Interview mit Dipl. Psych. Sonja Unger

Sonja Unger beleuchtet in ihrem Buch „Mikrotrauma“ die oft übersehenen kleinen Verletzungen des Alltags, die tiefgreifende Auswirkungen auf unser emotionales und psychisches Wohlbefinden haben können. Im Interview gibt sie Einblicke in die Entstehung ihres Buches, die Bedeutung von Mikrotraumata und wie man deren Auswirkungen erkennt und bewältigt.

Was hat Sie dazu motiviert, das Buch „Mikrotrauma. Wenn kleine seelische Verletzungen krank machen“ zu schreiben?

Jeder Vierte Deutsche leidet mindestens einmal in seinem Leben unter einer psychischen Erkrankung. Eine unglaublich hohe Anzahl an Menschen fällt es also schwer, in unserer heutigen Zeit mental gesund zu bleiben. Die allermeisten meiner Patienten und Patientinnen haben dabei den Eindruck, damit vollkommen allein zu sein. Sie schämen sich dafür, nicht mehr funktionieren zu können, sich niedergeschlagen zu fühlen oder mit Ängsten zu kämpfen. So als wären psychische Erkrankungen nur dann zu erwarten, wenn Ihnen wirklich schlimme Dinge widerfahren sind. Meine Erfahrung zeigt jedoch, dass nicht nur die großen potenziell traumatisierenden Erlebnisse psychische Beschwerden verursachen, sondern dass es vielmehr auch die kleinen, zunächst unscheinbar wirkenden Nadelstiche im Alltag sein können, die belasten.

Mit meinem Buch möchte ich dazu beitragen, dass Betroffene verstehen können, wie ihre individuellen Belastungen im Leben aussehen und wo sie sich dadurch möglicherweise über-lastet fühlen. Ich möchte, dass sie Mitgefühl für Ihre herausfordernde Lebenssituation entwickeln können, um sich dann wohlwollend um sich selbst kümmern und etwas verändern zu können. Denn Scham führt zu Rückzug. Um den mutigen Weg der Genesung zu gehen, braucht es Selbstmitgefühl und Akzeptanz. Das kann nur gelingen, wenn wir uns unserer Belastungsfaktoren bewusst werden.

Wie würden Sie Mikrotraumata definieren und wie unterscheiden sie sich von anderen Formen von seelischen Verletzungen?

Ein Mikrotrauma kann entstehen, wenn Menschen über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder in ihrem Selbstwert gekränkt werden. Sei es durch Beschämungen, Herabwürdigungen, Entwertungen, emotionalen Missbrauch, Beschimpfungen, Beleidigungen, Isolierung oder Bedrohungen. Wenn diese Verletzungen von einem Menschen ausgehen, von dem sich Betroffene abhängig fühlen, entsteht oft eine große Ohnmacht. Sie fühlen sich dieser Situation hilflos ausgeliefert. Eine solche Situation kann so tiefgreifend verletzen, dass Traumafolgestörungen entstehen können, die sich in Form einer posttraumatischen Belastungsstörung, einer depressiven Episode, Angststörung, Suchterkrankung und weiteren Störungen äußern können.

Der Unterschied zwischen einer Traumafolgestörung durch ein Mikrotrauma und anderen Störungen liegt in der Ursache der Beschwerden. Von einem Mikrotrauma spreche ich nur dann, wenn die Auslöser der psychischen Störung in einem mikrotraumatischen Umfeld zu finden sind und die Erkrankung nicht durch andere innere oder äußere Faktoren zu erklären ist.

Inwiefern können Mikrotraumata unsere mentale Gesundheit beeinflussen und langfristig unser Selbstwertgefühl angreifen?

Nehmen wir das Beispiel Mobbing. Eine meiner Patientinnen wurde über zwei Jahre hinweg durch eine Gruppe an Arbeitskollegen täglich entwertet, beschimpft, beleidigt, bedroht und beschämt. Da sie bereits 30 Jahre in diesem Betrieb gearbeitet hatte und nur noch drei Jahre bis zur abschlagsfreien Rente arbeiten musste, wollte sie ihren Arbeitsplatz nicht aufgeben. Existenzängste plagten sie. Aus diesem Grund und weil ihr Arbeitgeber die Situation nicht in den Griff bekam, fühlte sie sich ihren Arbeitskollegen ausgeliefert. Zwei Jahre lang hatte sie ausgehalten bis sie schließlich zusammengebrochen war. In dieser Zeit hatte ihr Selbstwertgefühl, das zuvor stabil gewesen war, immer mehr Schaden genommen. Da sie solch großen Stress bei der Arbeit erlebte, stand sie unter hoher innerer Anspannung. Ihre Stressreaktionen wurden zunehmend chronisch und pathologisch. Dadurch unterliefen ihr tatsächlich immer mehr Fehler. In der Folge verstärkten sich die Gedanken, nicht gut genug zu sein und dass sie sich vor anderen Menschen in Acht nehmen müsse. Denn niemand meine es gut mit ihr. Das waren vollkommen neue Gedanken, die sie bisher nicht gekannt hatte. Es zeigten sich also vollkommen neue Gedanken- und Verhaltensmuster, die sie zunehmend belasteten. Sie zog sich immer mehr zurück und verlor dadurch wertvolle Unterstützung durch andere. Ihre Gedanken kreisten nur noch um die schlimmen Erlebnisse bei der Arbeit. Sie fühlte sich dauerhaft auf der Hut, angespannt, innerlich unruhig und konnte kaum noch schlafen.

Bei wiederholten seelischen Verletzungen, die einzeln und für sich genommen meistens verkraftet werden können, sorgen in der Summe unter Umständen für eine Überlastung unserer Widerstandskraft. Dann reagiert unser Körper mit zunehmender Stressreaktion, die die Verarbeitung dieser Erlebnisse erschweren. Dadurch haben wir es sehr viel schwerer, uns innerlich in unserem Selbstwert zu stabilisieren und nach neuen Lösungen zu suchen.

Warum ist es wichtig, Mikrotraumata zu erkennen und zu verstehen, insbesondere für Menschen, die sich psychisch belastet fühlen oder an Angststörungen, Burnout oder Depressionen leiden?

Viele Menschen empfinden psychische Störungen noch immer als einen Makel. Sie haben den Eindruck, dass ihr Leben doch auch nicht anders läuft als bei anderen. Nur dass die anderen dabei scheinbar vollkommen gesund bleiben. Mikroverletzungen werden dabei oft nicht als Auslöser erkannt, denn sie werden meist zunächst als alltägliche Geschehnisse empfunden, die man einfach beiseiteschieben sollte. Erst wenn diese Verletzungen über einen längeren Zeitraum hinweg das Selbstwertgefühl schon so sehr eingeschränkt haben, dass die ersten psychischen Beschwerden entstehen, werden sich Betroffene bewusst, dass da etwas nicht gut läuft. Oder aber das Abhängigkeitsverhältnis in diesen dysfunktionalen Beziehungen wird als so stark empfunden, dass sich Betroffene viel zu spät bewusstwerden, dass es so nicht weitergehen kann.

Sich den Ursachen einer psychischen Störung bewusst zu werden, hilft dabei, sich selbst mitfühlend zu begegnen und den Mut aufzubringen, etwas zu verändern. Wenn Betroffene erkennen, dass sie in dysfunktionalen Beziehungen feststecken, können sie zielorientierter daran arbeiten, sich aus diesen zu befreien und sich selbst zu stabilisieren. Sie haben es leichter, die entstandenen Wunden im Selbstwertgefühl nicht sich selbst und ihrem scheinbaren Unvermögen zuzuschreiben, sondern den Dingen, die sie erlebt haben. Das schafft innere Distanz und öffnet den Raum dafür, neue Wege zu gehen. Auch wird dann klarer, um welche Ziele auf dem Genesungsweg es gehen sollte: Abgrenzung, Zurückweisung von übergriffigem Verhalten, Unterstützung durch liebevolle Menschen, sich wieder wirksam fühlen, Verantwortung für sich selbst übernehmen.

In der Psychotherapie bringt das Konzept des Mikrotraumas neue Möglichkeiten der Behandlung für Depressionen, Angsterkrankungen, Essstörungen und weitere mit sich. Wenn Therapeuten beispielsweise auch bei einer Panikstörung im Hinterkopf haben, dass es sich um eine Folge von Mikroverletzungen handeln könnte, können auch konfrontative Techniken aus der Traumatherapie erwogen werden. Das wäre sonst nicht die erste Wahl in der Behandlung. Des Weiteren rückt das Bindungsverhalten der Betroffenen in den Fokus: Wie erlebt und gestaltet er oder sie nahe Verbindungen zu Menschen? Eines der zentralen Themen für Betroffene von Mikrotraumata.

Können Sie uns einige Beispiele für Mikrotraumata aus dem Alltag geben, die häufig übersehen werden?

Dysfunktionale Beziehungen – oder auch „toxische Beziehungen“ wie sie in den sozialen Medien zu häufig genannt werden – gewinnen immer mehr Aufmerksamkeit. Was dagegen noch wenig in den Fokus gerückt ist, sind die Situationen, in denen die erhoffte Anerkennung und Bestätigung ausbleiben. Ich denke da beispielsweise an all die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in sozialen Berufen, die häufig wenig Wertschätzung für ihr oft großes Engagement erhalten. Aber auch in großen Konzernen und in mittelständischen Firmen mangelt es nicht selten an wertschätzenden Worten. Manchmal sind sich Mitarbeiter nicht einmal sicher, ob ihr Vorgesetzter überhaupt weiß, wer sie sind und was sie tun. Diese indirekten Zurückweisungen können auf die Dauer sehr kränkend sein und damit das Selbstwertgefühl mindern. Auch in bestimmten Familienkonstellationen können Liebesentzug und Zurückweisungen oder Außenvorgehaltenwerden von wichtigen Entscheidungen oder vom Gefühlsleben der anderen sehr verletzen.

Insgesamt wird in der Psychotherapie die besondere Form des Mikrotraumas noch wenig berücksichtigt, da es für sie noch keine Kategorie gibt. Es ist noch nicht anerkannt, dass auch diese zwischenmenschlichen Mikroverletzungen unter bestimmten Umständen Traumafolgestörungen verursachen können.

Welche bewährten Methoden oder Strategien empfehlen Sie, um Gefühle von Unzulänglichkeit, Versagen und Scham abzubauen?

Minderwertigkeitsphantasien entstehen durch eine Notlage: Wenn du nicht schlecht bist, dann muss ich es sein. Oder: Niemand mag mich, weil ich nichts richtig mache. Sowohl Unzulänglichkeit als auch Scham sind äußerst schmerzhafte Gefühle, die oft zu einem Rückzug und zu Vermeidung von Situationen führen, in denen wir uns so fühlen könnten. Vermeidung ist einer der Faktoren, der uns Menschen besonders verletzlich macht. Denn er schränkt uns in unserem Leben ein. Wer vermeidet, beraubt sich auch der schönen Erlebnisse.

Wir Menschen dürfen lernen, Fehler als etwas vollkommen Normales anzunehmen, sowohl bei uns selbst als auch bei anderen. Das gelingt am besten über neue Erfahrungen mit Fehlern, indem wir beispielsweise bewusst etwas falsch machen und aushalten, was dann geschieht. Dadurch können wir erleben, dass die Auswirkungen längst nicht so überwältigend sind, wie wir uns das ausgemalen. Wir können auch einen neuen Umgang damit entwickeln: Wie wäre es beispielsweise einmal zu sagen: „Stimmt, das ist mein Fehler. Ich kümmere mich darum.“, statt sich für etwas zu rechtfertigen?

Auch wäre es sicherlich hilfreich, die Erwartungen an uns selbst und andere auf ein gesundes Maß zu reduzieren und gleichzeitig den Blick auch auf das zu lenken, was gelingt und worin wir gut sind. Dabei geht es auch darum, Ohnmachtsgefühle und den Verlust von Kontrolle in manchen Situationen tolerieren zu lernen: „Ja, so ist das. Ich habe gerade keine Kontrolle darüber was geschieht.“ Und auch damit einen neuen Umgang zu finden. Welche anderen Möglichkeiten gibt es beispielsweise für mich, wenn ich mich dem entwertenden Verhalten meiner Arbeitskollegin ausgeliefert fühle? Was würde mich helfen, mich in mir selbst ein klein wenig sicherer zu fühlen?

Anders als bei Angst können wir Menschen uns nicht an das Gefühl der Scham gewöhnen. Es nimmt also nicht allein dadurch ab, dass wir häufiger etwas potenziell Peinliches tun. Aber wir können durch das bewusste Aufsuchen solcher Situationen lernen, anders damit umzugehen. Wir können beispielsweise entdecken, dass eine gute Portion Humor zu einer inneren Entspannung führt, wenn wir uns bei einem Vortrag verhaspeln und rot werden.

Wie ist Ihre Herangehensweise an die Behandlung von Mikrotraumata in Ihrer eigenen Praxis und welche Rolle spielt Ihr Buch dabei?

Entsprechend einer Traumatherapie beginne ich mit einer Stabilisierungsphase, in der Betroffene sich nach und nach wieder sicherer mit sich selbst und auch der äußeren Situation fühlen können. Dazu gehört auch der Aufbau von Abgrenzungsverhalten. Also sich auch einmal zur Wehr zu setzen, auch wenn das in manchen Situationen zunächst nur innerlich möglich ist. Mittelfristig versuchen wir gemeinsam Wege zu finden, wie sich der oder die Patientin aus dem mikrotraumatisierenden Umfeld lösen kann. Sicherheit hat erst einmal Priorität, denn ist sie nicht gegeben, entsteht Stress. Und unter Stress können wir weder denken noch frei handeln. Besonders die Wiederherstellung von Sicherheitsempfinden ist etwas, was ich in der Behandlung von depressiven Episoden nicht in der Form im Blick habe, wenn diese Erkrankung aufgrund anderer Ursachen entstanden ist.

Gleichzeitig geht es darum, wie Betroffene auch einmal wieder angenehmen Gefühle empfinden und etwas erleben können, was ihre Lebensgeister weckt. Wir suchen also gemeinsam nach Kraftquellen wie Hobbies, liebe Menschen, Bewegungsmöglichkeiten sowie Routinen und Tagesstruktur.

Gleichzeitig gilt es immer wieder, nach Möglichkeiten zu suchen, auch Unsicherheit auszuhalten und langsam aber sicher wieder eine höhere Toleranz für dieses Gefühl zu entwickeln. Damit unser Körper nicht mit einer übermäßigen Stressreaktion darauf reagieren muss und Betroffene handlungsfähig bleiben. Auch das ist ein Faktor, der eher speziell auf mikroverletzende Krankheitsursachen zugeschnitten ist, es sei denn, es handelt sich um eine Angst- oder Zwangserkrankung.

Die Auseinandersetzung mit grenzüberschreitendem Verhalten anderer Menschen spielt natürlich während des gesamten Therapieprozesses eine übergeordnete Rolle. Das steht bei Erkrankungen anderer Genese nicht in der Form im Fokus. Ich nutze dabei Techniken der Traumatherapie, um Betroffenen in der Nachverarbeitung des Erlebten zu begleiten. Wir üben gemeinsam neue Verhaltensweisen ein und besprechen Experimente, in denen das Geübte dann auch im Alltag eingesetzt werden kann. Dabei müssen wir immer wieder schauen, was praktisch umsetzbar ist und wo Grenzen erreicht werden, weil die Situation so ist wie sie ist.

Dieses Buch zu schreiben und all die Forschungsarbeiten dazu zu lesen und zu ordnen, hat in mir den Blick auf das Thema Mikrotrauma noch einmal deutlich geschärft. Insofern wird es mich auch weiterhin in meiner Arbeit begleiten.

Wie können Menschen mit Angststörungen oder anderen psychischen Herausforderungen von den Erkenntnissen und Tipps in Ihrem Buch profitieren?

Das Allerwichtigste für mich ist, dass Menschen, die gerade eine schwere Zeit durchleben, sich nicht mehr allein damit fühlen. Ich hoffe, dass sie durch das Lesen quälenden Gefühle von Einsamkeit, Scham und Unzulänglichkeit etwas mildern können. Deshalb erkläre ich in meinem Buch sehr viel über die Entstehung von Erkrankungen und lasse Leser und Leserinnen auch in drei Therapieprozesse hineinblicken. Ich hoffe, dass es Mut und Zuversicht gibt, zu lesen, dass Genesung möglich ist.

Für die praktische Anwendung habe ich vieles von dem, was ich in meiner Praxis gemeinsam mit Patienten und Patientinnen einübe als Leitfaden für das tägliche Training zusammengetragen. Es gibt also zahlreiche Übungen und Reflektionsfragen, die Betroffenen helfen können, sich zu stabilisieren oder sich zumindest auf den Weg zu machen.

Welche Erfolgschancen sehen Sie, Mikrotraumata zu heilen oder zumindest ihre Auswirkungen zu verringern?

Die Auswirkungen eines Mikrotraumas zu verringern, sollte gut möglich sein, sofern sich Betroffene aus dem mikrotraumatischen Umfeld lösen können und wollen. Wir haben gute therapeutische Techniken, um das Erlebte zu verarbeiten, Ängste zu überwinden, wieder Freude zu spüren und neue Wege zu gehen. Allerdings verlangt das Patienten und Patientinnen einiges ab. Sie müssen möglicherweise vieles in ihrem Leben anders machen als zuvor. Das macht Angst und braucht viel Kraft. Wenn das Ziel und die Motivation für Veränderungen stehen, kann ein Mensch vieles erreichen.

Bei den inneren Ursachen für die Entwicklung eines Mikrotraumas sieht es etwas anders aus. Die Frage ist nämlich: Wieso fühlt sich ein Mensch von einem anderen Menschen so abhängig, dass er diese Dinge mit sich geschehen lässt? Die Antwort darauf liegt meistens in früheren Erfahrungen mit Bindungspersonen. Ein unsicherer Bindungsstil beispielsweise basiert meistens auf Verlustangst. Der Bindungsstil ist relativ stabil, was bedeutet, dass es viel schwieriger ist, daran etwas langfristig und stabil zu verändern. Die ersten Wunden sind die tiefsten. Deshalb braucht es Zeit und viel Geduld, diese gut zu versorgen. Manche Wunden heilen nie. Dennoch haben wir die Möglichkeit nach Verbandsmaterial Ausschau zu halten, welches wir täglich ohne viel Aufwand anlegen können, um die Wunde zu schützen. Außerdem können wir lernen, unsere Aufmerksamkeit immer wieder auf die Stellen zu richten, die unversehrt und gesund sind.

Abschließend, was ist Ihre Hoffnung für die Leserinnen und Leser Ihres Buches und welche Botschaft möchten Sie ihnen vermitteln?

Ich hoffe, dass die Leserinnen und Leser erkennen können, welche Herausforderungen sie in ihrem Leben bisher überstanden und gemeistert haben. Und dass sie sich selbst dafür anerkennen können, bis jetzt durchgehalten zu haben.

Du bist nicht allein damit, was du gerade durchlebst. Du trägst auch keine Schuld daran, wie es dir geht. Unsere Leistungsgesellschaft trägt viel dazu bei, wie wir Menschen uns verhalten und damit auch dazu, was dir widerfahren ist. Sei nicht zu streng mit dir. Versuche jeden Tag eine Kleinigkeit für dich selbst zu tun und eine kleine Herausforderung zu meistern. Damit du wieder spüren kannst, dass da eine Lebendigkeit in dir darauf wartet, wieder neu entfacht zu werden. Ich glaube an dich!


Die Autorin
Sonja Unger hat Psychologie studiert, eine Ausbildung zur Verhaltenstherapeutin absolviert und arbeitete an der Universitätsklinik Freiburg, der Parkinsonklinik Wolfach sowie der Oberbergklinik Hornberg.
Seit 2014 ist sie in ihrer eigenen Praxis als Psychologische Psychotherapeutin tätig. Auf ihrem Instagram-Account @psych.sonja.unger und ihrem Blog „psychologie to grow“ klärt sie über psychologische Themen auf, wie z.B. die Stärkung von Selbstvertrauen und Zufriedenheit, Frauengesundheit sowie den Umgang mit Mikrotraumata.