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Samstag, 16. Mai 2020 | 20 Uhr

Christian

Einen schönen guten Abend euch Allen!

Das Abend-Update bekommt ihr heute von Christian serviert. Mit dabei die neuesten Meldungen des Tages, meine persönlichen Lieblings-Tipps (Wandern und Reisen) und das eine oder andere Neue bei “Dies und Das.” Dort findet ihr nach wie vor ein paar Tipps zum Umgang mit Verschwörungstheorien. Annikas äußerst lesenswerter Beitrag zu “Von Mensch zu Mensch” ist natürlich auch noch mal dabei.

Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch Christian und das gesamte Team der angstfrei.news

Und wie immer freuen wir uns über Ideen, Anmerkungen und auch Wünsche im Feedbackformular.

Die gute Nachricht des Tages

Bundesweit erste Quarantäne-Station für Obdachlose eröffnet
In Berlin gibt es seit dieser Woche die erste deutsche Quarantäne-Station für Obdachlose. In insgesamt 16 Betten über der Notfallambulanz der Stadtmission sollen künftig Menschen unterkommen können, die ohne festen Wohnsitz leben, sich mit dem Corona-Virus infiziert haben und daher in häuslicher Quarantäne verbleiben müssen. 

Barbara Breuer, Sprecherin der Berliner Stadtmission sagt dazu: “Auf dieser Quarantäne-Station sind nur diejenigen, die eine bestätigte Infizierung haben, aber keinen schweren Krankheitsverlauf. Hier können sie beobachtet werden und sind nicht sich selbst überlassen”. Die Einweisung solle über das Gesundheitsamt erfolgen.

Innerhalb der Station sollen die Menschen ohne festen Wohnsitz drei Mahlzeiten pro Tag erhalten. Die Koordinatorin, Luise Marie Rust, beschreibt das weitere Angebot wie folgt: “Wir haben freien Zugang zum W-LAN. Wir haben einen Fernseher und es gibt einen Computer, einen Raucherraum und Gesprächsangebote”. Außerdem würden obdachlose Menschen, die von Tabak oder Alkohol abhängig seien, Zigaretten und Alkohol unter geregelten Bedingungen erhalten. Substitute für Opiate würden durch Suchtmediziner verabreicht werden.

Die Quarantäne-Station sei zunächst für drei Monate vorgesehen. Für denselben Zeitraum biete die Berliner Stadtmission Menschen ohne Obdach eine Unterkunft in einem neu eröffneten Wohnheim, um sie vor einer Infizierung mit dem Virus zu schützen.
rbb24

Wichtige Entwicklung seit heute Morgen

Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen
In München, Berlin, Frankfurt a.M., und Stuttgart gingen erneut tausende Menschen gegen die Corona-Auflagen und damit verbundenen Grundrechts-Einschränkungen auf die Straßen. Die Demonstrationen wurden nur unter scharfen Auflagen genehmigt, um eine Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Dazu gehörten eine Maskenpflicht, Mindestabstand und eine begrenzte Teilnehmerzahl.
Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen warnt in einem Bericht der dpa davor, die Protestierenden in der Corona-Krise pauschal auszugrenzen und sie als "Spinner" abzutun. Dies trage nur zur Verhärtung der Fronten bei. Selbstverständlich gebe es Antisemiten und Rechtsradikale, von denen man sich massiv abgrenzen müsse. Hier dürfe es keine falsche Toleranz geben.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht warnte vor Verschwörungstheorien in der Corona-Krise. "Das Leugnen und Verdrehen von Fakten kann in der Pandemie Leben gefährden", sagte Lambrecht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Tagesschau (Demos) | Frankfurter Allgemeine Zeitung

Keine Impfpflicht in Deutschland
Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Wieler, hat sich dagegen ausgesprochen, eine Impfung gegen das Coronavirus zur Pflicht zu machen. Wieler sagte in Schwerin, die Menschen seien klug genug zu wissen, dass sie mit einem sicheren Impfstoff, wenn dieser denn zur Verfügung stehe, ihre Gesundheit fördern würden. Deshalb habe das RKI keine Veranlassung, über eine Verpflichtung nachzudenken. Ähnlich äußerte sich Kanzleramtschef Braun. Der CDU-Politiker sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, er halte es für möglich, dass ein Impfstoff für die breite Bevölkerung zwischen Anfang und Mitte nächsten Jahres verfügbar sein wird. Weltweit wird im Moment daran geforscht.
Deutschlandfunk (Impfpflicht)

Olaf Scholz will Kommunen mit 57 Milliarden Euro unterstützen

Bund und Länder sollen die Kommunen noch 2020 von ihren Altschulden befreien, schlägt der Finanzminister vor. Olaf Scholz (SPD) will Kommunen, die wegen der Corona-Krise in Not geraten sind, mit bis zu 57 Milliarden Euro retten. Das Konzept für einen Schutzschirm, das der SPD-Politiker seit Längerem angekündigt hat, liegt der Nachrichtenagentur dpa vor. Das Konzept sieht vor, den Kommunen noch innerhalb dieses Jahres die Schulden zu erlassen, damit sie weiter investieren können. Scholz geht davon aus, die bisherigen Widerstände beim Koalitionspartner CDU/CSU überwinden zu können. Bayern lehnt die Finanzierungspläne ab.
Zeit Online (Rettungsschirm)

USA überlegen Zahlungen für WHO wieder aufzunehmen
Die US-Regierung erwäge nach den Worten von Präsident Trump, wieder Beiträge an die Weltgesundheitsorganisation zu zahlen, berichtet der Deutschlandfunk. Auch wenn US-Präsident Trump sich noch nicht festlegen wolle, so stehe die Idee im Raum, der WHO künftig zumindest ein Zehntel der bisher üblichen Summe zu überweisen. Mitte April hatten die USA ihre Zahlungen an die WHO aus Verärgerung über deren Umgang mit der Corona-Pandemie völlig eingefroren. Trump warf der Organisation vor, zu china-freundlich zu agieren. Die WHO wies das zurück.
Deutschlandfunk (USA/WHO)

Slowenien
Slowenien hat nach einem erheblichen Rückgang der Ansteckungszahlen die Coronavirus-Pandemie im eigenen Land für beendet erklärt und öffnet alle seine Grenzen. Geöffnet werden sämtliche Grenzen zu den Nachbarländern, auch zu Italien, Ungarn und Kroatien. Damit steht einem Sommerurlaub an der kroatischen Adria praktisch nichts mehr im Wege.
Die Presse

Italien öffnet Grenzen Anfang Juni
Italien will die Einreise für EU-Bürger in der Corona-Pandemie ab 3. Juni wieder erlauben. Dann könnten Menschen aus der Europäischen Union und dem Schengen-Raum wieder einreisen - auch ohne danach zwei Wochen in Quarantäne zu gehen. Die Anordnung, die am Samstag von der Regierung in Rom gebilligt wurde, sieht vor, dass Inlands- und Auslandsreisen ebenso wieder erlaubt werden wie Einreisen nach Italien. Die Verbote gelten damit allerdings noch über das lange Wochenende bis zum Nationalfeiertag am 2. Juni.
Tagesschau (Italien) | Frankfurter Allgemeine Zeitung (Italien)
mehr Infos zu den kommenden Reisebestimmungen aus deutscher Sicht findet ihr im Interview von Außenminister Heiko Maas mit dem Deutschlandfunk

Start der Fußball-Bundesliga
Zum Start der ersten und zweiten Bundesliga verzeichnete die Polizei keine größeren Fanansammlungen rund um die Stadien in Nordrhein-Westfalen. In der ersten Bundesliga fand heute, neben etlichen anderen, um 15.30 Uhr das Derby FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund als Geisterspiel statt. Drei Stunden vor Spielbeginn sei vor dem Stadion noch alles ruhig, sagte eine Sprecherin der Dortmunder Polizei. Auf Twitter forderte sie die Fans auf, zuhause zu bleiben und das Spiel von dort zu genießen. Das Spiel gewonnen haben die Dortmunder klar mit 4:0. Insgesamt blieb es auch im Rückblick rund um den Start der Bundesliga ruhig.
→ dpa | Süddeutsche Zeitung
→ alle weiteren Ergebnisse findet ihr bei der Sportschau

Corona in Zahlen
In Deutschland sind 173.772 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 16.05.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 620 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – veröffentlicht und um 10 Uhr morgens online bereitgestellt. Das bedeutet für unsere Webseite, dass ihr immer Abends aktuelle Zahlen bei uns abrufen könnt. Und warum gibt es hier nicht mehr davon?  Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 1.788.480 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 28.891 Personen mehr als heute Morgen. Davon 152.600 in Deutschland (Stand: 16.05.2020 16:55 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipps des Abends

Heute, für mich (Christian) als Bergwanderführer und leidenschaftlicher Reisender sehr persönlich gefärbt.

Wandern - Berge Deine Freiheit
“Wer wandert, ist unabhängig von Reiseanbietern und Airlines. Wer wandert, ist frei – auch in diesem Sommer.” Über den “Königsweg” aus dem Corona-Dilemma schreibt Florian Werner unter dem Titel “Wandern: Ins Offene” bei ZEIT online. Leider ist der Artikel kostenpflichtig. Ich selbst habe in der vorletzten Ausgabe der Deutschen Angst-Zeitschrift ebenfalls einen Artikel dazu unter dem Titel „Selten fühle ich mich so intensiv lebendig - Wandern als Chance im Umgang mit der Angst” geschrieben. Leider auch kostenpflichtig (aber wen es interessiert, dem/der schicke ich gerne ein kostenloses PDF). Für mich ist es jedenfalls - und da bin ich ganz bei Florian Werner - der Königsweg in Zeiten von Corona und im Umgang mit meiner Angst! Mein Motto: “Berge Deine Freiheit!”
ZEIT Online (Wandern) | Deutsche Angst-Zeitschrift (Wandern) 

Mit Sofa-Safaris virtuell nach Afrika
Reisen ist in der Corona-Krise in letzter Zeit unmöglich gewesen. Reisen in afrikanische Nationalparks waren und bleiben für viele von uns wohl auch in Nicht-Corona-Zeiten un- oder zumindest schwer-erschwinglich. Vielleicht eine Alternative: In Corona-Zeiten können wir diese Schutzgebiete in Afrika nun wenigsten virtuell besuchen, und zwar mit sogenannten Sofa-Safaris. Die Wildparks streamen live aus der Wildnis, so wie der Nationalpark Ol Pejeta in Kenia.
Bericht im ZDF
Ol Pejeta Nationalpark

Von Mensch zu Mensch

Vom Tanz mit dem Affen

von Annika

Normalerweise sind Wochenenden meine Ruheoase. Endlich mal kein frühes Aufstehen, kein Alltagsstress. Dafür viel Zeit für all das, was in der Hektik der Arbeitstage verloren geht. Am vergangenen Muttertagswochenende sah das Ganze bei mir allerdings etwas anders aus. 

Ich habe bereits Tage vorher mit mir gehadert, ob es gut wäre, meine Mutter zum Muttertag zu besuchen. Lockerungen hin oder her, ein gewisser Respekt vor zusätzlichen sozialen Kontakten liegt mir immer noch in den Knochen. Letztendlich wurde die Entscheidung mir aber abgenommen - meine Mutter musste nämlich den ganzen Sonntag arbeiten. So schwer mir das auch einerseits fiel, war ich andererseits auch etwas erleichtert. So musste ich nämlich nicht weiter abwägen und schon gar keine Enttäuschung bei meiner Mutter wecken, hätte ich mich gegen einen Besuch bei ihr entschieden.

Für mich war also alles in Ordnung. Nur habe ich meine Rechnung dabei ohne meinen Freund gemacht - der wollte seine Mutter nämlich sehr gerne besuchen. Und als er mir das ein paar Tage vorher mitteilte, war zunächst auch noch alles gut. 

Bis… Tja. Bis der Samstag kam. 

Wir sprachen noch einmal über die Muttertagspläne und sein Vorhaben, als sie mich auf einmal traf, wie ein Blitz. 

Oh, hallo Angst, lange nicht gespürt! (Zugegeben: das war gelogen. Hört sich aber besser an, als „ich hatte gehofft, ich hätte mal ein paar Tage Ruhe vor dir“.)

Die Angst flüsterte mir die wildesten Gedanken und Phantasien darüber ins Ohr, was passieren könnte, wenn mein Freund Kontakt zu seiner Familie hätte. Was, wenn sie ihn anstecken? Oder er sie unbewusst infiziert? Welche Folgen hätte das für seine Familie, für ihn, für uns? Und je länger meine Angst so auf mich einredete, um so mehr entfernte ich mich von dem Gespräch mit meinem Freund. Rationale Gedanken zuzulassen, war schon längst nicht mehr möglich. 

Er erkennt den langsamen Übergang von leichten Bedenken und Sorgen zu meiner Angst glücklicherweise. Aber ich erkenne ihn oftmals nicht. Denn meine Angst ist geschickt: Sie verkauft mir ihre Phantasien als Realität. Und bevor ich merke, dass sie längst Besitz von mir und meinen Gedanken ergriffen hat, denke ich noch, ich könnte rationale Gespräche führen. Also fühle ich mich unverstanden, wenn mir mein Gegenüber (und sei es auf die liebevollste Art, wie nur irgendwie möglich) mitteilt, dass gerade meine Angst aus mir spricht - und nicht mehr ich.

Denn meine Angst ist real. Nur die Gründe für meine Angst sind es oftmals nicht.

Ich weiß das normalerweise. Aber wenn sie kommt, kommt sie schleichend und ich kann mich ihr nur schlecht entziehen. Der Singer-Songwriter Bosse hat mein Gefühl in seinem Lied „Alter Affe Angst“ ganz gut zusammengefasst:

„Dann kommt dein alter Affe Angst und tanzt und tanzt und tanzt mit dir.
So lang, so lang, bis du den Boden unter deinen Füßen verlierst.
Dann kommt dein alter Affe Angst und tanzt und tanzt dich weg von hier. 
In seinen dunklen Dschungel, in dem du alles, was du liebst auf einmal verlierst.“ (Bosse - „Alter Affe Angst“)

Genau so fühlt es sich für mich an. Die Beschreibung von dem Affen, der mich unkoordiniert herumwirbelt und nicht loslässt, bis mich das Gefühl vollends umgibt, trifft es sehr gut. Bis ich mich in seinem dunklen Dschungel wiederfinde.

An einigen Tagen finde ich recht schnell wieder aus dem Dschungel heraus. An anderen dauert es länger. An diesem Tag habe ich nicht wieder herausgefunden. Dabei habe ich mein Bestes gegeben: Ich habe versucht, mich abzulenken. Habe Balkonpflanzen gekauft und eingepflanzt. Und ich war stolz auf mein Werk. Das beklemmende Gefühl, sobald ich an den nächsten Tag dachte, ließ mich allerdings nicht los. 

Am nächsten Tag fuhr mein Freund zu seiner Familie. Ich bin nicht mit ihm gefahren, das habe ich nicht geschafft. Aber obwohl ich den Affen noch in meinem Rücken spürte, konnte ich ihn fahren lassen, ohne bereits am Morgen wieder in den tiefsten Angst-Dschungel entführt zu werden. Und so klein dieser „Erfolg“ auch wirken mag, mein Freund und ich wissen, wie groß er eigentlich in dieser Situation war. Das mulmige Gefühl gab es noch. Aber der Affe hatte kurz nicht aufgepasst, sodass ich schon einmal zum Rand seines Dschungels flüchten konnte.

Während der Mittagspause meiner Mutter telefonierten wir; quasi als „Ersatz“ für den nicht realisierbaren Besuch zum Muttertag. Und wir telefonierten lange. Gespräche zwischen meiner Mutter und mir lösen immer wieder dieselben Gefühle in mir aus. In diesen bin ich immer wieder „Kind“ und egal, wie oft ich darüber schon die Augen verdreht habe (wenn auch meistens mit einem Grinsen auf den Lippen), vermittelt es mir auch das Gefühl von Geborgenheit. Von Heimat. So auch dieses Mal. Und je länger wir telefonierten, desto besser ging es mir. Es war, als wenn meine Mutter an diesem Tag etwas in mir auslöste, was den Affen vollständig verjagte. Und nach dem Telefonat saß ich auf dem frisch bepflanzten Balkon in der Sonne und konnte zum ersten Mal an diesem Wochenende wieder durchatmen. 

Sicherlich, mein Affe wird irgendwann wiederkommen. Aber jedes Mal, an dem ich es wieder aus seinem Dschungel heraus schaffe, ist für mich ein Gewinn. Jedes Mal macht mich ein bisschen hoffnungsvoller und gibt mir das Gefühl, stärker zu sein, als meine Angst. Stärker, als mein Affe.

"Und dann ist es vorbei. 
Der Affe weg, ich wieder hier.
Die Tage sonnig, ganz ohne Furcht und das haarige Angstgetier.“
(Bosse - „Alter Affe Angst“)

Eure Annika

daz - die angst zeitschrift

Dies und Das

Der Schwedische Sonderweg
...sei eher eine Projektionsfläche von Ängsten und Hoffnungen, als ein Wundermittel, schreibt Peter Rásonyi in seinem Kommentar für die Neue Zürcher Zeitung. “Es ist zwar richtig, dass Stockholm bisher auf die Schließung der Schulen, Restaurants und Pärke verzichtete. Die bürgerlichen Freiheiten wurden vergleichsweise wenig eingeschränkt. Es ist auf der anderen Seite auch richtig, dass Schweden deutlich mehr Opfer des Coronavirus verzeichnete als die strenger agierenden Nachbarn Finnland und Norwegen. Doch beide Phänomene sind nicht so signifikant, dass sie die dicken Schlagzeilen rechtfertigten.[...] Schwedens Umgang mit der Corona-Krise ist weder fahrlässig noch wundersam effizient. Was als Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem Rest der Welt bleibt, ist ein stärkeres Vertrauen in die Selbstverantwortung der Bürger statt in die Ordnungsmacht des Staates. Im Zweifelsfall für die Freiheit, könnte das Motto kurz zusammengefasst lauten. Bisher hat sich dieses bewährt, was für Schweden spricht. Für eine abschließende Bilanz ist es allerdings noch viel zu früh.”
Neue Zürcher Zeitung

#Mutmachleute
Wie wichtig es ist, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, öffentlich über psychische Erkrankungen aufzuklären und zu sprechen weiß auch Markus Lange. In seinem mutmachenden Bericht über seine Depression und Angststörung sagt er bei den Mutmachleuten: "(...) ich bin mutig. Denn ohne Mut gibt es kein Vorankommen."
Zum vollständigen Bericht

(Erneute) Tipps zum Umgang mit Verschwörungstheorien
Weil es so wichtig ist: ergänzend zum gestrigen Beitrag hier nochmals ein kleiner Hinweis zum Thema Verschwörungstheorien. Denn sie begleiten uns nicht erst seit Corona. Zu fast jedem unerwarteten oder außergewöhnlichen Ereignis entspinnen in kürzester Zeit alternative Erklärungsansätze. Das Motto scheint dabei zu sein: Je abstruser, desto besser. Wie sollten wir mit solchen Theorien also umgehen? Und ergibt es Sinn, ihnen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu begegnen? Wie sollten wir reagieren, wenn uns nahestehende Menschen plötzlich Verschwörungstheoretikern mehr Glauben schenken, als aktuellen wissenschaftlichen und politischen Entwicklungen? Im Podcast “Ab 21” von Deutschlandfunk Nova ging es vor zwei Tagen genau um diese Fragestellungen. Die Autorin Franzi von Kempis hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf Twitter auf Hasskommentare und Verschwörungsmythen zu reagieren. Mit ihrem Buch “Anleitung zum Widerspruch” hat sie einen Ratgeber zu diesem Thema geschrieben. Im Podcast gibt sie Tipps für den Umgang mit Verschwörungstheorien und friedliche Diskussionen mit Personen, die diese teilen.
Deutschlandfunk Nova (Podcast "Ab 21") | Deutschlandfunk Nova (Faktencheck)

HINWEIS: Wir hatten heute Morgen ein Zitat von Steve Maraboli in der Ausgabe und wurden von einer aufmerksamen Leserin auf womöglich dubiose Hintergründe hingewiesen. Wie die Leserin sehr treffend schreibt, ist es "gerade jetzt, wo so viele Menschen sich von charmanten Lügnern im Internet beeinflussen lassen" ein Faktencheck besonders wichtig .Macht Euch selbst ein Bild:
gizmodo

Einen schönen Abend und sonnigen Sonntag (vielleicht ja auch beim Wandern) wünscht euch Christian und natürlich das ganze Team von angstfrei.news.

(Und: hört auf zu googeln – das machen wir für Euch.)

Ideen, Anmerkungen, Wünsche? Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.