ANGST VOR KRIEG

Was hilft gegen das neue Bedrohungsgefühl?

Es ist Krieg in der Ukraine. Obwohl seit dem Zweiten Weltkrieg immer irgendwo auf der Welt Kriege geführt wurden, fühlt es sich jetzt anders an. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist nicht mehr nur ein fernes Ereignis, wie die Kriege in Syrien, Afghanistan oder dem Kongo. Nein, der Krieg ist näher gerückt.  Und wir? Mittendrin – dank Live-Berichterstattung in den Medien und den sozialen Netzwerken erleben wir den Krieg in Echtzeit mit. So fern und doch so nah. Die Tragödie in der Ukraine ist omnipräsent, das Entziehen fällt schwer. Die Folge: Verunsicherung, Angst und Ohnmacht. Wie gehen wir mit diesen Gefühlen um? Was hilft, um sie nicht übermächtig werden zu lassen?

WARUM SETZT UNS DER KRIEG IN DER UKRAINE SO ZU?

Uns allen ist klar: Wir sind Teil des Krieges. Wir – das ist der Westen, die NATO. Wir stehen klar auf einer Seite, beliefern die Ukraine mit Waffen und belegen den Angreifer mit Sanktionen. Und der Gegner ist, im Unterschied zu anderen Kriegen in der Welt, bei denen wir beteiligt waren, z.B. in Afghanistan, im Kosovo, diesmal ein mächtiges Land. Der Einzelne schaut zu, verfolgt die Entwicklungen und sorgt sich über die Reaktionen Russlands. Denn Putin stößt immer mehr Drohungen gegen den Westen aus, droht sogar mit einem möglichen Atomkrieg. Worte, die ängstigen, verunsichern und hilflos machen. Laut der Deutschen-Presse-Agentur (dpa) befürchten über die Hälfte der Deutschen, dass der Ukraine-Krieg sich auf weitere Staaten ausdehnen könnte. 69 Prozent gehen davon aus, dass Putin nicht davor zurückschrecken würde, auch ein NATO-Mitgliedsstaat anzugreifen und damit den Verteidigungsfall der NATO auszulösen. Damit könnte Deutschland direkt in den Krieg verwickelt werden. Seit Ende des Kalten Kriegs war die Gefahr, in eine militärische Auseinandersetzung mit einer Atommacht hineingezogen zu werden, noch nie so hoch wie derzeit. Die Konsequenz: Eine diffuse Angst vor der Gefahr eines Krieges. Eine Angst, die sich nur schwer kontrollieren und beeinflussen lässt.

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