2. Deutscher Psychotherapie Kongress

Das Symposium zum Thema “Partizipative Forschung im Trialog zwischen Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten” auf dem DPK-Kongress am 11.5.2023 bot Einblicke in die Herausforderungen aller Beteiligten.

Das Hauptthema, war die Notwendigkeit der Schaffung von strukturellen Voraussetzungen für partizipative Forschung. Einerseits muss für die Finanzierung der Teilnahme von Betroffenen und Angehörigen gesorgt sein, andererseits sollten sie auch von Anfang an in Forschungsprojekte involviert werden, um sicher zu stellen, dass die Fragestellungen nicht an der Zielgruppe vorbei beforscht werden.

Aber allein um sich dafür stark zu machen, fehlt es an Zeit und Geld, da nicht alle Betroffenen und Angehörigen institutionell organisiert sind, sondern ehrenamtlich Engagement zeigen, und in den Forschungsprojekten dafür oft nichts kalkuliert ist.
Gerne möchten sich alle Anwesenden hier stark machen und mehr Öffentlichkeit auf das Thema lenken, jedoch besteht auch hier die Problematik, dass Öffentlichkeitsarbeit Zeit und Geld kostet.
Allein für das Symposium muss sich ein arbeitender Betroffener frei nehmen, oder von der Schule freigestellt werden. Damit ist auch die Beteiligung aller sozialen Schichten quasi nicht möglich.

Zudem wurde klar, dass die Ergebnisse der Forschungen nur wenig in die breite Bevölkerung gestreut werden. Aufgrund der Fachsprache sind sie nicht für jedermann verständlich, weshalb angeregt wurde eine Übersetzung hinzuzufügen, vielleicht mit Hilfe von KI, und die Ergebnisse auch öffentlich zu teilen, am besten barrierefrei unterstützt von Video- und Audiodateien.

Es wurde auch geäußert, dass seitens der Forschenden ein gewisser Unwille besteht, Betroffene und Angehörige mit einzubinden, um die Komplexität ihres Studienablaufes nicht zu erhöhen. Hier fehlt es an Aufklärungsarbeit, die zeigt wie wichtig die Einbeziehung von Betroffenen ist, um die Sinnhaftigkeit der Studien zu erhöhen und die Ergebnisse zu verbessern. Das Symposium hat definitiv dazu beigetragen den ersten Schritt zu machen, da der Austausch stattfand und Berührungsängste beidseitig reduziert werden konnten.
Es ist jedoch weiterhin nötig, dass sich Betroffene, Angehörige und Fachkräfte für die Umsetzung der Forderungen einsetzen. Dafür brauchte es engagierte Menschen, die ihre Perspektiven und Ideen teilen.

Bei diesem Symposium haben sich, neben Christian, einem der Vorstände der DASH, verschiedene Mitglieder des Trialogischen Rats vom Deutschen Zentrum für psychische Gesundheit und Mitglieder des Jugendrates und des Kinder- und Jugendparlaments Marburg, engagiert. Organisiert und moderiert wurde das Symposium von Prof. Dr. Hanna Christiansen und Prof. Dr. Isabel Dziobek, bei denen wir uns für Einladung noch einmal herzlich bedanken.