Geht Lachyoga auch online?
Bis Corona kam, dachte ich, das geht nicht online, denn wir müssen uns ja in die Augen schauen. Und Körperkontakt ist natürlich auch nicht möglich. Aber dann funktionierte es doch ganz wunderbar.
Man sieht alle anderen auf dem Bildschirm gleich groß und eine Übung am Anfang ist, dass wir einmal nah zur Kamera gehen, damit wir alle groß sehen, lächeln uns erst mal an und winken ein bisschen. Vielen Leuten hat es wirklich geholfen, die Einsamkeit und die einsame Zeit zu überstehen, weil sie wussten, einmal in der Woche kommt die Gruppe zusammen, da bewegen wir uns, da geht es uns gut.
Gibt es Voraussetzungen, die man erfüllen muss um mitzumachen? Für mich hört es sich an, als ob das jeder machen kann: ohne sportlich zu sein, ohne Vorerfahrung, ohne besonders witzig zu sein.
Genau – man muss keine besonderen Voraussetzungen erfüllen. Jeder kann kommen und mitmachen.
Wer kommt zu Ihren Kursen?
Das ist ganz unterschiedlich. Der Lachtreff im West Park in München, den ich 15 Jahre lang bis Corona jede Woche gemacht habe, war ein offener Treffpunkt. Da konnte jeder hinkommen, mal mitmachen, sich das anschauen und dann wieder gehen. Das lief richtig gut. Das ist so ein leichter Einsteiger.
Viele Leute, die regelmäßig kommen, sagen, sie haben davon gehört, aber sich anfangs nicht getraut, weil man in der Öffentlichkeit steht. Oft geht es den Menschen nicht so gut, wenn sie überlegen zu kommen. Und wenn es einem nicht gut geht, sich dann auch noch so exponieren und eine Sache machen, von der man vielleicht glaubt, es könne nicht funktionieren, weil man nicht auf Kommando lachen kann, das ist schon eine Herausforderung. Aber dann stellen sie fest, dass man gar nicht auf Kommando lachen muss. Es kommt von Innen heraus.
Es kommen auch traurige Menschen, depressive Menschen, einsame Menschen. Aber auch Menschen, die einfach gern und viel lachen. Menschen, die eher den Schenkelklopferhumor mögen, finden jedoch nicht das, was sie suchen.
Mein Fokus liegt auf dem in Bewegung kommen, ins Fließen kommen. In Gefühle fühlen. Manchmal wird auch geweint bei mir, weil die Leute unterdrücken oft, was an Gefühlen hochkommt. Und dann komme ich da mit meinem Lachen, das wie ein Schlüssel funktioniert. Da gehen die Schleusen auf und auch das ist total in Ordnung. Das passiert aber eher mal bei einem Workshop, der ein paar Stunden dauert als in der einzelnen Lachstunde.