Neue Perspektiven für die Behandlung

Eine Expositionstherapie gegen eine spezifische Angst kann auch andere Ängste mildern. Psychologinnen und Psychologen der Ruhr-Universität Bochum untersuchten 50 Menschen mit Spinnen- und Höhenangst und fanden heraus, dass die Therapie der Spinnenangst auch die Höhenangst reduzierte. Dies deutet auf die Möglichkeit universellerer Therapieansätze hin.

Verschiedene Angststörungen treten häufig gemeinsam auf

Patientinnen und Patienten mit einer Angststörung entwickeln oft weitere Ängste. Die bisher effektivste Behandlungsmethode ist die Exposition, bei der Betroffene sich den angstauslösenden Situationen stellen und lernen, mit ihrer Angst umzugehen.

Universellere Therapiemethoden denkbar

Durch die Expositionstherapie gegen Spinnenangst reduzierte sich nicht nur die Angst vor Spinnen, sondern auch vor der Höhe. Ein signifikanter Effekt zeigte sich sowohl in den subjektiven als auch in den Verhaltensmaßen: Die Höhenangst nahm durch die Exposition mit Spinnen im Durchschnitt um 15 Prozent ab.

Weiterführende Forschung notwendig

Entdeckung eröffnet neue Perspektiven

Die Erkenntnis, dass Expositionstherapie gegen Spinnenangst auch Höhenangst reduziert, eröffnet neue Perspektiven für die Behandlung von Ängsten. Es könnte bedeuten, dass Therapieansätze überdacht und möglicherweise universellere Methoden entwickelt werden können. Dennoch ist weiterhin unklar, wie genau der Übertragungseffekt von einer Angst auf eine andere zustande kommt. Weitere Untersuchungen sind somit erforderlich, um diesen Mechanismus zu verstehen..

Quelle: https://idw-online.de/de/news826701

Originalpublikation:
Iris Kodzaga, Ekrem Dere, Armin Zlomuzica: Generalization of Beneficial Exposure Effects to Untreated Stimuli from Another Fear Category, in: Translational Psychiatry, 2023, DOI: 10.1038/s41398-023-02698-7