Gladson Xavier/pexels.de

Krieg – und Frieden

Mein Beitrag für eine friedvollere Welt

Weihnachten 2021 hatte ich für mich persönlich den Wunsch formuliert, dass die Corona-Pandemie zum 1. März beendet sei. Mir war völlig klar, dass dies ein extrem optimistischer Wunsch war, aber man wird ja noch Wünsche haben dürfen. Und siehe da: In den Nachrichten am 1. März fand Corona gar nicht oder nur als Fußnote statt. Ich hätte meinen Wunsch aber wohl konkreter formulieren sollen. Denn die Corona-Krise wurde durch eine noch schlimmere Krise abgelöst. 

14.03.22 – Autor: Johannes Selbach

Es ist wieder Krieg

In der Ukraine hatte der Krieg begonnen. Unfassbare Bilder von flüchtenden Menschen, Gewalt und Zerstörung beherrschten die Nachrichten. Gespräche der Kriegsparteien auf Vernunftbasis schienen unmöglich, da stellenweise absurde Behauptungen und Bedrohungen in den Raum gestellt wurden. Manche Akteure schienen komplett den Verstand verloren zu haben.

Zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Text schreibe, ist der Ukraine-Krieg seit ein paar Tagen in vollem Gange und eine Annäherung oder gar Lösung ist nicht absehbar.

Da kann einem schon einmal angst und bange werden. Immerhin findet all das in relativer Nähe zu uns statt und eine der Parteien verfügt über ein Waffenarsenal, über das man besser nicht länger nachdenkt. Wie in aller Welt soll man dabei ruhig bleiben?

Das ist in der Tat nicht einfach und es ist völlig in Ordnung, besorgt zu sein. Aber irgendetwas muss ich doch tun können. Welchen Beitrag kann ich leisten, damit wieder Frieden herrscht?

Natürlich kann ich zum Beispiel Hilfsorganisationen unterstützen und einen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen, die zurzeit alles verloren haben, weniger leiden müssen. Das ist sinnvoll und es ist ein positiver Beitrag in einer negativen Zeit. Mir kann es Kraft und Sinn geben und den Empfängern der Hilfe gibt es ein Zeichen der Anteilnahme, das vielleicht sogar zu Hoffnung führt.

Cup of Couple/pexels.de

Die Gewalt endet bei mir.
Der Frieden beginnt bei mir. 

Johannes

Frieden im Kleinen

Über die Unterstützung von Hilfsorganisationen hinaus kann ich noch viel mehr tun. Ich kann etwas tun, das viel langfristiger wirkt: Ich kann mit dem Frieden bei mir anfangen. Ich kann dafür sorgen, dass dort, wo ich bin, Frieden ist.

Auf das, was andere Menschen tun, habe ich keinen Einfluss. Ich kann zwar diskutieren, argumentieren und versuchen, andere zu überzeugen, aber letzten Endes ist das, was die andere Person tut, die Entscheidung der anderen Person.

Bei meinen eigenen Taten ist das anders. Ich kann mich dazu entscheiden, das Richtige zu tun. Bin ich wütend und schreie ich oder versuche ich, ruhig zu bleiben? Beschimpfe ich die, von denen ich glaube, dass sie falsch handeln, oder versuche ich, eine konstruktive Lösung zu finden? Wende ich Gewalt an oder suche ich nach Möglichkeiten?

Ich habe die Wahl. Die Welt wird nicht durch Wut, Gewalt und Eskalation besser. Die Welt wird durch gute Taten besser. Ich wünsche mir eine bessere Welt, also bin ich ein Teil des Friedens, den ich mir erhoffe. Ich bin der Frieden im Kleinen: Ich bin freundlich und konstruktiv in der Beziehung. Ich bin liebevoll zu meinem Kind. Ich gehe nicht in den Kampf, wenn Menschen mich provozieren. Ich konzentriere mich nicht auf das Problem, sondern auf die Lösung.

Konfrontation und Hass schaffen keine Lösungen. Kooperation und Liebe schaffen das in der Regel mit Leichtigkeit. Wenn ich vor der Wahl stehe, entweder Hass und Missgunst oder Liebe und Mitgefühl zu empfinden, dann entscheide ich mich für Liebe und Mitgefühl. Das ist mein Beitrag für eine bessere Welt.

Die Gewalt endet bei mir. Der Frieden beginnt bei mir.

Für den Frieden auf der ganzen Welt kann ich nicht sorgen. Aber ich kann für den Frieden in meiner Welt sorgen. Und wenn mein Vorbild genügend andere Menschen inspiriert, dann haben wir irgendwann den Frieden auf der Welt.

Das ist es, was ich tun kann. Das ist es, was du tun kannst. Gemeinsam schaffen wir das!

Autor

Johannes Selbach

Foto: privat