Einstellung der daz

In letzter Zeit haben wir uns zunehmend an schlechte Nachrichten gewöhnt. In Zeiten der Corona-Pandemie und deren Folgen, sind diese zur neuen Normalität geworden. Nun betrifft es leider auch uns selbst, genauer gesagt die Angst-Zeitschrift (daz).

Seit Jahren sehen wir einen deutlichen Trend hin zur Digitalisierung der Medienlandschaft. Zeitschriften in Papierform haben es heute zunehmend schwerer, viele kämpfen ums Überleben, viele haben schon vor uns kapituliert. Auch die daz musste über all die Jahre stark von DASH subventioniert werden. Aufgrund des überraschenden Ausbleibens wichtiger Fördergelder, hat sich unsere Haushaltssituation so dramatisch zugespitzt, dass uns hierzu nun schlicht die Mittel fehlen. Der Vorstand der Deutschen Angst-Hilfe e.V. sah sich deshalb dazu gezwungen, die daz mit der Ausgabe Nr. 90 einzustellen.

Das ist besonders bitter im Jahr ihres 25-jährigen Bestehens. Es ist besonders bitter, weil wir die letzten Jahre sehr viel investiert haben, um die daz als Printmedium für die Zukunft fit zu machen. Es ist besonders bitter, weil unsere Redakteure all die Jahre außerordentlich gute Arbeit geleistet haben und wir diese Stelle nun gänzlich streichen müssen. Die Deutsche Angst-Hilfe e.V. wird dadurch personell massiv geschwächt. Das Angebot für unsere Mitglieder, für Angstselbsthilfegruppen und Betroffene im deutschsprachigen Raum wird dadurch stark beschnitten.

Die daz stand für einen konstruktiven Umgang mit Angst – in Zeiten von Corona wichtiger denn je. Sie stand für gelungene Zusammenarbeit von Betroffenen und Experten, auf Augenhöhe, wo beide Seiten voneinander profitieren und lernen. Die daz stand dafür Menschen eine Chance zu geben und dafür, dass Angst auch eine Chance sein kann.

All diese Werte und Errungenschaften möchten wir selbstverständlich nicht mit dem Print-Medium daz hinter uns lassen. Es geht weiter, wir geben nicht auf! Und wir werden nun alle Ausgaben der daz – von Heft 1 bis Heft 90 – digitalisieren und unseren Mitgliedern zum Download zu Verfügung stellen.

Wir arbeiten weiter an unserer Vision: ein starkes Netzwerk für Menschen mit Angststörung und eine Gesellschaft, in der es keine Schande ist Angst zu haben!
Angst braucht eine Stimme – unser aller Stimme! Bitte unterstütze uns auch weiterhin dabei! Zum Beispiel als Fördermitglied der Deutschen Angst-Hilfe e.V. – DANKE!