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Dienstag, 7. Juli 2020 | 8 Uhr

Anne

Einen schönen Dienstag euch allen.

Gestern war Tag des Kusses und da dies so gut zu der heutigen Ausgabe passt, wollte ich im Rückblick einmal daran erinnern. Denn auch wenn der (Wangen-) Kuss zur Begrüßung unter Freunden zur Zeit leider einem Fuß,- oder Ellenbogencheck weichen muss, wollen wir ganz bestimmt nicht, dass dieser in Vergessenheit gerät. Also, wenn ihr einen Lieben habt, dann gebt ihr*ihm heute doch mal einen feierlichen Kuss, nachträglich zum gestrigen Tag.

„Ein Kuss ist ein reizender Trick der Natur, den Redefluss zu beenden, wenn Worte überflüssig werden.” Sagte mal der schwedische Regisseur und Drehbuchautor Ingmar Bergman. Recht hat er!

In diesem Sinne, einen schönen Dienstag wünscht euch Anne und das gesamte Team von angstfrei.news!

Ihr habt Lob, Kritik oder Anregungen (z.B. zum Tipp des Tages oder den neuen Kategorien) für uns? Schreibt uns Euer Feedback.

Die gute Nachricht des Tages

Indische Landwirte verkaufen online
Da sich das Land seit März im Lockdown befindet, aufgrund von weiterhin hohen Zahlen an Corona Infizierten, stehen die indischen Landwirte vor einer wirtschaftlichen Herausforderung.

Verschiedene Start-ups haben deswegen Apps entwickelt, mit denen die Landwirte ihre Waren online verkaufen können. Diese führen Kunden und Bauern zusammen und schaffen einen kontaktlosen Warenaustausch.

Die Produkte werden koordiniert bei den Bäuerinnen abgeholt und an die Kundeninnen geliefert. Außerdem gibt es lokale Online-Märkte über die die Landwirte ihre Waren verkaufen können. So wird die Versorgung, als auch das wirtschaftliche Überleben der Landwirte ermöglicht.
Enorm

Die Nachrichtenlage

Gezielte Corona-Testung
Nachdem letzte Woche Bayern beschlossen hatte, flächendeckend auf das Coronavirus zu testen, hatte sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für ein anderes Vorgehen ausgesprochen. Er, genauso wie weite Teile der CDU-Spitze, halten gezielte Tests für sinnvoller. Parteichefin Annegret Kamp-Karrenbauer sprach sich für einen Bundesbeschluss zu dieser Strategie aus.
(dpa)

Weiterhin Maskenpflicht im Einzelhandel
Nachdem sich in einer Videoberatung die Spitzen der CDU für die Beibehaltung der Maskenpflicht und das Abstandsgebot aussprachen, einigten sich auch alle 16 Gesundheitsminister der Länder darauf. Nach Berichten des DFL sagte Regierungssprecher Seibert, überall dort, wo im öffentlichen Leben der Mindestabstand nicht gewährleistet werden könne, seien Masken ein wichtiges und weiter unverzichtbares Mittel. Am Wochenende hatte Mecklenburg- Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glatte (CDU) eine Lockerung der Maskenpflicht im Handel in Erwägung gezogen. Die CDU-Spitze mahnte jedoch weiterhin zur Vorsicht und Rücksichtnahme, da es zur Zeit trotz positiver Entwicklungen keinen Grund zur Entwarnung gebe.
(dpa) | → Deutschlandfunk

Lockdown in Gütersloh gerichtlich aufgehoben
Das Land Nordrhein-Westfalen hatte, aufgrund der gehäuften Corona Fälle im Kreis Gütersloh, Beschränkungen zur Eindämmung des Virus beschlossen. Diese sollten bis heute Nacht 00:00 Uhr gelten. Das Oberverwaltungsgericht Münster entschied jedoch am Montag, dass dies nicht mehr verhältnismäßig sei, statt dessen hätte NRW differenzierte Maßnahmen einführen müssen, die nicht den ganzen Kreis betreffen.

Die Landesregierung entschied sich gegen neuere, differenzierte Maßnahmen. Die Zahl an Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, lag gestern nur noch bei 50,5 - also ganz knapp über dem Grenzwert von 50. Nur die Quarantäne-Maßnahmen für die mit dem Corona-Virus infizierten Personen und deren Familien bleiben bestehen. Diese sind zum großen Teil Angestellte und Mitarbeiter des Fleischherstellers Tönnies.

Ob jetzt Bürger des Kreises Gütersloh auch wieder ohne negativen Corona Test in andere Bundesländer reisen dürfen ist noch nicht entschieden.
(dpa)

Geringere Mauteinnahmen
Da es aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus auch zu einem geringeren LKW-Verkehrsaufkommen kam, sind die Einnahmen aus der LKW-Maut gesunken. So verzeichnet der Bund rund 95 Millionen Euro weniger an Mautgebühr für den Monat Mai, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Schon im April waren es 88 Millionen Euro weniger, als im April 2019. Die Gelder aus der Maut fließen vor allem in den Straßenausbau, wo sie jetzt fehlen. Für den Monat Juni rechnet das Verkehrsministerium jedoch mit höheren Einnahmen, als in den beiden Vormonaten.
Tagesschau

Türkei-Urlaub vielleicht bald möglich
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Thomas Bareiß sagte gegenüber dem Sender RTL, dass bei einer weiterhin guten Corona-Lage es nun doch zu einer Aufhebung der Reisewarnung für die Türkei kommen könnte. Dafür müssten aber nicht nur die Infektionszahlen niedrig bleiben, sondern auch das türkische Gesundheitssystem so aufgestellt sein, dass der Schutz der Touristen vor Ort gewährleistet sei.

Die CDU fordert ein Eu-einheitliches Vorgehen, vor allem was die Regelungen in Flugzeugen angehe. Gerade das Tragen von Masken im Flugzeug sollte geregelt werden, damit die Infektionszahlen nicht mit der Rückreise aus den Ferien ansteigen.

Erst letzte Woche hatte Außenminister Heiko Maas (SPD) eine baldige Aufhebung der Reisewarnung angezweifelt.
Tagesschau

Corona in Zahlen

In Deutschland sind 196.554 Menschen als infiziert getestet worden (Stand: 06.07.2020 00:00 Uhr, Quelle: RKI), das sind 219 Personen mehr als am Tag zuvor.

Warum diese Zahlen? Wir zitieren hier die offiziellen Zahlen des RKI, diese werden einmal täglich – immer um Mitternacht – vom RKI aktualisiert und um 10 Uhr morgens online veröffentlicht. Und warum gibt es hier nicht mehr davon? Es ist wichtig, die aktuell angeratenen Verhaltensweisen zu befolgen, das wissen wir alle. Zahlen über Neuerkrankte helfen uns dabei nicht. Achtet aufeinander und haltet Distanz.

Gesundheitsticker: 6.603.809 Menschen sind weltweit wieder genesen, das sind 78.044 Personen mehr als gestern Früh. Davon 182.200 in Deutschland (Stand: 06.07.2020 20:50 Uhr, Quelle: Worldometers).

Tipp des Tages

Kindheitsträume
Inspiriert von Johannes Mensch zu Mensch vor einer Woche habe ich heute diesen Tipp für euch zusammengestellt.

Während Johannes Text ( hier könnt ihr ihn nochmal lesen) in mir nachhallte, saß ich mit meiner Tochter am Küchentisch und sie hatte den Plan gefasst, ein Lied zu schreiben. Ich ermunterte sie, sich doch einfach mit Papier, Stift und Gitarre zu bewaffnen und das einfach mal zu machen. Gesagt getan, für die nächste Stunde hallten immer wieder Gesang und Gitarrenklänge aus dem Kinderzimmer.

Währenddessen dachte ich darüber nach, ob es etwas gibt, was ich als Kind schon immer tun wollte. Damals war ich großer Fan von Detektiv Geschichten wie die Drei ???. Wir hatten unsere eigene Zentrale im Gartenhäuschen meiner Freundin und jagten auf unseren (damals noch Holz-)Tretrollern Verbrechern nach, die es in unserer Kleinstadt nicht gab.

Damals wollte ich auch unbedingt einen eigenen Detektiv- oder Kriminalroman schreiben. Es gab ca. 396 erste Seiten dazu. Vollendet habe ich jedoch keine Geschichte. Aber warum das nicht jetzt einfach mal angehen?

Gesagt, getan. Ich habe das einfach mal angefangen. Ich weiß nicht was daraus wird, ob dieses Buch jemals fertig wird und wenn ja, ob es jemals jemand lesen wird. Aber darauf kommt es nicht an. Es tut einfach gut, es endlich zu machen.

Also, was wolltet ihr immer schon mal machen? Egal, ob es ein Lied komponieren, ein Buch schreiben, oder ähnliches ist. Gibt es wirklich echte Gründe dies jetzt nicht zu tun, oder sind es nur Ausflüchte, weil es euch absurd erscheint diese Kindheits Ideen umzusetzen?

Meistens sind es nur Ausflüchte, also fangt an! Es ist vielleicht nicht einfach, aber es tut gut!

360° - Von Mensch zu Mensch

Rückblick in die Zukunft
von Anne

Als Kind hat man ein unbändiges Vertrauen in die Eltern, in die Bezugspersonen, aber auch in die Zukunft. Was sollte schon schiefgehen. Schließlich gibt es liebevolle Eltern, die wissen, wohin der Weg führt, die stark sind und Lösungen parat haben. Die für uns da sind, uns ernähren.

Dann werden wir langsam älter, erkämpfen uns mehr Freiheiten und stellen fest, dass Scheitern durchaus eine Option ist. Dass Dinge auch mal schief gehen, aber noch immer sind wir uns der tröstenden Arme unserer Eltern und später auch unserer Freunde bewusst. Der Blick in die Zukunft umfasst meist nur das Schuljahr, die ersehnten Sommerferien.

Dann klopft irgendwann die Pubertät an und wir stellen so langsam fest, dass die Zukunft doch etwas weiter reicht. Wir stellen fest, dass unsere Eltern doch nicht auf alles eine Antwort haben, oder uns diese Antwort nicht ausreicht. Wir stellen fest, dass Erwachsene auch Unsicherheiten verspüren, Ängste und Zweifel haben. Dies gepaart mit unseren eigenen Unsicherheiten und dem Wunsch nach Freiheit bringt noch mehr Unsicherheiten mit sich. Und es bringt den Wunsch mit sich, selber alles anders, alles besser zu machen. Wir versuchen uns, neue Eckpfeiler zu bauen, um Halt zu finden. Eckpfeiler aus eigenen Werten, Überzeugungen, aus Freunden, aus Liebe und auch immer noch zählen auch die Eltern, die Bezugspersonen zu diesen Pfeilern. Das wird im Sturm und Drang natürlich ungern zugegeben. Man verliebt sich das erste Mal, man spürt das erste Mal den Schmerz zerbrochener Liebe. Die Wunden heilen, die Narben werden bleiben, wenngleich sie im Laufe der Zeit ein wenig verblassen. Als Eltern versuchen wir irgendwie die Gratwanderung zwischen Halt geben und Loslassen.

Und dann steht man auf einmal auf eigenen Beinen. Man ist Erwachsen und es wird erwartet, dass man einen Plan vom Leben hat, von der Zukunft. Man findet seinen Weg im Leben, auch wenn man sich hier und da hinterfragt, ob man den eigentlich wirklich selbst gewählt hat, oder wie man dort hingekommen ist. Die Ideale der Jugend, die Werte und Überzeugungen, von denen man sich sicher war, dass man sie nie vergisst, dass man sie noch als Erwachsener verfolgt und sich für sie einsetzt, diese Ideale geraten häufig in den Hintergrund. Weil das Hamsterrad des Alltags sich mal schneller, mal langsamer, aber stetig dreht,verlieren wir diese Ideale hier und da aus den Augen. Wir stellen fest, dass wir gar nicht so frei sind, wie wir uns erhofft und erdacht haben. Und auch der Blick in die Zukunft verändert sich, wird zum Rückblick. Hat man das erreicht, was man sich für die Zukunft vorgenommen hat, was man erreichen wollte?

Aber was uns bleibt, was uns die ganze Zeit begleitet ist der Wunsch nach Sicherheit, nach Geborgenheit und Freiheit. Auch wenn dies ein wenig paradox erscheint, haben wir doch schon in der Pubertät gelernt, dass Freiheit auch immer Unsicherheit mit sich bringt. Aber so ist der Mensch wohl.

Gerade die Corona-Pandemie zeigt uns nochmal auf sehr unsanfte Weise, dass es die ersehnte Sicherheit nicht gibt. Nicht in Gänze. Dies erfahren wir aber auch durch persönliche Begebenheiten in der eigenen Biografie. Sie wirbeln das Leben und unsere Pläne durcheinander. Doch Leben bedeutet Wandel, Wandel bedeutet Entwicklung. Dies zeigt uns ein Blick auf das Leben, auf unser Leben. Und auch, wenn derzeit die Zukunft ungewiss scheint, so hilft es doch, uns bewusst zu machen, dass Ungewissheit auch Chancen mit sich bringt.

Es gibt jedoch noch eine Konstante, die uns seit unserer Kindheit begleitet. Die Liebe. Auch wenn sie manchmal Enttäuschungen mit sich bringt, ist sie doch das, was uns über Wasser hält, was uns Halt gibt. Und dies auf so vielfältige Weise. Die Liebe zu den Eltern, den Kindern. Die Liebe zu unseren Partnerinnnen, wenn wir denn einen haben. Aber auch die so wichtige Liebe zu Freunden.

Und nicht zu vergessen, die Liebe zu uns selbst. Sie kann uns gerade in unsicheren Zeiten ein Anker sein. Auch, wenn diese Liebe, genauso wie alle anderen, nicht immer einfach ist, es Zweifel gibt. Auch wenn wir stetig an ihr arbeiten müssen.

Aber wenn es etwas gibt, das uns unser Leben lang begleitet, uns in so mancher Unsicherheit stürzt und uns Halt gibt, dann ist es LIEBE.

daz - die angst zeitschrift

Dies & Das

Toilettenpapier im Museum
Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig ist in der Ausstellung „Purer Luxus“ momentan eine Rolle Toilettenpapier zu sehen. Die Ausstellung behandelt unter anderem die Frage, was in der Corona-Krise zum Luxusgut geworden ist. Dazu gehörte bekannterweise auch Toilettenpapier. Die Klopapier-Hamsterkäufe karikierte die Kölner Goldschmiedin Jutta Grote im April, indem sie in ihrem Schaufenster die Schmuckstücke auf Toilettenpapier ausstellte. Eine dieser Rollen, mit samt dem Goldring, der schon im April darauf thronte, sind noch bis zum 12.7. in Leipzig unter dem Titel „ vom WC ins Schaufenster“ zu sehen.
(dpa)

Gedenken an Ennio Morricone
Gestern starb, im Alter von 91 Jahren, der italienische Komponist Ennio Morricone. Seine wohl bekannteste Melodie, deren Mundharmonika Klänge wir alle im Ohr haben, schrieb er für den Western „Spiel mir das Lied vom Tod“. Aber auch für andere Filmklassiker hat er die Musik beigetragen. Aus diesem Grund erhielt er 2007 den Oscar für sein Lebenswerk.
Süddeutsche Zeitung

Mit den Augen der Kinder
Der Kinderkanal des öffentlich Rechtlichen Rundfunk hat eine Sendereihe mit dem Titel „Schau in meine Welt!“ Hier wird das unterschiedliche Leben von ganz unterschiedlichen Kindern und Jugendlichen gezeigt. Die Sendung bietet auch Erwachsenen interessante Einblicke in ihr Leben und Denken. Also wer Lust hat mal eine andere Sichtweise zu erfahren und in andere Lebensweisen einzutauchen, von Bauernhof bis Großstadttheater, sollte hier mal reinschauen.
Schau in meine Welt!

Tag der Schokolade
So wie gestern Tag des Kusses war, ist heute Tag der Schokolade. Und das ist natürlich Grund genug, einmal zuzugreifen und sich ein Stückchen seiner Lieblingssorte zu gönnen. Viele Mythen ranken um die berühmte Köstlichkeit, so nutzen wir sie als Seelentröster, als Belohnung. Ihr wird aber auch eine aphrodisierende Wirkung zugesprochen. Gerne beschenken wir unsere Lieben mit einer ganz besonderen Schokolade oder wollen mit ihr Dankbarkeit zum Ausdruck bringen.
Tag der Schokolade

In der Hoffnung, dass auch wir euch dann und wann ein Seelentröster sind, wünschen wir euch einen schönen liebevollen Dienstag.

Anne und das ganze Team von angstfrei.news

Gerne hören wir über das Feedbackformular von euch. Ihr wollt unsere Arbeit unterstützen: Spenden und Fördermitgliedschaft bei der Deutschen Angst-Hilfe e.V.

Quellen
Corona in Zahlen (RKI) | Gesundheitsticker | Über die Landesregierung NRW sind wir außerdem an den dpa-Nachrichten-Ticker angebunden, den wir immer als Quelle verwenden, wenn wir (dpa) schreiben.