, ciao.

→ Netzwerk Gemeinsinn

daz - die angst zeitschrift

360° Prolog von Morgen

Umgang mit Ängsten: Tipps für Führungskräfte

von Wolfgang

In diesen Tagen wurde ich in einem Interview zu Ängsten bei der Arbeit und in Betrieben befragt. Auf die Bitte, meine Gedanken dazu in drei Tipps für Führungskräfte zusammenzufassen, schrieb ich das Manual unten. Dabei bin ich mir bewusst, dass wir in unserer heutigen Arbeitswelt weit davon entfernt sind. Dass Führungskräfte gegen besseres Wissen und Erkenntnisse moderner Führungspsychologie oft den wilden Tiger heraushängen lassen, satt sich wie ein einfühlsames Zugpferd zu verhalten. Das Umdenken von Arbeit und Wirtschaft erfolgt allerdings bereits in vollen Zügen, auch befeuert von der Corona-Krise. Bei New Work geht um nichts weniger als einen Paradigmenwechsel und eine systemisch von Grund auf sich reformierende Arbeits- und Wirtschaftswelt.

  • ALLGEMEIN – Offenheit | Ansprache | Vorbild
    Psychische Gesundheit ist einer der drei Pfeiler der Gesundheit, neben körperlicher und geistiger. Das lebt die Führungskraft vor und sendet damit entscheidende Signale im Team aus. Bei Besprechungen sollten Fragen der Psychohygiene regelmäßig angesprochen und Angebote für Psychoedukation gemacht werden. Die Führungskraft ist Katalysator und Vorbild, nicht aalglatt, wie in der Wirtschaft oft üblich, sondern empathisch und emotional, die auch eigenen Schwächen einräumen kann.
  • SPEZIELL – Einladen | Nachfragen | Weiterhelfen
    Die Führungskraft sollte Mitarbeiter*innen explizit dazu einladen, über Stress, Ängste, Depressionen zu reden. Dies als Teil eines verbindlichen, resilienten und motivierenden Arbeitsstils. Bei Verdacht auf eine Störung sollte die Führungskraft im Zweiergespräch nachfragen. Bei einer Bestätigung Anpassungen bei Arbeitsabläufen aushandeln, Hinweise auf Begleitung/Behandlung in Selbsthilfe und Therapie geben. Insgesamt den Mitarbeiter Wertschätzung, Unterstützung und Solidarität erfahren lassen.
  • ÜBERGREIFEND – Integrativ | Strukturell | Systemisch
    Führungskräfte sind Scharniere im Betrieb, nach unten und nach oben. In ihrem Team können sie so wie oben beschrieben nur agieren, wenn sie sich des Einverständnisses und der Deckung der Hierarchien über sich gewiss sind. Sie müssen also auch besonders dorthin wirken und ihr Vorgehen in den allgemeinen Firmenstil integrieren. Das wird vermutlich guter Vorbereitung und Argumente bedürfen, u.a. mit Hinweis auf die erheblichen allgemein-wirtschaftlich-sozialen und individuell-betrieblichen Verluste durch die beeinträchtigte Leistungsfähigkeit psychisch angegriffener Arbeitskräfte. Der pro-aktiv-positive Umgang damit könnte zum strukturellen Stilelement eines Unternehmens werden – so wie viele heute aus Imagegründen das Ehrenamt ihrer Mitarbeiter*innen fördern. Damit könnte ein Betrieb insgesamt auf die Arbeits- und Unternehmenskultur einwirken und systemisch neue Standards im Umgang mit psychischen Beeinträchtigungen setzen, Ängste enttabuisieren und letztlich eine Triple-Win Situation schaffen: Alle drei, der Betrieb, der Arbeitnehmer, die Gesellschaft als Ganzes gewinnen.

Ängste sind ein Tabu in unserer Gesellschaft. Eine Kultur zu schaffen, die erlaubt, über Angst offen zu sprechen, ist das Ziel der Deutschen Angst-Hilfe DASH e.V. Siehe dazu auch die Deutsche Angstzeitschrift daz #89 mit dem Schwerpunkt „Angstprävention im Betrieb“ mit den Fachaufsätzen „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ von Cornelia Schneider, „Selbsthilfe und Betrieb: Eine Win-win-Situation“ von Dagmar Siewerts, „Teams ohne Kompass“ von Tim Ruetz, „Ängste am Arbeitsplatz“ von Simon. Das obige Manual wurde von der Lektüre dieser Beiträge inspiriert.

→ DASH | → daz bestellen

Dies & Das

Selbsthilfe digitalisiert
"Wir plädieren dafür, die digitalen Möglichkeiten als sinnvolle Ergänzung zum Gruppengeschehen zu nutzen, weil damit in der Tat eine viel größere Breitenwirkung zu erzielen ist": Das verlangt Klaus Grothe-Bortlik, Geschäftsführer Selbsthilfezentrum München SHZ.

"Es ist die Technik, die uns derzeit rettet.": Kerstin Schäffer, Geschäftsführerin Münchner Angsthilfe/Angstselbsthilfe MASH berichtet über 21 Video-Selbsthilfegruppen.

"Wer die Zukunft meistern will, muss für sie offen sein": Juri Chervinski, SHZ, Ansprechpartner für BBB, BigBlueButton-Plattform. Neben SHZ Nutzung steht der neue digitale Raum auch Selbsthilfegruppen für virtuelle Gruppentreffen zur Verfügung.

Alles rund um die Digitalisierung der Selbsthilfe. Das ist der Schwerpunkt des neuen "Einblick" (3/2020) -- Münchner Selbsthilfejournal, zum Download:
→ SHZ

System am Ende - Neues wagen
Noch nie hat ein System einen so großen Teil der Menschheit in derart existenzielle Bedrängnis gebracht wie das jetzige. Doch viele Menschen wollen nicht sehen, »wie weit der Ast, auf dem wir sitzen, schon angesägt ist«, sagt der Sozialwissenschaftler Meinhard Miegel, auch mit Blick auf die derzeitige Pandemie und weitläufig leichtsinnigem Umgang damit. In seinem neuen Buch „Das System ist am Ende. Das Leben geht weiter“ (oekom) plädiert er für ein neues Zukunftsnarrativ: „Das Alte umzugestalten und Neues zu wagen – damit das Leben (gut) weitergeht“.
→ Oekom

My Home is my Castle
„Der staatlich verordnete und medizinisch gebotene Rückzug in die eigenen vier Wände hat die Umsätze der Möbelhändler in die Höhe steigen lassen … Die Deutschen investieren in Betten, Lampen und Kommoden … Der Fachhändler Gartenmoebel.de vermeldete im April doppelt so hohe Zugriffe wie im Vorjahr, der Umsatz wuchs auf das Dreifache“, hat Steingarts Morning Briefing recherchiert. Cocooning boomt.
→ Handelsblatt

In der Tat, sich im Nest gemütlich einzukuscheln, ist die beste Corona-Abwehr. Wenn immer möglich, voll genießen, wünschen Euch die angstfrei-Redakteure!

Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.