Das Online-Magazin der Deutschen Angst-Hilfe e.V. für Betroffene von Angststörungen
Eren Li/pexels.de
27.06.2023
Seit November 2022.
Meine Freundin studiert Psychologie. Sie hat die Info zu der Studie über die Uni bekommen und mich gefragt, ob ich mitmachen möchte.
Ich habe tatsächlich schon die komplette App durch und war auch in der Beratung, also in der Begleittherapie. Das fand ich auf jeden Fall sehr gut.
Ich hatte vorher schon eine Therapie und wusste daher, dass ich eine soziale Phobie habe. Das war 2021. Obwohl ich am Anfang nicht so überzeugt davon war, ob mir die App überhaupt etwas bringt, habe ich mich entschieden, an der Studie teilzunehmen. Ich dachte, vielleicht hilft es ja doch oder man kann noch etwas lernen. Hauptsächlich die App, aber auch die Begleittherapie, haben mir dann nochmal viele Punkte gezeigt, die ich noch gar nicht wusste.
Während meiner vorangegangenen Therapie habe ich mich viel mit meiner sozialen Phobie auseinandergesetzt. Die Therapie hat mir sehr viel gebracht, aber nach ihrem Ende habe ich es leider schleifen lassen, habe aufgehört mit Exposition oder damit, meine Ängste zu überprüfen. Zunächst habe ich gar nicht gemerkt, wie ich langsam in gewissen Punkten wieder zurückfiel bzw. noch gar nicht so weit gekommen war. Dann habe ich die App getestet, habe mich weiter eingelesen und noch mehr erfahren und bin durch die ganzen Übungen noch weiter aus der Phobie herausgekommen. Also hat mich die App tatsächlich motiviert, mehr Sachen zu testen und das mache ich bis heute.
Ich habe gehofft, dass ich noch ein bisschen mehr erfahre oder dass ich vielleicht noch ein bisschen motivierter daran gehe und Möglichkeiten habe, selber mit mir oder an mir zu arbeiten.
Ja, auf jeden Fall.
Also einmal habe ich gelernt, dass man die Aufmerksamkeit auf äußere Sachen lenken kann, um aus seinem Denken herauszukommen. Das wusste ich vorher gar nicht, aber das finde ich eine wichtige Erkenntnis, die mir sehr geholfen hat. Und auch, wie ich meine Aufmerksamkeit in gewissen Situationen lenken kann. Außerdem, dass man immer mal eine Angstsituation aufschreibt oder eine Übung einfach mal durchführt. Die App hilft einem, dran zu bleiben.
Im Anschluss würde ich nicht sagen, eigentlich habe ich sie ganz unabhängig von einer Therapie genutzt und fand das auch sehr gut. Ich war wie gesagt davor in einer Therapie, habe dann aber so ein Jahr lang nichts gemacht. Bei der Arbeit mit der App war dann eine Begleittherapie mit dabei.
Das war das erste Mal.
Also man kann auf jeden Fall sehr viel über die soziale Phobie lernen. Auch wenn man keine soziale Phobie hat, kann man viel lernen. Ganz allgemein lernt man viel, um Ängste einfach zu überwinden.
Ich freue mich, dass ich sie habe und nutze sie auch regelmäßig, um Übungen zu machen, meine Ängste zu testen und zu überprüfen. Ich nutze die App seit November regelmäßig, inzwischen nicht mehr jeden Tag, aber immer mal wieder. Wenn eine Angstsituation bevorsteht, vor der ich mich fürchte, dann schaue ich in die App und schreibe mir das als Situation auf. Ich überlege mir, welche Gedanken und Ängste ich habe. Ist die Situation vorüber, schaue ich wieder in die App und bemerke, dass meine Ängste nicht gestimmt haben.
Ich kann eigentlich nur sagen, es lohnt sich, sich mit der Angst auseinander zu setzten und sich nicht vor ihr zu verstecken.