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Meine 7 Tipps gegen Zukunftsangst

Die Angst vor der Zukunft –  in den aktuellen Zeiten betrifft sie sicherlich jeden von uns: Fürchtet sich der eine vor einer Infektion mit Corona, plagen den nächsten finanzielle Sorgen und Engpässe. Und die Familie in der Wohnung nebenan bangt um ihre Angehörigen im Iran oder der Ukraine. Die Medien und sozialen Netzwerke laufen über mit Themen, vor welchen wir die Augen nicht verschließen können, und die gleichzeitig doch eine so schwere Last auf unseren Schultern sind.

19.12.2022 – Autorin: Natalie

Auch mir geht es so: Die Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten machen das Leben schwerer. Die Angst vor Konflikten und Kriegen auf der Welt ist bei mir stärker denn je. Der Blick in die Nachrichten findet nur noch mit einem mulmigen Gefühl statt. Was wohl heute wieder die Meldungen des Tages sind?

Die Zukunft geht uns alle an – und jagt darum wohl jedem auf ganz unterschiedliche Weise Angst ein. Da ich dieses Jahr aufgrund meiner Angststörung längere Zeit krankgeschrieben war, hatte ich viel Zeit, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Dabei habe ich einige Wege gefunden, die Angst etwas zu schmälern und einen Umgang mit ihr zu finden. Die Zukunft ist und bleibt zwar ungewiss, doch als Menschen wünschen wir uns immer eines: Sicherheit, Hoffnung und Zuversicht. Daher will ich euch hier meine persönlichen Tipps darlegen, die mir geholfen haben, trotz der ganzen Ängste und Sorgen nicht zu resignieren und den Fokus zu verlieren.

Tipp 1: Sich informieren

Auch wenn der Blick in die unterschiedlichen Medien oft eine Konfrontation mit belastenden Themen darstellt, so bieten sie uns auch die Möglichkeit, das Geschehen auf der Welt zu verfolgen. Allerdings war es für mich oft einfach überfordernd, das Weltgeschehen auf drei Minuten Nachrichtensendung im TV heruntergebrochen zu verstehen. Daher habe ich angefangen, mich eigenständig über diese Themen zu informieren. Überall ist die Rede von Inflation und den dadurch gestiegenen Kosten für uns, aber was steckt überhaupt hinter der Thematik? Oder warum wird der Lebensraum in Deutschland so knapp und gleichzeitig teuer? Und was genau passiert da eigentlich gerade im Iran – und warum?
Als ich begann, mich in diese Themen einzulassen, wurde die Angst stellenweise erst einmal stärker. Aber gleichzeitig verstand ich manches nun viel besser und konnte dadurch viele Unsicherheiten auch aus dem Weg räumen.

Tipp 2: Geld planen und zur Seite legen

Dieses Jahr ist für uns alle mit hohen Kosten und Ausgaben verbunden – die Strompreise steigen, der Winter ist kalt und das Heizen teuer. Der Gang durch den Supermarkt zeigt ebenfalls eine deutliche Erhöhung bei einigen Lebensmitteln. Die Fahrt zur Arbeit mit dem Auto wird gefühlt unbezahlbar.
Bin ich als Kind in einer Familie aufgewachsen, die keinen gesunden Bezug zu Geld hatte, gestaltet sich mein Umgang mit finanziellen Themen auch heute als Erwachsene mit eigenem Einkommen stellenweise noch schwierig. Die Furcht, nicht genügend Geld zu haben, plagt mich jeden Tag. Daher habe ich im Sommer 2022 angefangen, eine Übersicht mit meinen Ausgaben zu erstellen. In eine Liste trage ich für jeden Monat ein, welche Ausgaben anstehen. Dies beinhaltet sowohl meine Fixkosten (z.B. für mein Autoleasing, Miete und Verträge), aber auch einmalige Ausgaben wie der jährliche Versicherungsbeitrag für mein Auto, das Geschenk für meinen Mann zum Geburtstag oder der Sommerurlaub. So behalte ich einen genauen Überblick. Sollte ich vorab schon merken, dass eine größere Ausgabe ansteht, lege ich Briefumschläge an für die jeweiligen Themen, um darin Bargeld direkt zu sparen. Das hat zuletzt für die Kosten meines Umzugs (für einen Miettransporter und Umzugskisten) prima funktioniert. 

Jasmin Chew/pexels.de

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Tipp 3: The Happy Broadcast bei Instagram

Wer Instagram nutzt, sollte unbedingt den Account „The Happy Broadcast“ abonnieren. Oft fühlt man sich ja von den vielen, negativ behafteten Meldungen in den Medien erschlagen. Auf diesem Account aber findet ihr täglich eine gute Nachricht aus der ganzen Welt – und diese sind noch dazu mit hübschen, bunten Designs hinterlegt. Echt super, um zu erkennen, dass doch nicht alles schlecht läuft! 😊

Tipp 4: Sich austauschen

Da das Thema Zukunft jeden bewegt, hat auch jeder etwas dazu zu sagen. Besonders in unserem Freundeskreis tauschen mein Mann und ich uns oft zu unterschiedlichen Zukunftsängsten aus. Oft erhalten wir hierdurch neue Anregungen und Ansichten – und fühlen uns verstanden und nicht mehr allein mit unseren Sorgen. Solltet ihr jedoch merken, dass die Meinungen im Gespräch zu sehr auseinandergehen oder die Gespräche euch belasten, dürft ihr euch davon natürlich zu jedem Zeitpunkt distanzieren.

Tipp 5: Nicht die ganze Welt retten wollen

In den letzten Jahren habe ich oft versucht, aus meinen Ängsten heraus den Antrieb zum Handeln zu finden, um das Gefühl der Hilf- und Machtlosigkeit gegenüber dem Weltgeschehen abzuschütteln. Das hat zwar oft funktioniert, allerdings habe ich mich dabei gefühlt mit tausend Dingen gleichzeitig beschäftigt und dadurch sowohl den Fokus als auch meine Energie verloren. Es gibt so viele Themen und Möglichkeiten, um die Welt ein Stück besser zu machen, dass ich irgendwann gar nicht mehr wusste, wo ich anfangen soll. Daraus habe ich gelernt: Ich allein kann die Welt nicht retten. Und ich muss mich auch nicht für alles verantwortlich fühlen.
Jeder von uns kann und sollte seinen Beitrag leisten, aber in dem Rahmen, wie es individuell passt. Während ich beispielsweise auf Fleisch und Kuhmilch verzichte, isst mein Mann zwar Fleisch in Bioqualität, fährt dafür aber ein Elektroauto und nutzt einen Stromvertrag mit 100% Ökostrom.
Sammelt für euch die Ideen und Themen, welche euch besonders wichtig sind, und was für euch gut umsetzbar wäre. Auch kleine Schritte sind viel wert – und können in Zukunft ja auch gerne erweitert werden. Ihr habt zuhause gerne mehrere Lampen, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen? Das ist in Ordnung. Aber vielleicht wären dann LED-Glühbirnen interessant, um etwas Strom einzusparen. Oder ihr reist gerne mit dem Flugzeug? Vielleicht habt ihr am Monatsende noch eine kleine Spende für ein Umweltprojekt übrig.

Kate Photo/pexels.de

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Tipp 6:  Entspannungsmethoden

Allgemein helfen die unterschiedlichsten Entspannungsmethoden, um Ängste und Stress abzubauen. Auch hier muss jeder seinen eigenen Weg finden, welche Übung am besten zu einem selbst passt. Das kann von Yoga und Atemübungen, über Meditieren bis hin zu Achtsamkeitsübungen alles sein. Probiert euch auch hier aus und holt euch Unterstützung durch Videos, Apps oder Präsenzkurse zu den Methoden, die euch ansprechen. Aber auch Dinge wie ein Spaziergang, Sport, ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung spenden dem Körper Energie und bilden eine gute Basis, um an den eigenen Ängsten zu arbeiten.

Tipp 7: Es ist okay, müde zu sein

Sollten die Ängste zu groß werden, ist es natürlich in Ordnung, wenn ihr euch aus dem Weltgeschehen herausnehmt und euch damit nicht beschäftigt. Ihr habt das Recht darauf, euren eigenen Umgang damit zu finden und dies beinhaltet auch, auf sich selbst zu achten und das zu tun, was einem nicht schadet. Wenn ihr daher zu einem Thema keine Meinung haben möchtet oder zu müde seid, um die Welt verbessern zu können, dann ist das absolut okay.

Mein Appell: Wir sind alle zusammen hier auf dieser Welt, und wir alle haben Angst. Ich wünsche jedem von uns, dass diese Ängste in der Zukunft wieder kleiner werden dürfen und können. Dass unsere Bemühungen Früchte tragen. Vergesst nicht – uns allen geht es so. Und deshalb sollte jeder Verständnis aufbringen für die Sorgen und Ängste anderer.