Selbsthilfe – positive Wirkungen bewiesen

Die gemeinschaftliche Selbsthilfe im Gesundheitsbereich ist heute eine etablierte und feste Größe im Gesundheitssystem. Die Zahl der Selbsthilfegruppen und der in der Selbsthilfe aktiven Menschen ist seit den 1970er Jahren auf relativ gleichbleibendem Niveau von ca. 100.000 Gruppen und 3 bis 3,5 Millionen Selbsthilfeaktiven gestiegen. Dabei war die Unzufriedenheit mit der medizinischen Versorgung und insbesondere mit den Einstellungen und dem Verhalten der Ärzteschaft ein wesentliches Motiv für viele Gruppengründungen.

Ein Artikel in der Paritätischen weist darauf hin, dass auch die Selbsthilfeforschung zur (Weiter-)Entwicklung der Selbsthilfe beigetragen hat. Dr. Christopher Kofahl vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gibt darin einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung. Es waren sozialmedizinisch orientierte Ärztinnen und Ärzte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich dem Themenfeld der Selbsthilfe annahmen und das Phänomen „Selbsthilfe“ wissenschaftlich beleuchteten. Gemeinsam mit Selbsthilfeaktiven trieben sie die gemeinschaftliche Selbsthilfe im Rahmen partizipativer Forschung voran.


In der SHILD-Studie wurden die Wirkungen der Selbsthilfe untersucht. SHILD war mit einer Beteiligung von über 5.000 Personen zu verschiedenen Fragestellungen in verschiedenen Teilprojekten die sicherlich größte Selbsthilfestudie seit den 1980er Jahren. Die Teilnehmenden stammten aus allen Bereichen und Ebenen der Selbsthilfe und der Selbsthilfeunterstützung sowie selbsthilfenaher Institutionen. Im Ergebnis können die positiven Wirkungen der Selbsthilfe als erwiesen gelten.