Digitale Gesundheitsanwendungen (DIGA)

Digitale Gesundheitsanwendungen (DIGAS) sind zu einem wichtigen Bestandteil der modernen Gesundheitsversorgung geworden. Sie bieten eine breite Palette von Lösungen zur Verbesserung der Gesundheit und zur Bewältigung verschiedener gesundheitlicher Herausforderungen. DIGAS sind auf vielfältige Weise in der Lage, die Selbsthilfe und die medizinische Versorgung zu unterstützen, auch bei Angst- und Panikstörungen.

DIGA – Was ist das genau?

Digitale Gesundheitsanwendungen (DIGAs) sind speziell entwickelte Apps oder webbasierte Programme, die Menschen bei der Bewältigung gesundheitlicher Herausforderungen unterstützen. Sie bieten evidenzbasierte Informationen, Werkzeuge und interaktive Programme, um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern. DIGAs werden von verschiedenen Unternehmen und Entwicklern hergestellt, die eng mit medizinischem Fachpersonal zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass sie den besten verfügbaren medizinischen Kenntnissen entsprechen. Sie dienen als Ergänzung zur herkömmlichen Gesundheitsversorgung und ermöglichen den Menschen, ihre Gesundheit aktiv zu verwalten und zu verbessern.
Für Menschen mit Angst- und Panikstörungen sind spezialisierte DIGAs verfügbar. Diese Anwendungen bieten gezielte Unterstützung, indem sie bewährte Ansätze zur Angstbewältigung und -management bereitstellen. Sie können in vielerlei Hinsicht helfen, wie beispielsweise durch Entspannungsübungen, Atemtechniken, Achtsamkeitsübungen, psychoedukative Inhalte und mehr.

Welche DIGAs gibt es für Angst- und Panikstörungen?

Name der DIGAAnwedungsbereich
HelloBetter PanikAgoraphobie mit Paniksstörung
Panikstörung
InvirtoAgoraphobie mit Panikstörung
Agoraphobie ohne Panikstörung
Soziale Phobien
Panikstörung
MindableAgoraphobie
Panikstörung
NovegoSoziale Phobien
Spezifische (isolierte) Phobien
Agoraphobie
Panikstörung
SelfapyGeneralisierte Angststörung
VelibraAgoraphobie: Mit Panikstörung
Soziale Phobien
Panikstörung
Generalisierte Angststörung

DIGAs bei Angst lt. DIGA Verzeichnis des BFARM. Stand 30.10.2023

Wir haben hier nur einige der aktuellen DIGAs aufgeführt, und es kommen sich in naher Zukunft noch einige hinzu. Die aktuellste Übersicht findest du auf: DiGA-Verzeichnis (bfarm.de).

Wie bekomme ich eine DIGA?

Um eine zugelassene digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) zur Unterstützung bei Angst- und Panikstörungen zu erhalten, stehen mehrere Wege zur Verfügung:

  1. Verschreibung durch Gesundheitsexperten:
    • Ärzte und psychologische Psychotherapeuten können ihren Patienten eine beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistete DiGA verschreiben.
  2. Direkter Zugang über die Krankenkasse:
    • Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung haben Anspruch auf Erstattung für bestimmte DiGA, sofern sie eine medizinische Indikation nachweisen können. In diesem Fall kannst du dich direkt an deine Krankenkasse wenden und nach dem Freischalt-Code für die gewünschte DiGA fragen.
  3. TeleClinic:
    • Ein weiterer Weg ist die Nutzung des Videosprechstunden-Anbieters TeleClinic. Betroffene können eine entsprechende DiGA-Verordnung erhalten, ohne das Haus verlassen zu müssen. Dafür können sie zum Beispiel den TeleClinic-Service nutzen.

Bevor du eine DiGA nutzen, ist es ratsam, dich von einem Psychotherapeuten oder Arzt beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass die gewählte App für deine individuellen Bedürfnisse geeignet ist.

Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass nicht alle verfügbaren Apps als DiGA zugelassen sind. Es ist daher ratsam, die Ratschläge deines Arztes oder Therapeuten zu befolgen und eine geprüfte DiGA zu wählen, um sicherzustellen, dass Du die bestmögliche Unterstützung erhältst.

Qualitätskriterien für DIGAs

Digitale Gesundheitsanwendungen (DIGAs) müssen strenge Qualitätskriterien erfüllen, bevor sie von Ärzten und Psychotherapeuten verschrieben und von den Krankenkassen erstattet werden können. Diese Kriterien sind entscheidend, um sicherzustellen, dass DIGAs sicher und wirksam sind.
Der Genehmigungsprozess für DIGAs wird in Deutschland vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) überwacht. Das BfArM prüft, ob DIGAs die Qualitätskriterien erfüllen und sicher und wirksam sind. Wenn eine DIGA diesen Anforderungen entspricht, wird sie in das Verzeichnis erstattungsfähiger digitaler Gesundheitsanwendungen aufgenommen.
Folgende Kriterien müssen DIGAs im Allgemeinen erfüllen:

  1. Medizinischer Nutzen:
    DIGAs müssen einen nachgewiesenen medizinischen Nutzen haben und zur Behandlung, Linderung oder Prävention bestimmter Gesundheitsprobleme beitragen.
  2. Datensicherheit:
    Die Sicherheit und der Schutz persönlicher Gesundheitsdaten sind von höchster Bedeutung. DIGAs müssen strenge Datenschutz- und Sicherheitsstandards einhalten.
  3. Benutzerfreundlichkeit:
    DIGAs sollten leicht verständlich und benutzerfreundlich sein, damit Menschen sie ohne Schwierigkeiten nutzen können.
  4. Evidenzbasierte Inhalte:
    Die in DIGAs bereitgestellten Informationen und Interventionen sollten auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und medizinischen Leitlinien basieren.
  5. Kontinuierliche Aktualisierung:
    Entwickler müssen sicherstellen, dass DIGAs regelmäßig aktualisiert werden, um den aktuellen medizinischen Erkenntnissen und Best Practices zu entsprechen.

ACHTUNG: Es ist wichtig zu beachten, dass DIGAs als Ergänzung zur herkömmlichen Gesundheitsversorgung dienen und keinesfalls die Konsultation eines Arztes oder Psychotherapeuten ersetzen. Die DIGAs bieten wertvolle Unterstützung und Ressourcen, um bei der Bewältigung deiner Angststörung zu helfen, aber eine professionelle medizinische Betreuung bleibt entscheidend.